Moscheen in Deutschland

Stützpunkte islamischer Eroberung

Adelgunde Mertensacker

 

Inhaltsverzeichnis

 Moscheen sind keine Gotteshäuser

Sünden werden abgewaschen.

Vorschriften zur Gebetshaltung:

Vorschriften zum Ablauf des Gebetes.

Gebetsinhalt

Imame und Hodschas.

Hodschas als Magier

Tod den Abtrünnigen!

Moschee-Führungen.

Anzahl der Moscheen in Deutschland.

„Tag der offenen Moschee“

Stützpunkte der Islamisierung.

Takiya: Verstellung und Täuschung.

Baurechtliche Voraussetzungen.

Anschläge auf Moscheen.

Die Trägervereine der Moscheen.

DITIB: Moscheen des türkischen Staates.

Orte des Geheimdienstes.

DITIB: anti-deutsch und anti-christlich.

DITIB - Nebelbomben.

Die gläserne Moschee zerbricht

„Schwarzwald-Moschee“ in Gengenbach.

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V. (IG MG)

Tarngespinst der IGMG..

Ein islamischer Bundeskanzler?.

IGMG-Politik.

Wer finanziert die IG MG-Moscheen?.

Die Hicret-Moschee in Lauingen, Bayern.

Feindbild der IGMG: CHRISTLICHE MITTE..

Die Eroberer-Moschee in Bremen.

Verräter und Kollaborateure.

Erfolgreicher Widerstand.

Keine Sultan-Eyüp-Straße in Nürnberg.

Der Geheim-Orden der Nurcular

Der Führer Fethullah Gülen.

Was verstehen die Nurcular unter interreligiösem Dialog?.

Der Kalifatstaat

Die „Islamische Verfassung“

Das Emirat Hildesheim..

Wölfe in Deutschland.

Wer sind die Grauen Wölfe?.

Die Türkisch-Islamischen Kulturvereine (ÄTIB)

Moscheen - Brutstätten der Grauen Wölfe.

Oberbürgermeister in Wolfsfallen.

Wolfsfalle in Hamm..

Ortsvereine der Deutsche Türk Föderation.

Die Ahmadiyya-Muslimgemeinschaft

Der Ahmadiyya-Islam..

Takiya in Königstein.

„Projekt 100 Moscheen“

„Tötet die Ahmadis!“

Menschenkette gegen Moscheebau.

Strategie islamischer Eroberung.

Geheimorden der Süleymancilar (VIKZ)

Die Naqshibandi-Sufi-Orden.

Die „Sultan-Süleyman-Moschee“ in Karlstadt

Machtkampf in Stuttgart-Heslach.

Moschee in Hanau geschlossen.

Moschee-Gemeinden des VI KZ e.V. in Deutschland.

Aufbruch zum Licht? Die Bilal-Moschee in Aachen.

Wer sind die Muslimbrüder?.

Die Islamische Weltliga.

Pro-God-Movement?.

Syrischer Geheimdienst in Aachen.

Das Islamische Zentrum München (IZM)

Bischof Karl Lehmann applaudiert

Hellstes Leuchtfeuer in Hamburg.

Gemeinsame Ziele aller Muslime.

Terroristen in Hamburg.

Bekämpft die Feinde des Islam!

Die Partei Allahs in Münster

„Israel muß verschwinden!“

„Der gesamte Islam ist Politik“

Aufruf zu Takiya.

„Moscheen sind Stätten des Kampfes“

Muslime ohne Maske.

Das deutsche Kalifat

Schari’a in Deutschland?.

Das islamische Strafrecht

Religionsfreiheit im Islam ?.

Pflicht zu da’wa.

Christenverfolgung in der Türkei

Muezzin-Rufe über deutschen Dächern.

Islamische Toleranz in Dillenburg.

Salami-Taktik in Ahlen.

Wölfe im Wallfahrtsort Werl

Fremd im eigenen Land.

Erfolgreicher Widerstand in Duisburg.

Magier-Hodchas in Duisburg.

Interreligiöser Dialog gescheitert

Rechtsgutachten der Bundesregierung.

Das christliche Erbe bewahren - Ein Nachwort

Antichristiicher Ansturm..

Aufblühen des christlichen Glaubens.

Niedergang des christlichen Deutschland.

 

 

Moscheen sind keine Gotteshäuser

Eine Moschee ist kein Gotteshaus. Eine Moschee - das Wort leitet sich vom arabischen Wort masdjid ab - ist der „Ort der Niederwerfung vor Allah“, ist „Haus Allahs“. Allah aber ist ein falscher Gott, ein Götze:

Schon Jahrhunderte vor dem Auftreten Mohammeds (um 570 bis 632 n. CHR.) wurde Allah neben vielen anderen Stammesgöttern auf der arabischen Halbinsel (heute Saudi-Arabien) verehrt. Er war der allen arabischen Stämmen gemeinsame „Herr der Götter“.

Alljährlich pilgerten die Araber zum „Hause Allahs“, der Kaaba in Mekka, um ihm Tier- und Menschenopfer darzubringen. Auch Allat, der „Herrin der Götter“ und Al’Uzza, ihrer Tochter, waren Opfersteine und Tempel gebaut.

Der Heide Mohammed, Gründer des Islam, hielt an Allah, dem Götzen seiner Vorfahren, fest. Der Allah des Islam ist der Allah der Alt-Araber. Darüber gibt es Zeugnisse im Koran, in den Hadithen (den Überlieferungen der Worte und Handlungen Mohammeds) und den ältesten Mohammed-Biographien des 8. und 9. Jahrhunderts.

Der Islam ist eine heidnische Religion mit dem heidnischen Kult des Tieropfers, das alljährlich Allah von allen Muslimen dargebracht wird. „Islam“ heißt „Unterwerfung unter Allah“, ein Muslim ist „der sich Unterwerfende“, der freitags in der Moschee, dem „Ort der Niederwerfung“ und fünfmal am Tag, Allah anzubeten, verpflichtet ist.

Allah hat mit dem wahren dreifaltigen GOTT so wenig zu tun wie die Finsternis mit dem Licht.

Schon die erste Moschee Mohammeds in Medina war nicht nur Versammlungsort zur gemeinsamen Niederwerfung vor Allah. In der Moschee Medinas wurden Staatsgeschäfte erledigt, Gesandtschaften - auch heidnische - empfangen und politische Entscheidungen getroffen. Diesem Beispiel folgten alle Moscheen der zum Islam übergetretenen arabischen Stämme. Sie alle hatten administrative Funktion, waren Orte für die Sitzungen des Stammesrates.

Als sich nach dem Tod Mohammeds das islamische Reich immer weiter ausbreitete, bauten die Heerführer in den eroberten Gebieten Moscheen als islamisch-politische Zentren, die auch zu Handelsgeschäften oder Treffen sozialer Art verwendet wurden.

War den muslimischen Eroberern eine Stadt mit militärischer Gewalt zugefallen, fühlten sie sich berechtigt, die Gebetshäuser anderer Religionen und die Kirchen der Christen in Moscheen umzuwandeln. Berühmtestes Beispiel ist die Hagia Sofia in Istanbul (früher Konstantinopel).

Jede Moschee muß architektonisch auf die Kaaba in Mekka ausgerichtet sein. Eine Gebetsnische (mihrab) zeigt die Quibla an, die Gebetsrichtung, in Deutschland Süd-Osten.

In der Kaaba, dem „Haus Allahs“ in Mekka, vollziehen alljährlich hunderttausende Muslime ihre Weihe an Allah - nach dem Vorbild Mohammeds. Ihre Totalhingabe an Allah bekunden die Pilger, indem sie während der kultischen Umkreisung des schwarzen Steines, des Sitzes Allahs, im Chor rufen: „Allah, ich stehe dir zur Verfügung!“

Jeder Muslim ist verpflichtet, diese Totalhingabe an Allah einmal in seinem Leben in Mekka zu vollziehen. Kann er die Reise aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht unternehmen, muß er sich vertreten lassen.

Zur Ausstattung einer Moschee gehören neben der Gebetsnische ein Pult mit einem Sitz für die Koran-Rezitationen und eine Predigt-Kanzel für den Imam. Jede Moschee ist mit Teppichen ausgelegt, die nicht mit Schuhen betreten werden dürfen.

Moscheen mit bildlichen Darstellungen von Menschen oder Tieren zu schmücken, hat Mohammed verboten:

„Die Engel betreten kein Haus, in dem sich ein Bild oder ein Hund befindet. Diejenigen Menschen, die am Tag der Auferstehung am härtesten bestraft werden, sind solche, die die Schöpfung Allahs nachahmen!“ (Al-Buharyy). Moscheen sind stattdessen reich mit Ornamenten, Kalligraphien (Schmuckschrift), Motiven aus der Pflanzenwelt und kostbaren Materialien ausgestattet. Vor allem die Namen Allah und Mohammed werden vielfältig dargestellt:

Sünden werden abgewaschen

Zur Ausstattung einer jeden Moschee gehören Waschanlagen. Kein Muslim darf eine Moschee zum Gebet betreten, ohne zuvor die Gebetswaschung (wudu) vollzogen zu haben.

„Allah nimmt das Gebet desjenigen solange nicht an, bis er die Gebetswaschung vollzogen hat.“ Diese Worte Mohammeds sind verbindlich.

Wer aber die Waschung vorschriftsmäßig vollzieht, dem sind alle Sünden vergeben:

Wenn der muslimische Diener Allahs sich bei den Waschungen das Gesicht wäscht, entfernt sich von seinem Gesicht mit dem Wasser bzw. mit dem letzten Wassertropfen jede Sünde, die ermüden Augen begangen hat. Und wenn er seine Hände wäscht, entfernt sich von seinen Händen mit dem Wasser bzw. mit dem letzten Wassertropfen jede Sünde, die er mit den Händen gewalttätig verübt hat.

Und wenn er sich die Füße wäscht, so entfernt sich von seinen Füßen mit dem Wasser bzw. mit dem letzten Wassertropfen jede Sünde, zu der er mit den Füßen gelaufen ist. So kommt er aus der Waschung rein von der Schuld heraus“ (Muslim).

Die Waschung muß streng nach dem Vorbild Mohammeds vollzogen werden: Nachdem der Muslim die Basmala-Formel gesprochen hat: „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen“, wäscht er sich die Hände, putzt sich die Zähne, spült den Mund aus, zieht Wasser aus der rechten Hand in die Nase, spuckt es aus und läßt es aus der Nase in die linke Hand zurückfließen. Dann wäscht und reibt er sich das Gesicht von der Haarwurzel bis zum Kinn und von einem Ohr zum anderen.

Anschließend streicht er sich über den Kopf von vorn bis zum Hinterkopf und wieder zurück.

Die Füße wäscht er bis zu den Knöcheln. Dabei muß das Wasser die Haut zwischen den Zehen benetzen. Beginnen muß er mit dem rechten Fuß und nach dem Waschen des linken Fußes beide Füße reiben.

„Wer seinen Wudu in dieser Weise vornimmt, wie ich diesen meinen Wudu vorgenommen habe, und anschließend zwei Rak’a (Verbeugungen) verrichtet, ohne daß er sich absichtlich mit anderen Gedanken beschäftigt, dem wird jede seiner vergangenen Missetaten vergeben“ (Mohammed nach Al-Buharyy).

Keinesfalls darf die Waschung in Eile vollzogen werden, auch nicht, wenn sich ein Muslim verspätet hat:

„Wir führen in Eile mit den Händen über unsere Füße. Da wandte sich der Prophet mit lauter Stimme uns zu und sagte:, Wehe den Fersen, wenn sie im Feuer brennen!’ Und er wiederholte es zwei- oder dreimal“ (Al-Buharyy).

Vorschriften zur Gebetshaltung:

Muslime sollen eine Moschee mit dem rechten Fuß zuerst betreten und mit dem linken verlassen.

Vorgeschrieben ist von Mohammed „Schulter an Schulter und Fuß an Fuß zu stehen“. Dabei müssen die Zehenspitzen beider Füße zur Gebetsrichtung (Kaaba, Mekka) ausgerichtet sein.

„Der Prophet verbot es, daß der eine von uns seinen Glaubensbruder auffordert, von seinem Platz aufzustehen, damit er sich dort hinsetzen kann“ (Al-Buharyy).

Frauen dürfen nur in den hinteren Reihen oder auf der Empore Platz nehmen:

„Das Hergehen eines Hundes, eines Esels oder einer Frau vor dem Betenden macht das Gebet hinfällig“ (Al-Buharyy).

Nicht erlaubt ist es, in einer Moschee zu spucken:

„Das Spucken in einer Moschee ist eine Missetat, deren Sühne darin besteht, daß der Auswurf vergraben wird“ (Al-Buharyy).

Niemals darf ein Muslim beim Beten nach oben schauen:

„Was wollen die Leute, die ihre Blicke während ihres Gebets hoch gegen den Himmel richten? Entweder hören sie damit auf, oder es wird ihnen die Sehkraft weggenommen“ (Al-Buharyy).

Vorschriften zum Ablauf des Gebetes.

Das Freitagsgebet ist für Muslime von Allah vorgeschrieben. Frauen können daran teilnehmen, wenn sie es wollen:

„O ihr, die ihr glaubt, wenn zum Freitagsgebet gerufen wird, dann eilt zum Gedenken Allahs und stellt den Geschäftsbetrieb ein ... Und wenn das Gebet beendet ist, dann zerstreut euch im Land und trachtet nach Allahs Gnadenfülle und gedenkt Allahs häufig, auf daß ihr Erfolg haben möget“ (Koran, 62,9f).

„Das Freitagsgebet in Gemeinschaft ist Pflicht für jeden Muslim, außer für vier: für den Sklaven, die Frau, den Knaben und den Kranken.“ (Abu Dawwud u.a.).

Außer am Freitag-Mittag müssen die Muslime eine Moschee zur „Feier des Fastenbrechens“ am Ende des Monats Ramadan besuchen, zum Opferfest am Ende der Wallfahrtszeit in Mekka und anläßlich des Todes eines Muslims.

„Wenn einer dem Freitagsgebet dreimal ohne entschuldigenden Grund fernbleibt, versiegelt Allah sein Herz!“ (Dawwud).

Grundsätzlich ist jeder Muslim verpflichtet, sich fünfmal am Tag vor Allah niederzuwerfen. Dies ist überall möglich:

„Mir wurde befohlen, daß ich die Menschen solange bekämpfe, bis sie sagen: ,Kein Gott ist da außer Allah.’ Und wenn sie dies gesagt haben und beten, wie wir beten, unsere Gebetsrichtung (Qibla) einnehmen und die Opfertiere schlachten, wie wir dies tun, so ist uns Muslimen die Verletzung ihres Bluts- und Eigentumsrechts verboten - es sei denn, daß sie gegen das Recht verstoßen“ (Al-Buharyy).

„Mir wurden fünf Besonderheiten gegeben, welche keinem der anderen Propheten vor mir gegeben wurden:

Mein Sieg über den Feind wurde durch Schrecken gemacht. Die (ganze) Erde wurde mir sowohl als Gebetsstätte als auch als Reinigungsmittel gemacht; und wenn jemand von meiner Umma das Gebet bei seiner Fälligkeit verrichten will, der kann es dort und überall verrichten, wo er sich gerade befindet.

Die Kriegsbeute ist mir erlaubt. Und im Gegensatz zu den früheren Propheten, die nur zu ihren eigenen Leuten entsandt wurden, bin ich für die Menschheit allesamt entsandt worden“ (Al-Buharyy).

Vorgeschrieben ist die Niederwerfung vor Allah in der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, abends und in der Nacht. Zu diesen Zeiten ruft der Muezzin die Muslime zum Gebet:

„Das Gebet ist für die Gläubigen eine Vorschrift, die für bestimmte Zeiten festgesetzt ist“ (Koran 4, 104).

Befolgt ein Muslim die für jedes Gebet vorgeschriebenen Regeln nicht, ist es ungültig. Verboten ist die Verrichtung der Pflichtgebete während des Sonnenaufgangs, beim Höchststand der Sonne und während des Sonnenuntergangs.

Gebete in der Moschee beginnen mit zwei Verbeugungen:

„Wenn einer von euch die Moschee betritt, soll er sich nicht setzen, ehe er zwei Rak’a (Verbeugungen) verrichtet hat“ (Al-Buharyy).

Ungültig sind Gebete, die nicht mit der Eröffnungssure des Koran beginnen:

„Es zählt kein Gebet für denjenigen, der die eröffnende Sura des Koran nicht rezitiert hat“ (Al-Buharyy).

Der Ablauf der Gebete erfolgt nach bestimmten Regeln:

„Wenn du zum Gebet stehst, eröffne das Gebet mit dem Takbir (Eröffnungssure); dann rezitiere einige Verse aus dem Koran, die du auswendig gelernt hast; dann verbeuge dich in der Weise, daß du dies ruhig bis zum Ende ausführst; dann erhebe deinen Oberkörper in der Weise, daß dieser aufrecht wird; dann werfe dich in der Weise nieder, daß du die Niederwerfung bis zum Ende ruhig ausführst; dann richte deinen Oberkörper in der Weise zurück, daß du die Sitzlage ruhig einnimmst; und dann machst du im ganzen Gebet weiter“ (Al-Buharyy).

Mohammed gab Anweisung, „die Hände auf die Knie zu legen“ und „die Niederwerfung auf sieben knöchernen Körperteilen zu vollziehen: der Stirn und Nase, den beiden Händen, den beiden Knieen und den beiden Fußspitzen; und daß wir Muslime während des Gebets weder Kleider noch Haare ordnen sollen“ (Al-Buharyy).

„Streckt euch gerade bei der Niederwerfung und keiner von euch soll seine Arme wie ein Hund auf den Boden legen“ (Al-Buharyy).

Ungültig wird das Gebet durch den Abgang lautloser oder hörbarer „Winde“: „Das Gebet desjenigen, bei dem ein Hadat geschah, wird solange nicht angenommen, bis er die Gebetswaschung (wieder) vollzogen hat“ (Al-Buharyy).

Gebetsinhalt

Die Gebete der Muslime sind vor allem Anbetung Allahs und Lobpreis: „Allah ist der Größte ... Preis sei dir und Lob sei dir, Allah ...Es gibt keinen Gott außer dir ... Dir dienen wir, und dich bitten wir um Hilfe ...Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist der Gesandte Allahs ... Allah vergib mir, erbarme dich meiner, leite mich recht, bewahre mich und gib mir meinen Lebensunterhalt.“

Verbeugungen, vor allem aber die Niederwerfung sind Ausdruck totaler Unterwerfung unter den Willen Allahs. Die Stirn auf dem Boden ist Sklavenhaltung.

Jeder Muslim betet mit Angst, da Allahs Wille unerforschlich ist und nicht hinterfragt werden darf (Koran 7,63).

Wer die Pflichtgebete nicht verrichtet, ist ein Apostat und wird mit der Todesstrafe bedroht.

Imame und Hodschas

Das Freitagsgebet in der Moschee wird von einem Vorbeter, einem Imam (türkisch: Hoca, gesprochen Hodscha), geleitet. Er hat dafür Sorge zu tragen, daß die Betenden alle Vorschriften einhalten:

„Der Imam ist deshalb da, um befolgt zu werden. Wenn er den Takbir spricht, so sprechet ihr auch den Takbir nach. Und wenn er eine Verbeugung vornimmt, so verbeugt ihr euch auch. Und wenn er sich niederwirft, so werft ihr euch auch nieder. Und wenn er im Stehen das Gebet verrichtet, so verrichtet ihr auch das Gebet im Stehen“ (Al-Buharyy).

Imame kleinerer Moscheegemeinden sind Autodidakten. Sie haben keinerlei Ausbildung, müssen aber die arabische Sprache ausreichend beherrschen, um die Gebete in Arabisch korrekt vortragen zu können. Sie werden gewählt. Imame an großen Moscheen haben eine theologische und juristische Ausbildung. Neben der Funktion des Vorbeters erfüllen sie noch eine Vielzahl anderer Aufgaben und stehen in festem Gehalt.

Für die Sunniten, die etwa 85 % aller Muslime ausmachen, muß der Imam aus dem Stamm Mohammeds, den Quraisch, hervorgehen.

Bei den Schiiten, etwa 15 % aller Muslime, muß der Imam Familienangehöriger Mohammeds sein. Ein Imam ist unfehlbar, da Allah - so glauben die Schiiten - durch Engel mit ihm spricht. Die Muslime sind den Imamen deshalb zu absolutem Gehorsam verpflichtet.

Die Schiiten glauben an einen verborgenen Imam, den „Mahdi“, der entrückt wurde und die Geschicke einer islamischen Gemeinde unsichtbar leitet. Der sichtbare Imam ist nur sein Stellvertreter. Der entrückte Imam wird am Ende der Zeiten wiederkommen und ein tausendjähriges Reich errichten.

Hodschas als Magier

Nach dem türkischen Autor Metin Gür sind in der Bundesrepublik Deutschland rund 2.500 Hodschas als Zauberer und Magier tätig:

„Die Aktivitäten dieser Hodschas ... stehen in direktem Zusammenhang mit der Glaubenswelt des Islam und der Existenz der islamischen Gemeinden, und durch sie werden tausende Menschen materiell und geistig hemmungslos ausgebeutet...

Das günstigste Umfeld für derlei Umtriebe der Hodschas schaffen die Glaubensregeln des Islam selbst. Zusätzlich begünstigen die sozialen und wirtschaftlichen Umstände, unter denen die Migranten aus der Türkei in der Bundesrepublik zu leben haben, daß diese Glaubensregeln immer mehr

das Leben des einzelnen bestimmen. Und wer an den Koran glaubt, der glaubt auch, daß Zauberei und Magie sowohl gute als auch schlechte Seiten haben. Denn es gibt Koranverse, in denen genau dies ausgesagt wird“ (Metin Gür, Türkisch-Islamische Vereinigungen in der BRD, Frankfurt 1993, S. 105).

Eine Krankheit erklären die Hodschas nach den Recherchen M. Gürs so: „Der Patient sei von einer Rotte von Dämonen besessen. Die Dämonen hätten von seinem Hirn Besitz ergriffen und quälten ihn. Er müsse bei einem Gang durch einsames Gelände eine Tafelrunde von Dämonen betreten haben, habe eines ihrer Kinder dabei getötet und sich die Dämonen so zu Feinden gemacht“ (a.a.O., S. 107).

Hodschas verlangen pro Behandlung 300 bis 500 DM. Das bedeuten Monatseinkommen von 10.000 DM und mehr, die natürlich den Finanzämtern nicht angezeigt werden, da Hodschas ihre Tätigkeit „streng geheim“ ausüben. Werbung für sie machen Muslime durch Mundpropaganda.

Nur vereinzelt werben Hodschas auch auf Handzetteln in türkischer Sprache, wie z.B. in einem türkischen Lebensmittelgeschäft in Wuppertal:

Büro für Beratung in allen Lebensfragen

Wer sich mit anderen im Haus geistig oder im allgemeinen Zusammenleben nicht versteht,
wen heftige Kopf- oder Zahnschmerzen plagen,
wer Furcht hat, er werde von einem Dämon oder einer bösen Fee heimgesucht,
wer keine Kinder bekommt, obwohl die Ärzte ihm das gesagt haben,
wer erfahren möchte, ob er ein Patient für den Arzt oder für den Hodscha ist,
wer wissen möchte, ob er verzaubert ist oder nicht,
wer andere ähnliche Probleme und Sorgen hat,
der möge zu uns kommen und sich von uns helfen lassen!

(a.a.O., S. 109)

Wie weit der Glaube an die Magie der Hodschas verbreitet ist, wird deutlich an dem Ergebnis einer Umfrage Metin Gürs unter Schulkindern:

75 % der muslimischen Schüler glauben, daß Hodschas alles erreichen können, was sie wollen. Sie alle hatten Erfahrungen mit Magier-Hodschas gemacht, sei es, daß sie von ihren Eltern selber zu einem Hodscha gebracht worden waren oder Verwandte und Bekannte über Erfahrungen berichteten.

Typische Erzählungen sind:

„Meine Schwester war krank, weil sie von einem Hodscha verzaubert worden sei. Der neue Hodscha hat einen Zauberspruch gemacht und dafür 500 DM erhalten“ (a.a.O., S. 126).

„Wenn mich z.B. so ein Kerl heiraten will, aber ich will ihn nicht. Wenn dann gegen mich ein Zauber gemacht wird, dann muß ich trotzdem zu ihm gehen und ihn heiraten. So wird das immer gesagt“ (S. 128).

Wenn einer immer den Überblick behalten will, was er ißt und trinkt, dann darf er nicht von jedem X-beliebigen zu essen oder zu trinken annehmen. Denn Wasser oder Essen, das jemand besprochen oder angehaucht hat, kann dazu führen, daß man was im Unterbewußtsein macht und gar nichts davon weiß“ (S. 129).

„Meine kleine Schwester hatte so viel Angst; da haben wir ihr das Amulett umgehängt, damit die Angst weggeht ... Vor Zaubersprüchen habe ich Angst, denn da steht ja ein Wort von Allah drauf“ (S. 130).

Metin Gür resümiert: „Der Anteil an Mädchen an denen, die an Magie glauben bzw. davor Angst haben, ist höher als der der Jungen. Grundlage dafür sind die seelischen Nöte, mit denen die Mutter durch ihr ständiges Eingesperrt-Sein in der Wohnung zu kämpfen hat. Die Töchter teilen die Nöte ihrer Mütter und haben ein besseres Einfühlungsvermögen für ihre Lage.

Die Mütter wiederum sehen in ihrem düsteren Umfeld keine Lösung für ihre Kopf- und Magenschmerzen oder auch für ihre diversen Verhaltensstörungen. Und so suchen sie die Ursache für ihre Zwangslage und die Lösung der Probleme in eingebildeten übernatürlichen Wesen, bei Hodschas, in der Magie, bei bösen Geistern und beim Teufel. Und die Töchter leben mit in dieser Welt, in der ihre Mütter leben“ (S. 131).

Tod den Abtrünnigen!

Wer die Pflichtgebete nicht verrichtet, gilt als Abtrünniger. Er fällt unter das Apostasie-Gesetz, das den Abfall vom Islam mit dem Tod bestraft:

„Wer die Pflichtgebete unterläßt, weil er deren Verbindlichkeit leugnet, wird - wenn er sich nicht innerhalb drei Tagen zur Wahrheit zurückbesinnt - als Apostat behandelt“ (Der deutsche Mufti, a.a.O., S. 74).

Das Apostasiegesetz stützt sich auf den Koran und die Sunna Mohammeds:

„Wenn sie sich abkehren, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet.“ (Koran 4, 89).

„Diejenigen von euch, die sich von ihrer Religion abwenden und als Ungläubige sterben, deren Werke sind im Diesseits und im Jenseits wertlos. Das sind die Gefährten des Feuers; sie werden darin ewig weilen“ (Koran 2, 217).

Der Islam bestraft Abtrünnige deshalb mit dem Tod, weil sie als Gefahr für den Bestand der islamischen Gemeinschaft, der „umma“, angesehen werden.

Apostasie ist Auflehnung gegen dein Willen Allahs, der die Gebete fünfmal am Tag zur Pflicht gemacht hat, und Aufkündigung der Mitgliedschaft in der islamischen Gemeinschaft. Deshalb befahl auch Mohammed:

„Wer seine Religion ändert, den sollt ihr töten!“ (Al-Buharyy).

Zitate aus:

·                    Der deutsche Mufti, Abu-r-Rida Ibn Rassoul, Islamische Bibliothek, Köln 1997

·                    Von der Sunna des Propheten, Ausgewählte Hadith-Texte, Islamische Bibliothek, Köln 19942

·                    Der Koran, Reclam, Stuttgart 1990

Moschee-Führungen

„Islam kennenlernen und verstehen. Die Moscheen laden ein, kommen Sie uns besuchen. Sie können kommen alleine, mit Ihrer Familie, in Gruppen, mit Ihrem Verein oder auch mit Ihrer Schule.“ Mit dieser Einladung werben 13 Moschee-Vereine in Nürnberg, Erlangen, Fürth, Schwabach, Altdorf, Neumarkt und Roth.

Moschee-Führer Halid, ein deutscher Muslim und Vorsitzender des „deutschsprachigen muslim verein ANSAR“, Nürnberg, erklärt: „Die Ansar (arabisch) waren die „Helfer“ Mohammeds in Medina. Wie sie früher keine Muslime waren, so auch wir Deutschen nicht. Deshalb nennen wir uns nach den Ansar in Medina.“

Kostenlos können Moschee-Besucher Broschüren mitnehmen, die vom ANSAR-Verein herausgegeben werden, u.a.: „Was sagt die Bibel über Mohammed?“, „Muhammad, der Prophet aller Menschen“, „Allah: der Weg zu Gott“, „Isa: Jesus Gottes Sohn oder Sein Prophet?“. „Werde Muslim“. Diese Broschüren werden - zusammen mit Videocassetten und anderem Informationsmaterial auch in Nürnbergs Straßen angeboten und können über Telefon oder Fax bestellt werden. Eine Anschrift fehlt.

Aufdringlich wird der Moschee-Besucher zum Islam eingeladen, und erstaunt erfährt er:

„Doch so verschieden die Wege auch sein mögen, sie alle führen mit dem Verstand zu Allah. Es liegt nur an uns Menschen selber, den Verstand zu benutzen.

Daher lädt Allah zum Islam ein, dem Weg der Wahrheit und des Lichts. ...In kürzester Zeit breitete sich der Islam auf der ganzen arabischen Halbinsel aus. Zwanzig Jahre später, hatte sich Nordafrika und das nördliche Asien zum Islam bekehrt. Und allen falschen Verleumdungen zum Trotz, nicht mit Waffengewalt. Dies läßt sich heute beweisen und wird auch von einigen westlichen Orientforschern bestätigt. ...

„Es gibt kein Zwang zur Religion“ so Sure 2 Vers 256. Und daran hielten sich alle Machthaber der islamischen Imperien. Die Kriege der damaligen Zeit waren die Entwicklungsfolgen für ein Zeitalter. Das islamische Reich konnte sich dem Strudel nicht entziehen.

Nicht die Soldaten der Muslime trugen zur Ausbreitung des Islams bei, sondern die praktizierende Lebensgewohnheit der muslimischen Kaufleute und Wanderprediger.

Wir haben nun gesehen, daß das Anrechnen der Ausbreitung des Islam durch kriegerische Handlung nicht der Wahrheit entspricht. Sowie die Geschichte der islamischen Reiche falsch dargestellt wird, so versucht man es auch mit der Botschaft im Qur’an. Unter falscher Aussage will man ein Bild vom Islam vermitteln, daß den Nicht-Muslimen die Furcht vor dem Islam überkommen soll. ...

Im Islam findet der Mensch auf alles eine Antwort. Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird genauso beantwortet, wie die Frage nach dem Tod. Detailliert wird alles einfach und klar dargestellt, daß jeder Mensch erkennen kann, dahinter kann nur Allah stecken. ...

Ein wirklich gläubiger Muslim wird pie seine Religion wechseln, aber ein gläubiger Christ, mag er auch Theologe sein, findet durch seinen Verstand den Weg zu Allah und somit zum Islam.

Die Beweise für die Richtigkeit des Islam sind mannigfach. Der Qur’an, als das größte Wunder für die Menschheit, bietet eine Menge von Beweisen für seine Göttlichkeit. Der Verlauf des Islam bleibt da nicht hinten stehen. Und die heutige Situation der Muslime und des Islams, läßt einen verblüffen, daß so viele Menschen den Weg zum Islam finden.

Es ergibt sich für die Menschen nur eine einzige Alternative. Das Bekennen zu Allah und die Annahme des Islams. Bekenne Dich jetzt zum Islam. Der einzige und wahre Weg der zur Glückseeligkeit in diesem und im nächsten Leben führt, ist das Bekennen zu Allah. Es ist so einfach: „Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammed ist sein Prophet.“ (Eschedu enla-ilahe illallah we eschedu enne Muhameden abduhu we rasuluh). Hat man diesen Satz aus Überzeugung gesprochen, so beginnt der Mensch neu zu leben. ... Der Umgang mit den Muslimen läßt Dich erkennen, was es heißt, ein Mensch zu sein. ...

Wenn Du mit der Zeit den Geschmack des Lernens gekostet hast, findest Du keine Ruhe mehr, nach Wissen zu streben. Dein Niveau steigt in erhöhtem Maße an. Dein Beliebtheitsgrad bei den Menschen wächst mit der Zunahme im Glauben. Mit Neid werden Deine alten Freunde auf Dich blicken, „wie ein Mensch sich doch nur so verändern kann“. („Werde Muslim“, a.a.O.)

Über sich selbst erzählt Moscheeführer Halid, daß er vor seinem Übertritt zum Islam evangelischer Christ war: „Mit Jesus als Sohn Gottes oder vielmehr als Gott konnte ich nicht recht viel anfangen ... Allah wollte es gut mit mir. In einem Fitnessstudio lernte ich zwei türkische Schüler kennen.“ Halid befreundet sich mit T: „Obwohl T sehr religiös war, hatte er auch eine sehr nationalistische türkische Einstellung ... Eines Tages sagte mein türkischer Freund, daß er mich gern zu einem seiner Freunde mitnehmen würde, der schon seit einiger Zeit sich mit dem Christentum befaßte und daher sehr gut Bescheid wußte. Ich willigte ein, und wir trafen uns am Abend in seines Freundes Wohnung. An diesem Abend bekam ich viel über die Bibel und ihre widersprüchlichen Aussagen zu hören. Teils hatte ich das schon mittlerweile erfahren, doch vieles war mir neu ...“

T stellt Halid vor mit den Worten: „Der ist schon fast wie ein Muslim!“ Daraufhin sagte der Gastgeber zu mir: „Wenn das so ist, willst du Muslim werden?“ Nun stand ich vor einer Situation, mit der ich nicht gerechnet hatte. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Sekundenlang war nur eine Stille zu vernehmen. Mir kam es wie Minuten vor ... Auf einmal dachte ich: warum nicht! Ich sagte Ja und er sprach mir das Glaubensbekenntnis vor: Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet und ich wiederholte es und nahm noch gleich am Nachtgebet teil.

