http://www.gloria.tv/media/REerZBJUZGd

Kölner Kirchenzeitung knickt vor Homo-Lobby ein

Letzte Woche kritisierte ein leitender Angestellte in einem Kommentar für die Kölner Kirchenzeitung die Forderung des „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ nach rituellen Segnungen für Homosex-Paare. Das Komitee argumentierte mit der Lebenswirklichkeit, der sich die Kirche anzupassen habe.

Dagegen erklärte der anschauliche Kommentar in der Kirchenzeitung, warum die Lebenswirklichkeit nicht der Maßstab der Moral ist:

„Die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigt Jahr für Jahr, während immer weniger Täter überführt werden können. So erleben viele Menschen heute ihre Lebenswirklichkeit. Wer etwas mitgehen lässt, muss sich anscheinend keiner Schuld bewusst sein. Machen doch alle. Damit die Zahlen nicht weiter stören, dringen wir darauf, dass Diebstahl nicht mehr bestraft wird und dass die Täter zu loben sind, weil sie vielleicht für die Playstation ihrer Kinder oder für eine Aufmerksamkeit für ihre Partnerin auf Beutezug gehen. Solches Handeln müsste die Gesellschaft eigentlich wertschätzen.“

Am Pfingstwochenende brach ein Sturm der Homo-Entrüstung gegen die Kirchenzeitung los. Das Blatt vergleiche Homosexuelle mit Dieben. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck, der in den 80er Jahren die Entkriminalisierung der Pädosexualität forderte, witterte „wenn nicht Hetze, so zumindest eine inakzeptable, respektlose Diffamierung“.

Heute ist die Kirchenzeitung eingeknickt. Der Chefredakteur des Blattes, Robert Boecker, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er den Kommentar bedaure. Es sei ein Fehler gewesen, den Abdruck zu erlauben. Kardinal Rainer Maria Woelki habe als Herausgeber der Zeitung den Kommentar nicht gekannt. Der Text gebe nicht die Meinung des Kardinals wieder. Dieser habe sich in der Vergangenheit „klar und deutlich anders geäußert“.

Der Verfasser des Kommentars hat sich ebenfalls entschuldigt.