Maria als Schmerzensreiche Mutter

(MARIA – 19. Mai 2006): “So viele negative Gefühle herrschen Mir gegenüber. Viele Seelen sind gleichgültig. Viele kommen in der Hoffnung zu Mir, dass Ich ihnen ihre Kreuze wegnehmen werde. Andere beneiden Mich, weil sie sich vorstellen, dass Mir alles nur so in den Schoß gefallen ist. Zwar habe Ich während Meines Lebens auf Erden an den Auswirkungen der unermesslichen Herrlichkeiten teilgehabt, mit denen Gott Mich bekleidet hatte, aber trotzdem habe Ich in Meinem Herzen in einem Maße gelitten, das das menschliche Fassungsvermögen weit übersteigt.

Mein Kreuz war das Kreuz der Vollkommenheit in der Liebe. Tatsächlich, vollkommene Liebe geht mit vollkommenem Leiden einher; denn je brennender die Liebe, umso empfindlicher wird das Herz gegen die unvorstellbaren Verletzungen, die dem Herzen Gottes wegen der unzähligen Sünden der Menschheit zugefügt werden, Tag für Tag, Jahr für Jahr, Jahrhundert für Jahrhundert. Milliarden und Milliarden von Beleidigungen, Sakrilegen, Verletzungen, Gleichgültigkeiten, Undankbarkeiten. Ich habe sie alle gespürt.

Die Tatsache, dass Ich die Herrin aller Seelen bin, ist auch dadurch begründet, dass Ich die einzige Seele bin, die das menschliche Herz und den menschlichen Geist, die menschlichen Wünsche und jegliche Form der Versuchung, der Irreführung und der Verführung durch und durch ergründet hat. Mir ist alles geoffenbart worden. Der Allerhöchste hat Mir diese Kenntnisse eingegossen und hat Mir einen inneren Blick geschenkt, der alles sieht. Ich besaß diese Gaben bereits, als Ich noch auf Erden lebte, sogar schon als junges Mädchen.

Es bedarf einer vollkommenen Liebe, um unter der Bürde dieser übernatürlichen Kenntnisse und Erleuchtung noch mit Menschenseelen umgehen zu können und jeden Augenblick des Tages für die Menschheit zu beten, zu opfern und abzubüßen. Ja, Ich habe ein Leben unvergleichlicher Abbüßung geführt. Die Unermesslichkeit Meines Lebenskreuzes verbarg sich hinter Meiner angeborenen Sanftmut und Meines angeborenen Frohmuts. Was die Leute, die Mir begegneten, vor sich sahen, war eine Frau, die vor Zärtlichkeit, Sanftmut, Freude, Zuvorkommenheit, Hilfsbereitschaft strahlte. Viele waren auf den ersten Blick tief von Meiner Erscheinung beeindruckt, weil das Übermaß an Göttlicher Liebe aus Meiner Seele über diese hinströmte.

Hinter Meinen sanften, nahezu wehmütigen, vor Liebe strahlenden Augen verbarg sich das Kreuz der Welt. Ich habe dieses Kreuz Mein Leben lang in Meinem Herzen getragen, Jesus hat es an Seinem Körper und in Seinem Herzen abgebüßt. Auch Ich habe sehr viel körperlich gelitten; denn das ganze Herzeleid suchte sich Auswege in körperlichen Leiden und Ermüdungen. Trotzdem merkten nur wenige etwas davon; denn der Mantel der Göttlichen Liebe verlieh Mir eine himmlische Ausstrahlung, eine sanfte, verzaubernde Schönheit. Die Menschheit begreift die wahre Tiefe Meiner Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter nicht (...).“

(MARIA – 15. September 2006): “Ich bin die weinende Allmacht. Meine Tränen sind das farblose Blut aus Meinem Unbefleckten Herzen, das sich für alle Jahrhunderte mit dem Blut Christi für die Erlösung der Seelen vermischt. In Meinen Tränen werden Herzen von der Sünde gereinigt. Schmerzen, die Gott zu dem Zweck aufgeopfert werden, dass sie die Verwirklichung Seines Heilsplans fördern mögen, sind keine Zeichen der Schwäche, sondern Kugeln, welche die Burg Satans beschießen.