Als ich nun wieder bei mir alleine Zuhause war, fragte ich mich, was hast du gemacht? Ich bin zum Islam übergetreten, obwohl ich diese Absicht gar nicht hatte. Aber ich sagte dann zu mir: was soll’s. Ich bin diesen Weg nun gegangen, was soll ich da noch rumgrübeln ...

Der einzige Unterschied (zu früher) ... war das Entfernen eines kleinen Stückes Haut, womit ich mich nach den Worten der Bibel der Gemeinde Abrahams anschloß: Alle, die nicht beschnitten sind, sollen aus der Gemeinde ausgeschlossen werden ...

Als ich mit meinen türkischen Freunden Fußball spielte, ließ mir Allah einen Bänderriß zukommen. Dies war der Anfang vom richtigen Lernen und das Ende von nutzlosem Zeitvertreib ...Ich kaufte mir nach und nach alle deutschsprachigen Bücher über den Islam, die es in unserer Moschee gab ...Ich begab mich auch in Buchläden und kaufte einige Bücher aus nicht-muslimischer Hand. Die Lektüre in Buchläden über den Islam sind meist nicht zu gebrauchen. Da schreiben irgendwelche Leute über den Islam etwas, von dem sie allerdings nichts wissen. Der eine schreibt vom anderen ab, und das nennen sie wissenschaftliche Forschung ... Ich setzte mich abends in die Moschee und las die Bücher. So saß ich ein paar Jahre Abend für Abend in der Moschee und las ein Buch nach dem anderen. Was mir beim Lesen nicht so recht klar war, fragte ich bei Imamen oder Freunden nach ...

Ohne gleich in Hochmut zu verfallen, bin ich heute bei vielen Muslimen hoch angesehen ...

Meinen Eltern habe ich von dem Übertritt zum Islam später erzählt. Während meine Mutter es akzeptiert hat, stichelt mein Stiefvater meine Mutter auf. So

war es mir nicht möglich, meine Pflichten gegenüber meinen Eltern in vollem Einsatz zu leisten ...

Seit ich bewußt die Gebote des Islams versuche zu leben, habe ich mich jedes Jahr um hundert Prozent geändert. Und wahrhaftig jedes Jahr aufs Neue. Dies geschah deshalb, weil ich jedes Mal etwas anderes über den Islam lernte, was meine Anschauungsweise jedes Mal revidierte ...

Ich lernte Brüder in der MUH Görüs, bei den Kaplanchis, bei den Sülmanis und in Derwischorden kennen ... Man kann freilich viel über die Moscheen bzw. ihre Führer schimpfen, doch liegt es immer an einem selber, wie groß der Stolz ist, um sich einordnen zu können. Es spielt daher keine Rolle, ob es eine Diyanet- oder Milli-Görüs-Moschee ist, die Leute machen die Moschee aus und nicht der Name ...

Auf Anregung eines muslimischen Bruders hin habe ich angefangen, kurze Broschüren über den Islam für Nicht-Muslime zu schreiben ... Die Broschüren gehen weg wie warme Semmeln. Schulklassen, die zu Moscheebesuchen kommen und gerade Türken für ihre Arbeitskollegen greifen nach die (sie) Broschüren ... Möge Allah meinen Weg weiterhin behüten. Amen“ (Ein Deutscher wurde Muslim, Nürnberg, a.a.O.).

Dialog-Modell erfolglos

Über die negativen Erfahrungen mit dem „Christlich-islamischen Dialog-Modell“ der evgl. St. Johannis-Gemeinde, Nürnberg, und dem „deutschsprachigen muslim verein ANSAR“ klagt das von ANSAR herausgegebene Faltblatt „Dialog - interreligiöses Treffen der Religionen. Scheinheilig oder ehrlich?“:

„Es kommen nur sehr wenige Besucher zu den monatlichen Veranstaltungen, in der Regel nur Rentner“ und es werde „nicht mehr sachlich diskutiert ... die hitzigen Diskussionen sind nicht mehr zu bändigen“.

Muslimen stelle sich die Frage, ob sie sich überhaupt noch auf einen Dialog einlassen dürften, „wo doch die Christen nicht von ihrer Dreieinigkeit abrücken wollen, eine Bekehrung zum Islam also nicht möglich ist ... Aber das ist im Endeffekt ihr Problem. Nicht wir Muslime vollziehen die Strafe, sondern am Jüngsten Tag wird Allah mit den Schriftbesitzern selber abrechnen“.

Anzahl der Moscheen in Deutschland

1970 gab es in Deutschland drei Moscheen. Im Januar 2001 erkundigte ich mich telefonisch beim Islam-Archiv in Soest nach einem Moschee-Führer. Ich solle Mitte Februar wieder anrufen, sagte mir Salim Abdullah, Direktor des Zentral-Instituts Islam-Archiv-Deutschland e.V.. Dann sei der Moscheeführer fertiggestellt, da er bis März 2001 der Bundesregierung vorgelegt werden müsse. Er werde alle Moscheevereine und Standorte der Moscheen in Deutschland beinhalten. „Aus dem Kopf“ könne er sagen: 350 Moscheen seien in Besitz der IGMG, 400 gehörten der DITIB, 350 dem VIKZ, 110 ATIB. Dazu gäbe es 50 Nurculuk, 50 arabische und 50 bosnische Moscheen.

Ich rief Ende Februar wieder an. Salim Abdullah ist erstaunt: „Einen Moscheeführer? Den gibt es nicht. Das können Sie von mir nicht gehört haben. Es ist auch gar nicht möglich, einen solchen zu erstellen, da es ja über 2.500 Moscheen gibt. Das wäre ja eine Sisyphus-Arbeit, da ja ständig neue Moscheen hinzukommen und Adressen der Moscheevereine wie auch ihre Namen geändert werden. Und dann wäre ein solches Verzeichnis ja schon veraltet, wenn es erscheint.“

Diese Antwort ist umso erstaunlicher, als die Selbstdarstellung des Islam-Archivs im ersten Programmpunkt betont:

„Aufgabe des Zentralinstitutes ist u.a., die Urkunden und Dokumente islamischer Gemeindegründungen seit 1739 zu verwahren, zu verwalten und zu ergänzen und die islamische Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland dokumentatorisch zu begleiten und zu betreuen.“

Zahlen über den Moscheebesuch der Muslime in Deutschland dagegen sind vom Islam-Archiv zu bekommen:

Die Mehrheit der Muslime gehe freitags oder am Wochenende in eine Moschee, etwa 74 Prozent. Am Fasten im Ramadan würden sich 80 Prozent der erwachsenen Muslime beteiligen.

Am 20. April 2001 veröffentlichte das Islam-Archiv seine Frühjahrsumfrage mit folgendem Ergebnis:

In Deutschland gibt es 2204 Moscheen, d.h. gemietete oder gekaufte Gebäude, die als Moscheen eingerichtet sind. Hinzu kommen 70 sog. „klassische Moscheen“, 32 weitere stehen vor der Fertigstellung.

„Tag der offenen Moschee“

Die enge Zusammenarbeit aller örtlichen Moscheegemeinden über die verschiedenen Dachverbände wird u.a. deutlich in den alljährlichen Einladungen zum „Tag der offenen Moschee“ des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) für Nicht-Muslime. In dem Einladungs-Faltblatt „Tag der offenen Moschee“ listet der ZMD „Islamische Spitzenorganisationen, Bundeszentralen und islamische Zentren“ mit Telefon- und Fax-Nummern als Ansprechpartner auf, darunter DITIB, Islamrat, VIKZ, ATIB, IZA, IZM, IZH u.a.

Ausdrücklich betont die Presse-Inforrhation des ZMD in „Tag der offenen Moschee 1997 - Rückblick“: \

„Der Zusammenschluß aller islamischenSpitzenverbände trug entscheidend zum Erfolg dieses ersten „Tages der offenen Moschee“ bei.“

Das Einladungsfaltblatt des ZMD erklärt u.a.:

„Die Moschee ist Gotteshaus (Anm.: gemeint ist Haus Allahs) und Gebetsstätte für Muslime. Sie ist auch Begegnungsstätte der Gemeinden, in der sowohl Unterricht als auch Unterhaltung stattfindet, sowie gesellschaftliche Anlässe gemeinsam gefeiert werden.

Zu den wichtigsten Gottesdiensten, die in der Moschee abgehalten werden, zählen die täglichen fünf Gebete, das Freitagsgebet und die Festgebete.“ Im Gegensatz zu den Programmen der aufgelisteten Moscheevereine, von denen ein großer Teil von den Verfassungsschutz-Ämtern als „extremistisch und die deutsche Sicherheit gefährdend“ beurteilt wird, behauptet der Zentralrat der Muslime in Deutschland in dieser Einladung:

„Sittliche Vollkommenheit, sozialer Fortschritt, wirtschaftliche Gerechtigkeit, zwischenmenschliche Liebe und Barmherzigkeit, politische Vernunft und Friede sind Ziele, die der Islam zur Erreichung wahren menschlichen Glücks in diesem Leben zu verwirklichen sucht...

Der Islam regelt nicht nur die Mensch/Allah-Beziehung in Form von gottes-dienstlichen Handlungen, sondern legt auch die Grundsätze für Ethik, Beziehungen zu anderen Gemeinschaften, Familienrecht, Wirtschaft und Forschung fest ...Im Koran findet der Muslim die Grundlagen und Richtlinien für das wissenschaftliche Forschen. Daraus entwickelt sich in der islamischen Geschichte eine blühende Zivilisation und eine großartige Entfaltung des menschlichen Denkens ... Muslime in Deutschland wollen nicht missionieren. Der Koran kennt Zwang in der Religion nicht. Muslime in Deutschland engagieren sich für mehr Toleranz im Rahmen der gesellschaftlichen Möglichkeiten, Rechte und Gesetze. ... Muslime in Deutschland fühlen sich als Deutsche und Europäer und wollen am gesellschaftlichen Prozeß in Deutschland und Europa teilhaben ...

Der Tag der offenen Moschee wird auf Initiative des Zentralrats der Muslime in Deutschland jedes Jahr bundesweit am 3. Oktober veranstaltet. Bewußt wurde der 3. Oktober - Tag der Deutschen Einheit und die interkulturelle Woche als Rahmen für den Tag der offenen Moschee gewählt. Hiermit soll die Verbundenheit der drei Millionen Muslime in Deutschland mit dieser Gesellschaft zum Ausdruck gebracht werden ...“

Daß dieses Faltblatt Takiya (Verhüllung der Wahrheit) praktiziert, wird deutlich in dem Vortrag „Da’wa als Lebensaufgabe“, den Dr. Nadeem Elyas, Vorsitzender des ZMD, 1994 in der Bilal-Moschee, Aachen, hielt, anläßlich des Treffens deutschsprachiger Muslime (TdM). U.a. sagte Elyas wörtlich:

„Jeder Muslim und jede Muslima ist mit da’wä (Mission, Ruf zum Islam) beauftragt. Diejenigen, die da’wä nicht ausüben, sind laut Koran von Allah verflucht. Wir machen da’wä, um uns vor der Verderbnis dieser (deutschen) Gesellschaft zu schützen ... Das Ziel von da’wä ist, daß die Menschen Allah dienen ... Wir können die Errichtung des islamischen Staates (hier) nur erreichen, wenn wir das islamische Leben errichten“ (Video-Aufzeichnung im CM-Archiv).

Schon den ersten „Tag der offenen Moschee“ im Jahr 1997 feierten die Muslime als Erfolg:

„Zu den Besuchern der Moscheen gehörten neben den vielen einzelnen Personen Familiengruppen, Schulklassen, Priester, Ordensschwestern, Vertreter der Buddhistischen Religionsgemeinschaften, Beamte und Kommunalpolitiker. In einigen Moscheen wurde der Tag der offenen Moschee durch die Bürgermeister eröffnet ... Bei den meisten Moscheen wurden 20-100 Besucher empfangen, so daß die Gesamtzahl der Besucher auf 30.000 bis 50.000 geschätzt werden kann“

(Presse-Information des ZMD vom 31. 10. 1997).

Während 1997 etwa 700 Moscheen dem Aufruf des ZMD folgten, waren es 1998 bereits 1000 Moscheen aller Verbände - wie der ZMD-Pressedienst betont. 1999 empfingen etwa 1.200 Moscheen insgesamt ca. 100.000 Besucher.

Das Gelingen der Veranstaltung am 3. Oktober eines jeden Jahres wird vom ZMD mit „Arbeitshilfen“ für die Moschee-Vereine sorgfältig vorbereitet.

„Ein reichhaltiges Angebot an Büchern und Schriften zur Da’wã-Arbeit“ verrät das wahre Ziel der „Tage der offenen Moschee“:

In den Arbeitshilfen heißt es. „Der Tag der offenen Moschee dient dem Dialog und dem Abbau von Vorurteilen.“

Was Muslime unter Dialog verstehen, wurde in meinem Gespräch mit Mohammed Ahmad Rassoul, dem Leiter der „Islamischen Bibliothek“, Köln, deutlich. „Dialog ist ein Wort, das vom Koran übernommen ist: Geh zu den Leuten der Schrift und rede - dialogisiere - mit ihnen; d.h. mit anderen Worten da’wã, Einladung zum Islam.“

Als weiteres Ziel wird in den Arbeitshilfen gefordert „eine große Beteiligung aller Moscheen und Gemeinden, so daß wir bei dieser Aktion auch einen Teil der praktizierten islamischen Einheit und der gelebten Zusammengehörigkeit der Muslime zeigen können“ (a.a.O., S. 6).

Um da’wã mit Erfolg praktizieren zu können, wird in den Arbeitshilfen mehrere Male die Wichtigkeit der Gastfreundschaft betont und praktische Hilfen dafür gegeben, denn „wir wollen einen positiven Eindruck hinterlassen. Erstes Ziel sollte sein, im selbstverständlichen und zuvorkommenden Umgang mit unseren Gästen Kontakte und eine Vertrauensbasis herzustellen“ (S. 8).

Zu diesem Zweck soll „ein Programm über das ganze Jahr angeboten und am Tag der offenen Moschee dazu eingeladen werden:

Veranstaltungskalender, regelmäßige Treffen mit bestimmten Themen, Sprachkurse, Interreligiöse Veranstaltungen, Kindernachmittage, Kochkurse und alle sonstigen Programme in der Moschee, die sich hierfür eignen. Die Besucher können solche gedruckten Programme mitnehmen und an andere Interessierte weitergeben ... Denn der Tag der offenen Moschee sollte keine Einzelveranstaltung bleiben, sondern als erster Kontakt für interessierte Menschen“ (S. 8).

Es folgen eine Fülle „praktischer Schritte zur Vorbereitung“: Hilfen für Pressemitteilungen, zur Erstellung von Material zum Verteilen: Plakate, Einladungszettel, Faltblätter, Literaturlisten/Büchertisch. Vorbereitung der Bewirtung, Umgang mit der Presse, Musterbriefe für die Werbung im lokalen Veranstaltungskalender und an die Redaktionen der Presse, Hilfen für Pressegespräche und Pressekonferenzen, Zeitmanagement, Einladungslisten für Politiker, Kirchen, Parteien, Interessenverbände, Arbeitskreise, Schulen, Kindergärten und einer Checkliste: Was muß organisiert, woran muß gedacht werden?

Und am Schluß der Arbeitshilfen der aufschlußreiche Hinweis, daß die Besucher „nicht das Gefühl bekommen, (schon) jetzt bekehrt zu werden. Hier gilt es ... Geduld zu haben“ (S. 29).

Stützpunkte der Islamisierung

Moscheen in Deutschland sind Stützpunkte des Islam „auf dem Weg Allah“, d.h. auf dem Weg der Eroberung Deutschlands für den Islam:

„Unterhält man sich mit Muslimen über die Zukunft des Islam in Deutschland und darüber, wie es ihrer Meinung nach einmal ausschauen sollte, so taucht immer wieder das gleiche Bild auf:

Ein Deutschland mit Moscheen an jeder Straßenecke, überall dort, wo Muslime leben; Moscheen mit prächtigen orientalischen Kuppeln und natürlich mit Minaretten, von denen jeden Tag laut und ohne jegliche Beschränkung zum Gebet gerufen wird.

Dementsprechend bemühen sich die Muslime verstärkt seit einigen Jahren, vor allem in Kleinstädten, „richtige Moscheen“ zu errichten“ (Islamische Zeitschrift „Islam hier und heute“, Juni 1996, S. 3).

„Richtige Moscheen“ sind im Unterschied zu gemieteten oder aufgekauften Gebäuden repräsentative Neubauten mit Räumen für Geschäfte, Bibliotheken, Teestuben, Koranschule, Jugend- und Bildungszentren etc. Sie sind für die Muslime - wie alle anderen Moscheen auch - kultureller, religiöser und politischer Mittelpunkt.

Neubauten mit Kuppeln und Minaretten demonstrieren die Macht des Islam und seine Entschlossenheit, Deutschland für Allah zu vereinnahmen. Der türkische Journalist Ahmet Arpad schreibt in den Stuttgarter Nachrichten (vom 5.4.2000) unter der Schlagzeile „Viele Islam-Gruppen reden mit gespaltener Zunge“:

„Die Moschee, ein Symbol des deutsch-türkischen Zusammenlebens“ -eine absurde Vorstellung! Wer damit hausieren geht, sich für immer neue Moscheen stark macht, ist naiv. Die Praxis und die Erfahrung, sei es in Berlin, Duisburg, Köln oder Stuttgart, belehren uns eines Besseren ...

Für die islamischen Organisationen in Deutschland (unter ihnen die Trägervereine der Moscheen) haben die Muslime hier ihr Zuhause und müssen (deshalb) nach den Regeln der Scharia leben können. Sie betrachten Europa als Gebiet des Islam ...

In Deutschland bekennen sich die Islamisten nach außen zum Grundgesetz. Nach innen aber gilt das Gesetz der Scharia!

Diejenigen islamischen Organisationen, die in Deutschland die meisten Moscheen und islamischen Kulturzentren errichten, haben ein gemeinsames Ziel: Die Islamisierung in Deutschland ...“

Auch Ozan Ceyhun, türkischer Muslim mit deutschem Paß und deutscher Europaabgeordneter der Grünen, warnt in dem von ihm herausgegebenen Buch „Politik im Namen Allahs“ (Brüssel, 2000):

„Unter dem Vorwand des Dialogs wird die Unwissenheit mancher deutscher Politiker, Verbände oder Kirchen über den politischen Islam ausgenutzt... Mir stellt sich die Frage, ob uns bei der möglichen Existenz verfassungsfeindlicher Organe des politischen Islam Vertrauen weiterbringt, oder ob wir nicht eine gesellschaftliche Gefahr verkennen ... Die Bemühungen, das Leben in Deutschland nach dem ‘saudischen’ oder ‘afghanischen’ Islam zu gestalten, müssen unterbunden werden. Sie bedeuten die Ablehnung eines Zusammenlebens nach den demokratischen Werten in Europa ...“ (S. 5).

Ceyhun warnt vor den „Sonntagsreden“ der Islamisten und fordert: „Die auf Türkisch gestalteten Internetseiten oder andere Medienangebote müssen unter die Lupe genommen werden. So kann man Unterschiede zwischen externer Sympathiewerbung für die Vermittlung ihrer ‘Scheintoleranz’ in Deutschland und interner Betreuung eigener Anhänger mit intoleranten Inhalten feststellen“ (S. 5).

Gilles Keppel, Prof. am Institut für politische Studien in Paris, erklärte bereits in den neunziger Jahren:

„Bis vor zehn Jahren haben islamistische Gruppen Europa nicht als Gebiet des Islam (Dar al-lslam) betrachtet. Europa gehörte, im Gesamtbereich der Gottlosen (Dar al-kufr), zu einem Gebiet vertraglichen Friedens (Daral-ahd), wo die Muslime es nicht zu einem offenen Konflikt mit der gottlosen Umgebung kommen ließen; im Gegensatz zu den Gebieten des Krieges (Dar al-harb), wo Dschihad (der heilige Krieg) erlaubt ist. Konkret bedeutet dies, daß Europa heiliges Gebiet war, ein Zufluchtsort für alle in ihren Ursprungsländern verfolgten Bewegungen“ („Rechte der Gläubigen im gottlosen Europa“ in: Neue Züricher Zeitung, 1/96).

Das hat sich geändert. Europa, so Keppel, wird heute als „Dar al-lslam“ betrachtet, als islamisches Gebiet, in dem die Muslime zu Hause sind. Ihr Ziel ist es, nach den Regeln der Scharia leben zu können. Dazu schaffen sie „islamisierte Räume“ und begründen die Aufrichtung islamischer Ordnung damit, daß nur so der soziale Friede gewahrt, Kriminalität und Drogensucht bekämpft werden könnten.

Alle örtlichen Moscheevereine sind Untergliederungen von Verbänden, die sich in Dachorganisationen zusammengeschlossen haben. Diese sind untereinander und europa- bzw. weltweit vernetzt.

Takiya: Verstellung und Täuschung

Um ihre Ziele zu erreichen, setzen Muslime als strategisches Mittel auch Takiya ein, die „Verhüllung der Wahrheit“. Täuschung, Verstellung, Lüge sind unter bestimmten Umständen Muslimen nach islamischer Lehre nicht nur erlaubt, sondern Pflicht. Und zwar dann, wenn Takiya dem Islam Nutzen bringt, d.h. wenn die Muslime unter Anwendung dieser Strategie „auf dem Weg Allahs“, auf dem Weg der Eroberung der Welt, vorankommen.

Mit Blick auf Takiya ist allen Versprechungen, Beteuerungen, Aussagen und Handlungen von Muslimen in Moschee-Angelegenheiten (Bauanträge, Ankauf von Gebäuden und Grundstücken für Moscheen und Anträge auf den Muezzin-Ruf) mit gebotenem Mißtrauen zu begegnen.

Der Koran und die Sunna Mohammeds (seine Worte und Handlungen) gestatten sogar die Verleugnung Allahs, die im Koran verbotene Freundschaft mit Nicht-Muslimen, den Genuß verbotener Speisen zu bestimmten Anlässen und den interreligiösen Kult. Allah bestraft nach islamischer Lehre nicht den Muslim, der Takiya anwendet, sondern den „Ungläubigen“, durch den sich der Muslim zur Verheimlichung, Verstellung, Verleugnung gezwungen fühlt:

Wer den Islam verleugnet, wird in der Regel hart bestraft, „den ausgenommen, der dazu gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Frieden findet“ (Koran 16,105). Diesem ist sogar der falsche Eid mit Mental-Reservation erlaubt.

Allah verbietet die Freundschaft mit Nicht-Muslimen, „außer ihr fürchtet euch vor ihnen“ (Sure 3, 27).

Erlaubt ist einem Muslim sogar das Wortbekenntnis zu einer anderen Religion, wenn er dadurch private Vorteile erreicht, z.B. die Anstellung als Lehrer, Beamter, Richter in einem nicht-islamischen Land.

Alle Verfassungsschutzberichte betonen, daß die beobachteten islamischen Organisationen hinter ihrem Bekenntnis zur deutschen Demokratie und zur deutschen Verfassung die wahren Absichten und Ziele verbergen und in ihren deutschsprachigen Selbstdarstellungen von ihren muttersprachlichen Fassungen abweichen, sei es durch Verkürzung oder falsche Übersetzungen.

Dr. Peter Frisch, bis April 2000 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, hat in zahlreichen Interviews, Vorträgen und Presse-Erklärungen Wachsamkeit gefordert:

„Unter dem Schutzmantel Islam kann viel versteckt werden. Ich setze darum auf die Aufklärung über den Islamismus ...Ich appelliere an die deutsche Gesellschaft, sich auf die demokratischen Werte unserer Gemeinschaft zu besinnen und sie zu verteidigen ... Der Islamismus strebt eine Gesellschaftsordnung an, die unsere Grundordnung nicht kennt. Einen .Gottesstaat’ nämlich, in dem alle demokratischen Prinzipien abgeschafft werden ...Ich werde weiter vor der islamistischen Gefahr in Deutschland warnen, die mit dem Voranschreiten des islamischen Fundamentalismus in der Welt täglich wächst“ (Jubiläumsausgabe Emma vom 12. 12.1996).

Mit „Islamisten“ werden Muslime bezeichnet, die den politischen Anspruch des Islam betonen. Sie werden auch „Fundamentalisten“ genannt. Islamisten, die sich selbst als „wahre“ oder „richtige“ Muslime verstehen, glauben an den weltweiten Sieg des Islam.

Wenn Muslime erklären, die Lüge sei ihnen von Allah verboten, verschweigen sie, daß Takiya gegenüber Nicht-Muslimen keine Lüge bzw. Täuschung ist, da zu ihnen grundsätzlich kein Vertrauensverhältnis besteht. Takiya wird von sunnitischen und schiitischen Muslimen gleichermaßen praktiziert. Sie ist strategisches Mittel auf dem Weg der Eroberung Deutschlands für Allah.

Alle Moscheen sind weder Gotteshäuser noch reine Gebetsstätten. Sie sind Stützpunkte „auf dem Weg Allahs“, auf dem Weg der Islamisierung Deutschlands.

Wo Muslime leben, wo sie sich zur gemeinsamen Niederwerfung vor Allah versammeln, da erhebt der Islam Anspruch auf Herrschaft. Muslime wollen und können sich nicht in die deutsche, christlich und demokratisch geprägte Gesellschaft integrieren: „Wir haben es satt, die Opferrolle für euch zu spielen. Ihr verlangt von uns Integration, Eingliederung. Niemand fragt uns, ob uns der Körper gefällt, in welchen wir uns integrieren sollen. Wir wollen den Körper verändern!“ (In: persembe, deutsch-türkische Beilage der taz in der ersten Ausgabe, September 2000).

»Es gab innerhalb der islamistischen Organisation in Deutschland vor zehn Jahren einen Paradigmenwechsel: Zuvor waren die Muslime in einer Über-Qangssituation hier. Deutschland war Finanzierungs- und Rückzugsraum für Aktionen in der Heimat. Heute ist Europa ,Haus des Islam’, die Muslime sind hier ansässig geworden. Die Vereine haben sich emanzipiert. Deutschland wurde als eigenes, islamisches Land akzeptiert. In diesem Kontext sollen such Teile des Scharia-Gesetzes hier in Deutschland implementiert werden.“ (Ahmet Senyurt, türkischer Journalist, in: Stuttgarter Nachrichten m 27.10.2000).

Baurechtliche Voraussetzungen

Nach der Rechtslage ist zu unterscheiden zwischen bauplanungsrechtlicher und bauordnungsrechtlicher Zulässigkeit.

Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit ist dann gegeben, wenn sich ein Bauvorhaben in die nähere Umgebung einfügt.

Jede Gemeinde kann einen Bebauungsplan aufstellen, der ihre planungsrechtlichen Vorstellungen verbindlich regelt. Nach §3 Baugesetzbuch (Bundesrecht) sind „die Bürger möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten.“

Die bauordnungsrechtliche Zulässigkeit ist dann gegeben, wenn ein Gebäude unter ordnungs- und sicherheitsrechtlichen Gesichtspunkten errichtet werden kann. Bauordnungsrechtlich ist z.B. zu berücksichtigen, ob die erforderlichen Stellplätze für PKW geschaffen werden können.

„Anlagen für kirchliche Zwecke“ sind bauplanungsrechtlich privilegiert. Sie sind grundsätzlich zulässig im allgemeinen Wohngebiet, im Kern- oder Mischgebiet, mit Ausnahmen auch in reinen Wohngebieten oder im Gewerbe- und Industriegebiet.

Bauordnungsrechtlich darf von einem Gebäude nicht gegen das Landesbzw. Bundes-Immissionsschutzgesetz verstoßen werden, d.h. es darf von ihm kein erhöhter Lärm ausgehen. Die Genehmigungsbehörde kann Lärm verbieten oder auf bestimmte Dezibel reduzieren. Die Nachbarn haben nach § 1004 BGB das Recht, auf Unterlassung der Störung zu klagen.

Anlagen für religiöse Zwecke sind nur dann zulässig, wenn sie „den Bedürfnissen der Bewohner des Gebietes dienen“, d.h. wenn das Bauvorhaben der „Grundversorgung“ der Nachbarschaft dient. Die Gemeindemitglieder müssen also in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen. Das ist in der Regel bei Moscheen nicht der Fall.

Immer mehr Moscheen werden mit Minaretten ausgestattet. Auf ihren Bau hat sich Ahmet Akkaba, Gladbeck, spezialisiert - zusammen mit dem türkischen Architekten Mustafa Erkal „Wo ein Minarett steht, da ist Heimat“, begründet Akkaba sein Engagement und bestätigt damit, daß Deutschland von den Muslimen inzwischen als „Haus des Islam“ betrachtet wird.

Anschläge auf Moscheen

Vor allem im kurdisch-türkischen Konflikt kommt es immer wieder zu Anschlägen auf Moscheen.

Mit einem Vorwurf gegen die deutschen Politiker, die sich angeblich „schwer tun, wenn es um Anschläge auf muslimische Einrichtungen geht“, da „in den letzten drei Jahrzehnten der Islam im unmittelbaren Umfeld der Politik systematisch zum Feindbild aufgebaut worden ist“, listet das Zentralinstitut Islam-Archiv in der Moslemischen Revue, Heft 1, 2001 „Übergriffe auf islamische Einrichtungen seit 1981“ auf:

1981      14.02. Überfall auf Türkenzentrum in Dortmund

               18.05. Eingeworfene Scheiben an einer Moschee in Dortmund 02.10. Brandanschlag auf eine Moschee in Köln

1982      26.04. Anschlag auf türkisches Kulturzentrum in Dortmund

1983      13.07. Moschee in Marl: Bombe explodierte beim Gebet

1984      08.09. Brandanschlag auf Moschee in Frankfurt/Main.

               Moschee brannte völlig aus

1990 -    Skinheads verüben Brandanschlag auf Moschee in Herten

1991      25.05. Feuer vernichtet Moschee in Rietberg-Neuenkirchen.

               Brandanschlag

               31.12. Gemeindevorsteher vor Moschee in Dortmund von einem Deutschen erschossen Brandanschlag auf Moschee im Saarland

1994      10.08. Brandanschlag auf Moschee in Sindelfingen Brandanschlag auf Moschee in Singen Brandanschlag auf Moschee in Horb Brandanschlag auf Moschee in Rothenburg o.T.

1995      25.03. Anschlag auf Moschee in Essen.

               Die Moschee brannte bis auf die Grundmauern nieder

               01.04. Anschlag auf Moschee in München-Freiman.

               Das Archiv wurde vernichtet 12.04. Anschlag auf Moschee in Bonn

               Anschlag auf Moschee in Lahr

               22.07. Brandanschlag auf Moschee bei Osnabrück

1996      01.03. Brandanschlag auf Moschee in Wiesloch

               (Die Moschee stand kurz vor der Eröffnung)

1997      14.07. Anschlag auf Moschee in Völklingen

               27.07. Anschlag auf Moschee in Pforzheim

1998 -    Unbekannte zerstören Scheibe an der Moschee in Bremen-Gröpelingen (Sitz der Moslemischen Akademie für Religiöse und Soziale Bildung des „Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland“ in Soest)

1999 -    Brandstiftung in einer Stuttgarter Moschee.

               Ein Besucher wird verletzt

2000      30.06. Rechtsradikale schlagen Scheiben in der Al-Rahman-Mosche in Gera ein Brandanschlag auf eine Moschee in Eppingen bei Heilbronn

               Brandanschlag auf eine Moschee in Uetersen

2001      01.01. Unbekannte(r) gab(en) auf eine Moschee in Köln-Zollstock mehrere Schüsse ab

               17.02. Mit zwei faustgroßen Kieselsteinen wurden zwei Fenster in der Moschee in Rheinfelden eingeworfen.

Zum Brandanschlag am 22. 11. 1996 auf ein türkisches Kulturzentrum bekannte sich die „Front der Islamischen Kämpfer des Großen Ostens“ (IBDA-C).

Auch die Schüsse, die in der Silvesternacht 2000/2001 auf die Moschee in Köln abgefeuert wurden, haben nach Angaben der Polizei keinen ausländerfeindlichen Hintergrund. Die Polizei kritisierte die Bekanntgabe des Vorfalls durch den Vorsitzenden des „Zentralrates der Muslime“ (ZMD), Dr. N. Elyas, weil dadurch die Verdächtigen gewarnt worden seien.

Die Trägervereine der Moscheen

In Deutschland leben derzeit 3,2 Millionen Muslime. 75 Prozent von ihnen sind türkischer Herkunft. Rund 520.000 Muslime haben einen deutschen Paß, davon sind 11.200 deutschstämmig. Das sind die Zahlen der Frühjahrsumfrage 2001 des Zentralinstituts Islam-Archiv.

Die Zahlen können von den deutschen Meldebehörden nicht exakt benannt werden, weil Muslime als „verschiedene“ gezählt werden. Im Ausländerzentralregister wird die Religionszugehörigkeit nicht gespeichert.

Die letzte Volkszählung war in Deutschland am 25. Mai 1987. Damals bekannten sich 1.650.952 Personen zum Islam, darunter 47.966 deutsche Staatsbürger und 1.324.875 türkische Staatsbürger.