Schmerzen, die nicht aufgeopfert und Mir nicht geweiht werden, ersticken die Seele. Die Tränen aus solchen Schmerzen verseuchen den Boden der Seele und führen unheilsame, selbstvernichtende Gesinnungen herbei: Bitterkeit, Groll, Mangel an Vergebung, Selbstbemitleidung, Sarkasmus, Depressionen. In einer Seele mit einer solchen Gesinnung wird das Feuer gelöscht und dringt Gottes Licht nicht länger hinein. Schmerzen hingegen, die Mir geweiht werden, verschmelzen sich mit Meinen Tränen und fließen in ein Meer zusammen, in dem die Pläne Satans ertränkt werden.

Die Schmerzensmutter ist nicht gekommen, die Seelen zu lehren, wie sie an ihrer Trübsal und ihrer Traurigkeit festhalten können. Sie kommt, die Seelen vielmehr zu lehren, wie sie diese Gesinnungen als eine Waffe zur Befreiung von sich selbst und von anderen benutzen können. Die Seele braucht sich nicht zu fragen, wie das vor sich geht: Die volle Ausschöpfung ihrer Weihe steht in Meiner Macht. Die Schmerzensmutter kommt auch, die Seelen zu lehren, nicht über weltliche Dinge zu weinen, sondern in Ihrer Nachfolge nur über die Sünde und über die Dinge zu weinen, welche die Seele betreffen (...).“

(MARIA – 29. Juni 2007): “(...) Wieso wird doch gesagt, dass Ich die ewige Schmerzensreiche Mutter bin, die so schwer darunter leidet, die Sünden und das Elend Meiner Kinder auf Erden zu sehen? Weil Ich in Meinem Herzen die Auswirkungen der Sünde und ihrer sämtlichen Folgen für die sündhafte Seele spüre. Die Tatsache, dass die Sünden, sämtliche Folgen der Sünde und alles Elend auf Erden zu Gottes Zeit vollkommen und ganz von der Göttlichen Gerechtigkeit ausgeglichen werden, beseitigt nicht die Möglichkeit, dass jede einzelne Seele, welche die Sünde begeht und welche ihren Mitgeschöpfen Elend zufügt, dadurch ihren eigenen Anteil an der gemeinsamen Verantwortlichkeit für die Erlösung, die Heiligung und die ewige Glückseligkeit abweisen kann.

Der vollkommene Ausgleich jeder Sünde und allen Elends verbürgt zwar zu Gottes Zeit ein neues Gleichgewicht im Ganzen, aber beseitigt nicht das Leid, das dadurch in Meinem Herzen erweckt wird, dass Ich mir dessen bewusst bin, dass unzählige Seelen durch eigene Verblendung, Schwäche, Gleichgültigkeit, Verführbarkeit und ihre freie Wahl zugunsten des Weltlichen und seiner falschen Verlockungen verloren gehen. Die Auswirkungen der Sünde werden ausgeglichen durch das reinigende Leiden von Seelen im Fegefeuer, ebenso wie durch das stellvertretende Leiden von Seelen auf Erden, die mit aufrichtiger Liebe ein Sühne- und Opferleben akzeptiert haben. Das alles beseitigt jedoch nicht den Schmerz in der Betrachtung einer jeden Seele, die sich selbst durch die Sünde ins Verderben stürzt und sich von Gottes Liebe entfernt. Die Sünde wird immer während der Jagd nach kurzfristigem, vergänglichem Genuss begangen, aber sie kann die Seele des ewigen Genusses berauben, der unermesslich viel größer und vollkommener ist als der Scheingenuss, der durch den Sündenakt angestrebt wird.”