Vor 20 Jahren lebten in den Ländern der EU rund 4 Millionen Muslime. Heute sind es 15 Millionen. Im gesamten Europa soll ihre Zahl von derzeit 33.500.000 bis zum Jahr 2020 auf 94 Millionen gestiegen sein. Schon 1980 stellte das „Nationale Institut für Demographie“, Paris, fest: „Jeder zweite Moslem ist heute jünger als zwanzig Jahre. Das garantiert Dynamik und Jugend auf mehrere Jahrzehnte.“

Das Islam-Archiv kommentiert: „Die französischen Demographen haben sich mit ihren Voraussagen nicht geirrt. Bereits im Jahr 1995 wurde im Jahrbuch des Islamischen Weltkongresses (Karachi) die Zahl der Moslems weltweit mit 1,37 Milliarden angegeben.

Inzwischen gibt es darüber hinausgehende Trendmeldungen, die sogar die Aussage wagen, daß Europa mehr und mehr ein „moslemischer Kontinent“ werde“ (Moslemische Revue, Heft 1/2001).

In Deutschland beträgt der Anteil der Muslime 3,1 Prozent. Bis zum Jahr 2020 soll nach Berechnungen des Islam-Archivs die Zahl von derzeit 3,2 Millionen auf 7 Millionen Muslime gestiegen sein.

81 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime sind Sunniten, und rund 17 Prozent Schiiten.

Sie kommen aus der Türkei, Bosnien-Herzegowina, Iran, Marokko, Afghanistan, Libanon, Irak, Pakistan, Tunesien, Syrien, Algerien, Ägypten, Jordanien, Indonesien, Bangladesh, Sudan, Libyen, Jemen, Saudi-Arabien, Palästina und aus den VA. Emiraten.

Die Muslime haben sich in Deutschland in Vereinen organisiert, von denen die meisten eingetragene und damit steuerbegünstigt sind. Die Zahl ihrer Mitglieder muß mit mindestens 3 multipliziert werden, da nur Männer gezählt werden, deren Familien aber eingebunden sind.

Alle örtlichen Moschee-Vereine sind Dachorganisationen unterstellt. Von diesen erhalten sie Handlungsanweisung, finanzielle Hilfen und die politische Ausrichtung vorgelegt. Aus den Namen der örtlichen Moschee-Träger kann in der Regel nicht auf den zugehörigen Dachverband geschlossen werden. Mangelnde Transparenz erschweren die Recherchen, zumal alle islamischen Verbände offiziell, mehr aber noch inoffiziell zusammenarbeiten und trotz unterschiedlicher Auffassungen in Einzelfragen das große gemeinsame Ziel haben, in jeder deutschen Stadt Moscheen als politische Stützpunkte islamischer Eroberung zu bauen.

23 islamische Organisationen werden derzeit von den Verfassungsschutzämtern der Länder und des Bundes als „die deutsche Sicherheit gefährdend“ beobachtet.

Folgende islamische Verbände bestimmen die Ausrichtung der örtlichen Moschee-Vereine:

·                    In den achtziger Jahren baute der türkische Staat, genauer das „türkische Amt für Religion“ (Diyänet Isleri) in Deutschland die „Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion“ (DITIB) auf. Der türkische Staat entsendet die Hodschas an die DITIB-Moscheen, bezahlt sie und kontrolliert deren Arbeit über die türkischen Konsulate.

·                    1986 gründete sich der „Islamrat“ (IR). Er wird seit Anfang der neunziger Jahre von der extremistischen, vom Verfassungsschutz beobachteten MMN Görüs (IGMG) dominiert.

·                    1994 gründete sich der „Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.“ (ZMD); unter seinem Dach agieren auch extremistische islamistische Vereine.

Die Aleviten bauen keine Moscheen, da sie das Freitagsgebet nicht kennen. Für sie ist „das Herz ein Haus Allahs“. Sie treffen sich zu gemeinsamen Veranstaltungen in Gemeindehäusern, den „Cemevi“. Religion wird als Privatangelegenheit betrachtet. Anfang 2001 schlössen sie sich zur „Föderation der Aleviten-Gemeinden Deutschland e.V.“ zusammen.

Die türkischen Aleviten nennen sich auch Bektaschiten - nach ihrem Gründer Haci Bektasi Veli, einem Mystiker des 13. Jahrhunderts.

Aleviten bezeichnen sich als „die besten Muslime“, werden aber vom orthodoxen Islam als Häretiker mißachtet. In der Türkei machen sie 19,8 Prozent aus.

Mit Ausnahme von DITIB bekämpfen alle türkischen Moschee-Vereine in Deutschland die Reformen Atatürks, also den laizistisch verfaßten Staat.

Ihr gemeinsames Ziel ist die Re-Islamisierung der Türkei und die Islami-sierung der ganzen Welt.

In ihren Satzungen bekennen sich alle Moscheeträger als eingetragene Vereine zur deutschen Demokratie und Verfassung. In Wahrheit aber verfolgen sie anti-christliche und anti-demokratische Ziele:

·                    Die Türkisch-Islamische Union - DITIB

·                    Midi Görüs (IGMG) - seit vielen Jahren ununterbrochen vom Verfassungsschutz beobachtet

·                    Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), auch Süleymanci-lar genannt

·                    Die Nurculur

·                    „Der Kalifatstaat“ auch „Verband der islamischen Vereine und Gemeinden e.V.“ (ICCB) genannt, der ebenfalls ununterbrochen vom Verfassungsschutz beobachtet wird

·                    Die „Grauen Wölfe“ - mit Unterbrechungen vom Verfassungsschutz beobachtet

·                    Die Ahmadiyya-Muslim-Jamaat

·                    Die Muslimbrüder - ununterbrochen vom Verfassungsschutz beobachtet.

Folgende von den Verfassungsschutzämtern beobachtete islamistische Organisationen praktizieren in den Moscheen oben genannter Vereine und haben diese z.T. unterwandert:

Islamische Union Europa e.V. (IUE) • Islamische Bewegung (ICH) • Front der islamischen Kämpfer des Großen Ostens • Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD) • Islamische Avantgarden • Islamische Heilsfront (FIS) - Algerien • Bewaffnete islamische Gruppe (GIA) • Islamischer Bund Palästinas (IBP) - identisch mit HAMAS • Palästinensischer Islamischer Ji-had (PIJ) • En Nahda - Tunesien (Bewegung der Erneuerung in Tunesien • Al-Gam’a al-lslamiyya (Gl) - Ägypten • Hizb Allah - Libanon • Gruppen des libanesischen Widerstandes (AMAL) • Union Islamischer Studentenvereine (U.I.S.A.) - Iran • Partei des islamischen Rufs / der islamischen Mission v (DA-WA) - Irak • Islamische Union irakischer Studenten in der Bundesre-. Publik Deutschland e.V. (IUIS) • Pasbane Khatme Nabuwuat e.V. - Bewegung (Siegel des Propheten) - Pakistan.

Die Zahl der Muslime, die regelmäßig eine Moschee besuchen und dort loktriniert werden, steigt: Im Jahr 2000 waren es nach Informationen Islam-Archivs 74 %, das sind 2,4 Millionen, 6 % mehr als 1999.

DITIB: Moscheen des türkischen Staates

„DITIB = Diyanet Isleri Türk Islam Birligi = Türkisch-Islamische Union des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten“ wurde 1985 in Köln gegründet. Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten - Diyanet Isleri Baskanligi (DIB) ist direkt dem türkischen Ministerpräsidenten unterstellt. DITIB ist eine Außenstelle des türkischen Staates in Deutschland.

Diyanet Isleri wurde bereits 1924 eingerichtet, um „über die Lehre der islamischen Religion und ihren Kultus zu entscheiden, die diesbezüglichen Amtsgeschäfte zu versehen und religiöse Einrichtungen zu führen.“

Alle örtlichen DITIB-Vereine müssen ihre Moscheen nach Fertigstellung DITIB überschreiben. In den Grundbüchern ist DITIB und damit der türkische Staat als Eigentümer eingetragen.

Metin Gür, türkischer Autor und Journalist, der seit 1968 in Deutschland lebt, zitiert in seinem Buch „Türkisch-islamische Vereinigungen in der Bundesrepublik Deutschland“ (Frankfurt 1993) einen DITIB-Hodscha: „Hodschas sind Angehörige des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten. Sie versehen ihren Dienst im Rahmen seiner Anweisungen sowie der entsprechenden Gesetze. Sie stehen insoweit in der Pflicht und arbeiten nach Maßgabe des Ministeriums“ (S. 21).

Nein zur Integration

Über die Reden türkischer Hodschas auf DITIB-Veranstaltungen urteilt Gür als Besucher dieser Veranstaltungen: „Die Reden waren vom Inhalt her auf Abschottung, Aufhetzen von Menschen unterschiedlichen Glaubens gegeneinander und Bestärkung einer negativen Haltung zum deutschen Volk bedacht. Dies allerdings auf sehr dezente Art“ (S. 23).

Halit Güler, stellvertretender Minister des Amtes für Religiöse Angelegenheiten, sagte in seiner Ansprache anläßlich der Eröffnung der Moschee in Dinslaken-Lohberg am 16. 12. 1990, die Religion der Zukunft sei der Islam. Wörtlich: „Sammeln wir uns unter der Fahne des Propheten Mohammed ... Allah, der Herr, hat uns den Verstand geschenkt. Wer keinen Verstand hat, hat auch keine Religion ... Wir wollen, daß keiner ohne Allah ist.“ Und in der DITIB-Zentrale Köln betonte er am 23. 12. 1990: „Im religiösen Sinne, im wahren Sinne lebt (nur) der Mensch, der Allah anbetet. Ein Mensch, der Allah nicht anbetet, ist in Wahrheit nicht lebendig, sondern tot“ (S. 23).

Anläßlich einer DITIB-Veranstaltung in Rheinhausen am 24. 12. 1990 sagte der Mufti von Kayseri, Necmettin Nursacan:

„Allah sei Ihnen, die Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen, gnädig. Sie leben hier inmitten von Gotteslästerern. Wir sind ringsum von Gotteslästerern umlagert“ (S. 23).

Metin Gür kommentiert:

„Menschen, die solchen Reden Folge leisten, sind nicht in der Lage, sich in der Bundesrepublik zu integrieren oder ihren Kindern in dieser Hinsicht Hilfestellung zu geben, denn sie werden nach Grundsätzen des islamischen Glaubens erzogen. Da die Gesellschaftsordnung in der Bundesrepublik nicht der Seriat (Scharia) entspricht, warnen die türkischen islamischen Vereinigungen, allen voran die DITIB unablässig ihre Mitglieder und sonstigen Anhänger davor, sich auf die hiesige Lebensweise einzulassen und schüchtern sie ein: Allah werde Unglück über sie bringen, und es werde ihnen nicht gut ergehen. Dazu präsentieren sie den Gläubigen abschreckende Beispiele, um sie seelisch zu zerstören.

Leider ist diese gefährliche Entwicklung bislang in der bundesdeutschen Öffentlichkeit noch nicht registriert worden“ (S. 23f).

Seine Anklage ist auch heute noch aktuell:

„Unterstützt von der türkischen Regierung arbeitet man zielstrebig darauf hin, sich mit allen Organisationsformen unter unseren Landsleuten zu etablieren und die vorhandenen Einrichtungen weiter auszubauen. Ziel ist es, den Islam im Namen Allahs zu stärken und ihn über die ganze Welt herrschen zu lassen“ (S. 26).

Moscheen sollen Zeugen islamischer Macht sein. Dr. Onur Oymen, türkischer Botschafter in Bonn, drückte das 1991 in seiner Neujahrsansprache so aus:

„Wir wollen, daß in verschiedenen Gegenden der Bundesrepublik neue große Kulturzentren und Moscheen errichtet werden, die von der Pracht der historischen türkischen Architektur geprägt sein sollen“ (S. 26).

Die Auswahl der von der Türkei nach Deutschland geschickten Hodschas erfolgt durch eine „Gemeinsame Kulturkommission“, gebildet aus Vertretern der Finanz-, Bildungs- und Außenministerien und des Ministeriums für Religionsangelegenheiten. Verlangt werden „vehementes Eintreten für das Türke-Sein und Nationalstolz“ (M. Gür, a.a.O. S. 27).

Nach Auskunft des „Zentralinstituts Islam-Archiv“, Soest, vom 30.12.2000 sind die rund 400 DITIB-Moscheen in Deutschland mit Hodschas besetzt, von denen 35 % eine theologische Ausbildung haben; 30 % durchliefen Imam-Hatib-Schulen. Die anderen sind Autodidakten.

1990 gab es 200 DITIB-Moscheen in Deutschland, heute sind es doppelt so viele. Rund 800 DITIB-Vereine werden von den Hodschas betreut.

Orte des Geheimdienstes

Die DITIB-Hodschas unterstehen den Attachees für religiöse Dienste der türkischen Generalkonsulate. Sie sind an deren Weisungen gebunden:

„Deshalb sind die Tätigkeiten der meisten von ihnen nicht auf religiöse Dienste beschränkt. Nach mir vorliegenden Informationen halten sie das jeweilige Generalkonsulat, dem sie unterstehen, über wichtige Vorgänge unter unseren Landsleuten auf dem laufenden. Dies freilich nicht offiziell, sondern verdeckt und heimlich.

Einmal monatlich finden unter dem Vorsitz eines Vertreters des jeweiligen Generalkonsulats Konferenzen mit dem im jeweiligen regionalen Zuständigkeitsbereich des Konsulats tätigen ‘Regionalbeauftragten’ statt. Einen Tagesordnungspunkt dieser Konferenzen bildet stets die Berichterstattung aller Geistlichen über Vorgänge in ihrem Tätigkeitsbereich“ (M. Gür, a.a.O., S. 27).

Oberst Altan Ates gab bereits 1986 anläßlich einer Konferenz aller in der Bundesrepublik tätigen Hodschas in der DITIB-Zentrale Köln genaue Anweisungen:

„Wir brauchen, um eine zutreffende Diagnose stellen zu können, Ihre Hilfe, gleich, ob es sich um Propaganda oder um das Ausschlachten vorhandener Mängel handelt. Ich gebe Ihnen gleich eine Postfachnummer. Schicken Sie Ihre Berichte und Ihre Korrespondenz dorthin. Die Nachrichten, die wir von Ihnen erhalten, werden wie andere auch von einem dafür bestimmten Team geprüft und an die zuständige Abteilung weitergeleitet. Ihre Post wird nach Kenntnisnahme vernichtet; machen Sie sich da keine Sorgen.

Die Adresse ist: Postfach 26, Ministerien, Ankara“ (M. Gür, a.a.O., S. 29). Zu jeder DITIB-Moschee gehört ein Bereich, in dem Schriften und Kassetten angeboten werden. Alles Material wird aus der Türkei bezogen: Koran, Gebetsketten, Kalender des Religionsministeriums, Kassetten und Unterhaltungsliteratur, die auf der Linie des Ministeriums liegen.

Schritt für Schritt wird seit 1950 der Laizismus in der Türkei abgebaut. Die Re-Islamisierung setzt sich immer mehr durch:

Zuerst wurde Art. 526 des türkischen Strafgesetzbuches geändert, der den Ezan (Muezzin-Ruf) nur in türkischer Sprache zuließ. Dann durfte im Rundfunk wieder der Koran verlesen werden. Ab 1952 wurde der Islam-Unterricht an den Schulen wieder eingeführt. Dann ließ die Regierung die Koran-Schulen wieder zu und unterstützte den Bau neuer Moscheen. 1970 wurden die Angestellten von Diyanet zu Beamten erklärt. Das Religionsministerium unterhält derzeit 120.000 Mitarbeiter und ist bis in die Spitzenpositionen mit Islamisten besetzt.

De facto ist der Islam in der Türkei wieder Staatsreligion.

Als die Türkei 1976 der „Islamischen Konferenz“ beitrat, rechtfertigte De-mirel diesen Schritt mit der Parole: „Der Staat ist zwar laizistisch, nicht aber die Nation.“

Nach dem Militärputsch 1980 setzten selbst Militärs Islamisten „zur Stabilisierung des Systems“ ein und werteten die Imam-Hatip-Schulen zu Gymnasien auf. Die Erziehung an den Imam-Hatip-Schulen ist streng islamisch. Die Hälfte des Unterrichtsstoffes vermittelt islamische Lehren. Früher wurden die Absolventen der Imam-Hatip-Schulen nur als Moscheepersonal eingesetzt, heute haben sie auch wichtige staatliche Ämter inne.

Nach 1983 wurden Gebetsräume in Universitäten, Büros, Fabriken und im Parlamentsgebäude eingerichtet und der Moscheebau so forciert, daß Diyanet 1996 stolz bekanntgab: „Alle 6 Stunden entsteht eine neue Moschee.“

Weil nach dem Militärputsch von 1980 viele Regimegegner nach Deutschland flüchteten, schleuste der türkische Staat Agenten in die Konsulate und Botschaften ein. In jedem Konsulat wurde ein Raum für den Türkischen Geheimdienst (MIT) eingerichtet.

Nach 1986 verstärkte MIT seine Aktivitäten in Moscheen, Vereinen und Betrieben: „In den Vorständen der Moscheen und Vereine sind mittlerweile überwiegend MIT-Agenten vertreten. ...Als Zentrale des MIT in Deutschland ist die DITIB-Moschee in Köln (Venloerstraße) bekannt.“ (Aslan u.a. in: Graue Wölfe heulen wieder, Münster 20002, S. 198).

In Köln arbeiten mehr als 40 Hodschas als Kursleiter, bezahlt von deutschen Stellen.

Die wöchentlichen Versammlungen des türkischen Geheimdienstes finden häufig in den Räumen der DITIB-Moscheen statt: „Die meisten Vorbeter und Islambeauftragten, die für die DITIB-Moscheen tätig sind, sind von der Türkei staatlich beauftragte Agenten“ (Aslan, a.a.O., S. 200).

Hodschas, die dem MIT nicht regelmäßig Informationen liefern, werden aus dem Dienst entfernt und in die Türkei zurückgerufen.

Weitere Quellen des MIT in Deutschland sind die Türkisch- und Islam-Lehrer, die vom „Nationalen Bildungsministerium“ beschäftigt werden; außerdem Reisebüros, Banken, türkische Geschäfte und Übersetzungsbüros.

Agenten werden bevorzugt aus den „Grauen Wölfen“ rekrutiert. DITIB-Moscheen sind durchsetzt mit Grauen Wölfen.

DITIB: anti-deutsch und anti-christlich

Dr. Karl Binswanger, Orientalist und Herausgeber des Informationsdienstes „Türkischer Pressespiegel“, schreibt in dem Buch „Im Namen Allahs -Islamische Gruppen und der Fundamentalismus in der Bundesrepublik Deutschland“ (B. Nirumad als Herausgeber, Köln 1990):

„Die Ideologie der DITIB ist ebenso fundamentalistisch wie die der anderen Verbände (die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen), mit einer Ausnahme: Als Einrichtung der Republik Türkei kann es natürlich nicht die Abschaffung der republikanischen Staatsform fordern“ (S. 43).

Laut Satzung sieht DITIB nur Ortsvereine als Mitglieder vor. Deshalb kann ihre Größe in Deutschland nicht in Mitgliederzahlen einzelner Personen angegeben werden.

DITIB-Ortsvereine firmieren unter „Islamische Gemeinde“, „Türkisch-Islamischer Kulturverein“, „Islamischer Verein“, „Islamischer Bund“ u.a.

In ihrer Haltung zur deutschen Bevölkerung und zur deutschen Gesellschaft zeigen alle islamischen Verbände „eine verblüffende Kongruenz, die letztlich aus dem Koran herrührt. Kernstück der gepredigten Distanz zu den .Ungläubigen’ sind drei Koranverse, die sich in Varianten in Publikationen, Ansprachen und auf Transparenten aller Verbände finden, entweder wörtlich oder sinngemäß und in Anspielung. Bedeutsam ist dabei, daß diese Verse bei allen Verbänden (einschließlich DITIB) stets im Mittelpunkt der Diskussion um Integrationsmodelle stehen.

Sure 5, Vers 51 des Koran schreibt vor:

„Ihr Gläubigen! Nehmt nicht die Juden und Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zur Gemeinschaft der Gläubigen).“

„Sich ihnen anschließen“ wird heute aber in äußerer Anpassung an europäische Lebensart (einschließlich Neujahrs feier) und jede Form von Integration interpretiert.

Neben diesem rein normativen Verbot von freundschaftlichem Umgang mit „Ungläubigen“ werden häufig zwei andere Koranverse zitiert, die eine Begründung für die Distanzierung (also im Falle der türkischen Arbeitsmigranten: Selbstisolierung) angeben:

„Die Juden und Christen werden nicht mit dir zufrieden sein, solange du nicht ihrem Bekenntnis folgst“ (Sure 2, Vers 120).

„Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht Leute zu Vertrauten, die außerhalb eurer Gemeinschaft stehen. Sie werden nicht müde, Verwirrung unter euch anzurichten, und möchten gern, daß ihr in Bedrängnis kommt. Aus ihren Äußerungen ist schon genug Haß kundgeworden. Aber was sie an Haß und Bosheit insgeheim in ihrem Innern hegen, ist noch schlimmer“ (Sure 3, Vers 118).

Unterstellt der erste Vers eine prinzipielle Missionsabsicht, so postuliert der zweite einen allgemeinen Haß der Christen gegen die Muslime. Da der Koran aber für den Muslim unhinterfragbar das Wort Allahs ist, wird verständlich, daß er seine deutsche/christliche Umgebung durch das Raster des Koran betrachtet und zur Gastgesellschaft auf Distanz geht. Das koranische Verbot freundschaftlichen Umgangs mit Nichtmuslimen, die Warnung vor deren grundsätzlicher Missionsabsicht und ihrer Bosheit gerät in der Ideologie der türkisch-islamischen Verbände in der Bundesrepublik zu einer regelrechten Verschwörungsthese, die auch das staatliche DITIB - von vielen deutschen Stellen als „gemäßigt“ eingeschätzt - verbreitet. Die entsprechenden Zitate ,Aussagen zur Gastgesellschaft’ können somit nicht als Extrempositionen einiger Splittergruppen abgetan werden: Sie werden auch vom staatlichen DITIB getragen und fußen auf dem Koran“ (a.a.O., S. 50f). Bestätigt werden diese Erklärungen im „Handbuch des Gastarbeiters“, herausgegeben vom türkischen Ministerium für religiöse Angelegenheiten: „Sobald ein Mensch weit von seiner Familie, alleinstehend, in der Fremde ist und niemanden hat, der ihm helfen könnte, sich im Krankenhaus aufhalten muß oder ins Gefängnis geraten ist, dann sehen die Missionare ihre Chance.

Die Missionare streben danach, die Herzen der Menschen in ihrem Umkreis zu gewinnen; deshalb beschenken sie sie und gewähren ihnen Gastfreundschaft. Z.B. bewirten sie sie mit allerlei gutem Essen, Süßigkeiten und Kuchen (...). Den Kindern der Arbeiterfamilien sind sie bei Schulaufgaben behilflich, den Obdachlosen verschaffen sie Wohnungen, sie raten ihnen bei n Einkäufen, schicken den Kranken Blumen, schenken den Neugeboren Kinderkleider und vieles andere mehr. So wollen sie die nicht-christlichen Arbeiter zum Christentum verführen. Die christliche Welt ist seit jeher der unerbittliche Verfolger des Islam gewesen“ (Binswanger, a.a.O., S. 51). Dr. Udo Steinbach, Direktor des Orient-Instituts, Hamburg, ist kein Freund des Widerstandes gegen die fortschreitende Islamisierung Deutschlands. Im Gegenteil: Er beklagt die „gewaltigen Diskussionen und Auseinandersetzungen“ um Moschee-Bauten und Muezzin-Rufe, fordert den islamischen Religionsunterricht an allen deutschen Schulen und verteidigt „das berechtigte Interesse der Muslime, mit ihrem Islam an die Öffentlichkeit zu treten.“ Umso unverdächtiger ist sein Urteil über DITIB in der Broschüre „Islamische Organisationen in Deutschland“, die 1997 im Auftrag des Bundesministeriums des Innern herausgegeben wurde, finanziert von der Kommission der Europäischen Union:

„Da der Dachverband DITIB als Ausländerorganisation der türkischen Religionsbehörde ,Diyanet Isleri Baskanligi (DIB)’ fungiert, diese jedoch selber den politischen Schwankungen und Bewegungen der türkischen Politik ausgesetzt ist, kann die DITIB selber immer nur so laizistisch sein, wie die türkische Regierung sie läßt.

Hinzu kommt noch eine seit den 1970er Jahren fortschreitende Unterwanderung durch islamistische und radikal-nationalistische Organisationen und Parteien.

So wird die DIB seit den Regierungsbeteiligungen der MSP von Necmettin Erbakan und der MHP von Alparslan Türkes Mitte der 1970er Jahre durch Vertreter dieser radikal antilaizistischen Parteien unterlaufen.

Dies zeigt sich in der Praxis dadurch, daß zu Beginn der 1980er Jahre zunehmend fundamentalistisch ausgebildete Hodschas durch die DIB der Deutschlandfiliale DITIB als Prediger zugeführt worden sind.

Die staatlich-türkische DITIB, die von vielen Beobachtern immer noch als ein Garant des türkischen Laizismus angesehen wird, muß aufgrund dieser Entwicklungen neu eingeschätzt werden - gerade im Hinblick auf den aktuellen politischen Prozeß in der Türkei... DITIB, die selber wenig Transparenz nach außen zeigt, verfügt über ein großes Angebot islamistischer Schriften im Buchladen ihrer Zentrale in Köln“ (S. 16f).

Zu einem Interview ist die Kölner DITIB-Zentrale nicht bereit. Auch die DITIB-Einzelvereine haben grundsätzlich keine Erlaubnis, Interviews zu geben.

DITIB - Nebelbomben

Die Broschüre „Islamische Organisationen in Deutschland“ (U. Steinbach) resümiert:

„Alle Organisationen beteuern ihre Treue zum Grundgesetz, ihre allgemeine Gesetzestreue, ihre prinzipielle Gewaltlosigkeit, ihr klares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie ihre Dialogbereitschaft mit nicht-muslimischen Stellen und Institutionen. Charakteristisch für eine solche Haltung sind Floskeln wie .unsere christlichen Brüder’, ,unser Verhältnis zu den Kirchen ist hervorragend’, ,Die Kirchen unterstützen unsere Belange voll und ganz’ u.a. ... Auf der anderen Seite zeigen sich jedoch beim Studium der Publikationen (Bücher, Zeitschriften, Videokassetten u.a.) dieser Organisationen klare Tendenzen von anti-deutscher, antijüdischer, antidemokratischer, frauenfeindlicher, rassistischer, integrationsfeindlicher und islamistischer Polemik, die diese angebliche Dialogbereitschäftkonter-karieren“ (S. 50).

Gute Beziehungen hält DITIB nach Erkenntnissen des „Zentrums für Türkeistudien, Essen“ zum Dachverband „Islamisches Konzil“, der von der saudi-arabischen Regierung maßgeblich gesteuert wird.

Daß DITIB das Vertrauen deutscher Politiker und Kirchenmänner als glaubwürdiger Verhandlungspartner nicht verdient, konnte auch Binswanger (a.a.O., S. 145f) nachweisen:

„Fundamentalisten-Filz“ nennt er die Zusammenarbeit von DITIB, IGMG, Kaplans „Kalifatstaat“ und den Muslimbrüdern und fragt: „Spielen diese Vereine Rumpelstilzchen, werfen sie Nebelbomben; wissen sie überhaupt noch, wer sie selbst, wer die anderen sind?

Der deutsche Beobachter, der die Szene wenig kennt, mag seine Zweifel haben und es irgendwann aufgeben, diesen Fragen nachzugehen. Dann ist der Zweck des Verwirrspiels erreicht.“ Mit den Türken, „die heute das, morgen jenes sind, haben sich rund 1000 Muslimbrüder eingenebelt, die in Moscheen auf deutschem Boden den Sturz einer ganzen Reihe von Regierungen in Nahost planen“.

Die Verflechtung von DITIB und den Muslimbrüdern wurde zB. deutlich in den Satzungen von DITIB-Ortsvereinen (zB. Bobingen und München), die verfügten, daß bei Auflösung das Vermögen an das Islamzentrum München fallen soll (a.a.O., S. 144).

Auch die Verflechtung mit den „Grauen Wölfen“ und den Nurcular läßt sich nachweisen.

Die gläserne Moschee zerbricht

Es begann 1989, als der „Islamische Bund“ ein Grundstück in Mannheim-Jungbusch, Luisenstr. 28, erwarb - in unmittelbarer Nachbarschaft zur kath. Liebfrauenkirche. Der Islamische Bund gehört der Dachorganisation DITIB an.

Im Mannheimer Stadtviertel Jungbusch leben derzeit 22.000 Türken. Nur noch 31 % der Bewohner sind gebürtige Deutsche.

Bis zur Erteilung der Baugenehmigung einer Moschee begehren die deutschen Anwohner auf. Sie befürchten zunehmende „Überfremdung“ des Stadtteils Jungbusch, Ruhestörung durch Parkplatzprobleme, vor allem aber, daß die neue Moschee „zur Brutstätte des Fundamentalismus“ werde. Ihre Sorgen sollten sich bestätigen, werden aber zunächst beruhigt durch den „Christlich-islamischen Gesprächskreis“, der sich 1991 auf Initiative des städtischen Ausländerbeauftragten, der benachbarten kath. und evgl. Kirchengemeinden und des Islamischen Bundes gründete. Aus dem Gesprächskreis entwickelt sich 1994 die „Christlich-Islamische Gesellschaft Mannheim e.V.“. Zufrieden stellt sie fest: „Die generelle Skepsis ist gewichen und inzwischen gehören gegenseitige Einladungen zu Gemeindefesten der Pfarreien und der Moschee zum Alltag.“

Die Satzung der „Christlich-Islamischen Gesellschaft“ fordert, daß der Vorstand paritätisch, d.h. mit ebenso vielen muslimischen wie christlichen Mitgliedern besetzt wird und ihm je ein evangelischer und katholischer Theologe angehören muß.

Fester Programmpunkt ist das interreligiöse Gebet bei den regelmäßigen Treffen, das von je einem Muslim und einem Christen vorgetragen werden muß.

Feste Dialogregel ist: „Der Dialog darf nie dazu verzweckt werden, den Gesprächspartner zu missionieren.“ Damit verstößt die Christlich-Islamische Gesellschaft klar gegen die Weisung Roms in der Erklärung „Dominus JESUS“ (aus dem Jahr 2000) und gegen den Missionsbefehl JESU: „Verkündet das Evangelium allen Völkern!“

Am 4. März 1995 wird die „Yavuz Sultan Selim-Camii“ offiziell eröffnet, eine kleine Stadt mit Läden, Büros, Appartements und einem Versammlungsraum mit 2.500 Plätzen. Sultan Selim war einer der kriegerischsten Sultane (1512 - 1522) im Osmanischen Reich.

Die CarriT (Dschaml) ist eine große Moschee mit einer gewaltigen Kuppel und einem 32,50 m hohen Minarett (50 cm niedriger als der Turm der

Liebfrauenkirche), ein 10 Millionen teurer Bau, angeblich allein aus Spenden der Mannheimer Türken finanziert. Mannheimer Firmen haben kostenlose Hilfe geleistet.

Im Innenraum mahnt die 112. Koran-Sure im Rund der Kuppel: „Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der Absolute. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden, und ihm ebenbürtig ist keiner.“

Die 112. Sure ist eine Kampfansage. Sie weist das christliche Bekenntnis zurück, daß GOTT drei-einig ist und in der zweiten Person Mensch wurde, in JESUS CHRISTUS, „gezeugt, nicht geschaffen“.

In seiner Rede zur Eröffnung der Moschee betont Osman Özay, Vorsitzender des Moscheevereins „Islamischer Bund“:

„Wir leben in dieser Stadt und teilen aus diesem Grunde ihre Gesellschaftsordnung und ihre politischen Grundwerte. Begriffe wie Demokratie und Menschenrechte’ sind Bestandteil unseres alltäglichen Lebens geworden. Sie sind voll und ganz mit unserer Religion vereinbar... Wir werden uns von nun an noch intensiver darum bemühen, uns in die deutsche Gesellschaft zu integrieren ...“ (Zitiert in R. Albert und T. Kamran (Hrsg.): DITIB Mannheim, Yavuz Sultan Selim Camii, Symbol der Toleranz, Mannheim 95, S. 8). Das Titelbild der zur Eröffnung herausgegebenen Broschüre „Symbol der Toleranz“ zeigt die Moschee und die kath. Kirche nebeneinander.

Der Moschee-Eröffnung war eine große Werbekampagne vorausgegangen mit Pressemitteilungen an die großen deutschen Zeitungen und Zeitschriften, an die Presseagenturen, Fernseh- und Rundfunkanstalten, in denen sich die Moschee als „Ort der Begegnung unterschiedlicher Religionen“ vorstellte.

Bereits ein halbes Jahr nach der Moschee-Eröffnung kommt es zum Konflikt mit dem türkischen Staat, vertreten durch den Generalkonsul in Karlsruhe, Vefahan Ocak:

Im März 1995 nimmt im Erdgeschoß der Moschee das „Institut für deutsch-türkische Integrationsforschung“ seine Arbeit auf. Vorsitzende sind der deutsche Christ Dr. Reiner Albert, Politologe, und der Muslim Talat Kamran. Als zentrales gesellschaftspolitisches Ziel hat sich das Institut gestellt: „das konfliktfreie Zusammenleben und der soziale Frieden in Mannheim“. R. Albert ist davon überzeugt:

»Intergesellschaftliches Gewaltpotential wird dann gesenkt, wenn kein Lehrsatz, kein Dogma zur Ausgrenzung führt, wo eine Religion die Wahrheit nicht allein für den eigenen Glauben reklamiert“ (Hagemann u.a., Auf dem Weg zum Dialog, Würzburg 1996, S. 74).

R. Albert übt damit Verrat am Absolutheitsanspruch JESU CHRISTI, dem einzigen Weg zu GOTT.

Das Institut entwirft das „Projekt Offene Moschee“ oder „Gläserne Moschee“. Mitbegründer ist der Muslim Begir Alboga, seit 1996 als Bildungsreferent bezahlt, „tragende Stütze des dialog-orientierten Konzeptes“ und verantwortlich für die Moschee-Führungen, die bald viele Menschen anlockt. Alboga macht sich auf diese Weise bekannt und wird seitdem gern als Redner zum Thema Islam bei überregionalen Tagungen und Veranstaltungen eingeladen. Als Referent sprach er z.B. beim Ev. Kirchentag in Leipzig (1997) zum Thema „Trialog und Weltfrieden“.

„Mit Alboga“ - so betont der Leiter des Instituts, R. Albert - „wurde das Konzept des Moschee-Institutes durch die Philosophie derSufis abgerundet ... Das Sufitum ist das Symbol von Toleranz und Humanismus im Islam“ (Hagemann, a.a.O., S. 130).

Zentrales Arbeitsfeld des Institutes ist die Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit mit Seminaren, Tagungen, Publikationen, Pressearbeit, Interviews und Vorträgen.

Am 15. 10. 1997 wird das Institut für seine „modellhaften Initiativen im interreligiösen Dialog“ - konkret für das Projekt „Offene Moschee“ - mit dem Hauptpreis der Bensheimer Karl-Kübel-Stiftung ausgezeichnet. Ab November 1997 beginnt die „gläserne Moschee“ zu zerbrechen.

Bereits Mitte Januar 1997 war es zum ersten öffentlichen Eklat gekommen, als der türkische Generalkonsul V. Ocak unangemeldet anläßlich des Besuches der Baden-Württembergischen Landesregierung - vertreten durch den Ausländerbeauftragten in der Moschee auftritt und mit einer in englischer Sprache gehaltenen Rede die türkischen und deutschen Zuhörer provoziert. Die CDU-Stadträtin Regina Trösch kritisierte diesen Auftritt als „ungeheuerlich“.

In dieser Ansprache erhebt V. Ocak schwere Vorwürfe gegen die Moschee-Vertreter.

Auf Anfrage erklärt Özay, der Vorsitzende des Islamischen Bundes, daß Ankara das „Projekt Offene Moschee“ zunichtemachen wolle. „Eine Moschee“, so urteilte der Generalkonsul, „ist der falsche Ort für ein Zentrum für Integrationsforschung. Hier ist der Ort der Muslime“ (Hagemann u.a., Dialog in der Sackgasse?, Würzburg 1998, S. 69).

Ozay kommentiert: „Ein schwerer Schlag auch für den christlich-islamischen Dialog in dieser Region. Verantwortlich für eine solche Entwicklung sind u.a. diejenigen, die langfristig auf eine Durchsetzung islamistischer Forderungen in unserem gesellschaftlichen System in Deutschland hinarbeiten“ (Hagemann, ebd., S. 69).

Der Generalkonsul bzw. der türkische Staat kritisiere vor allem die Mitarbeit Deutscher in der Moschee und betreibe die Schließung des Instituts sowie die Abwahl des Vorstandes vom „Islamischen Bund“ auch, weil dieser den Plan zu einem Schulversuch „Islam-Unterricht in deutscher Sprache“ unterstütze. „Wir wollen das nicht“, hatte der Generalkonsul erklärt. Deutsche Lehrer lehne das türkische Außenministerium ab, weil die Türkei dann keine Kontrolle mehr über die Unterrichtsinhalte habe (Stuttgarter Zeitung vom 1.2.1997, „Integrationskurs nicht im Sinne des türkischen Regierungsvertreters“). Auf Druck Ankaras zog der Islamische Bund seinen Antrag zurück.

Bei seinem Auftritt im Januar 1997 hatte Generalkonsul Ocak gewettert (Nr. 17/1998), eine Moschee sei kein Haus, in dem ein deutsch-türkisches Institut einen Integrationsprozeß mitgestalte, sondern eine Einrichtung der türkischen Republik, in der der Generalkonsul zu bestimmen habe (Spiegel Nr. 17, 1998). Und der Spiegel kommentiert: „Die Politik der Regierung Ankara zielt offenbar mehr und mehr darauf ab, die Türken in Deutschland als politischen Vorposten zu mißbrauchen“.

Auch Oliver Lellek, Gründungsmitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft Mannheim, kommentiert die Rücknahme des Antrags auf die Durchführung eines Schulversuchs „Islamunterricht in deutscher Sprache“:

„Dieses Vorgehen ist ein Schlag ins Gesicht aller um Dialog und Integration Bemühten. Es verdeutlicht die Auffassung maßgeblicher Entscheidungsträger des türkischen Staates, die in Deutschland lebenden Türken sollen stets Türken bleiben und als Vorposten der Türkei in Deutschland dienen ... Die Integrationsfeindschaft findet hier erneut ihre Bestätigung“ (Hagemann, Dialog, a.a.O., S. 171).

Im Oktober 97 noch groß geehrt durch die Auszeichnung mit dem Karl Kübel-Preis, erhält der Vorsitzende des Instituts, R. Albert, ab November 97 kein Gehalt mehr überwiesen. Schon im September 97 war im Eingangsbereich der DITIB-Moschee ein Garderobenschrank mit Kopftüchern aufgestellt worden. Ein Plakat fordert die Frauen dazu auf, generell im Moscheebereich Kopftücher zu tragen. Das gilt auch für christliche Besucherinnen.

Im Dezember 1997 wird der Vorstand des Islamischen Bundes abgewählt, nachdem der Imam der Moschee, als türkischer Staatsbeamter der verlängerte Arm des Generalkonsuls, Unterschlagungsgerüchte und andere Verleumdungen über den Vorsitzenden Ozay ausgestreut und in seinen Freitagspredigten gegen den Vorstand des Islamischen Bundes gehetzt hatte.

Am 28.12.1997 wird Lüfti Emre zum Nachfolger Özays bestimmt. Emre ist beim deutschen Staats- und Verfassungsschutz bekannt. Nach staatsanwaltlichen Ermittlungen soll er verantwortlich gewesen sein für den Verkauf von Auszügen aus Hitlers „Mein Kampf“ in türkischer Sprache bei der Eröffnung der Moschee im Jahr 1995. Emre gehört den sog. „Grauen Wölfen“ an, einer nationalistischen, extremistischen türkischen Organisation, die er in Mannheim bis Ende 1997 leitete.

Unter dem siebenköpfigen Vorstand des Islamischen Bundes Mannheim befinden sich noch drei weitere „graue Wölfe“. Mit einer Ausnahme spricht kein Vorstandsmitglied die deutsche Sprache. Auch Emre nicht, der seit 1973 in Deutschland lebt und sich weigert, die deutsche Sprache zu lernen.

Enttäuscht verläßt Dr. Reiner Albert das Institut für deutsch-türkische Integrationsforschung mit der Begründung: „Ich will mich nicht instrumentalisieren und zum Feigenblatt türkischer Politik machen lassen ... Nationalistische, wirtschaftliche und machtpolitische Interessen von Vertretern und Vereinen des türkischen Staates stehen einem weitreichenden kognitiven Lern- und Anpassungsprozeß türkischer Migranten im Wege ... Diyanet entsendet Imame nach Deutschland, die keine Kenntnis der deutschen Sprache haben. Imame sind türkische Staatsbeamte, kontrolliert vom Generalkonsul, der darüber wacht, daß türkische Staatsinteressen in einer Moschee wahrgenommen werden. Bei einem zu weitgehenden gesellschaftlichen Integrationsprozeß gilt es natürlich, seitens des Imams und seiner vorgesetzten Dienststelle einen wesentlichen Einflußverlust der türkischen Politik zu befürchten.

Zu konstatieren bleibt auch, daß die türkische Politik und die Spannungen der türkischen Gesellschaft bereits heute via Moschee- und Kultur-Vereine bzw. -Verbände direkt nach Deutschland übertragen werden ...

Die Erfahrungen der letzten Jahre an der neuen Moschee zeigen, daß friedliebende Gläubige (Muslime) unter Umständen ... sehr stark von extremeren politischen oder religiösen Gruppen, die in Deutschland immer aktiver werden, beeinflußt werden können“ (Hagemann, Dialog, a.a.O., S. 138f). Auch Albogas Vertrag wird 1997 nicht mehr verlängert.

Der „Graue Wolf“ Emre beeilt sich nach seiner Wahl, den Dialog der Kulturen, das multikulturelle Miteinander und die Toleranz zu beschwören.

Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Mannheims gibt er am 28.1.98 eine Presseerklärung heraus, in der es u.a. heißt:

„Heute fand ein Gespräch des neuen Vorstandes des Islamischen Bundes bei Oberbürgermeister Gerhard Widder im Rathaus statt. Ziel war es insbesondere, die nach der Wahl aufgekommenen Irritationen um einen evtl. neuen Kurs’ in der Moschee-Arbeit zu besprechen.

Der Vorsitzende Lütfi Emre bedauerte die Berichterstattungen und versicherte, daß es das Ziel auch des neuen Vorstandes sei, das interkulturelle und interreligiöse Miteinander zu fördern. Deshalb werde an dem Konzept der ‚Offenen Moschee’ nicht nur festgehalten, sondern man wolle es sogar noch erweitern, weil nur in der Begegnung und im Dialog Vorurteile abgebaut werden könnten, so Emre. Gemeinsam mit dem Dachverband, der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) setze man sich aktiv für die Integration in der Bundesrepublik ein und es sei eine Selbstverständlichkeit, die Gesetze und Regeln in diesem Staat zu achten und zu befolgen. Der Verein sehe sich in einer ‚Brückenfunktion’ für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben und eine funktionierende Integration in die deutsche Gesellschaft“ (Vollständig abgedruckt in: Hagemann, Dialog, a.a.O., S. 197f).

In der Sultan Selim-Moschee, die auch heute noch als Symbol friedlichen Miteinanders gepriesen wird, fand am 16. 8.1998 eine internationale Konferenz der Bewegung der „Khatme-e-Nabuwwat - Siegel des Prophetentums“ statt. Khatme ist im Heilbrunner Amtsgericht als Verein eingetragen. Die Satzung bestimmt, daß bei Auflösung das Vereinsvermögen an die IG MG fällt.

Der Staatsschutz Baden-Württembergs stellte in der Heilbrunner Zentrale von Khatme große Mengen von Hetzpropaganda und Kampfschriften gegen die Ahmadiyyas sicher. Die Schriften sind mit Schlangen und Totenköpfen verziert und wiegeln Muslime auf, die Ahmadis zu töten. Jedem, der einen Ahmadi töte, sei das Paradies sicher. Der Gastredner der internationalen Konferenz in der Mannheimer Moschee, ein Saudi, erklärte Deutschland zum „Feind des Islam“, weil es Ketzern (den Ahmadis) Asyl gewähre (Idea v. 30. 8. 2000).

Am 2. Februar 2000 kommentierten die Stuttgarter Nachrichten: „Die 2.500 Plätze zählende Koranschule (Sultan Selim-Moschee) droht zur politischen Kaderschmiede für rechts-nationale Türken zu verkommen.“

„Schwarzwald-Moschee“ in Gengenbach

Im Frühjahr 2001 wurde die namenlose DITIB-Moschee in Gengenbach (Schwarzwald) der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vorausgegangen war ein jahrelanger grundsatzfester Widerstand des kath. Pfarrers der Stadtkirche „St. Marien“, Udo Hildenbrand, und seiner Gemeinde:

Am 13. Juni 1997 erfuhren die Gengenbacher Bürger über die Presse vom Bauantrag des „Islamischen Vereins“, eine zweigeschossige Moschee mit Kuppeldach errichten zu wollen. Am darauffolgenden Sonntag hielt Pfr. Udo Hildenbrand eine vielbeachtete Predigt, die eine Grundsatz-Diskussion auslöste:

Sollte ich doch nicht lieber schweigen, still sein und nach außen hin einfach übergehen, was mich derzeit innerlich so umtreibt? „Schweig, sei still!“ Doch da war gleichzeitig die scheinbar gegenläufige Aufforderung des Apostels Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Tritt auf, sei es gelegen oder ungelegen“ (2 Tim 4,2).

Wenn ich nun heute in der bislang wohl schwierigsten Ansprache meines Lebens rede und nicht schweige, dann bin ich mir zugleich bewußt: bei nicht wenigen werde ich auf Unverständnis und Ablehnung stoßen, auch mit Angriffen und Anfeindungen muß ich durchaus rechnen.

„Was hat er? Um was geht’s ihm denn eigentlich?“ - werden Sie vielleicht fragen.

Was mich nicht schweigen läßt, ist der geplante Bau einer Moschee hier in Gengenbach. Mein Gewissen und meine Verantwortung verpflichten mich, darüber zu reden. Für alle Interessierten liegen meine Ausführungen schriftlich vor ...

Lassen Sie mich jetzt einfach eine Reihe von Fragen stellen, die Antworten suchen.

Lassen Sie mich gleichzeitig einige Fakten nennen, hier nur kurz skizziert, anderswo nachlesbar und nachweisbar. Zunächst also die Fragen:

·                    Warum wurde das brisante Vorhaben der Öffentlichkeit vorenthalten?

·                    Warum wurden die Bürger/innen Gengenbachs durch einen fast einstimmig gefällten Beschluß des Gemeinderates vor vollendete Tatsachen gestellt?

Gewiß: Grundstücksvergaben und die Art der Bebauung liegen in der Entscheidungskompetenz des gewählten Gemeinderates. Doch:

·                    Geht’s hier nicht um mehr als um einen alltäglichen Grundstücksverkauf?

·                    Hat man die tiefwirkende Symbolträchtigkeit, den Signalcharakter dieser Entscheidung genügend bedacht?

·                    Hat man gebührend berücksichtigt und/oder einfach in Kauf genommen, daß mit dieser Entscheidung ein kultur- und religionsgeschichtlicher Eingriff vorgenommen wurde, und dies in einer Stadt, die eine über 1200jährige christlich geprägte Geschichte aufweist?

(Pfr. U. Hildenbrand ist Autor des Bildbandes „Bilder künden Gottes Heil“, Fink-Verlag 1998).

Und ich wende mich fragend direkt an unsere muslimischen Gengenbacher Mitbürger:

·                    Wie haltet Ihr’s mit der Toleranz, nicht nur im jetzigen Augenblick, wo Ihr hier in absoluter Minderheit lebt, sondern ganz grundsätzlich und von Eurem Selbstverständnis her?

·                    Inwiefern ist Religionsfreiheit für Euch keine „Einbahnstraße“?

·                    Welche Lehren vom Menschen und seiner Würde, welche Lehren vom menschlichen Zusammenleben auch mit Andersgläubigen und Andersdenkenden werden bei Euch vermittelt?

·                    Wie steht Ihr zu den für uns bedrückenden, angsteinflößenden Aussagen des Korans, etwa in Sure 4:

„Siehe, wer da unsere Zeichen verleugnet, den werden wir im Feuer brennen lassen“,

oder in Sure 76:

„Wahrlich, für die Ungläubigen haben wir bereitet: Ketten, Halsschlingen und das Höllenfeuer.“

Wären dies doch nur Worte längst vergangener Zeiten, doch Schreckenstaten bringen sie heute zum brutalen Vollzug!

-                     Da ist der Mord an Ordensleuten und Priestern, vor Monaten an einem katholischen Bischof.

-                     Da ist das faktische Verbot zum Bau christlicher Kirchen, zugleich die Enteignung von christlich-geistig-kulturellem Eigentum.

-                     Da ist das nicht selten staatlicherseits unterstützte Ziel zur Ausrottung des Christentums.

-                     Da werden in islamischen Staaten jedem Bürger - ohne Rücksicht auf Religionszugehörigkeit und Weltanschauung - die islamischen Gesetze aufgezwungen.

-                     Da steht für alle vom Islam Abtrünnige das fatale Todesurteil im Raum, verbunden mit der automatischen Scheidung vom Ehepartner.

Die Liste der für uns unvorstellbaren Geschehnisse könnte fortgesetzt werden.

·                   Sollten wir dazu einfach schweigen, zur Tagesordnung übergehen und den Bau einer Moschee lediglich unter den Gesichtspunkten der Erteilung einer Baugenehmigung, der finanziellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sehen?

·                   Sollten wir dazu besser schweigen, den Deckmantel einer fragwürdigen Toleranz über alle diese Vorgänge legen, etwa noch mit der Begründung: „Bei uns in Gengenbach gibt’s derzeit keine Schwierigkeiten“?

Wir können nicht schweigen, besonders auch aus Solidarität zu den Christen verschiedener Konfessionen in Ländern des Islam, denen unsägliches menschliches Leid sowie große materielle und geistige Ungerechtigkeit zugefügt wird. Wenn wir in unseren Gottesdienstfeiern das Jahr über immer wieder über die Nöte der Menschen in der Welt sprechen und in Aktionen zur Hilfe motivieren, dann dürfen wir auch die speziellen Glaubens- und Lebensnöte der Christen gerade in islamischen Ländern nicht einfach totschweigen.

Angesichts des Vorhabens zur Planung einer Moschee in Gengenbach fordere ich deshalb hiermit unsere muslimischen Mitbürger auf:

-                     Nehmt zu diesen Fakten Stellung!

-                     Sagt uns, wie Ihr über diese Vorgänge denkt und untereinander sprecht!

-                     Sagt uns, was Ihr mit Euren Möglichkeiten tut, um in Euren islamischen Herkunfts- und Heimatländern dieser ungebremsten Gewaltflut Einhalt zu gebieten!

-                     Sagt uns, ob und wie Ihr mit Euren offiziellen religiösen und politischen Vertretern über die Religionsfreiheit als Menschenrecht sprecht!

-                     Sagt uns, wie Ihr jene Aussagen des Korans selbst versteht und interpretiert, durch die Andersgläubige und auch von Eurem Glauben Abgefallene diskriminiert, ja an Leib und Leben bedroht werden!

-                     Sagt uns, wie Ihr über die durch die Menschenrechte garantierte Religionsfreiheit denkt!

-                     Räumt mit Euren Möglichkeiten aus dem Weg, was vielen von uns nicht unbegründete Angst macht!

·                   Werden meine Aufforderungen zum Dialog erfüllt?

·                   Werden meine Fragen zu befriedigenden, befreienden Antworten führen?

Mir wäre es lieb, würden meine aus dem Gewissen kommenden Bedenken gegen den symbolträchtigen Bau einer Moschee in Gengenbach - nicht eines Gebetshauses, nicht eines Versammlungsortes - in späteren Jahren als unbegründet erscheinen. Keinesfalls will ich mich jedoch eines möglichen künftigen Vorwurfes aussetzen:

Du hast damals auch geschwiegen!“ ... (CM-Archiv)

Am 29. Juni 1997 folgten 600 Teilnehmer der Einladung Pfr. Hildenbrands ins kath. Gemeindehaus. Presse, Funk und das Südwest-Fernsehen berichteten.

Auf die provokative Frage eines Teilnehmers: „Ist der Pfarrer, ist die katholische Kirche legitimiert, eine derartige Aktion zu initiieren und durchzuführen?“ antwortete Pfr. Hildenbrand:

„Meine eindeutige Antwort: JA!

Als Pfarrer haben wir den Auftrag, auch zu gesellschaftlichen und ggf. zu gesellschaftspolitischen Fragen Stellung zu beziehen. Wir nehmen z.B. anläßlich bestimmter kirchlicher, gelegentlich auch weltlicher Hilfsaktionen Stellung zu Fragen der Nöte der Menschen in unserem eigenen Land und in der Welt. Wir motivieren dadurch gleichzeitig die Gemeindemitglieder zur konkreten materiellen und geistlichen Hilfeleistung. (Wo gibt es in Gengenbach eine Gruppierung, die in dieser Richtung mehr tut? Wer hat sich ehrenamtlich als erste der türkischen und anderen ausländischen Familien angenommen? Der Ökumenische Arbeitskreis „Asyl“ geht aus diesem sozialen Engagement hervor).

Die gottesdienstliche Verkündigung erhebt also immer den Anspruch, auch soziale, caritative, gesellschaftliche Entwicklungen, Vorgänge usw. zu artikulieren. (Vgl. auf höherer Ebene: die Äußerungen der Kirche im Nationalsozialismus, im Kommunismus; vgl. auch die Äußerungen des katholischen Bischofs Bello, der erst jüngst den Friedensnobelpreis erhielt, im Hinblick auf die sozialen, religiösen und gesellschaftspolitischen Probleme und Entwicklungen in seinem Land, verursacht gerade durch die Islamisierung).

Darf die Kirche nur dann Stellung nehmen, wenn es bestimmten Gruppen genehm ist oder wenn der Einsatz nur für ganz bestimmte Gruppen ist? Soll die Kirche nur dann aktiv werden, wenn andere keine Möglichkeiten haben? Wird andererseits nicht oft der Kirche vorgeworfen, zu bestimmten Vorgängen keine Stellung zu beziehen - einfach zu schweigen? (Gerade in unserem konkret anstehenden Problemkomplex wurde den Kirchen in den zahlreichen Telefonaten immer wieder vorgeworfen, sich zu passiv zu verhalten!)

Ist die katholische Kirche in Gengenbach - mit derzeit ca. 7.261 Mitgliedern die weitaus größte Gruppierung unserer Stadt - nicht berechtigt, Fragen zu stellen, Problemfelder aufzuzeigen, gerade auch durch ihren Pfarrer, den Leiter der Gemeinde?

Dabei ist natürlich klar, daß ein Pfarrer nicht immer die Meinungen aller Gemeindemitglieder gleichzeitig vertreten kann, da es zu unterschiedlichen Problemen auch unterschiedliche Wege der Problemlösung gibt.“

In der Versammlung vom 29. Juni stellte Pfr. Hildenbrand u.a. folgende Fragen:

„Stimmt die Information, daß in der Scheffelstraße sich regelmäßig maximal nur 20-30 Muslime treffen?

Wer finanziert den geplanten Bau, wenn nach Aussage des Vereinsvorsitzenden die geplante Kuppel allein schon ca. DM 60.000,- kostet?

Soll sich etwa die Tatsache, daß die Kuppel bereits bestellt ist, auf den Entscheidungsprozeß des Gemeinderates auswirken? (Falls die Kuppel tatsächlich schon in Auftrag gegeben ist, liegt das Risiko ausschließlich beim Auftraggeber!)“

Pfr. Hildenbrand betonte eindringlich die „Pflicht zur Vorsorge bei gesellschaftlichen Entwicklungen“:

„Zur Aussage: ‚Bei uns in Gengenbach ist bisher alles in Ordnung! Es gab doch bisher keine gravierenden Störungen!’

Das derzeitig gute Einvernehmen mit den hier lebenden Muslimen ist keineswegs Garantie dafür, daß sich sehr schnell Änderungen etwa personeller Art, sogar auch in der Trägerschaft, einstellen können, verbunden mit massiven Änderungen in entsprechenden Denk- und Verhaltensweisen. Gerade die vorhandenen Undurchsichtigkeiten drängen solche Gedanken über derartige Entwicklungsmöglichkeiten auch in unserer Stadt auf. Die Vorsorge für die nächste Generation ist keineswegs nur z.B. eine Umweltfrage, sondern angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Umwälzungen eine spezifisch gesellschaftspolitische Frage, die auch im Hinblick auf unsere Thematik nicht einfach ausgeblendet werden darf. Die derzeitigen Entwicklungen, wie sie gerade auch in den entsprechenden großen Publikationsorganen deutlich aufgezeigt werden, sollten uns dies eindringlich ins Bewußtsein bringen“ (CM-Archiv).

Pfr. Udo Hildenbrand hat seit langem vier pfarreigene Wohnungen an muslimische Familien vermietet und einen Muslim längere Zeit in der Pfarrei beschäftigt. Er beweist damit, daß seine Aktion nichts mit „Ausländerfeindlichkeit“ zu tun hat - berichtet die Presse.

Seine wiederholte Bitte um ein Gespräch über drängende Fragen beantworteten die Muslime nicht.

Erstaunt zeigt sich Hasan Gören, Vorsitzender des „Islamischen Vereins“, gegenüber dem „Schwarzwälder Boten“: „Ich habe bisher in Baden noch von keinem Pfarrer gehört, der gegen eine Moschee war“ (Ausgabe vom 5./6. Juli 97). Es gehe doch lediglich darum, für eine Religionsgemeinschaft einen Ort des Gebetes und der friedlichen Versammlung zu schaffen.

Am 28. 10. 97 spricht Pfr. U. Hildenbrand über das Thema „Christentum und Islam“ im Gengenbacher Pfarrheim:

„Ich will, daß diese Thematik nicht verstummt“, nahm Hildenbrand Bezug zu Aussagen des Koran über die Beziehungen der Muslime zu Andersgläubigen.

Nach diesem Vortrag wird Hildenbrand ins erzbischöfliche Ordinariat Freiburg zitiert.

„Pfarrer Hildenbrand erklärte gegenüber dem Erzbischof (Saier) sowie Domkapitular Hermann Ritter, Leiter der Abteilung Seelsorge, und Domkapitular Dr. Klaus Stadel, Referent für Oekumene wörtlich:

„Ich bedauere, wenn ich durch meine Aufforderung zu größerer Wachsamkeit Muslime diskreditiert habe, indem ich dabei einen Bezug zum Nationalsozialismus herstellte. Ich werde diesen Vergleich nicht mehr verwenden“ (OTvom30. 10.97).

Hildenbrand hatte in seinem Vortrag „Christentum und Islam“ gesagt, der Islam sei mit der demokratischen Verfassung Deutschlands nicht vereinbar. Demzufolge seien auch die Forderungen des Zweiten Vatikanischen Konzils nach undifferenzierter und uneingeschränkter Toleranz nicht mehr zeitgemäß ... Er jedenfalls könne nicht mehr die Augen schließen vor einer Entwicklung, die - sinngemäß - mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus vergleichbar sei. Die Kirche habe vor 60 Jahren schon einmal schwiegen.

Mit Wonne greift die Presse den „Fall Hildenbrand“ auf und titelt: „Pfarrer verteufelt den Islam“, „Don Quichotte im Kampf gegen Türken“, „Diözesantag distanziert sich von Islam-Kritik“, „Brandrede ist Thema in Kirche und Rathaus“, „Das böse Gleichnis des Pfarrers“, „Pfarrer zieht Aussagen zurück“.

Am 13./14. Dezember 97 antwortet Pfr. Hildenbrand in der OT:

Wenigstens dieser Hinweis ...

In der Sache habe ich kein Wort widerrufen, mußte auch nichts widerrufen!

Der Ruf zur Wachsamkeit darf nicht verstummen!

Im Sinne des Toleranzgebotes des Zweiten Vatikanischen Konzils werde ich mich - wie zuvor - auch weiterhin einsetzen für »soziale Gerechtigkeit«, »Frieden« und »Freiheit« unter den Menschen.

Udo Hildenbrand, Pfarrer

Bei nur einer Enthaltung billigt der Gemeinderat am 12. November 97 den Moscheebau-Antrag des DITIB-Ortsvereins. „Die Islamisten (sie!) hatten sich nach ersten Protesten bereit erklärt, auf das geplante Minarett zu verzichten“, schreibt die Badische Zeitung (13. 11. 97). „Bürgermeister Michael Hoschach (CDU) nutzte die Gelegenheit zu einer im Ton maßvollen, im Inhalt jedoch kompromißlos für die Moschee werbenden Rede. Daß Roschach öffentliche Konflikte nicht scheut, zeigte sich ...in einer unüber-hörbaren Kritik an Stadtpfarrer Udo Hildenbrand und an denen, die so denken wie der Geistliche“ (OT v. 14.11.97).

„Die Moschee ist ein Zeichen der Religionsfreiheit“ erklärte Roschach. „Schon seit 1976 unterhalten die Muslime Gebets- und Versammlungsräume an unterschiedlichen Stellen.“ Nie habe es Anzeichen für ungesetzliche Tätigkeiten gegeben ... Unterstützung erhielt der Bürgermeister von sämtlichen Fraktionen“ (Mittelbadische Presse v. 13.11.97).

Der Islamische Verein Gengenbach hat 130 Mitglieder.

Am 14. Februar 2001 rufen Hassan Gören, der Vorsitzende des Islamischen Vereins, und sein Stellvertreter Saban Demir über die Presse zu Namensvorschlägen für die neue Moschee auf. Sie solle nicht zwingend einen türkischen oder arabischen Namen haben wie die anderen Moscheen in Deutschland. „Der Name soll aber zur Region, zu der Umgebung der Moschee und den Menschen, die hier leben, passen“ (OT).

Meine telefonische Anfrage am 1. März 01 beim Vorsitzenden des „Islamischen Vereins“, Hassan Gören, ergab, daß leider noch kein Name gefunden worden sei. Er persönlich neige zu „Schwarzwald-Moschee“. Mein Einwand, Diyanet würde doch sicher keinem deutschen Namen zustimmen, da die Moschee DITIB doch überschrieben werden müsse, bestätigte Gören: „Da haben Sie recht.“

Der seit 2 Jahren in Gengenbach wirkende Hodscha Lorun ist vom türkischen Staat für 5 Jahre nach Gengenbach geschickt worden und wurde in einer Imam-Hatip-Schule ausgebildet.

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V. (IG MG)

Milli Görüs wurde am 20. Mai 1985 als „Avrupa Milli Görüs Teskilatlari -Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa (AMGT)“ in Köln gegründet und nennt sich seit 1995 „Islam Toplumu Milli Görüs - Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG).“

Sie gehört zu den stärksten islamistischen Organisationen in Deutschland. Ihr Ziel wird deutlich in ihrem Emblem: Die islamische Mondsichel umgreift Europa und andeutungsweise die ganze Welt.

Die Zahl der IGMG-Moscheen liegt nach Verfassungsschutzerkenntnissen „erheblich über 500“.

Unter dem Titel „Streit um Trillionen in Deutschland“ berichtete am 21. November 1996 die türkische Tageszeitung „Milliyet“:

„Der Riesenkuchen im Wert von etwa 540 Mio. DM, der im Fall der Anerkennung des Islam als Religion’ in Deutschland zu verteilen sein werde, errege den Appetit der islamischen Gruppen und mache zwischenzeitlich auch die Leitung der Anstalt für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) und die IGMG zu Konkurrenten im Kampf um die, Vertretungsbefugnis’... Die IGMG habe unter Einbeziehung des Jslamarchivs’ und der Gemeinden der Sekte ,Nurculur’ eine neuartige juristische Person unter dem Namen Jslamkonzil’ (gemeint ist Jslamrat’) ins Leben gerufen, um die Anerkennung als Alleinvertreter’ der türkischen Bürger in Deutschland zu erlangen“ (Islamismus als politische Ideologie, Landesamt für Verfassungsschutz Berlin 1997, S. 68).

Die IGMG behauptet, die demokratische Verfassung der Bundesrepublik Deutschland anzuerkennen und zu respektieren, in Wahrheit aber vertritt sie den politischen Islam, der mit deutschen Verfassungsgrundsätzen nicht zu vereinbaren ist:

„Im Vordergrund der Aktivitäten der IGMG steht laut Satzung die soziale, kulturelle und religiöse Betreuung der Mitglieder in den örtlichen Moscheevereinen. Unter dem Mantel islamischer Erziehungs- und Bildungsarbeit ist die IGMG besonders bestrebt, türkische Jugendliche dem Einfluß der westlichen pluralistischen Gesellschaft zu entziehen und sie stattdessen auf eine an Koran und Scharia orientierte islamistische Denkweise einzuschwören. Der Verband wirkt so der gesellschaftlichen Integration der hier lebenden türkischen Muslime entgegen ... Auf einer Internetseite der IGMG-USA/Kanada von Anfang 1999 heißt es in diesem Zusammenhang:

„Wir, die jungen Soldaten der Milli Görüs, kamen auf die Welt, um der Welt eine neue Ordnung zu geben, um die Glieder der Kette (der Sklaverei) zu brechen, um den Thron des Tyrannen zu stürzen ... Unser Wegweiser ist der Koran, unser Führer der Prophet, die Staatsgewalt geht von Allah aus. Wir, die jungen Soldaten der Milli Görüs sind da als Nachfolger von Eroberern für neue Eroberungen“ (Verfassungsschutzbericht 1999, S. 164f).

Selbstbewußt nehmen die Mitglieder der IGMG den Art. 4 des deutschen Grundgesetzes für sich in Anspruch: „Die Berufung auf Art. 4 GG bezweckt letztlich, daß als rechtmäßig und verfassungsgemäß anerkannt werden soll, einen Staat anzustreben, der entscheidend nach den Regeln des Koran und der Scharia gestaltet wäre und eine freiheitlich demokratische Grundordnung ablehnen müßte“ (a.a.O., S. 165).

Anläßlich der Feiern „50 Jahre Menschenrechtserklärung“ (im Jariuar 1999) beklagt Mehmet Sabri Erbakan als Generalsekretär der IGMG: „Die Menschenrechtssituation der Muslime hier im Westen ist nicht hinnehmbar. Die Muslime haben ein Menschenrechtsproblem. Sie sind zwar nicht von Folter und Tod bedroht, aber sie müssen sich elementare Rechte besonders im Bereich der freien Religionsausübung gerichtlich erkämpfen und sind einer weit verbreiteten Alltagsdiskriminierung ausgesetzt“ (a.a.O., S. 1669).

Wie gut es die IGMG versteht, ihre Mitglieder zu mobilisieren, wurde deutlich beim „Kultur- und Friedensfest“, ihrer Jahresversammlung am 22. Mai 1999 in Köln-Müngersdorf, an der wie im Vorjahr 40.000 Mitglieder teilnahmen.

Auch der Europaabgeordnete Özan Ceyhun warnt in seinem Buch „Politik im Namen Allahs“: „Milli Görüs belügt die Öffentlichkeit seit Jahren systematisch über den wahren Charakter ihrer Organisation, ihrer Verbindung zu Hunderten von Tarnorganisationen, ihr Verhältnis zum türkischen Islamistenführer Necmettin Erbakan ... Milli Görüs arbeitet konspirativ und täuscht die europäische Öffentlichkeit seit Jahren“ (S. 26f).

Unter dem Schutzmantel der islamisch gebotenen Heuchelei, Takiya, versteht es die IGMG, von vielen Organisationen und führenden Politikern als Dialog-Partner eingeladen zu werden. Ihre Referenten verbergen ihre wahre Identität, indem sie sich als Vertreter der zahlreichen IGMG-Tarnor-Qanisationen anbieten, der „Islamischen Föderation“, des „Islamkolleg“, „Zentrum für Islamische Frauenforschung“, „Institut für Internationale Pädagogik und Didaktik“ u.a.

Die Takiya-Politik der IGMG wird auch deutlich in ihrem ständigen Namenswechsel: 1972 als „Türkische Union Deutschland e.V.“ gegründet, nannte sie sich ab 1976 „Türkische Union Europa e.V.“, seit 1983 „Islamische Union Europa e.V.“, seit 1985 „Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa“ (AMGT) und seit 1995 „Islamische Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG). Für die Verwaltung ihres beträchtlichen Besitzes an Liegenschaften und Immobilien gründete die IGMG 1995 die „Europäische Moscheenbau- und Unterstützungsgemeinschaft (EMUG).

1976 entstand in Berlin der erste Regionalverband der IGMG, der sich seit 1980 „Mevlana Moschee e.V.“ nennt.

Tarngespinst der IGMG

Am 4.11.1998 wurde die Tarnorganisation der IGMG, die „Islamische Föderation Berlin e.V.“ vom Oberverwaltungsgericht Berlin als Religionsgemeinschaft anerkannt. Das Land Berlin ging in die Berufung. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte sich für nicht zuständig. Damit wurde das Urteil am 23. 2. 2000 rechtskräftig. Seitdem ist Milli Görüs berechtigt, an Berliner Schulen Islamischen Religionsunterricht zu erteilen. Ein zweiter großer Sieg der IGMG, denn bereits 1995 wurde die Milli Görüs-Grund-schule in Berlin von der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport als islamische Privatschule anerkannt. Träger der Grundschule ist die IGMG-Tarnorganisation „Islam Kolleg e.V.“.

Mit Erfolg können die IGMG-Funktionäre die Öffentlichkeit über die wahre Identität der „Islamischen Föderation“ und des „Islam Kollegs“ täuschen, indem sie bei jeder Gelegenheit behaupten, diese Organisationen seien von der IGMG unabhängig.

Daß die IGMG mit ihren Tarnorganisationen personell verbunden ist, läßt sich nachweisen:

Imam Nail Dural wurde 1980 zum Präsidenten der Islamischen Föderation gewählt. Er war gleichzeitig Vorstandsmitglied der IGMG Berlin und ist seit 1995 ihr stellvertretender Vorsitzender. Er trägt die IGMG-Mitgliedsnummer 4904.

In einem internen Papier der IGMG heißt es: „Die Islamischen Föderationen, die es in nahezu allen Bundesländern gibt, gehören der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs an“ (O. Ceyhun, a.a.O., S. 37).

Yakub Tasci, früher Imam der IGMG-Moschee Mevlana, Berlin, ist Ansprechpartner für die IGMG-Grundschule, die vom „Islam-Kolleg“ getragen wird. Er ist außerdem Mitglied der „Islamischen Föderation“. Für Milli Görüs organisiert er die Pilgerfahrten nach Mekka. Seine Mitgliedsnummer ist 2940.

Aykut Haldun Algan, Chefredakteur des IGMG-Fernsehsenders TFD (Türkisches Fernsehen in Deutschland) hat die IGMG-Mitgliedsnummer 6580 und war Vorsitzender, stellvertretender Geschäftsführer und Finanzverwalter der „Islamischen Föderation“. Für deren Öffentlichkeitsarbeit ist sein Bruder, Ahmet Algan, zuständig. Weitere Mitglieder der Algan-Fami-lie haben Führungspositionen in der „Islamischen Religionsgemeinschaft e.V.“, die von der IGMG dominiert wird.

Alle diese Vereine betonen, von der IGMG unabhängig zu sein - auch die „Islamische Stiftung“, Träger eines Gebäudekomplexes in der Bopp-str. 4, Berlin-Kreuzberg, das im Januar 1996 ausdrücklich im TFD als „Haus der IGMG Berlin“ vorgestellt wurde.

Salim Abdullah, Direktor des Zentralinstituts Islam-Archiv, Soest upd einer der meist eingeladenen Redner auf kirchlichen Veranstaltungen, wurde gerichtlich als Meister der islamischen Verhüllungskunst, Takiya enttarnt: In einem Urteil stellt das Landgericht Berlin (AZ 6.0.364/97) fest, daß Salim Abdullah die Unwahrheit sagt, wenn er behauptet, die IGMG hätte keinen Einfluß auf das Soester Islam-Archiv. Die Wahrheit ist: Abdullah ist Ehrenmitglied der IGMG und der damalige Vorsitzende der IGMG, Ali Yüksel, war zugleich Vorsitzender des Islam-Archiv-Beirates. Das Gericht stellte fest: „Es liegen diverse persönliche Verknüpfungen der beiden Organisationen in hohen Organisationspositionen vor.“

Wie gut Salim Abdullah die Maske des interreligiösen Dialogs zu tragen versteht, wird deutlich in einem Schreiben von Mehmet Kilinc, dem stellvertretenden Direktor des „Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Stiftung e.V.“, vom 24. März 2001 „an die lieben Brüder und Schwestern im Islam“, in dem es u.a. heißt:

„Unser Institut befindet sich derzeit in der letzten Phase eines Umwandlungsprozesses von einem Verein in eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unternehmen große Anstrengungen, damit das Institut und das Archiv für alle im deutschsprachigen Raum lebenden Muslime und islamischen Verbände auf Dauer gesichert werden kann ... Wir dürfen unsere Geschichte und ihre Interpretation nicht den Nichtmuslimen und ihren Interpretationsmöglichkeiten oder -techniken überlassen. Es geht um unsere Geschichte, unsere Kultur, es geht um unsere Identität. Wir stehen zum Dialog und zur Begegnung mit dem Christentum, aber wir möchten ihn aus eigener Kraft führen, wir möchten selbst Gastgeber sein ... Um diesem Anspruch gerecht zu werden und die vielfältige Arbeit in Zukunft bewältigen zu können, müssen wir eine Stiftung werden“ (CM-Archiv).

Als Kuratoriumsmitglieder, die diese Ziele unterstützen, werden u.a. aufgezählt: Dr. Günter Boecken, Leiter der Kolping-Bildungsstätte Soest; Pfr. Hartmut Dreier, Ev. Kirche von Westfalen; Pfr. Rainer Irmgendruht, Bistum Münster; Prof. Dr. Adel Khoury; Aloys Lögering, Bistum Osnabrück; Pater Werner Wanzura, Leiter des „Referates für den interreligiösen Dialog der Erzdiözese Köln“.

Takiya betreibt die IG MG auch, wenn sie bestreitet, die Deutschlandvertretung der Refah (Wohlfahrts)-Partei Necmettin Erbakans zu sein (heute Fazilet (Tugend)-Partei). Ihre organisatorische Verbindung läßt sich aber nachweisen:

Necmettin Erbakan, der in Aachen Maschinenbau studiert hat, gründete 1972 in Braunschweig die IGMG. Er selber trägt den Titel „MMN Görüs Lideri“ - MMN Görüs Führer.

Für seinen Wahlkampf 1995 sammelte die IGMG in Europa 60 bis 70 Millionen Mark. Mit Erfolg: Erbakan kam von 1996-1997 an die Macht.

Osman Yumakogullan war von 1985 bis 1995 Vorsitzender der AMGTV IGMG Deutschland und gleichzeitig Inhaber des Europabüros der Milli Gazete (Nationalzeitung), die von Erbakan getragen wird. Nachfolger Yu-makogullans im Vorsitz der IGMG wurde von 1996 bis 1999 Ali Yüksel, seit 1995 Abgeordneter der Refah-Partei in der türkischen Nationalversammlung.

Als der 2. Vorsitzende der IGMG, Asim Gene (Abdullah Gencer) ebenfalls ins Parlament einzog, verkündete die IGMG-Verbandszeitung „Perspektive“: „Jetzt sind wir im Parlament!“

In Deutschland üben Mitglieder der Necmettin-Erbakan-Familie die Kontrolle über die IGMG aus:

Erbakans Schwägerin, Amina Erbakan, stellvertretende Vorsitzende der „Deutschsprachigen Islamischen Frauengemeinschaft (DIF)“, ist Juristin und vertritt die Anliegen der Muslime gerichtlich. Sie engagiert sich vor allem für islamische Schülerinnen im Kopftuchstreit und erkämpft die Freistellung vom koedukativen Sportunterricht.

Wie selbstbewußt und aggressiv sie dabei vorgeht, wird deutlich aus der DIF-Schrift „Schleierhaft“ (Köln 1996). Darin heißt es u.a.:

Mit großem Engagement versuchen deutsche Lehrerinnen und Sozial-pädagoginnen muslimische Mädchen vor dem Zugriff des Islam und der patriarchalischen Familienstrukturen ihrer Elternhäuser zu retten, um sie dann schnellstmöglich unter die Fuchtel des christlich-abendländisch geprägten Patriarchats zu treiben. Vom Regen in die Traufe ...?

Besonders muslimische Mädchen auf den Elementar- und Hauptschulen sind belastenden, durch nichts zu entschuldigenden, unpädagogischen Methoden einer Gesellschaft ausgesetzt, die glaubt, allein vermittlungswürdige Erziehungsziele anzustreben. Der Islam ist ein ständiges Reizthema in der deutschen Schule.“

Über „verletzende Worte gegen muslimische Kinder und Jugendliche, meist Türken, an deutschen Schulen und Bildungseinrichtungen“ heißt es weiter: „Keine Frage, es handelt sich um psychische Gewalt. Aber auch leise, nonverbale Diskriminierungen wie Nichtbeachten, Übersehen, so tun, als ob es keine Muslime in Europa gäbe, gehören zu den täglichen Leiden muslimischer Kinder an deutschen Schulen ...

Wir entschuldigen uns bei Euch im Namen aller jener überheblichen oder unüberlegt handelnden Erwachsenen für das, was Euch angetan wurde und hoffen, daß Eure Leiden und Euer Unbehagen ein Ende nehmen, zumindest dann, wenn Ihr Euren .Erzieherinnen’ entwachsen seid. Was könnt Ihr muslimischen Kinder tun?

Ihr könnt Euch bemühen, Eure Rechte kennenzulernen. Denn Kinder haben Rechte ... Warum sollten sich (muslimische) Kinder nicht zusammenschließen zu einem Kinder-Selbstschutzverein?

Jenen Erzieherinnen und Lehrerinnen, die dazu beitragen, daß die ,Bil-dungsanstalt’ Schule zu einer Zwangsanstalt wird, in der Kinderpersönlichkeiten deformiert werden, Hoffnung, Kreativität und Lebensfreude erstickt, erteilt ihnen eine deutliche Absage.

Solltet Ihr diskriminiert werden, so wehrt Euch ... Wie wäre es mit einem Ausschluß der Lehrerinnen vom Unterricht?“

DIF ruft auch alle muslimischen Eltern auf, „daß sie die vielfältigen Rechte, die sie als Erziehungsberechtigte in der Schule haben, kennen“. Konkret: mBieten Sie Ihre Mitarbeit in der Schule an. Seien Sie sich bewußt, daß Sie Bis Bürger und Steuerzahler die Schule finanzieren und nehmen Sie Abstand von übertriebenen Dankbarkeitsbezeugungen, als ob die Vermittlung von Bildung ein unentgeltliches Geschenk sei. Und vergessen Sie nicht, daß Sie als Muslime berechtigt sind, analog den anderen Religionsgemeinschaften, eigene Schulen zu errichten und zu betreiben.“

DIF kritisiert „die Erwartung der deutschen Gesellschaft, die Muslime würden sich integrieren, als scheinheilige Verlockung einer am Überheblichkeitssyndrom schwer erkrankten Gesellschaft“.

Ein islamischer Bundeskanzler?

Der Schwiegersohn Amina Erbakans ist Ibrahim El-Zayat, Vorsitzender der „Muslim-Studentenvereinigung (MSV)“, Generalsekretär der „Islamischen Jugend in Europa“ und Generalsekretär des Dachverbandes „Islamisches Konzil (IK)“. Das „Islamische Konzil in Deutschland“, eine Organisation des „Islamischen Weltkonzils“, wurde von arabischen Muslimen gegründet und wird bis heute von der saudi-arabischen Regierung gesteuert. Das IK gibt an, „die Beziehungen zwischen der islamischen Welt und dem Westen verbessern“ zu wollen.

In der Erstausgabe des Magazins „TNT“ der „Muslimischen Jugend“ (Ausgabe 1/1996) verkündet Ibrahim El-Zayat:

„Heute gibt es ca. 2.5 Millionen Muslime in Deutschland. Durch die Gnade Allahs leben wir in einem der reichsten Länder dieser Erde. Das ist eine große Barmherzigkeit von Allah uns gegenüber, aber ebenso eine riesige Verantwortung. Wir sind ein Teil dieses Landes und ein Teil dieses Volkes. Allah wird uns am Jüngsten Tag danach befragen, was wir für unser Volk getan haben, und unser Volk wird uns, die Muslime fragen, warum wir den Islam nicht weitergegeben haben. Damit es nicht soweit kommt, ist es dringend erforderlich, daß wir uns unserer Verantwortung bewußt werden und die Herausforderung annehmen ...

Nur wenn wir es schaffen, unsere Identität und unseren Glauben in dieser Gesellschaft zu wahren, können wir eine Bereicherung für diese Gesellschaft werden und inscha Allah eine zentrale Führungsrolle übernehmen ... Die Zukunft des Islam in diesem, unserem Land, in DEUTSCHLAND, gestalten wir, wir, die wir hier geboren und aufgewachsen sind, wir, die wir die deutsche Sprache sprechen und die Mentalität dieses Volkes kennen ...

Entscheidend ist, daß wir in diesem Land unsere Religionsfreiheit haben (auch wenn wir sie häufig vor Gericht erst erstreiten müssen) und daß es keinen Grund gibt, nicht aktiv an der Neugestaltung dieser Gesellschaft mitzuwirken.

Ich glaube nicht, daß es unmöglich ist, daß der Bundeskanzler im Jahre 2020 ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Muslim ist, daß wir im Bundesverfassungsgericht einen muslimischen Richter oder eine muslimische Richterin haben ...

Dieses Land ist unser Land, und es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem Paradies auf der Erde machen, um es der islamischen Ummah (Weltgemeinschaft) und der Menschheit insgesamt zur Verfügung zu stellen.“

Sabia El-Zayat, Tochter von Amina Erbakan, leitet das „Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderung (ZIF)“.

Die Verflechtung der großen Dachorganisationen „Zentralrat der Muslime“ und „Islamrat“ wird deutlich daran, daß die IG MG Mitglied im „Islamrat“ ist und die Muslim-Studentenvereinigung (MSV) Mitglied im „Zentralrat der Muslime“.

Stellvertretender Vorsitzender der MSV und seit 1999 Vorsitzender der IGMG ist Sabri Erbakan, ein Neffe Mecmettin Erbakans.

Über viele Jahre pflegte Sabri den Kontakt der IGMG zum Sektenkonzern Scientology.

Der Verfassungsschutz-Bericht NRW schreibt: „Seit einigen Jahren gibt es Kontakte der IGMG zurScientology-Organisation, die Presseberichtenzufolge auch vom IGMG-Vorstand eingeräumt worden sind. Die Scientology bekommt so Zugang zu den islamistischen Türken in Deutschland und zur türkischen Refah-Partei. Die IGMG kann ihrerseits von den wirtschaftlichen Verbindungen der Scientology-Organisation profitieren. In der IGMG-Zentrale sind bereits Seminare von Scientology durchgeführt worden“ (1996, S. 231 f).

Der Verfassungsschutz weist der IGMG auch Kontakte zur „Muslimbruderschaft“ nach und Verbindungen zum „Weimar-Institut e.V.“, Potsdam.

IGMG-Politik

Die IGMG ist die deutsche Filiale der türkischen „Tugend-Partei“, der Partei Necmettin Erbakans.

Bereits 1969 war Erbakan ins türkische Parlament eingezogen.

1970 gründete er auf Anregung des Nakshibandiye-Scheichs Katku die Ordnungspartei (MNP).

1971 wird die Partei verboten.

1972 gründet Erbakan die Nationale Heilspartei (MSP), die von 1973 bis 79 an drei Koalitionsregierungen beteiligt war.

Die Schülerzahl der von Erbakan geförderten Imam-Hatip-Schulen stieg von 10.000 (1973) auf 100.000 (1978).

1979 wurde Erbakan für den Aufbau von 3000 Imam-Hatip-Schulen von der „Islamischen Jugend in der Welt“ mit einem Preis ausgezeichnet.

1997 besuchten über eine Million Schüler diese Ausbildungsstätten für Imame. In Deutschland werden Kinder und Jugendliche auch über Internet-Kurse auf den Besuch dieser Schulen vorbereitet.

1980 wurde die MSP verboten.

1983 gründete Erbakan die Refah-Partei.

Mit 21 Prozent wird die Refah-Partei 1995 die stärkste Partei in der Türkei. Von 1996 bis 97 ist Erbakan Ministerpräsident.

Am 16.1.1998 wird die Refah-Partei verboten. Begründung - wie bei dem Verbot der anderen Erbakan-Parteien: Verstoß gegen die laizistischen Prinzipien der türkischen Republik.

Schon vor dem Verbot der Refah-Partei hatte Erbakan die Tugend-Partei (Fazilet-Partisi) gegründet.

Erbakan und die europäischen Filialen seiner Partei, darunter die IGMG Deutschland, haben das Ziel, die „Gerechte Ordnung“ aufzubauen, d.h. alle Lebensbereiche zu islamisieren. Finanzielle Unterstützung erhalten sie von Libyen und Saudi-Arabien. Nach einer Meldung der türkischen Zeitung „Sabah“ (Juli 97) zahlte Saudi-Arabien allein im Jahr 1990 zehn Millionen Dollar an Erbakan.

Bis heute wird die IGMG-Grundschule in Berlin mit saudischen Geldern unterstützt.

„Vergessen wir getrost alles, was die Vertreter von MUH Görüs der Öffentlichkeit über Struktur und Aufbau ihrer Organisationen erzählen. Wenig entspricht der Wahrheit...

Der IGMG-Hauptvorstand, also Mehmet Sabri Erbakan, übt die uneingeschränkte Kontrolle über die IGMG-Zweigstellen, über die in nahezu allen Bundesländern existierende „Islamische Föderation“ und über die europaweit rund 900 Frauen-, Jugend- und Studentenvereine aus.

Milli Görüs ist strikt hierarchisch gegliedert. Eine verbandsinterne Demokratie gibt es nicht“, stellt der Europaabgeordnete Ozan Ceyhun fest (a.a.O., S. 54).

Alle Vorstände der IGMG-Moscheevereine werden vom IGMG-Hauptvorstand ernannt. Er nimmt auch die rechtliche Vertretung für sie wahr.

Außerdem haben sich selbständige Föderationen, Vereine und Gemeinden als Mitglieder der IGMG angeschlossen.

Alle örtlichen Milli-Görüs-Vereine und IGMG Moschee-Gemeinden sind Gebietsvorständen unterstellt, die in monatlichen Regionalversammlungen die Aktivitäten der Ortsverbände koordinieren. Auch die Gebietsvorstände kommen monatlich zu Beratungen zusammen und haben ihre Vertreter im IGMG-Senat.

Alle IGMG-Organisationen haben 14 Aufgaben zu erfüllen und zwar in: Organisation, Verwaltung, Rechtswesen, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Rechnungswesen, Pilgerfahrt, Schriftenvertrieb, Publikationsarbeit, Außenbeziehungen, Sozialwesen, Jugend, Studenten, Frauen.

Eine zentrale Rolle nimmt die Bildungsarbeit ein. Zu ihr gehören die Imam-Ausbildung in und für Deutschland und der interkulturelle bzw. interreligiöse Dialog in Zusammenarbeit mit dem Islam-Archiv Soest.

Schwerpunkt ist die Jugendarbeit gemäß dem IGMG-Motto: „Wer sich der Jugend annimmt, der wird in Zukunft der Herr sein.“ Zu den Aktivitäten gehören u.a. die sehr beliebten Koranlesewettbewerbe in den IGMG-Moscheen.

„Tricksen, täuschen, agitieren: Wie Islamisten Deutschland unterwandern“ war das Thema der Fernsehsendung „report aus München“ im Bayerischen Rundfunk am 21.5.2001.

Ömer Kaykac, Vorsitzender der IGMG-München-Freising, die in bester Citylage eine Moschee bauen will, gab ein klassisches Beispiel von Takiya-Politik. „Tricksen, täuschen, tarnen: Das Muster ist immer das gleiche“, faßte Moderator Stefan Meining zusammen, unterstützt von Dr. Herbert L. Müller, Mitarbeiter im Landesamt für Verfassungsschutz Baden Württemberg: „Das Verhalten läßt sich über Jahre hinweg feststellen. Eine Unehrlichkeit, die auch in der Hinsicht kontraproduktiv ist. Wo man bisweilen sich überlegt, ob hier von Seiten der Organisation nicht versucht wird, die deutschen Gesprächspartner für dumm zu verkaufen, ohne daß man meint, dabei ertappt zu werden, daß man willentlich und wissentlich die Unwahrheit sagt.“

Wer finanziert die IG MG-Moscheen?

Nachdem der „Nationale Sicherheitsrat“ der Türkei Erbakan politische Tätigkeiten verboten hat, führen Holdings, islamische Mischkonzerne, seine Politik fort. Entstanden in der anatolischen Stadt Konya, nennen sie ihr Programm „Konya-Modell“ oder „Grünes Kapital“ (grün ist die Farbe des Islam). Wirtschaftlich arbeiten sie streng nach islamischen Vorschriften auf der Basis von Koran und Sunna, dem Vorbild Mohammeds. Statt Zinsen, die vom Islam verboten sind, beteiligt das Konya-Modell die Geldanleger am Gewinn, aber auch am Verlust der Geschäfte.

1990 schlössen sich die Unternehmer im Müsiad-Verband zusammen. Dieser ist auch in Deutschland aktiv. Sein Ziel formulierte der erste Vorsitzende, Erol Yarat, im Internet so:

„Wir müssen reich werden. Wir müssen noch mehr arbeiten und noch reicher werden, um stärker als die Heiden zu werden. Die Schätze Allahs müssen aus ihren Händen genommen werden. Wir müssen sie besitzen“ (,lslam und Kapital’ in: www.nadir.org).

Der Nachfolger Yarats ist Ali Uzun, führendes Mitglied der IGMG Berlin, mit der Mitgliedsnummer 4544.

Eine der erfolgreichsten Konzerne des „Konya-Modells“ ist seit 1990 die „Kombassan-Holding“, inzwischen weltweit tätig und Besitzer der Fluglinie Alfa-Air.

Wieviel Anteilscheine in den Moscheen von den Holdings verkauft werden, ist nicht überprüfbar, der Erfolg des Konya-Modells aber an einigen Beispielen ablesbar:

1997 wurde ein Kombassan-Kurier aus Deutschland festgenommen. Er hatte 1,7 Millionen DM in bar bei sich.

Im Jahr 2000 überprüfte das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen 7000 türkische Sozialhilfeempfänger, die Inhaber von Anteilscheinen der „JetPa-Holding“ waren, die derzeit größte Vertreterin des „Konya-Modells“. Sie finanzierte z.B. die 4. Jahreshauptversammlung der IGMG 1998 in Amsterdam mit 1,3 Millionen DM.

Im Jahr 1999 verfügte die JetPa-Holding über ein Kapital von 550 Millionen DM. Sie ist im Bau-, Lebensmittel-, Medikamenten-, Auto-, Haushaltswaren-, Textilien- und Elektronik-Handel aktiv.

Am 6. 2. 1999 wurde auf dem Flughafen von Ankara Ahmet Tannsever festgenommen. Er trug 225.000 DM in bar bei sich. Das Geld habe er von den in Deutschland Verantwortlichen der Endüstri-Holding bekommen, um es nach Konya zu bringen, gab er an.

Am 18. 2. 1999 wurde ein Geldpaket auf dem Istanbuler Flughafen an einen Empfänger in Konya abgefangen. Es enthielt über eine halbe Million DM, neben US-amerikanischen, französischen und holländischen Devisen. „Allah ist auch Teilhaber von JetPa, denn wenn zwei Personen zusammenkommen und eine Firma gründen, ist Allah immer dabei“, zitiert Ozan Ceyhun den Inhaber der JetPa-Holding, Fadic Akgündüz, und kommentiert:

„Die politische Wegbereitung (der islamischen Ordnung) liegt in den Händen von MUH Görüs, die Finanzierung und Gestaltung übernimmt das Grüne Kapital“ (a.a.O., S. 54).

Für die IGMG kann der Islam nicht ohne „Djihad“ (Heiliger Krieg) praktiziert werden. „Ihn propagiert die Vereinigung unter ihren Anhängern als tragenden Pfeiler der Religion. .Glaubenskämpfer’ - so heißt es -, die sich und Geld und Leben für den Isam einsetzen, würden von Allah ,höher angesehen’ als Muslime, die sich ,nur zum Islam bekennen’, ohne etwas dafür zu tun. Der Verzicht auf den ,Djihad’ wird als Krankheit und somit als Übel angesehen“ (Islamistische Extremisten, Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, Juli 1999, S. 9). /

Die Hicret-Moschee in Lauingen, Bayern

Für die Genehmigung der ersten Moschee mit Minarett in Schwaben durch den CSU-Stadtrat versprach die Kombassan-Holding der Stadt Lauingen eine Millioneninvestition der High-Tech-Produktion (Andreas Ross, Lauingens türkische Seite, in: Süddeutsche Zeitung vom 24.4.1999). Die 1,8 Millionen Mark-Moschee „Hicret“ (Auswanderer) sei zum größten Teil mit Spenden der Muslime des DITIB Moscheevereins „Türkische Arbeitnehmer“ finanziert worden, behauptete der Vorsitzende Necati Aytan anläßlich ihrer Eröffnung im März 1996. Der CSU-Stadtrat hatte beschlossen, sich mit 100.000 DM an den Kosten zu beteiligen. Generalkonsul Arif Soytürk, der eigens aus Ankara angereist war, überbrachte ein weiteres Geschenk zur Eröffnung der Moschee: „Ich habe als Geschenk die Liebe und Freundschaft von 60 Millionen Türken mitgebracht“, betonte er in seiner Dankesrede (AZ vom 4. 3. 1996).

Das 25 Meter hohe Minarett sei nur ein Symbol für die Heimat Türkei. Ein Muezzinruf werde von dort nicht erschallen, hatte Achmet Avci, Vorsitzender der „Türkischen Beistandsgesellschaft“, 1993 versprochen. Und Bürgermeister Barfuß sekundierte bei der Moschee-Eröffnung 1996: „Denn einem arabischen Sprichwort zufolge ist Heimat, wo ein Minarett steht.“

Den Widerstand einiger Lauinger Bürger wies er zurück: „Eine Moschee oder einige böse Briefe können der schwäbischen Toleranz nichts anhaben“ (Kirchenzeitung für die Diözese Augsburg am 7. 3. 1993). Meine telefonischen Anfragen zum Moscheeverein wurden von IGMG-Vorstandsmitglie-dern beantwortet.

Feindbild der IGMG: CHRISTLICHE MITTE

Für die IGMG ist Deutschland dekadent, ein feindliches Umfeld für die Muslime. „Milli Gezete“, die von Erbakan getragene Zeitung, drückte dies in der Ausgabe vom 24.7.1986 so aus:

„Der Europäer ist ein Atheist und Götzenanbeter, ein Wucherer, Kapitalist, Sozialist, Zionist und Imperialist, ständig brünstig und besoffen, ehebrecherisch und materialistisch. Er hat sich dem Teufel verschrieben.

Sie sind Agenten und Spione. Sie können als Arzt auftreten, als Krankenpfleger, als kluger Lehrer, als Gewerkschafter, aber alle sind sie Feinde des Islam.“

An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert.

Wer es wagt, die IGMG-Tätigkeiten zu enttarnen, wird verfolgt:

Ramis Örlü, Führungsmitglied der IGMG Ibbenbüren, versuchte 1997 die Partei CHRISTLICHE MITTE zu unterwandern. In einem Fax an die Bundesvorsitzende der CM schrieb er u.a.: „Ich würde gern in die CM aufgenommen werden ... Auch ich bin für ein christliches Deutschland! Deutschland den Christen ...“

Nachdem er als Sprecher der IGMG Ibbenbüren enttarnt worden war, zeigte er sein wahres Gesicht. In einem Schreiben vom 4. 3. 97 heißt es u.a.: „Jetzt wollen Sie doch bestimmt wissen, was Sie als Hirtin gewonnen haben; vielleicht ist Ihnen (so schlau wie Sie sind), aufgefallen, daß seit einigen Tagen häufiger Autos vor Ihrer Haustür herfahren. Nur diese Autos sind nicht normale. Sie sind extra für Sie bereitgestellte Autos (mit Insassen), die Sie Tag und Nacht bewachen, damit Ihnen ja nichts passiert ... Und keine Angst, ich werde Sie bestimmt nicht mehr belästigen, denn meine Zeit ist zu wertvoll, um sie den ,Hunden’ vorzuschmeißen.“

 

Versus

Kurier der Christlichen Mitte

Jahrgang 1, Ausgabe 1, Juni 1998

Dies ist unsere erste Ausgabe unserer monatlich erscheinenden Aufklärungsschrift über die Christliche Mitte und ihr Propagandaorgan dem „Kurier“. Seit Jahren kämpft diese - von nicht mehr ganz schlauen Persönlichkeiten geführte - extrem national und fundamentalistische (angeblich christliche) Organisation gegen die freiheitlich demokratische Verfassung dieses Landes (Ihr Motto lautet: „Für ein Deutschland nach Gottes Gesetzen“).

Bundesvorsitzende und (sozusagen) Führerin dieser kleinen Truppe ist Adelgunde Mertensacker, die sich einigemale als wissenschaftliche Publizistin versuchte, doch nicht weiter als eine blasphemisch getunkte und unwissenschaftliche ältere Autorin kam. Nichtsdestotrotz halten immer noch einige hunderte an ihrer Seite fest.

Nun es gibt immer noch Menschen, die es nicht kapiert haben, daß die Steinzeit vorbei ist. Aber unser Ziel ist es nicht diese hoffnungslosen Fälle zu bejammern, sondern lediglich die Machenschaften einer „schlauen“ Frau aufzudecken und das „Propagandaorgan der Christlichen Mitte“ rechtlich und legal „lahmzulegen“

Halfen Sie uns, rechtlich und formal gegen die Christliche Mitte vorzugehen. Sammeln Sie Beweismaterialien, die auf volksaufhetzerische und anti-demokratische Slogans der CM hinweisen und schicken Sie diese an uns. Wir werden uns um den restlichen Teil der Arbeit kümmern.

Der Kurier propagiert einen fundamentalistischen Gottesstaat nach Gottes Gesetzen versucht, aufklärerische Schriften der Krankenkassen als Jugendverführung zu diffamieren und ist total gegen jede andere religiöse oder politische Ansicht im Lande.

Ahnungslos von Journalismus und Pressearbeit nimmt sie Artikel anderer Zeitungen, Zeitschriften oder Zitate von Persönlichkeiten, ändert diese nach Lust und Laune und „schmückt“ so ihren „Kurier“, um ihren treuen Dieners ein Reich nach Gottes Gesetzen zu versprechen ohne zu wissen, was Sie da eigentlich wollen.

Es wäre vielleicht zu unklug diese Bande von „schlauen Füchsen“ ernst zu nehmen, doch man darf auch solche nicht vernachlässigen, denn Fanatiker wie Frau Mertensacker sind (auch mit einem noch so „hohen“ IQ) in der Lage hunderte von Dienern „anschaffen“ zu gehen.

Mit Artikeln wie

·                    CDU und CSU sind nicht mehr christlich

·                    Roman Herzog opfert Götzen

·                    Buße tun für Wahlfehler

·                    Ich bin gehellt! Freut euch mit mir!

·                    und vieles alberne mehr...

versucht der Kurier die nicht mehr ganz so schlauen oder nicht mehr auf dem neuesten Stand seienden anzusprechen, um somit wenigstens in irgendein Dorfgemeinderat einzutreten.

Fordern Sie jetzt ein Probeexemplar des Kuriers bei Frau Adelgunde Mertensacker, Lippstädter Str. 4-2 in 59329 Liesborn (oder Telefax: 02523-6138) an und sehen Sie selbst, was es doch noch für alberne - vom aussterben bedrohte - Menschen gibt.

Wir freuen uns auf jede Anregung, wie wir die CM und ihr Propagandaorgan den Kurier (legal) „zugrunde gehen lassen“ können.

REDAKTIONS ANSCHRIFT

Ramis Örlü, Werthmühlenstr. 16, 49477 Ibbenbüren

Auflage: zur Zeit noch 200 Stk.

 

Am 13. Oktober 1998 schrieb Orlü im „IGMG-Forum“ des Internet u.a.:

„Gestern erhielt ich von einem Mittler ein Flugblatt der Christlichen Mitte ..., daß wir angeblich mit der Scientologie gemeinsame Sache gegen den Rechtsstaat machen würden. Nun, man sollte sich nicht um eine Horde Schafe kümmern, die irgendetwas vor sich hin meckern, aber ich bin halt etwas aggressiv gebaut und versuche halt, diese CM irgendwie zu schwächen. Denn man darf keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen.“ Im November 1998 veröffentlichte Ramis Örlü unter „Persönliche Angaben“ im Internet: „geb. am 11. 8. 1977, seit dem 11. 2. 1998 verheiratet, Studium Maschinenbau und Orientalische Philologie und Islamwissenschaften an der Universität Bochum ... Tätigkeiten neben dem Studium: Bekämpfung der CHRISTLICHEN MITTE (CM) mit dem Ziel eines Verbotes. Besser wäre natürlich das (sie) der Seniorenverein CM mit Mütterchen Adelgunde Mertensacker sich bessert und auf den rechten Weg findet...“

Unter „Leserbriefe“ im IGMG-Forum antwortet ein gewisser Hasan u.a.: „Gut, daß sich einer um die CM kümmert. Lieber Bruder, was Du da machst verdient Achtung, denn es ist ein Dienst an allen Menschen, daß solcher Schund, wie er von der CM verbreitet wird, entlarvt wird ...Ich hoffe, Du betreibst die Sache im Rahmen Deiner Möglichkeiten einigermaßen gründlich mit Archiv, Dokumentation etc., damit man mal eine Stelle hat, die einem Material liefern kann, wenn’s ans Eingemachte geht...“

Am 31.1.2000 trägt Örlü in das „Gästebuch der CM“ im Internet ein: „Liebe Schafe ... Ich bete jeden Tag zu Gott (Allah), damit er Euch die Augen öffnet... Seit fast 5 Jahren versuche ich den „Senioren-Club CM“ zu schließen. Jesus war Moslem ...In diesem Sinne ...“

Trotz wiederholter Aufklärung der CHRISTLICHEN MITTE unterstützen die Ibbenbürener Kirchengemeinden sowohl den DITIB- als auch den IGMG-Moscheeverein, die bis Januar 2001 in der Ledder-Straße zusammenarbeiteten, bevor die IG MG eine eigene, zentral gelegene Moschee bezog. „Die christlichen Gemeinden in Ibbenbüren pflegen schon seit zwei Jahrzehnten ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu den Muslimen. Vor zwei Jahren haben wir einen Teil des Pfarrfest-Erlöses für die neue Moschee auf unserem Gemeindegebiet gespendet. Auch der zuständige Weihbischof hat später nach Eröffnung einen Beitrag dazu gegeben. Wir haben uns auch dafür eingesetzt, daß den Muslimen ein Teil des städtischen Friedhofs zur Verfügung gestellt wird, wo sie nach ihren Riten beerdigen können. Das ist ein wichtiger Schritt zur Integration. Denn wo ich meine Toten beerdige, da bin ich zu Hause“ (Martin Weber in „Gong“, vom 12. 8. 1994).

Die Eroberer-Moschee in Bremen

Am 8. 7.1995 wurde in Bremen-Gröpelingen der Grundstein zur Fatih (Eroberer)-Moschee der MUH Görüs gelegt, einer Moschee im orientalischen Stil mit Kuppel und einem 27 Meter hohen Minarett.

„In den kommenden zwei Jahren baut die seit 1974 bestehende Fatih-Gemeinde an der Hafenrandstraße ihr ausschließlich aus Spenden finanziertes Gotteshaus“, berichten die „Bremer Nachrichten“ am 9. 7. 1995. Veranschlagt wird das Gebäude auf 3,5 bis 4 Millionen DM. Die Moschee-Gemeinde bestehe aus 300 männlichen Mitgliedern sowie ihren Familien. „Während der gestrigen Feier (zur Grundsteinlegung) machten Repräsentanten der Fatih-Moschee, die seit Jahren einen offenen Dialog mit Vertretern der christlichen Kirchen führen, deutlich, daß sie mit diesem repräsentativen Bau „nun endlich aus dem Hinterhof“ herausgetreten sind.“ Die Moschee solle der „Lebensmittelpunkt Bremens“ werden.

Neben dem Versammlungsraum sind mehrere andere Gemeinschaftsräume vorgesehen, eine „für alle Konfessionen offene Begegnungsstätte“, eine Sozialstation, Läden, ein Jugendtreff und/ein Spielraum.

Niemals werde ein Muezzin vom Minarett rufen, versprachen die Repräsentanten der IG MG-Moscheegemeinde. |

Die Besucher der Fatih-Moschee würden gern gesehene Gäste sein. Angst vor Bekehrungen (zum Islam) müsse dort niemand haben“ (a.a.O.).

Anläßlich der „ersten Bremer Islam-Woche“ im September 1997 luden alle Bremer Moschee-Gemeinden zu einem „Tag der offenen Moschee“ ein. Abdul Kerim Sari, der die Besucher durch die alte und im Neubau befindliche Fatih-Moschee führte, erklärte: „Die Kinder spielen nach dem Religionsunterricht (Koranunterricht) manchmal sogar Fußball in der Moschee. Denn die Moschee ist nicht nur ein Gebetsraum, sondern ein allgemeiner Treffpunkt“ (BN vom 23. 9. 97). Dialoggeübt erklärt Sari, Mitglied der „Islamischen Föderation“, die Wände der neuen Moschee würden mit vielen Kalligraphien geschmückt, die die Namen der Propheten, „darunter auch den von Jesus“, darstellen (a.a.O.).

Kritisch äußerte sich Bremens Innensenator Ralf Borttscheller (CDU) zur Islam-Woche in seinem Interview mit den Bremer Nachrichten am 20. 9.97: „Ich halte überhaupt nichts davon, daß wir uns alle in den Arm nehmen und uns versichern, wie lieb wir uns haben. Wir dürfen die Probleme, die wir haben, nicht zukleistern und denjenigen, die diese Probleme ansprechen, womöglich auch noch vorwerfen, sie schürten Ängste und Vorurteile. Wunschdenken und wohlklingende Phrasen helfen niemandem weiter.

Wir wissen, daß es unter der islamisch orientierten Bevölkerung in Deutschland starke Isolierungstendenzen mit zunehmender Ablehnung einer Anpassung an die hiesige Gesellschaft gibt. Wir wissen auch, daß islamistische Kreise verstärkt religiöse-politische Propaganda verbreiten, die teilweise aus den Heimatländern gesteuert wird und vorwiegend bei jungen Ausländern auf Resonanz stößt. Damit verbunden ist nicht selten eine latente Gewaltbereitschaft, ein ungebrochenes nationales und religiöses Selbstbewußtsein und ein Überlegenheitsgefühl gegenüber dem .dekadenten christlichen Westen’ - insbesondere in bestimmten Teilen der türkischen Bevölkerung. All das ist kein Horrorszenario, es sind die Ergebnisse jüngster soziologischer Untersuchungen.

Wir müssen uns natürlich fragen, wie reagieren wir auf diese Entwicklungen und wie tolerant können wir gegenüber solcher Intoleranz sein? Nicht ohne Grund hat der Verfassungsschutzpräsident kürzlich davon gesprochen, die islamistische Gewalt werde vermutlich das größte Problem für die innere Sicherheit in Deutschland im kommenden Jahrhundert. Ich füge hinzu: Toleranz kann keine Einbahnstraße sein. Wer sich in Bremen Moscheen baut, der muß auch bereit sein, Christen in seiner Heimat anständig zu behandeln.

Die Islamische Föderation gehört wie andere an der Islam-Woche beteiligte Einrichtungen zum Umfeld der ‚Islamischen Gemeinschaft - MUH Görüs’, die die stärkste islamisch-fundamentalistische Organisation in Deutschland ist. Was mich an diesen Gruppen außerordentlich stört, ist nicht nur die Tatsache, daß sie in der Türkei einen islamischen Staat errichten wollen, sondern vor allem, daß man sich in diesen Kreisen nicht scheut, sich offen antisemitisch und abfällig über die parlamentarische Demokratie zu äußern. Das richtet sich eindeutig gegen unser Grundgesetz. Wo die Religionsfreiheit mißbraucht wird, um gegen andere zu hetzen, da hat für mich die Toleranz ein Ende. Wer es ernst meint mit der deutsch-jüdischen Verständigung, sollte sich gut überlegen, ob er sich in diesen Dunstkreis begibt.“

Ganz anders der Bremer Bürgermeister Henning Schert (SPD), der gleichzeitig Senator für kirchliche Angelegenheiten ist: „Demonstrativen Beifall gab es auf dem Marktplatz für Bürgermeister Henning Scherf und seine Bereitschaft, die Schirmherrschaft für die 1. Bremer Islam-Woche zu übernehmen. Scherf erhofft sich von den Veranstaltungen eine Korrektur des ,extrem schiefen Islam-Bildes’„, schreiben die Bremer Nachrichten am 22.9.97.

Direkt an die Adresse der „an einem friedlichen Miteinander zweifelnden Skeptiker und da schließe ich meine Kollegen im Senat ein“, riet Scherf, sie sollten nicht über-, sondern miteinander reden (a.a.O.).

Großen Beifall erhielt die Muslima Halima Poyraz. Sie übersetzte das Wort „Islam“ mit „Frieden“ (in Wahrheit heißt Islam „Unterwerfung“) und wies darauf hin, daß Terror, Gewalt und Intoleranz weder hier noch anderswo mit den Grundsätzen ihrer Religion vereinbar seien.

Als Sprecher der Evangelischen Kirche beklagte auch Pastor Louis-Ferdinand von Zabeltitz, „daß es wohl leider noch Jahre und Jahrzehnte brauche, bis Muslime rechtlich und gefühlsmäßig als vollwertige Bremer anerkannt werden“. Die Kritik Borttschellers bezeichnete er als „zutiefst unfair“ (a.a.O.). Auch der Islambeauftragte der Bremischen Ev. Kirche, Pastor Heinrich Kahlert, kritisierte Borttscheller. er habe „Mißtrauen gesät zwischen deutschen und muslimischen Bürgern und habe mit seiner Behauptung, die Fatih-Moschee sei ein Zentrum des islamischen Extremismus, viel Porzellan zerschlagen“ (Bremer Nachrichten vom 27.2.98).

Borttscheller konterte: „Der Islambeauftragte lauft offensichtlich ahnungslos durch die Welt“ (BN v. 28.2.98).

In ihrem Selbstbewußtsein bestärkt, betonte! die „Islamische Föderation“ anläßlich der Kundgebung, sie verwahre sich gegen die Vorwürfe Bortschellers. Sie betrachte Christen und Juden als Partner und bekenne sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung (a.a.O.).

„In Bremen geht der gelbe Klinker-Neubau einer Moschee seiner Vollendung entgegen“, meldet die „Welt am Sonntag“ am 22.2.98:

„Es wird die größte Moschee Norddeutschlands sein ... Die Moschee faßt unter farbenprächtiger Kalligraphie ein Vielfaches der 300 Gemeindemitglieder.

Auf der Bautafel steht das Wort aus dem Koran 9,18: „Wahrlich, der allein vermag die Erhaltung der Moschee Allahs vorzunehmen, der an Allah und an den jüngsten Tag glaubt“ (a.a.O.).

Diese Übersetzung ist falsch: Richtig muß es heißen:

„Nur diese dürfen Allahs heiligen Tempel besuchen, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben und das Gebet verrichten und Almosen geben und nur Allah fürchten; denn diese gehören zu den Rechtgeleiteten.“

Weiter berichtet die „Welt am Sonntag“ über Erkenntnisse des Bremer Landesamtes für Verfassungsschutz:

„Von den 11 türkischen Moscheen in Bremen (Stadt) werden 6 von Milli Görüs gesteuert. In diesen 6 Moscheen - sich nach außen tolerant und liberal gebend - erfolgt im Innern Indoktrination zur Gewaltbereitschaft gegen die demokratische deutsche Gesellschaft, gegen eine Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft und gegen Juden“ (a.a.O.).

Nach Borttscheller habe das „Zentralinstitut für Islam in Deutschland“ einen Antrag auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts gestellt - so „Welt am Sonntag“ weiter. Damit seien vielfältige Mitspracherechte im öffentlichen Leben gegeben. Z.B. Vergünstigungen und Befreiungen im Steuer- und Gebührenrecht. Milli Görüs verlange auch zweisprachigen Unterricht in Deutschland und zwar in Deutsch und Türkisch, um die Schüler „vor Assimilierung im barbarischen Europa“ zu schützen. Wörtlich sagte Borttscheller.

„Es besteht die Gefahr muslimischer Parallelgesellschaften. Die Frage für uns Deutsche ist: Will ich eine Gruppierung im Land haben, die Assimilation ablehnt, ewig fremd bleibt und den Glauben kämpferisch verbreitet?“ (a.a.O.)

Bürgermeister Scherf sei „naiv“ gewesen, als er Vertreter der Islamischen Gemeinden eingeladen habe, kritisiert Borttscheller gegenüber dem Achimer Kreisblatt (27.2.98).

Als Fazit einer Sondersitzung der parlamentarischen Kontrollkommission, die am 26. 2. 98 zusammentrat, veröffentlicht die Presse:

„Die islamische Gemeinschaft Milli Görüs bedarf größter Aufmerksamkeit und einer Gegenstrategie“ (Weser-Kurier v. 27.2.98).

Einen geplanten Besuch der Fatih-Moschee in Gröpelingen habe der parlamentarische Ausländerausschuß abgesagt, „weil wir uns nicht instrumentalisieren lassen ... Milli Görüs beherrscht inzwischen 13 von 27 Moscheen im Land Bremen“ (a.a.O.).

Vertreter der IGMG-Moschee beschuldigen Borttscheller, bewußt die Unwahrheit gesagt zu haben. Und den Verfassungsschutzbericht wiesen Abdul Kerim Sari, Sprecher der Fatih-Moschee, und Mehmet Kilinc vom Islam-Archiv als „Phantastereien“ zurück:

Wir sind weder fundamentalistisch noch extremistisch, antidemokratisch, integrationsfeindlich oder antisemitisch. Auch beabsichtigen wir nicht die Einrichtung einer muslimischen Parallelgesellschaft“ (BN vom 28.2.98).

Mehr, als jeder Bürger im Verfassungsschutzbericht nachlesen kann, wollte die „Islamische Föderation“ wissen. Sie fragte beim Landesamt für Verfassungsschutz an, ob die Fatih-Moschee „mit nachrichtendienstlichen Mitteln“ beobachtet würde und wenn ja, seit wann. Außerdem wollte die Föderation Einzelerkenntnisse über sich und Milli Görüs erfahren. Ein Sprecher der Bremer Innenbehörde bedauerte: Nach dem Landesdatenschutzgesetz können nur einzelne Personen und keine Organisationen Auskünfte einholen (BN vom 4.3.98).

Die enge Verbindung von Milli Görüs Bremen mit dem Islam-Archiv Soest wurde deutlich, als Unbekannte am 1.3.1998 einen Stein gegen ein Fenster der neuen Fatih-Moschee geschleudert hatten. Recherchen bei der „Islamischen Föderation“ (IGMG) als auch beim „Islam-Archiv“, Bremen, der Außenstelle des Islam-Archivs Zentralinstitut Soest, wurden mit derselben Fax-Nummer als „Anschlag auf die Fatih-Moschee“ und „islamfeindlichen Akt“ beklagt. Daß nicht nur Salim Abdullah, Leiter des Zentralinstituts in Soest, sondern auch Mehmet Kilinc, Leiter der Bremer Außenstelle, die Kunst der islamischen Verhüllung (Takiya) beherrscht, zeigte sich in seiner Klage gegenüber der Presse:

„Ich kann diese Vorurteile, die uns mit Extremisten in Verbindung bringen, nicht mehr hören. Unsere Gemeinden wollen den Leuten, die ihren Glauben pflegen, ein Leben in einer fremden Welt erleichtern. Es gibt natürlich einzelne mit extremen Einstellungen in ihren Köpfen. Aber das ändert sich, weil die Beziehungen zur alten Heimat weniger werden und die Muslime sich mehr auf Deutschland konzentrieren. Den Pluralismus hier möchte keiner missen“ (Bremer Nachrichten v. 19.1.96).

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzamtes Bremen rufen die IGMG-Imame in ihren Freitagsansprachen die Moscheegemeinden dazu auf, an einem islamischen Staat mit islamischer Rechtsordnung, der Scharia, zu bauen. Und der Bundes-Verfassungsschutz stellt fest: „Vor dem Hintergrund der ideologischen Orientierung der Gruppe bestehen erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit ihrer verbalen bzw. formalen Bekenntnisse zur Rechts- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland“ (Bericht von 1997).

Daß Milli Görüs bzw. ihre Tarnorganisation „Islamische Föderation“ und weitere IG MG-Tarnvereine eng mit anderen islamischen Organisationen zusammenarbeiten, wurde deutlich in der Erklärung „Bremer Muslime gegen Gewalt“, die am 27. 2. 1999 von der Presseagentur epd an die Medien gegeben wurde. Vertreter von 16 Moscheen und über 20 islamischen Vereinen unterzeichneten nachstehende gemeinsame Erklärung in vier Sprachen:

 

Deutsch

Nachdem Abdullah Öcalan von Kenia in die Türkei gebracht wurde, ist es in verschiedenen Teilen der Welt zu Anschlägen und Gewalt gekommen, auch in unserer Stadt.

Die Meisten Türken und Kurden haben eine gemeinsame Religion, den Islam. Zur Eröffnung der ersten Bremer Islam-Woche haben alle Muslime den Menschen in Bremen erklärt: „Islam – das bedeutet Frieden.“

Dieser Satz ist ein tiefer Ausdruck des Glaubens und ein großes Versprechen. Daran wollen wir uns und besonders diejenigen in unserer Stadt erinnern, deren Gedanken und Taten jetzt von Gefühlen des Unfrieden beherrscht werden.

Wir haben Verantwortung für Bremen. Und wir haben Verantwortung dafür, daß unser Glaube an den Frieden gerade auch dann sichtbar und fest bleibt, wenn wir anderen damit ein Beispiel geben können.

Liste der Unterzeichner:

Aksa Moschee. Askeri Evler Moschee, Ayasofya Moschee Huchting, Bremerhaven Fatih Moschee, Bund der Muslime Annur-Moschee, Dachverband der Auslanderkultur-vereine in Bremen e.V., Dr Zeyn El Abidin Moschee, Eyüp Sultan Moschee , Fatih Moschee Bremen, Gemeinde Bosnischer Muslime e.V., Hicret Moschee, Hz. Mevlana Moschee Islamische Moscheegemeinde e.V.. Islamische Föderation Bremen. Islamische Gemeinde e.V., KSV Vatan Sport, Muslimischer Jugend-und Kulturverein Bremen e.V., Müslüman Taleberler Birligi, Quba Moschee, Scheich Scherif Moschee, Selimiye Moschee, Sultan Ahmet Moschee, SV Anadolu Sportverein, Türkisch Islamischer Kulturverein Aksa Moschee, Vereinigung Moslemischer Studierender Bremen, ZI IAD Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland AS Bremen,

 

Verräter und Kollaborateure

„Religionen haben das gleiche Ziel“ titelt die katholische Kirchenzeitung „Osnabrücker Kirchenbote“ am 9.1.2000:

Bremen (wt/hm/epd) - Ein Haus der Begegnung von Moslems und NichtMoslems soll sie auch sein, die kürzlich eingeweihte Fatih-Moschee in Bremen. Der Kuppelbau mit Minarett im Hafengebiet gilt als größte Moschee Norddeutschlands. Sie beherbergt auch die bundesweit erste muslimische Akademie für Religion und soziale Bildung.

„Die Akademie soll einen Beitrag zur Integration der Muslime in die deutsche Kultur leisten“, sagt ihr Leiter, Camay Celik. Nicht Abschottung oder Missionierung seien die Ziele, sondern Dialog und Verständigung. Ein gut besuchter „Tag der offenen Tür“ war ein erster Schritt dorthin.

Betont werden - unter anderem bei der Einweihung - die Gemeinsamkeiten der drei Weltreligionen: Islam, Judentum und Christentum. So stellte etwa Wilhelm Tacke, Presse- und Öffentlichkeitsreferent der Katholischen Kirche in Bremen, seinem Glückwunsch zur Einweihung das Zitat des Bremer Hodschas Sükrü Kural voran: „Alle Religionen haben das gleiche Ziel: Sie wollen, daß der Mensch Gottes Nähe spürt.“ ...

Fünf Jahre lang wurde daran gebaut. Rund 3,5 Millionen Mark brachten Muslime aus Bremen und Umgebung nach Angaben des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland für den Bau auf. Das Institut hat - zusammen mit muslimischen Studenten - die Akademie gegründet. ...

Die Akademie diene auf der Grundlage von Koran, Grundgesetz und Länderverfassungen auch der Fortbildung muslimischer Theologen. In diesem Jahr sollen die Schwerpunkte liegen in den Bereichen: Mystik und Spiritualität sowie Zukunft des Islam in Deutschland.

Am 18.6.2000 berichtet der „Kirchenbote“ unter der Schlagzeile „Bischof Bode besuchte islamisches Gotteshaus (sie!) in Bremen“: Bremen (w.t.) - Von einem „neuen Bewußtsein“ seiner Gemeinde für die moslemischen Nachbarn spricht Michael Wehrmeyer, Pfarrer in St. Nikolaus i Bremen. Mit seinem ersten Besuch in einem islamischen Gotteshaus, der ‘remer Fatih-Moschee, stärkte jetzt Bischof Franz-Josef Bode die Kontakte, die Wehrmeyer bereits geknüpft hat.

Im Gespräch mit Vertretern der Moschee wies Bode darauf hin, daß seit dem Zweiten Vaticanum „viel von den früheren Schwierigkeiten weggeräumt“ worden sei und die Kirche „mit großer Hochachtung vom Islam“ spreche. Der gemeinsame Glaube an Gott verbinde. „In einer Zeit, in der der Glaube an Gott allgemein infrage gestellt“ werde, sei „das Wachhalten des Glaubens wichtig“. Zudem gebe es „eine Verbindung über Jesus, auch wenn wir jeweils anders über ihn denken“. Und da auch der Islam, „die Gottesliebe mit der Nächstenliebe“ verbinde, sei „die Zuwendung den Schwächeren gegenüber eine gemeinsame Aufgabe“. Einen guten Weg zu einem fruchtbaren Miteinander wies Mehmet Kilinc vom Islam-Archiv: Nicht die kontroverse Debatte über Jesus und Maria bringe weiter, sondern nur „der Wetteifer im Guten“. ...

Nach wie vor bezeichnet der Verfassungsschutz die IGMG als „die deutsche Sicherheit gefährdend und extremistisch“.

Im Beisein des Präsidenten des Senats, Bürgermeister Dr. Henning Schert, der Ausländerbeauftragten des Senats, Dr. Dagmar Uli, der Vertreter der beiden christlichen Kirchen und der islamischen Gemeinden Bremens wurde am 6. November 1999 in den Räumen der Fatih-Moschee die „Moslemische Akademie für Religiöse und Soziale Bildung“ offiziell eröffnet. Zuvor war Camay Celik zum Akademieleiter berufen worden.

Als „Ziele und Aufgaben“ nannte Celik in seiner Eröffnungsansprache u.a. „die religiöse und soziale Weiterbildung von Muslimen und die Teilnehmer zu befähigen, an der Entwicklung unserer Gesellschaft konstruktiv mitzuwirken. Grundlagen dabei werden neben dem Koran auch das Grundgesetz der Bundesrepublik und die Länderverfassungen sein ... Vielleicht werden unsere Politiker dieser Anstrengungen gelegentlich gewahr, denn es wirkt einfach dümmlich, diesen Weg als fundamentalistisch zu bezeichnen und letztendlich auch noch als Gefahr für,unsere Gesellschaft’. Es stellt sich die ernsthafte Frage, wer hier Schaden für die Zukunft unserer Gesellschaft anrichtet?“ (Moslemische Revue Soest, Heft 1, 2000, S. 5f).

Anläßlich der Eröffnung der „Moslemischen Akademie“ des Zentralinstituts Islam-Archiv (Soest) wurde der islamische „Nafi-Tschelebi Medienpreis“ (benannt nach dem 1935 verstorbenen Institutsgründer) 1999 in der Fatih-Moschee Bremen, Maria Voetlause, Redakteurin des kath. „Osnabrücker Kirchenboten“ verliehen.

Die CHRISTLICHE MITTE antwortete mit einem offenen Brief (KURIER der CM, Nr. 6, 2000):

 

Offener Brief an die Redakteurin Maria Voetlause, Kl. Domsfreiheit 23a, 49074 Osnabrück, Fax 0541 / 318530

Grüß GOTT!

Frau Voetlause, Sie haben in Ihrer Eigenschaft als Redakteurin des „Osnabrücker Kirchenboten“ vom „Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland“ den Mohammed Nafi Tschelebi-Medienpreis des Jahres 1999 entgegengenommen - mit Dank und in der Hoffnung, daß Sie und mit Ihnen der „Kirchenbote“ dieser Ehre auch in Zukunft gerecht werden, wie Sie in Ihrer Dankrede betonten.

Sie haben den Preis erhalten, weil Sie sich - so die Begründung - seit 20 Jahren „engagiert für die Verständigung unter den drei abrahamitischen Religionsgemeinschaften - Judentum, Christentum und Islam - eingesetzt haben“ und Ihnen das Verdienst zukomme, als erste Redakteurin die islamischen Feiertage in einem christlichen Jahreskalender aufgenommen zu haben.

Bei der Laudatio wurden Ihre Beiträge besonders hervorgehoben: „Islam bedeutet Frieden mit Gott“ und „Der Glaube an den einen Gott darf nie mehr Anlaß zum Haß geben“. ,

Abgesehen davon, daß nur das Christentum eine abrahamitische Religion ist, da Abraham an den wahren GOTT glaubte, abgesehen davon, daß anti-christliche Festtage in einem christlichenlKalender nichts zu suchen haben, ist es ganz einfach falsch, Islam als „Frieden mit Gott“ vorzustellen. Das arabische Wort „Islam“ bedeutet dagegen „Unterwerfung“, und zwar unter Allah, einen Götzen!

Falsch ist auch ganz einfach die Behauptung, Muslime würden mit uns Christen den einen Gott anbeten. Die Muslime verwerfen die Göttlichkeit CHRISTI. „Wer den Sohn nicht hat, der hat den Vater nicht!“ sagt JESUS CHRISTUS. Der Islam hat den Sohn nicht, also hat er GOTT nicht.

Allah, der Götze des schwarzen Steines in der Kaaba zu Mekka, bedeutet dagegen „Herr der Götter“ und wurde als solcher schon Jahrhunderte vor Mohammed von den Arabern verehrt. Allah hat also mit dem wahren GOTT so wenig zu tun wie die Finsternis mit dem Licht!

Bescheiden betonen Sie in Ihrer Dankrede: „Ich bin keine Theologin und auch nicht besonders fromm. Aber ich sehe: Wir alle glauben an den einen Gott!“

O wären Sie doch als Redakteurin einer Kirchenzeitung theologisch gebildet - ein ganz klein wenig nur, um zu begreifen, was alle Heiligen und Bekenner seit dem 7. Jahrhundert n. CHR. bezeugen, daß ein solcher Satz mit dem Christentum einfach nicht vereinbar ist, daß er Häresie und Apostasie bedeutet.

Da sich die Weisheit in der Beurteilung des Islam aber nur Frommen erschließt, sollten Sie sich um die gebotene Frömmigkeit bemühen.

Und wenn Sie dann Ihre Irrtümer und Irrlehren erkannt haben, sollten Sie den Mut haben, den Mohammed Nafi Tschelebi-Medienpreis zurückzugeben.

Adelgunde Mertensacker

 

Frau Voetlause schickte das Belegexemplar an die KURIER-Redaktion zurück mit dem Vermerk „Annahme verweigert“.

Alle „Fatih“-Moscheen in Deutschland sind nach Sultan Mehmet Fatih (dem Eroberer) benannt, der von 1451 bis 1481 herrschte, am 29. Mai 1453 Konstantinopel eroberte und damit das Ende des christlichen Byzanz besiegelte. Alle „Fatih“-Moscheen sind „Eroberer-Moscheen, Symbole für das Ende christlicher Herrschaft. „Fatih“ ist arabisch und bedeutet „Eroberer“. Fatih-Camii (Moscheen) stehen z.B. in Mannheim, Pforzheim, Heilbronn, Kaiserslautern, Lauterbach, Köln, Wuppertal, Castrop-Rauxel, Stadtallendorf (Hessen), Hameln, Bremen, Kiel, Flensburg, Lübeck.

 

Erfolgreicher Widerstand

Mitte September 2000 startete die Stadt Stuttgart eine Veranstaltungsreihe „Muslime in Stuttgart und ihr Glaube“. Verantwortlich zeichneten Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch und der Ausländerbeauftragte Herbert Gabel. Oberbürgermeister Wolfgang Schuster schrieb in seinem Geleitwort: „Diese Veranstaltungsreihe ermöglicht es allen, den Islam und seine Gläubigen in Stuttgart unmittelbar kennenzulernen und sich im Dialog zu begegnen.“

Eine Woche später erklärt er in der Presse: „Die Landeshauptstadt Stuttgart distanziert sich von den im Verfassungsschutzbericht erwähnten Vereinigungen und streicht diese aus dem Veranstaltungsprogramm“ (Stuttgarter Nachrichten vom 23.9.2000).

Gemeint waren die IGMG, drei ihrer Tarnorganisationen, die unter der Adresse von IGMG ins Programmheft aufgenommen worden waren und die vom Verfassungsschutz beobachtete „Islamische Gemeinschaft in Deutschland“. 11.000 Programmhefte wurden eingestampft, die Dialogreihe abgebrochen.

Christliche und muslimische Mitveranstalter protestierten. In einer Presseerklärung kündigten sie an, die Dialogreihe „in ihrer ursprünglichen Konzeption“, also zusammen mit Milli Görüs, fortzuführen.

Dem Protest schloß sich auch Wolfgang Rödl an, Fachreferent für den interreligiösen Dialog der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er warf in den Stuttgarter Nachrichten vom 16.10.2000 „der deutschen Bevölkerung und ihren gewählten Repräsentanten eklatante Ignoranz und Angst gegenüber dem Islam“ vor. Die Ausgrenzung von Milli Görüs sei „ein Zeichen der Schwäche“.

Das Gegenteil bewies der Widerstand:

Nach einer Abstimmungsniederlage im Gemeinderat Ende Oktober 2000 gab die Sozialbürgermeisterin ihre Zuständigkeit für die Stabsstelle der Ausländerbeauftragten ab. Der Ausländerbeauftragte H. Babel bat um seine Versetzung.

Vorausgegangen war eine lebhafte Leserbriefdiskussion und der Widerstand der CDU-Fraktion.

Das hinderte CDU-OB Schuster nicht daran, über die Presse „allen in Stuttgart lebenden Muslimen“ zum Ende des Ramadan 2000 zu gratulieren: „Sie haben mit dem Fasten im Ramadan die allumfassende Barmherzigkeit Gottes (sie!) bezeugt, wie sie der Koran beschreibt. Sie haben sich an die wichtigen Tugenden der Bescheidenheit, Geduld und Freundschaft in der Gemeinschaft erinnert. Diese Tugenden tragen zu einem menschlichen Zusammenleben auch in Stuttgart bei.“ Schuster bittet die Muslime, „auch weiterhin im Alltag für gegenseitigen Respekt und ein tolerantes Miteinander von Menschen verschiedener Sprachen, Kulturen und Religionen einzutreten ... Wir alle müssen daran mitwirken, Brücken zu bauen und gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen. Wer miteinander spricht, lernt sich kennen. Wer sich kennt, der vertraut sich“ (Stuttgarter Zeitung vom 30. 12. 2000).

Keine Sultan-Eyüp-Straße in Nürnberg

1992 hatte die „Türkisch-muslimische Union“ eine ehemalige Maschinenfabrik im Nürnberger Stadtteil Steinbühl gekauft und zur „Eyüp-Sul-tan-Cami“ für 4000 Besucher umgebaut. Ein Minarett wurde „aus Sicherheitsgründen“ von der Stadt nicht genehmigt.

Weil zu den islamischen Feiertagen bis zu 10.000 Muslime aus ganz Nordbayern zur „Hauptmoschee Franken“ mit ihren PKW anreisten und sämtliche Stellflächen im Nürnberger Süden belegten, kam es zum Dauerprotest der Anwohner. Dieser wurde gelöst durch den Zukauf eines riesigen Siemens-Grundstücks hinter der Moschee.

Im Sommer 1999 stellten die Muslime bei der Stadt den Antrag, die zum Parkplatz führende Straße „Sultan-Eyüp-Straße“ zu nennen. Ende September beschloß der Stadtrat einstimmig den Namen „Thüringer Straße“. Die Muslime nahmen den Kampf auf. Weil die Stadt „keinerlei Entgegenkommenzeigte, sammelten sie vor allem zum dreitägigen Zuckerfest am Rande des Ramadan Anfang Januar 2000 unter den 10.000 Besuchern Protest-Unterschriften: „Das dürfte doch kein Problem sein. Eyüp-Sultan war ein Gefährte des Propheten. Ein Sultan harmoniert doch bestens mit der benachbarten Kurfürstenstraße.“ In der Türkei würde man gern im Gegenzug eine Straße nach den Vorstellungen des Nürnberger Stadtrates benennen, versprachen die Muslime.

(Nürnberger Nachrichten vom 10.1.2000, S. 8).

Türkische Zeitungen kritisierten heftig die „starre Haltung“ der Stadt. „Die CSU versucht, den Konflikt zu entschärfen“, schreiben die NN. „Der Arbeitskreis Integration und Ausländerpolitik der Jungen Union hofft auf einen Kompromiß. Wenn heute CSU-Stadträte in der Moschee verhandeln, werden sie anbieten, ein Hinweisschild auf das bedeutende Gebetshaus anzubringen.

Die Christsozialen haben ohnehin seit Jahren Muslime in ihren Reihen. Der 31jährige Ismail Akpinar, angehender Steuerberater, ist CSU-Mitglied und JU-Aktivist und vermittelt nun in dem Namensstreit.

Akpinar wünscht sich als Konsequenz aus dem Konflikt, einen lebhaften Austausch mit Christen, um .gegenseitiges Unwissen’ abzubauen“ (a.a.O. vom 22.1.2000, S. 19).

Heute weist ein Schild in der Größe und Form üblicher Hinweisschilder den Weg zur „Eyüp-Sultan-Moschee“. Ihr Standort ist in dem von der Stadt herausgegebenen Stadtplan eingetragen.

Alle Ayub- oder Eyüp-Moscheen sind nach Ayub-al-Ansari benannt. Ayub war als Fahnenträger an der Belagerung Konstantinopels beteiligt.

Der Name ist Programm. Er steht für das Ende christlicher Herrschaft.

Der Geheim-Orden der Nurcular

Gegründet wurde die Nurcular-Bewegung (gesprochen Nurdschular) von Said Nursi (1876-1960), der sich gegen die Trennung von Staat und Islam in der Türkei unter Kemal Atatürk wandte und mit seinem Lehrwerk „Risale-i Nur - Abhandlungen über das göttliche Licht“ - die Nurcular-Bewegung zu einem mystischen Orden formte. Seine Anhänger, die Nurcular, sehen in ihm den „Mudschaddid“, einen von Mohammed gesandten Führer. Für die Nurcular ist das Lehrwerk Said Nursis ebenso verbindlich wie der Koran und die Hadithe. Die Nurcular sind verpflichtet, „einen Teil ihres Lebens, ihrer Freizeit und ihres Einkommens der Bruderschaft zur Verfügung zu stellen. Die Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft umfaßt unter anderem Tugenden wie Schweigsamkeit über die Angelegenheiten eines Bruders oder der Gemeinschaft“ (Internet-Service der Jama’at-un-Nur).

Den Nurcular gehören nach eigener Darstellung weltweit 10 Millionen Mitglieder an. An der Spitze ihres Ordens steht eine Arbeitsgemeinschaft von 7 Personen, die den Welt-Imam wählen. Diesem untergeordnet sind die Welt-Imame der fünf Erdteile, die Länder-lmame, Gebiets-Imame und Haus-Imame, die die Gemeinden vor Ort leiten.

In seinen Werken ruft Said Nursi vor allem die Jugend zum Kampf gegen die Feinde des Islam auf: „Dies ist die Zeit, sein Leben für den Islam zu geben“ (zitiert in M. Gür, a.a.O., S. 79).

Die „Deutsche Provinz“ der Nurcular existiert seit 1967 und wurde 1979 als Dachverband „Jama’at-un-Nur“ gegründet. Sein Sitz ist in Köln.

1993 gab es 30 „Medresen“, Bildungshäuser mit Moscheen in Deutschland. Sieben Jahre später waren es bereits rund 120. Die „Jama’at-un-Nur“ ist Mitglied des „Islamrat“, der von Milli Görüs dominiert wird. Die „Medreset-i Nuriye Berlin“ arbeitet mit der IGMG-Organisation „Islamische Föderation“ zusammen.

In Deutschland betreiben die Nurcular eine eigene Koran-Druckerei, die „ittihad Druck und Verlags GmbH Köln“, die ihren „fehlerfreien“ Koran weltweit verbreitet. Außerdem besitzt die Nurcular mehrere Buchverlage, so die „Buchverlag GmbH“ in Berlin und verbreitet die deutschsprachige Zeitschrift „Nur“ - Das Licht.

Die Nurcular sind Meister der Takiya in ihren deutschsprachigen Selbstdarstellungen und Dialog-Angeboten:

Auf der Homepage der Nurcular wird die parlamentarische Demokratie als gerechtestes Gesellschaftssystem gelobt, das dem Koran voll entspreche. Der Weg zum Ziel erfolge nicht über gewaltsame Ideen, sondern durch evolutionäre Veränderungen der Menschen und der Gesellschaft.

Die Moschee-Bildungshäuser der Nurcular agieren unter den verschiedensten Decknamen wie z.B. „Türkisch-Deutscher Sozialdienst und Bildungsverein e.V.“, Düsseldorf, „Islamisches Jugendzentrum“ in Ahlen/ Westfalen und die „Bediüzzaman-Stiftung“ in Aschaffenburg. In Orten ohne Medresen sind die Nurcular in DITIB-Moscheen aktiv.

Der Führer Fethullah Gülen

Führende Person der heutigen Nurcular-Bewegung ist der in den USA lebende Türke Fethullah Gülen (geb. 1938).

Am 18. Juni 1999 strahlte das türkische Fernsehen „a-tv“ eine programmatische Rede Gülens aus, in der er u.a. sagte:

„Man muß die Stellen im Justiz- und Innenministerium, die man in seine Hand bekommen hat, erweitern. Diese Einheiten sind unsere Garantie für die Zukunft. Die Gemeindemitglieder sollen sich jedoch nicht mit Ämtern wie zum Beispiel Richter oder Landrat begnügen, sondern sollen versuchen, die oberen Organe (Oberste Gerichtsbarkeit des Staates) zu erreichen. Ohne euch bemerkbar zu machen, müßt ihr immer weiter vorangehen und die entscheidenden Stellen des Systems entdecken. Ihr dürft in einem gewissen Grad mit den politischen Machthabern und mit den Menschen, die einhundertprozentig gegen uns sind, nicht in einen offenen Dialog eintreten, aber ihr dürft sie auch nicht bekämpfen. Wenn sich unsere Freunde zu früh zu erkennen geben, wird die Welt ihre Köpfe zerquetschen und die Muslime werden dann Ähnliches erleben wie in Algerien.

Die Welt hat große Angst vor der islamischen Entwicklung. Wir müssen uns sehr vorsichtig verhalten. Diejenigen von uns, die sich in diesem Dienst befinden, müssen sich so wie ein Diplomat verhalten, als ob sie die ganze Welt regieren würden und zwar solange, bis ihr diese Macht erreicht habt, die ihr dann auch in der Lage seid mit eigenen Kräften auszufüllen, bis ihr im Rahmen des türkischen Staatsaufbaus die Macht in sämtlichen verfassungsmäßigen Organen zu eurer Front gezogen habt. Jeder andere Schritt wäre verfrüht“ (Zitiert in: Ceyhun, a.a.O., S. 67f).

Von den USA aus leitet Gülen weltweit über 200 Stiftungen, 450 Privatschulen, 6 Universitäten, 500 Studentenheime, 500 Firmen, unter ihnen Ex- und Importfirmen, Versicherungsanstalten, Rundfunk- und Fernsehsender. „Seine Bemühungen, überall in der Welt Schulen zu errichten, zielen auf eine vollständige Erziehung der Führer von morgen, um das erforderliche, mit Moral und ethischen Werten vergütete Wissen zu erlangen und die Geschicke der Welt zum Wohle der gesamten Menschheit zu lenken“ (Türkische Internetseite der Nurcular).

Was verstehen die Nurcular unter interreligiösem Dialog?

Die Missionstätigkeiten der Fethullah-Bewegung werden begleitet von einem intensiven interreligiösen Dialog, vor allem mit der römisch-katholischen Kirche. Im März 1998 traf sich Gülen mit Papst Johannes Paul II. Darüber hinaus sucht Gülen auch das Gespräch mit der armenischen Gemeinschaft und dem Oberrabbiner der türkischen jüdischen Gemeinde.

„Die Deutsche Bischofskonferenz behauptet zwar, seit dem zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist der Dialog mit Menschen anderer Religionen ein Anliegen der Kirche, um das friedliche Zusammenleben aller Menschen zu fördern. Doch die Praxis sieht anders aus. Politiker wie Kirchenobere ziehen mit islamistisch-fundamentalistischen Gemeinschaften an einem Strang. Obwohl vom Verfassungsschutz mehrmals darauf hingewiesen, werden fast ausschließlich diese von den Kirchen in den Dialog einbezogen. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Kontakte zu einer islamischen Gemeinschaft, die zur Nurcu-Sekte gehört uncrein Gegner der bestehenden Staatsordnung in der Türkei ist.

Diese Politik könnte zu einer Polarisierung innerhalb der 2,2 Millionen Türken in Deutschland beitragen. Und das in einer Zeit, in der das deutsch-türkische Zusammenleben durch die hohe Arbeitslosigkeit ohnehin vor einer j schweren Zerreißprobe steht. Schon deshalb sollten Politiker und Kirchen ihre Islam-Politik neu überdenken.“

(Ahmet Arpad in den Stuttgarter Nachrichten am 14.4.98)

Seit vielen Jahren arbeiten die Jugendorganisation der Nurcular „Bund Moslemischer Pfadfinder Deutschlands“ eng mit den kath. „Pfadfindern Sankt Georg“ zusammen.

Was die Nurcular unter Interreligiösem Dialog verstehen, wird deutlich in dem Buch „Fragen, die unser modernes Zeitalter an den Islam stellt“ von Fethullah Gülen.

Schon das Vorwort stellt klar: „Die Ungläubigen versuchten natürlich, andere dazu zu bewegen, zu ihrem Unglauben überzutreten. Aber da diese anderen aus Muslimen bestanden, konnten die Ungläubigen keinen sehr lange währenden Schaden anrichten“ (S. 2).

In Kapitel 6,5 antwortet Gülen auf die Frage: „Wie soll man auf einen Ungläubigen zugehen und ihn ansprechen, und was sollte man dieser Person als erstes sagen?“ mit einem strategischen Entwurf islamischer Missionsarbeit (S. 273ff):

„Es ist so wichtig, sich intensiv Gedanken über die Auswahl der Worte, die Art und das Niveau der Argumente und die Weise der Darstellung, in der man mit jemandem in Vertrautheit und angenehmer Atmosphäre sprechen sollte, zu machen. Sonst wird die Unterhaltung nicht viel mehr sein als ein oberflächliches Treffen zweier Menschen, die sich kaum kennen bzw. verstehen, und das kann natürlich für keinen der beiden von Vorteil sein. Man muß sehr viel Wert auf die Klarheit der Argumente legen und darauf achten, welche Terminologie dem Ziel am ehesten gerecht wird.

Es ist wesentlich, daß wir mit den Themen, die wir ansprechen wollen, bestens vertraut sind und sogar überzeugende Antworten auf Fragen, die während oder nach unserer Unterhaltung gestellt werden könnten, vorbereiten. Sonst kann irgendein Fehler oder eine falsche Bemerkung, wie gering oder unbedeutend dies uns auch erscheinen mag, alles durcheinanderbringen und zerstören.

Die erhabensten Bemerkungen werden vielleicht von der von uns angesprochenen Person als wertlos beurteilt werden und somit ihre Wirkung verfehlen, wenn sie aufgrund unseres Mangels an Wissen, Erfahrung und sozialen Fähigkeiten, sie darzustellen, als blaß, schwach und verschwommen aufgenommen werden. In jedem späteren Gespräch mit demselben Menschen, allein oder in Begleitung anderer, wird sich dieser wohl dem Thema mit einem negativen Vorurteil nähern. Wenn dies also wirklich nicht verhindert wird, dann wird es mit diesem Menschen vielleicht sogar überhaupt keine anschließende Unterhaltung mehr geben. Der Fehler eines Einzelnen, der zu einem derartigen Ergebnis führt, ist äußerst schwerwiegend, egal, wie gut die Absicht war, mit der man an dieses Thema herangegangen ist. Wer weiß schon, wie viele Menschen in ihrem Unglauben bestätigt wurden, weil ein religiöser Ratgeber (murschid) nicht kompetent war! Ein türkisches Sprichwort sagt: Ein unfähiger spiritueller Führer raubt einem den Glauben und ein unfähiger Arzt das Leben. Der Schaden, der von ersterem angerichtet wird, ist sogar noch viel größer als der eines schlechten Arztes. Denn ein unkundiger und unerfahrener Arzt kann einem zwar das vergängliche, materielle Leben zerstören, aber ein schlechter spiritueller Führer kann einem das ewige Leben und seine Segnungen vorenthalten.

In einem Gespräch darf niemals die Taktik angewandt werden, jemanden durch dialektisches Argumentieren zum Schweigen zu bringen. Dies provoziert nicht nur persönlichen Stolz, sondern ist auch sinnlos und nicht überzeugend. Um das Licht des Glaubens in die Herzen anderer zu bringen und stärker werden zu lassen, bedarf es einer engen und festen Beziehung zu Allah von demjenigen, der diesen Versuch unternimmt. Ohne daß SEIN Sehen und SEIN Wohlgefallen in Betracht gezogen werden, kann das Bemühen nicht als effektiv für den Zweck angesehen werden, egal, wie erfolgreich die andere Partei durch jene Art bestimmten Dispu-tierens und Debattierens, das die Ungebildeten und Rücksichtslosen so mögen, zum Verstummen gebracht wird. Wenn jedenfalls die Leute vor ihrer Ankunft eine derart kämpferische Debatte erwarten, werden sie in einer spannungsgeladenen und aggressiven Stimmung vorbereitet kommen; der Ausgang solch einer Debatte kann unschwer erraten werden. In dieser Atmosphäre sitzen dann die Leute und diskutieren feindselig und haßerfüllt und gehen verärgert und unbeeindruckt auseinander. Und wenn sie sich dann mit nicht überzeugten und ungerührten Herzen getrennt haben, hegen sie die Absicht, für das, was sie gehört haben, Gegenargumente zu finden. Alles andere ist dann auch schon klar. Sie werden in Büchern nachlesen und Freunde konsultieren sowie alle sonstigen für sie erreichbaren Quellen studieren, um sich zu wehren und alles, was man ihnen einzupflanzen versucht hat, wieder auszureißen. Ihr Unglaube hat sich deshalb verschlimmert und nicht vermindert - ein Ergebnis, das genau entgegengesetzt dem ist, das der spirituelle Möchtegern-Führer beabsichtigt und sich gewünscht hatte.

Während wir reden und erklären, sollten wir unseren Appell an das Herz der anderen Person richten. Jeder einzelne Satz sollte in Liebe und mit Aufrichtigkeit beginnen und enden. Jede Schroffheit gegenüber der anderen Person oder gegenüber ihren Gedanken macht nicht nur die Effektivität dessen, was wir zu sagen haben, zunichte, sondern kränkt auch.

Ein „Murschid“ sollte wie ein mitfühlender Arzt sein, dessen sehnlichster Wunsch es ist, die Krankheit des Patienten zu heilen, und der ihm dabei die bestmögliche Pflege zukommen läßt und die Schmerzen anderer wie eigene empfindet. Wenn die Worte und die Umgangsformen des „Murschid“ mit dem Verständnis des anderen harmonisieren und in des anderen Herz wie das Wasser des Lebens fließen, dann wird dieser „Murschid“ die Krankheit mit Sicherheit besiegen.

Wenn der „Murschid“ den Gesichtsausdruck und die Körpersprache einer angesprochenen Person aufmerksam betrachtet, wird er in der Lage sein, den Stil und Inhalt seiner Worte so anzupassen, daß er es zum Beispiel vermeiden kann, dieselben Punkte zu wiederholen, was das ganze Gespräch in die Länge ziehen und für den anderen ermüdend und uninteressant machen würde.

Wenn wir während unserer Unterhaltung eine wirkliche Aufrichtigkeit an den Tag legen, wird der andere uns mit dem Eindruck der von ihm wahrgenommenen Aufrichtigkeit verlassen und dies nie vergessen. Wenn wir im anderen dann den Wunsch wecken, erneut zusammenzukommen, dann werden wir den größeren Teil dessen, was wir beim zweiten Treffen sagen wollen, schon gesagt haben.

Die falschen Vorstellungen oder nicht korrekten Bemerkungen der anderen Person sollten nicht in einer Weise kritisiert werden, die ihren Stolz verletzen könnte. Was auch immer einen anderen dazu bewegen könnte, sich zu schämen oder minderwertig zu fühlen, muß - insbesondere im Beisein anderer - stets vermieden werden. Wenn es wirklich unsere Absicht ist, etwas in das Herz der anderen Person zu pflanzen, dann ist es unser eigener persönlicher Stolz oder unser eigenes Ehrgefühl und nicht das der anderen Person, der bzw. das aufs Spiel gesetzt werden sollte. Darüber hinaus ist es unmöglich, Menschen dadurch etwas verständlich zu machen und zur Annahme einer Sache zu bewegen, wenn man ihre wunden Punkte entzündet und reizt. Vielmehr kann ein schroffes Umgehen mit ihren Gedanken und Gefühlen sie von unserer Art und Weise zu denken und zu glauben nur noch weiter entfernen.

Manchmal ist es weitaus eindrucksvoller und wirksamer, einen Menschen einem Freund mit starkem Glauben, reinem Herzen und scharfem Verstand, der den geraden Weg vorlebt, vorzustellen als eintausend weise Ratschläge zu geben. Diese Option ist jedoch nicht auf jeden Ungläubigen anwendbar. Um sie anzuwenden, muß ein Murschid den betreffenden Menschen sehr gut kennen und eine Zeit wählen, zu der er aus einer derartigen Bekanntschaft den größten Nutzen zieht und nicht negativ reagiert.

Ein Mensch sollte natürlich nicht Individuen vorgestellt werden, deren Verhaltensweisen nicht seriös sind, deren Denkweise widersprüchlich und deren Ergebenheit gegenüber dem Schöpfer schwach ist. Und es sollte unbedingt Kontakt mit Leuten vermieden werden, die zwar fromm und gut informiert zu sein scheinen, denen aber die Liebe der Anbetung fehlt und deren Gedanken und Gefühle äußerst wankelmütig sind.

Der Person, mit der wir sprechen, sollte unbedingt die Möglichkeit geboten werden zu reden; und wenn sie redet, sollte man ihr mit der gebührenden Aufmerksamkeit zuhören. Die Vorstellungen anderer sollten respektiert und toleriert werden. Wir dürfen tugendhaft streng nur mit uns selbst und fest nur in unserem eigenen Glauben sein. Falsche Strenge mit anderen, insbesondere mit Neulingen, führt nur dazu, daß sie entmutigt und zur Abneigung gegen uns ermuntert werden. Selbst wenn das Anhören von derartigen „ba-til“ (falschen) Ideen unsere Herzen verletzt und unser reines Denken mit Schlamm beschmieren mag, sollten wir in der Lage sein, dies eine Weile zu ertragen, auf daß wir ihre Herzen gewinnen. Wenn wir ihnen andernfalls überhaupt keine Chance geben, sich auszudrücken, und wenn wir nie von der Stelle weichen, dann werden sie für unsere Beredsamkeit kein Verständnis haben oder aus ihr keinen Nutzen ziehen. Mit einer derartigen Verhaltensweise machen wir uns bloß unbeliebt und werden niemals dabei Erfolg haben, jemanden zu lenken und zu führen. Derartiges Handeln ist wie das Transportieren von Wasser in einem bodenlosen Eimer: trotz gewaltiger Anstrengungen erreichen wir letztendlich gar nichts. Wir dürfen nie vergessen, höflich zu sein und den Willen zu haben, denen zuzuhören, von denen wir wünschen, daß sie uns zuhören sollen.

Es ist besser, klarzustellen, daß das, was über den Glauben gesagt wird, schon seit undenklichen Zeiten gesagt wird und viele Menschen in derselben Weise gedacht haben. Wir sollten ferner Wert darauf legen, daß eine große Anzahl von Denkern mit Ausnahme von verhältnismäßig wenigen Ungläubigen Menschen mit einem festen Glauben waren; allerdings sollten die Argumente mit Beweisen und Beispielen und nicht mit durch nichts gestützte Behauptungen vorgebracht werden.

Innerhalb dieses Rahmens müssen zuerst die beiden Säulen des „kalima-tut-tauhid“ (Bekenntnis des Eins-Seins Allahs; Anm. d. Übers.) klargemacht werden. Wenn wir das Gefühl haben - sei es nun infolge des Gesprächs, das wir mit der jeweiligen Person hatten, oder aufgrund bei ihr anderweitig wahrgenommener Verhaltensweisen und Reaktionen -, daß sie den Glauben angenommen hat, dann können wir zu anderen Themen übergehen. Erst nachdem der Ungläubige aufrichtig zu glauben beginnt, kann man Fragen und Kritikpunkte, die Ungläubige Immer wieder versuchen aufzuwerfen, behandeln. Die ersten Dinge müssen jedoch immer die Glaubensgrundsätze sein. Es darf nicht der Fehler gemacht werden, Fleisch dem Pferd und L Gras dem Hund anzubieten, wie ein Sprichwort sagt. Selbst wenn ein derartiger Ansatz in gewissen Momenten berechtigt sein mag, stellt er einen fatalen Fehler dar, der auf den Zuhörer mit Sicherheit einen negativen Einfluß ausüben wird.“

Was mit jenen geschieht, die nicht bereit sind, den Islam anzunehmer prophezeit Gülen in Kapitel 5,2:

„Ob jene, die die göttliche Botschaft (des Islam) gehört haben, in islamischen Ländern leben, ist von geringerer Bedeutung als die Frage, ob sie dieser Botschaft Beachtung schenken und ihr folgen: Wer das nicht tut, wird in der Tat in die Hölle kommen und dort ewig leben“ (S. 200).

Jeder Muslim ist zur Mission verpflichtet. Der Ruf zum Islam ist Dschihad (heiliger Krieg):

„Dschihad hat die Bedeutung, sich auf dem Weg Allahs abzumühen. Dschihad ist für den Gläubigen eine besondere Pflicht. Aufgrund seiner Wichtigkeit wird dschihad im Koran fast mit dem Islam gleichgesetzt... Allah legt im Koran fest: Diejenigen von den Gläubigen - ausgenommen die Beeinträchtigten - die nicht in den Krieg ziehen, sind nicht denen gleich, die sich auf dem Weg Allahs mit ihrem Gut und ihrem Leben abmühen ... Allah hat denen, die sich abmühen, gegenüber jenen, die nicht in den Krieg ziehen, hinsichtlich eines gewaltigen Lohnes den Vorzug gegeben (Koran, 4,95) ... Das Ziel eines Propheten liegt darin, den Menschen die Möglichkeit zu verschaffen, Allah kennenzulernen“ (S. 280).

Wie gut die 1987 gegründete Nurcular-Jugendorganisation „Bund muslimischer Pfadfinder Deutschlands (BMPD)“ Takiya beherrscht, wird deutlich in ihrer Selbstdarstellung, in der es u.a. heißt:

„Der BMPD ist ein autonomer Jugendverband des Islamrates für Deutschland. Sein Bundesamt ist in Ahlen/Westfalen.

Der BMPD versteht sich als freier und unabhängiger Jugendverband in einem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat. Damit kommt er zu einem klaren Bekenntnis zur freiheitlichen Grundordnung.

Der BMPD will jungen Menschen helfen bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation und bei der Vorbereitung auf ihre Lebensaufgabe. Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bietet sich der Verband als Ort des Gesprächs und der Zusammenarbeit an. Im BMPD gewinnen junge Menschen Einsichten in die Aufgaben und Strukturen von Familie, Betrieb, islamischer Gemeinschaft, Staat und Gesellschaft. Durch ihre Mitarbeit in diesem Bereich werden sie zu kritischem Denken angeregt. Sie erwerben Fähigkeiten zur Zusammenarbeit, lernen mitmenschliches Verhalten, kreatives und solidarisches Handeln. Auf diese Weise werden sie in die Lage versetzt, an der Entwicklung einer humanen Gesellschaft mitzuwirken.

Die im BMPD organisierten moslemischen Jugendlichen verstehen sich als Teil der deutschen Gesellschaft und wollen gemeinsam mit Jugendlichen anderer Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften - insbesondere mit den Pfadfindern anderer Bünde - ihre Zukunft in diesem Land suchen, gestalten und sichern. Wir vom BMPD sehen es als eine unserer Pflichten an, den Dialog zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Konfessionen zu suchen und so zu einer dauerhaften Verständigung beizutragen. Wir glauben, daß gerade wir Pfadfinder in diesem Zusammenhang große Verantwortung tragen können und müssen.“

(Aus: Die Partnerschaft zwischen der „Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg - DPSG“ und dem „Bund muslimischer Pfadfinder Deutschlands -BMPD“ in: „Miteinander leben“ aus der Schriftenreihe „Gerechtigkeit und Frieden“ der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bonn 19972, S. 70f).

„Was ist zu tun?“ fragt die „Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg“ und klagt:

„Trotz der Förderung des BMPD mit Mitteln des Bundesministeriums, trotz der in Fachkreisen anerkannten Jugendarbeit seiner Gruppen und trotz seiner mit dem ,Kinder- und Jugendhilfegesetz’ konform gehenden Ziele ist der BMPD noch nicht als, Träger der freien Jugendhilfe’ nach dem KJHG anerkannt. Das bedeutet, daß der BMPD auf kommunaler und Landesebene keine Zuschüsse erhält. Die Gruppenarbeit wi/d in erster Linie von den Eltern finanziert. Für die meist recht großen upd wenig finanzkräftigen Familien bedeutet dies eine starke Belastung. Hier muß dringend auf die entsprechenden politischen Gremien Druck ausgeübt werden, damit die längst überfällige Anerkennung bald erfolgt. Die Idee der gleichgewichtigen Partner kann ansonsten nie fundamental verwirklicht werden.

Die Projektpartnerschaft zwischen dem BMPD und der DPSG zeigt modellhaft, wieviel interkulturelles Lernen insbesondere in der Jugendarbeit zur Entwicklung von Identität einerseits und Wertschätzung der Menschen anderer kultureller Herkunft andererseits beitragen kann. Gerade in unserer Zeit, in der Rassismus und Fremdenhaß wieder hoffähig zu werden scheinen, fordern wir alle christlichen Jugendverbände auf, Partnerschaften mit muslimischen Gruppen zu etablieren. In unserer de facto multikulturellen Gesellschaft ist eine Identitätsbildung ohne interkulturelles Lernen nicht mehr möglich.

In der Jugendarbeit werden die Orientierungslosigkeit vieler Jugendlicher und ihre Suche nach Sinn immer augenfälliger. Der Zustrom zu streng strukturierten, autoritären Gruppierungen wie z.B. zu faschistischen Gruppen oder der ,Katholischen Pfadfinderschaft Europas’ (KPE) und die sich ausbreitenden „Modedrogen“ unterstreichen dieses Bild. Hier sind die großen, sinnstiftenden Religionen, in der BRD besonders die christlichen Kirchen und die Moscheegemeinden, aufgefordert, aufeinander zuzugehen, um gemeinsam, aber in ihrer je eigenen Form, Orientierung zu bieten. Als Mitglied der DPSG fordere ich deshalb besonders das Zentralkomitee der deutschen Katholiken auf, den Dialog mit den Muslimen voranzutreiben.“ (a.a.O., S. 71 f)

Die Ignoranz katholischer Jugendorganisationen, die den Muslimen zuarbeiten, wird deutlich an einem Kommentar, den die „Islamische Zeitung“ (Potsdam) in ihrer Mai-Ausgabe vom 2001 unter dem Titel „Steigende Zahl der Muslime in Deutschland“ veröffentlicht. Darin heißt es u.a.:

„Besonders bemerkenswert ist es, daß bei der Gesamtzahl (von 3,2 Millionen Muslimen) mehr als 830.000 Muslime im Kindes- oder Jugendalter sind. Damit gehören die Muslime in Deutschland zur statistisch gesehen, jüngsten Bevölkerungsgruppe. Dies belegt die enorme soziale Dynamik muslimischer Gemeinschaften im Vergleich zur nichtmuslimischen Umwelt. Es sind mittlerweile nicht mehr nur Nationalisten, die vom „Aussterben“ der Deutschen sprechen... Allein aus diesen Gründen werden die Muslime in absehbarer Zeit einen weitaus größeren gesellschaftlichen Platz einnehmen als bisher.“

Der Kalifatstaat

Kaplans Aufruf zum Mord

Der „Kalifatstaat“ wurde als „Verband der islamischen Vereine und Gemeinden e.V.“ (ICCB) 1984 von dem Türken Cemaleddin Kaplan in Köln gegründet und 1992 in Hilafet Devleti - Kalifatstaat umbenannt.

1994 ließ sich C. Kaplan von seinen Anhängern, den Kaplancilar, zum Kalifen erheben. Ein Kalif ist nach islamischem Verständnis der „Statthalter Allahs auf Erden und Nachfolger Muhammeds, des ersten religiösen und weltlichen Oberhaupts des islamischen Staates“.

Die Presse bezeichnete C. Kaplan auch als „Kalif von Köln“, „Khomeini von Köln“ oder „Die schwarze Stimme“.

Bis 1983 war C. Kaplan aktiv in der IGMG tätig, trennte sich aber von ihr mit einer Grundsatzpredigt in der Barbarossa-Moschee, Köln, um einen „Kalifatstaat“ nach dem Vorbild der islamischen Revolution Khomeinis aufzubauen.

C. Kaplan gründete 70 Moscheen in Deutschland und starb am 15. Mai 1995. Nachfolger ist sein Sohn Metin Müftüoglu (Sohn des Müftüs), geb. 1953. Unter seinen Anhängern sind viele Akademiker, die an deutschen Universitäten studiert haben.

1996 spalteten sich die Kaplancilar:

Der Berliner Arzt Halil Ibrahim Sofu, als Richter der Kaplancilar auch Jusuf Hoca genannt, wurde von der Moschee-Gemeinde der „Mehmet-Akif-Moschee“, Berlin (zugleich ein Förderverein der IGMG), zum „Emir der Gläubigen und Kalif der Muslime“ gewählt. Diesen Titel beanspruchte auch Metin Kaplan.

Am 8. Mai 1997 stürmten drei vermummte Killer die Wohnung des 29jährigen Arztes in Berlin-Wedding und erschossen ihn vor den Augen seiner Familie. Sofu ist Vater von 6 Kindern. Er starb durch 4 Schüsse direkt ins Gesicht. Anläßlich der Beerdigungs-Zeremonien benannten seine Anhänger die „Mehmet-Akif-Moschee“ um in „Yusuf-Hoca-Moschee“. Am 9. April 1999 löste sich ihr Trägerverein auf und verließ das zur Moschee umgebaute Fabrikgebäude. Vor der Ermordung Sofus hatte Metin Kaplan in den Ausgaben 146, 149 und 151 (1996) der vereinseigenen Zeitung „Üm-met-i Muhammed“ (Die Gemeinde Muhammeds) gegen Yusuf folgende Todes-Fatwa erlassen.

Rechtsgutachten eines Müftüs und Handlungsanweisung für jeden Muslim: „Was passiert mit einer Person, die sich, obwohl es einen Kalif gibt, als einen zweiten Kalifen verkünden läßt? Dieser Mann wird zur Reuebekundung gebeten. Wenn er nicht Reue bekundet, wird er getötet.“

Am 25. März 1999 wird Metin Kaplan in seiner Moschee, Köln, verhaftet. Bei seiner Festnahme wurden zwei Millionen DM in bar sichergestellt und kiloweise Goldschmuck. Metin hatte es verstanden, mit seiner Familie jahrelang von der Sozialhilfe zu leben.

Gegen seine Festnahme organisierten seine Anhänger mehrere Demonstrationen mit bis zu 4.500 Teilnehmern - auch aus dem Ausland.

Die Anklageschrift des Generalbundesanwalts vom 20. 8. 1999 beschuldigt Metin Kaplan beim OLG Düsseldorf und seine beiden Mitangeklagten Hasan Gökbulut und Harun Aydin spätestens von Mitte Mai 1995 bis zum 25. März 1999 in Köln und anderen Orten der Bundesrepublik als Rädelsführer bzw. Mitglieder „an einer Vereinigung beteiligt zu sein, deren Zwecke und Tätigkeit darauf gerichtet sind, Straftaten zu begehen“.

Der Prozeß wurde am 8. Februar 2000 eröffnet.

Metin Kaplan fühlt sich zu Unrecht angeklagt, habe er doch nach der Weisung Muhammeds gehandelt: „Wenn ein zweiter Kalif auftaucht, während es bereits einen Kalifen gibt, schlagt dem zweiten Kalifen den Kopf ab!“ Der Angeklagte Gökbulut erklärt: „Als Strafe für dieses Vergehen zahlt man nämlich mit seinem Kopf... Was ist seine Strafe? Sie ist der Tod! Sogar das weltliche Recht schreibt es so vor.“

Zwei Morde im Jahr 1996 an der Ehefrau Gökbuluts und an einem Ex-Ka-plancilar aus Salzgitter sind ungeklärt.

Im Jahr 1996 erschien ein junger Muslim mit Vollbart in der Zentrale der CHRISTLICHEN MITTE, Wadersloh, und bat um Unterschlupf. Er sei auf der Flucht vor Kaplan, zu Fuß unterwegs, allein, käme von Hamburg und wolle weiter nach Berlin. Als wir seiner Bitte um Übernachtung - gewarnt von der Kripo - nicht nachkamen, erklärte er, bei der Priesterbruderschaft St.Pius X. in Diestedde vorstellig werden zu wollen, verabschiedete sich, stieg etwa 300 m weiter in ein Auto, kam aber bei der Priesterbruderschaft nie an. Später erkundigte er sich noch einige Male telefonisch „nach den Aktionen der CM gegen den Islam“.

Vor Gericht verkündete Metin Kaplan: „Allah ist groß und Muhammed ist sein Prophet. Hier sitzt der Islam auf der Anklagebank.“ Den Vorsitzenden Richter der 6. Strafkammer, Ottmar Breidling, fordert er auf, zuerst den Islam zu studieren, bevor er den Prozeß fortsetze.

Oberstaatsanwalt Volker Brinkmann fragt den Zeugen und „Jugendemir“ von Hessen, ob ein Kaplan-Jünger im Konfliktfall der Scharia und nicht dem deutschen Recht verpflichtet sei. Der Jugendemir antwortete:

„Wenn eine Gesetzesbestimmung analog der Scharia ist, wird sie befolgt. Wenn nicht, wird sie nicht befolgt.“ Brinkmann: „Sie befolgen dann das deutsche Recht nicht, auch wenn Sie in Deutschland leben?“ Zeuge: „Selbstverständlich nicht! Der Koran ist das Maß aller Dinge. Denn er beinhaltet Allahs Gesetz. Alle anderen Gesetze sind nur von Menschen gemacht.“ Brinkmann: „Also weil die deutschen Gesetze von Menschen gemacht sind, braucht man sie nicht zu befolgen?“ Zeuge: „Ein Muslim kann sich nicht an Gesetze halten, die nicht von Allah sind.“ Der Vorsitzende: „ Wie soll das gut gehen - wenn eine Gruppe strenggläubiger Muslime in ein anderes Land geht und alle sozialen Wohltaten dort in Anspruch nimmt, aber nicht das Recht achtet? Oder verlangen Sie, daß die Deutschen ihre Gesetze der Scharia anpassen?“ Zeuge: „Unser Bestreben ist, daß Sie es mit Nachsicht behandeln, wenn wir Ihre Gesetze nicht einhalten.“ Brinkmann: „Noch mal! Wer muß Nachsicht üben?“ Zeuge: „Sie!“ Brinkmann: „Wir müssen Nachsicht haben, wenn Sie unsere Gesetze nicht ahnten?“ Zeuge: „Ja.“ (Spiegel vom 5.6.2000).

Mit hochgereckten Fäusten und „Allah“-Rufen verlassen einige Kaplancilar aus Protest den Gerichtssaal - Gebetsketten bewegend und gekleidet In den für sie typischen Kaftan, Pluderhosen und dem Turban ähnlichen Sekir, die Frauen in schwarzen Ganzkörper-Schleiern, die nur Nase, Augen und einen Teil der Stirn freilassen.

Vor dem Gerichtssaal wehen die grünen Fahnen des Islam. Der Zugang zum Gerichtsgebäude ist in eine Freiluft-Moschee umfunktioniert. Ein Hoca leitet mit Megaphon die demonstrative „Niederwerfung vor Allah“ auf Teppichen und Planen.

Am 15. November 2000 verurteilte das OLG Düsseldorf (am 56. Prozeßtag) den „Kalifen“ Metin Kaplan zu vier Jahren Haft und mehreren Millionen Mark Prozeßkosten. Begründung: Öffentliche Anstiftung zu Straftaten. In bwesenheit wird Hasan Gökbulut, der drei Wochen zuvor untergetaucht war, zu drei Jahren Haft verurteilt. H. Aydin wird freigesprochen. Richter Breidling erklärte u.a., die Kaplancilar seien wie ein Geheimbund organisiert, nach außen hin abgeschottet und extremistisch militant, ein „Staat“ mit Steuern und Geheimdienst. Viele von den 50 Zeugen hätten „nicht gesagt, was sie wußten, sondern Geschichten aus 1001 Nacht aufgetischt“. Vorherrschendes Motiv dafür sei wohl die Angst gewesen, „dem Gericht der Ungläubigen Geheimnisse des Kalifatstaates zu verraten. Eine solche Angst ist dem Senat sonst nur aus Verfahren gegen terroristische Vereinigungen bekannt“ (Stuttgarter Nachrichten vom 16.11.2000).

Der direkte Zusammenhang zwischen der Todes-Fatwa Kaplans und dem Mord an Sofu konnte bis heute nicht bewiesen werden.

Richter Breidling kritisierte auch „das lasche und überängstliche Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen den Kalifatstaat, obwohl bekannt gewesen ist, daß dieser öffentlich und massiv Gewalt propagiert und die deutsche Verfassung ablehnt“.

„Es mußte erst ein Mord geschehen, bevor sich der deutsche Staat mit Entschiedenheit gegen die in Köln residierende türkische Familie Kaplan zur Wehr setzte und Metin Kaplan vor Gericht stellte. Vorausgegangen waren zwei Jahrzehnte, in denen die Mullahs vom Rhein dem Verfassungsschutz zufolge nahezu unbehelligt Propaganda und Volksverhetzung betreiben konnten“, schrieb das Westfalenblatt am 16.2.2000.

Seit der Festnahme Metin Kaplans hat sein Sohn Fatih (Eroberer) zusammen mit anderen Funktionären die Leitung des Kalifatstaates übernommen.

Im Oktober 1998 beschuldigte die Türkei Metin Kaplan, ein Selbstmord-Attentat mit Hilfe eines sprengstoffbepackten Sportflugzeugs vor dem Atatürk-Mausoleum in Ankara geplant zu haben. Den Antrag der Türkei auf Auslieferung Metin Kaplans hatte die Bundesregierung abgelehnt, weil ihm in der Türkei die Todesstrafe droht. Die Kaplan-Familie hat in Deutschland den Status der „anerkannten Asylbewerber“.

Recherchen beim Bundesinnenministerium, warum der „Kalifatstaat“ nicht verboten würde, beantwortete ein Sprecher, es sei zweifelhaft, ob ein Verbot rechtlich durchsetzbar sei, da Religionsgemeinschaften nicht unter das Vereinsgesetz fallen und „der Unterhalt von Moscheen und die Praktizierung von Kulthandlungen“ den Kalifatstaat als Religionsgemeinschaft ausweise.

Die „Islamische Verfassung“

Die politischen Ziele des Kalifatstaates sind niedergelegt in der „Islamischen Verfassung“, die sich als „Quelle der Wissenschaft, des Fortschritts, des Friedens und der Ruhe“ versteht und 1993 vom Ümmet-Muhammed-Verlag, Düsseldorf, herausgegeben wurde, „zwecks einer erneuten Verkündigung an die Weltpresse“ (Vorwort S. 8).

Zum „Inhalt und Geltungsbereich des Islam“ macht sie u.a. folgende Aussagen:

„Der Mensch ist nicht sein eigener Herr, sondern ein Stellvertreter Allahs. Er hat die von ihm zu verrichtenden Taten und zu vollbringenden Ausführungen nicht auf seinen eigenen Namen, sondern im Namen Allahs zu verrichten oder zu vollbringen und zwar entsprechend der Anweisung, die Allah erteilt und gemäß der von dem Herrn auferlegten Ordnung“ (S. 11).

„Alles, was nicht in den Vorschriften und Geboten Allahs und von seinem Gesandten inbegriffen ist, stammt vom Satan und von seinen Gehilfen“ (S. 15).

„Es ist eine Tatsache, daß Allah denjenigen, die an ihn glauben, niemals erlaubt, mit andersartigen Gesetzen als seinen Vorschriften und Gesetzen zu regieren oder sich in die (sie) anderen, als die von Allah hinabgesandten Gesetze zu unterwerfen oder sie zu billigen. Er gebietet sogar, alle Vorschriften und Gesetze außer denjenigen (sie) Allahs zu verwerfen, zu verleugnen und abzulehnen“ (S. 16).

mAllah gebietet, daß die Gesetze und Vorschriften, die durch die Muslime anzuwenden sind, den koranischen Vorschriften und Gesetzen entsprechen sollten. Er bezeichnet diejenigen, die mit den von ihm hinatfgesandten Gesetzen nicht entscheiden, als Ungerechte, Frevler, Ungläubige“ (S. 17).

„Alles, was dem Islam entgegensteht und ohne Rücksicht auf den Befehlenden, ist dem Muslim verboten. Gleichgültig ob die diensthabenden Staatsmänner es befohlen haben oder nicht, ist es niemals gebilligt. ... Wenn der Befehlshaber einen Befehl außerhalb der Schranken des Islam erteilt hat, ist jedem Muslim geboten, diesen Befehl zu verweigern und sich dagegen aufzulehnen“ (S. 18).

„Also ist es nun nicht möglich, den Islam vom Staat und den Staat vom Islam zu trennen ... Der Staat ist ein Teil der Religion, also ein Stück davon“ (S. 19). „Islamische Gelehrte machten keinen Unterschied zwischen den Bestimmungen, welche die religiösen Angelegenheiten ordnen und denjenigen, die die weltlichen Angelegenheiten regeln und haben alles als Bestimmungen des Schariats (des Islamischen Gesetzes) bezeichnet“ (S. 23).

Vor allem sollten wir dies immer im Auge behalten: Der Islam ist gültig für das ganze Universum, für alle Zeiten und das ganze Leben. Dies bedeutet also: Diese Religion erstreckt sich auf die ganze Welt und ebenso ist sie die einzige Religion und Ordnung, die alle Generationen und Zeitalter umfaßt, die bis zum Jüngsten Tag kommen werden und die den Bedürfnissen von allen entspricht“ (S. 25).

„Gesetze zu geben, ist allein das Recht Allahs, des Erhabenen ... Die Demokratie weist die Herrschaft Allahs zurück ... Kurzum steht das demokratische Regime in der Wurzel, im Fundament und in seinen Folgen mit dem Islam in Kontrast und läuft somit dem Islam in höchstem Maße zuwider“ (S. 31).

„Im Islam ist es Pflicht, heiligen Krieg zu führen ... es ist auch eine Pflicht, Armeen zu bilden, die Kriegsindustrie so vorzubereiten, daß die nicht-muslimischen Völker und Staaten auf der Welt es mit der Angst bekommen ... Jawohl, all dies ist Pflicht, d.h. also die absoluten Gebote Allahs ... Sehr viele Verse (des Koran) und Überlieferungen sind vorhanden, die auf die Notwendigkeit und Unerläßlichkeit hindeuten:

„Und kämpft gegen die Ungläubigen, bis niemand mehr versucht, Muslime zum Abfall vom Islam zu verführen und bis nur noch Allah verehrt wird ...“ (Sura 2, 193).

„Euch ist es vorgeschrieben, gegen die Ungläubigen zu kämpfen“ (2, 216) (S. 51).

Diese und andere anti-christlichen und anti-demokratischen Grundsätze sind Inhalt der Freitags-Predigten in den ICCB-Moscheen.

Das Emirat Hildesheim

„Der Kalifatstaat“ versteht sich als Staat, der in Emirate aufgeteilt ist und in Köln seinen Hauptsitz hat.

Am 9. September 1997 wurden Moscheen der ICCB in Berlin, Köln, Düsseldorf und Augsburg polizeilich durchsucht und umfangreiches Schriftgut beschlagnahmt. In Augsburg ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den Hoca der ICCB-Moschee, der ebenfalls in Verdacht steht, während einer Freitagspredigt im Mai 1996 zur Ermordung Sofus aufgerufen zu haben.

Im Februar 1999 durchsuchten niedersächsische Polizisten, Fahnder der Bundesanwaltschaft und der Staatsanwaltschaft Berlin ICCB-Moscheen in Hildesheim und Braunschweig. Dabei wurden eine Pistole mit Munition und Dokumente sichergestellt. Das Ermittlungsverfahren richtete sich gegen Moscheen der Kaplancilar, um Beweise in den „Emiraten Hildesheim und Braunschweig“ gegen Metin Kaplan zu finden. Inoffiziell steht die Ayasofya-Moschee (benannt nach der Hagia Sofia) in Hildeheim unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.

Am 14.12.2000 veröffentlichte der Moscheeträger „Islamischer Verein in Hildesheim und Umgebung e.V.“ mit voller Anschrift und Telefonangabe nachstehende Großanzeige in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung:

 

Der islamische Glaube

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Allah hat vollkommene Eigenschaften, die zu Ihm passen. Seine Eigenschaften haben keinen Anfang, kein Ende und verändern sich nicht. Die islamischen Gelehrten haben in ihren Büchern festgelegt, dass jeder Verantwortliche (Mukallaf) verpflichtet ist, 13 Eigenschaften von Allan zu kennen.

1.                Die Existenz (Al-Wudjûd): Es ist Pflicht daran zu glauben, dass Allah existiert. An Seiner Existenz besteht kein Zweifel. Allah existiert ohne Ort und ohne Zeit.

2.                Die Einzigkeit (Al-Wahdâniyyah): Allah ist Einzig. Er hat keinen Teilhaber.

3.                Die Anfangslosigkeit (Al-Quidam): Die Existenz von Allah hat keinen Anfang. Allah existierte bevor Er die Geschöpfe erschaffen hat.

4.                Die Unvergänglichkeit (Al-Bagâ’): Die Existenz von Allah hat kein Ende. Er stirbt nicht und vergeht nicht.

5.                Die Bedürfnislosigkeit (Al-Qyâmu bin-Nafs): Allah braucht nichts und niemanden, aber alle Geschöpfe brauchen Allah.

6.                Die Allmacht (Al-Qudrah): Allah ist Allmächtig. Er macht, was Er will, und niemand kann Ihn daran hindern.

7.                Der Wille (Al-Irâdah): Alles, was Allah will, geschieht und was Er nicht will, geschieht nicht.

8.                Das Wissen (Al-Iim): Allah weiß alles. Er weiß, was geschah, was geschieht und was geschehen wird.

9.                Das Hören (As-Sam): Allah hört alles. Er hört ohne Ohren und ohne andere Hilfsmittel.

10.          Das Sehen (AI-Basar): Allah sieht alles. Er sieht ohne Augen und ohne andere Hilfsmittel.

11.          Das Leben (Al-Hayât): Allah lebt. Sein Leben ist nicht an Seele, Fleisch oder Herz gebunden. Sein Leben ähnelt nicht unserem Leben.

12.          Das Wort (Al-Kalâm): Gottes ist ohne Buchstaben und ohne Zunge oder Lippen. Sein Wort ähnelt nicht unserem Wort. Es ist weder arabisch noch eine andere Sprache.

13.          Die Unvergleichbarkeit (Al-Mukhâlafatu lil-Hawâdith): Allah ähnelt nichts und niemandem.

Der Muslim ist verpflichtet, an die Existenz der Engel zu glauben. Der Islam lehrt, dass Allah die Engel aus Licht erschaffen hat und dass jeder mindestens zwei Hügel hat. Die Engel sind die Bewohner der Himmel. Sie sind weder männlich noch weiblich und sie heiraten nicht. Ihre Anzahl ist sehr groß. Die Engel führen alle Befehle Gottes aus und begehen keine Sünden. Sie essen, trinken und schlafen nicht. Alle Engel sind Muslime mit einem hohen Rang.

Ein weiterer Hauptbestandteil der islamischen Glaubenslehre ist der Glaube an die himmlischen Bücher, welche Allah Seinen Gesandten offenbart hat. Die Anzahl der himmlischen Bücher beträgt 104. Die bekanntesten sind: der Qur’ân (wurde dem Propheten Muhammad offenbart), die Tâwrât (wurde dem Propheten Mûsâ offenbart), das Indjîl (wurde dem Propheten „Isâ offenbart) und der Zabûr (wurde dem Propheten Dâwûd offenbart).

Der Glaube an alle himmlischen Bücher bezieht sich ausschließlich auf ihre unverfälschten Fassungen, denn mit Ausnahme des Qur’ân wurden alle hier namentlich erwähnten Bücher verfälscht.

Der Muslim glaubt an alle Propheten, von denen der erste Adam und der letzte Muhammad war. Dies bedeutet auch, dass die Muslime an das Prophetentum von Mûsâ und Isâ glauben. Alle Propheten haben die gleiche Religion, den Islam, und verkündeten, dass es keinen Gott außer Allah gibt. Während der Glaube immer der gleiche war gab es Unterschiede in der Gesetzgebung. Ein Beispiel dafür ist: m einer bestimmten Zeit, vor dem Propheten Muhammad, waren für die Muslime nur zwei Gebete Pflicht. Dagegen sind in der Gesetzgebung des Propheten Muhammad fünf Gebete am Tag und in der Nacht Pflicht.

Die Propheten haben bestimmte Eigenschaften, zu denen folgende gehören:

Die Wahrhaftigkeit, die Vertrauenswürdigkeit, die Intelligenz, die Ehrenhaftigkeit, die Verkündung der Botschaft, der Mut, und die Immunität. Alle Propheten waren vor und nach dem Prophetentum geschützt vor: Unglauben (d. h. sie haben niemals etwas geglaubt, gesagt oder getan, was zum Austritt aus dem Islam führt.), großen Sünden (z. B. kein Prophet hat Alkohol getrunken) und kleinen Sünden, welche erniedrigend sind: wie das Stehlen einer Traube.

Es ist unmöglich, dass die Propheten z. B. folgende Eigenschaften haben: Gemeinheit, Dummheit und Feigheit.

Der Muslim ist verpflichtet, an das Jenseits und an das, was dort geschehen wird, zu glauben. Dazu gehört auch das Jüngste Gericht, welches 50.000 Jahre (nach unserer Zeitrechnung) andauern wird. Es beginnt, wenn die Menschen ihre Gräber verlassen (Auferstehung) und dauert bis die Bewohner des Paradieses ins Paradies eintreten und dort für immer verbleiben, und die Bewohner, der Hölle in die Hölle eintreten und dort für immer verbleiben.

Der Muslim ist verpflichtet, daran zu glauben, dass das Gute sowie das Schlechte von Allah erschaffen worden ist. Das Gute und das Schlechte geschieht mit dem Willen von Allah. Aber Allah liebt nur die guten Handlungen und nicht die schlechten.

Jeder verantwortliche Ungläubige ist verpflichtet, in den Islam einzutreten. Derjenige, der vor der Pubertät Volljährigkeit nach islamischem Recht stirbt, gilt nicht als Verantwortlicher und kommt ins Paradies.

Ein Nichtmuslim, der die Volljährigkeit nach islamischem Recht erreicht hat, im Besitz seines Verstandes ist und das Glaubensbekenntnis gehört hat, gilt als Verantwortlicher und ist verpflichtet, in den Islam einzutreten. Sollte er jedoch nicht in den Islam eintreten und als Ungläubiger sterben, kommt er in die Hölle und wird dort ohne Ende bestraft. Das Glaubensbekenntnis lautet: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte von Allah ist.“

Sollte jemand „Allah“ oder „Muhammad“ nicht aussprechen können, kann man den folgenden Wortlaut sagen: „Ich bezeuge, dass es keinen Schöpfer außer Gott gibt und ich bezeuge, dass Abal-Gâsim der Gesandte von Gott ist. („Abal-Gâsim“ ist ein Beiname des Propheten Muhammad und das ,s’ in „Abal-Gâsim“ wird wie das ,s’ im Wort „Raspel“ ausgesprochen.)

Der erste Teil des Glaubensbekenntnisses beinhaltet, dass niemand außer Allah anbetungswürdig ist. Der zweite Teil des Glaubensbekenntnisses bedeutet, dass Muhammad, der Sohn von ‘Abdullah, vom Stamm Quraysch, in Makkah geboren, in Madlnah gestorben, ein Gesandter Gottes ist.

Wichtiger Hinweis: Es gibt Glaubensweisen, Handlungen und Aussagen, die zum Austritt aus dem Islam führen. Glaubensweisen: Wenn jemand z. B. glaubt, dass Gott ein Körper oder Licht oder eine Seele ist. Handlungen: Wenn jemand z. B. den Qur’ân in den Abfall wirft oder wenn sich jemand vor einer Götze niederwirft. Aussagen: Wenn jemand z. B. Gott oder den Islam beschimpft.

Nähere Informationen erhalten Sie vom

Islamischen Verein in Hildesheim u. Umgebung e.V.

Leunisstraße 31 • 31137 Hildesheim • Telefon (05121) 513701 Einzel- und Gruppengespräche nach Absprache möglich

 

Wölfe in Deutschland

Sie alle sind „Graue Wölfe“, die Türkischen Idealistenvereine, Türkischen Kulturvereine, die ADÜTDF, AÜTDK, ATF, ATIB, BÜD, TÜB u.a. Sie alle sind Auslandsvertretungen der türkischen Parteien, der MHP und BBP, einer Abspaltung der MHP.

Und sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Ein türkisches Großreich, die Weltherrschaft der Türken. Die „Föderation der Demokratischen Idealistischen Türkischen Vereine in Europa“ (Avrupa Demokratik Ülcücü Türk Dernekleri Federasyonu), kurz Türk-Föderation (ADÜTDF) wurde 1978 als Europa-Zentrale in Frankfurt a.M. gegründet. Sie ist die Auslandsvertretung der „Partei der nationalistischen Bewegung“ (Milliyetci Harekes Partisi), kurz MHP des 1997 verstorbenen Alparslan Türkes. In Deutschland gehören rund 200 Moscheen zur ADÜTDF.

1996 gründete sich ein zweiter europäischer Dachverband der „Grauen Wölfe“, die „Konföderation der Demokratischen Idealistenvereine in Europa“ (Avrupa Demokratik Ülcücü Dernekleri Konferasyonu) mit Sitz in Köln. Ihr Generalvorsitzender Prof. Dr. Ömer Aksu prophezeit: „Wir sind Türken. Wir sind Nationalisten. Das 21. Jahrhundert wird - so Allah will - das türkische Jahrhundert werden“ (Türkiye vom 26. 3. 97). Zum Generalvorsitzenden der „Deutschland Türk Föderation“ (Almanya Türk Federasyonu), kurz ATF wurde Mehmet Erdogan gewählt.

Über sich selbst sagt die Türk-Föderation:

„Als türkisch-islamische Idealisten richten wir unser Leben nach dem Koran, der Tradition des Propheten, dem Konsens der Gelehrten und dem Analogieschluß. Reform und Modernisierung des Glaubens lehnen wir ab. Wir werden weiterkämpfen, bis eine göttliche Ordnung (die Ordnung Allahs) errichtet ist“ (zitiert in: B. Nirumand, Im Namen Allahs, Köln 1990, S. 49).

Zur Integration in Deutschland macht die Türk-Föderation folgende Aussagen: „Als Türken wollen wir weitere Zugeständnisse an unsere Lebensart, Würde und Identität erreichen. Das verstehen wir unter Integration“ (a.a.O., S. 31).

Die Ideologie der MHP wird auch vertreten von der TÜB, der „Türkischen Idealisten-Gemeinschaft Berlin“. Ihre Moschee wurde am 18. 7. 1996 Ziel eines Brandanschlags.

Wer sind die Grauen Wölfe?

Unter dem Einfluß nationalsozialistischer Ideologie erschien 1942 das erste „Glaubensbekenntnis der Grauen Wölfe“ in der Türkei:

Wer sind wir? Wir sind Anhänger des Grauen Wolfes (Bozkurtcu).

Was ist unsere Ideologie? Der Türkismus des Grauen Wolfes (Bozkurt).

Was ist der Glaube der Bozkurtcu? Sie glauben, daß die türkische Rasse und die türkische Nation überlegen sind.

Was ist die Quelle dieser Überlegenheit? Das türkische Blut.

Ist der Türke durch seine Geburt überlegen? Der Türke empfängt seine Intelligenz, seine Tapferkeit, seinen militärischen Genius, seine Anlagen und Fähigkeiten aus seinem Blut...

Sind die Bozkurtcu Pantürkisten? Ja! Es ist das heilige Ziel der Bozkurt-Tür-kisten zu erleben, daß der türkische Staat zu einer Nation von fünfundsechzig Millionen wird.(Heute sind es 65,5 Millionen).

Welche Rechtfertigung hast Du dafür? Die Bozkurtcu haben vor langer Zeit laut ihr Prinzip in dieser Sache verkündet: ,Recht erhält rhan nicht, man nimmt es sich’.

Krieg? Ja, Krieg, wenn es notwendig ist. Der Krieg ist eir/großes und geheiligtes Naturgesetz. Wir sind die Enkel von Kriegern. Di4 Bozkurtcu glauben, daß der Krieg, der Militarismus und das Heldentum auf die höchste Stufe der Verehrung erhoben werden sollte ...“

(Zitiert in: F. Aslan, K. Bozay u.a. „Graue Wölfe heulen wieder“, Münster 2000, S. 47).

Seit dem Parteikongreß der MHP am 31. 7.1965 wurden Hitlers „Mein Kampf“ zum Glaubensbuch der Grauen Wölfe und Alparslan Türkes zum „Führer“ (Basbug) ausgerufen. Die Fahne trägt das Symbol des Os-manischen Reiches: drei Halbmonde. Der Wolf ist für die MHP das Symbol der Militanz. Der Sage nach soll ein grauer Wolf türkischen Kriegern den Weg nach Kleinasien gewiesen haben.

In einem Schreiben A. Türkes heißt es u.a.:

„Liebe Graue Wölfe, ihr seid alle Bannerträger dieser nationalistischen Bewegung, des Neun-Lichter-Systems. Ihr habt die Rasse und Unabhängigkeit der türkischen Nation (...) Hoch soll die türkische Rasse leben! Hoch soll die große nationalistische Türkei von 100 Millionen leben! Hoch sollen die sich unwiderruflich diesem Ideal verschriebenen Menschen leben!“

(Aslan, a.a.O., S. 55)

Wie weit sich der türkische Staat mit der Ideologie der Grauen Wölfe identifiziert, wird deutlich in dem Buch „Türken und Türkentum“ von O. N. Bozkurt, das 1994 als Schulbuch vom türkischen Bildungsministerium empfohlen wurde. Darin heißt es u.a.

„Um ein Türke zu sein, muß man folgende charakteristische Merkmale besitzen:

türkisch sprechen, Muslim sein, gegen Separatisten kämpfen, nach türkischer Erziehung, Brauch/Sitte leben, mit dem Bewußtsein leben, daß man ein Türke ist und dies fühlen, sowie einen türkischen Charakter haben“ (a.a.O., S. 69).

Zum Militarismus heißt es:

„Türken, Militär und Krieg haben seit Jahrhunderten gegenseitig zu ihrer Erhabenheit beigetragen. Das Militär und die Kriege haben eine große Rolle gespielt, daß die Türken zu einem überlegenen Volk geworden sind ... Der Krieg ist eine Notwendigkeit für die nationalen Interessen, sei es um der Verteidigung, sei es um des Angriffs willen, eine heilige Sache“ (a.a.O., S. 71).

Zum Pantürkismus schrieb A. Türkes:

„Wir sind nicht Anhänger unrealistischer Träume. Wir wollen nur Dinge verwirklichen, die in der Vergangenheit bereits realisiert wurden. Wir wollen eine Türkei, die von Krankheit genesen, deren Bevölkerungszahl gestiegen, deren Moral verbessert und deren Industrie verwirklicht ist. Wir wollen unsere Rassenbrüder (sie) im Ausland retten. Die Wiedervereinigung der türkischen Nation, die wegen ihrer glorreichen Geschichte mit ihren Siegen und Eroberungen nahezu in aller Welt Antipathien hervorruft, läßt viele Nationen das Fürchten lernen, denn dieses Wiederaufleben stößt nicht nur bei einigen Nationen, die sich verkleinern werden bzw. ganz verschwinden müssen, sondern auch bei großen Handelsnationen auf großen Widerstand. (...) Sollen wir also, um die weggerissenen Teile unseres Vaterlandes, um die weggerissenen Teile unserer Rasse, alles, einschließlich den Krieg in Kauf nehmen? Jawohl, das müssen wir!“ (a.a.O., S. 78)

Nach Aslan u.a. verfügt die MHP heute über mehrere zigtausend Bewaffnete im Staatsapparat, darunter zehntausende in Spezialeinheiten in Kurdistan, einen großen Teil der „Dorfschützer“, sowie Angehörige in politischen und Anti-Terror-Abteilungen der Armee, Polizei und des Gefängnispersonals: „Ein aggressiver Nationalismus ist fester Grundkonsens aller Parteien in der Türkei... Die MHP bestimmt nach wie vor die Richtung der türkischen Politik“ (a.a.O., S. 83 ff).

Alparslan Türkes (1917-1997) wurde 1965 zum Vorsitzenden der Republikanischen Bauern- und Nationalpartei (CKMP) gewählt, die sich 1969 in MHP (Partei der nationalistischen Bewegung) umbenannte. Von Türkes erhielten die Kommando-Einheiten den Namen „Graue Wölfe“, ihre Jugendorganisationen nannte Türkes „Idealistische Jugend“ (Ülkücü Genclik).

In der Zeitschrift „Der Staat“ schrieb Türkes in einem Aufruf am 1. Oktober 1973 u.a.:

„Ich habe die mir anvertraute Sache übernommen. Ohne Hindernisse zu kennen, gehe ich meinen Weg. Folgt meinem Weg. Sollte ich umkehren, schlagt mich tot. Schlagt alle tot, die unsere Sache mitgemacht haben und umkehren wollen“ (Zitiert in Aslan, a.a.O., S. 88).

Neben der MHP gründete Türkes mobile paramilitärische Organisationen, die vor Ort aktiv sind und zugleich einen zentralen ideologischen Kampf führen.

A. Türkes starb 1997. Zu seinem Nachfolger wurde Devlet Bahceli gewählt, „ein Wolf im Schafspelz“ (a.a.O., S. 85 ff). Seine Vorstellungen drückte er auf dem Jahrestreffen der MHP im Juli 1999 so aus:

„Unser Siegestreffen hier ist die Botschaft für eine volle Regierungsübernahme. Aus ganzem Herzen bin ich überzeugt davon, daß dieser Freundesund Siegessturm die Botschaft für unsere neuen Siege sein wird. Die Kette dieser Siege wird nach der Übernahme der Alleinherrschaft durch die türkischen Nationalisten eine andere Bedeutung und Wichtigkeit gewinnen.“

Auf diesem Treffen wurde auch die türkische Fassung von Hitlers „Mein Kampf“ feilgeboten, die bereits mehrere Auflagen erreicht hat. Übersetzer der türkischen Ausgabe ist der stellvertretende Vorsitzende der MHP, Prof. Dr. Kamil Turan.

Mit Hilfe einflußreicher CDU- u. CSU-Politiker konnte die MHP nach 1975 in der Bundesrepublik ihre Auslandsorganisationen verstärkt aufbauen: Bei einem Treffen mit A. Türkes Ende April 1978 sagte Franz-Josef Strauß, „daß in Zukunft für die MHP ein günstiges psychologisches Klima in der Bundesrepublik geschaffen werden müsse, damit die MHP hier in einem besseren Licht erscheine. Bayern soll der Anfang sein“ (a.a.O., S. 188).

Einige Wochen nach dem Gespräch mit Strauß gründete die MHP am 17/18. April 1978 in Schwarzenborn die ADÜTDF, kurz Türk-Föderation genannt. Auch CSU-Innenminister Gerold Tandler war überzeugt:

„Die MHP und Türk-Föderation setzen sich für die Interessen der türkischen Republik und Nation im Rahmen der Gesetze der Bundesrepublik Deutschland ein“ (a.a.O., S. 183).

Bereits 1976 hatte der DGB-Bundesvorstand in einem Schreiben an das Innenministerium gewarnt:

„Die Tätigkeit dieser Partei (MHP) hier in der Bundesrepublik wird unzweifelhaft die Ruhe und Ordnung bei den Türken gefährden, denn diese Gruppen wollen ihre politischen Gegner nicht nur mit politischen Argumenten bekämpfen, sondern mit Schlägertruppen. Damit werden die Bemühungen zur Integration der türkischen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik illusorisch“ (a.a.O., S. 186).

Verschiedene national-konservativ orientierte Kreise innerhalb der MHP gründeten 1979 die Hür-Türk, den Freiheitlich Türkisch-Deutschen Freundschaftsverein e.V., der ein Sammelbecken für nationalistische und konservative Türken ist. Der Verein bezeichnet sich selber als die türkische Zweigstelle der CDU/CSU. Darüberhinaus verfügt er über gute Kontakte zu anderen rechtsextremen und neonazistischen Organisationen. Neben der Türk-Föderation repräsentiert sich die Hür-Türk unter den konservativ und nationalistisch orientierten Türken als die wichtigste Gruppe. „Es ist bewiesen, daß sie von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der CDU unterstützt und finanziell gefördert wird. Diese Organisation wählt auch heute noch auf regionaler und überregionaler Ebene CDU/CSU-Politiker in die Vorstände, in denen auch türkische Unternehmer vertreten sind und an Entscheidungen mitwirken. Politisch gesehen steht sie sehr weit rechts von der Mitte und ist als ein Bündnis von Grauen Wölfen und anderen nationalistisch-konservativen Gruppen zu verstehen“ (a.a.O., S. 189). Als 1980 nach dem Militärputsch in der Türkei sämtliche Parteien verboten wurden, unterwanderte die MHP in der Bundesrepublik Sportvereine, Moscheevereine, Ausländerbeiräte und gründete Tarnorganisationen wie z.B. die „Türkisch-deutschen Freundschaftsvereine“ und Solidaritätsorganisationen für Bosnien und Aserbeidschan.

In Hamburg, Berlin, Köln, Duisburg und anderen Großstädten befinden sich heute ganze Stadtviertel unter Kontrolle der Grauen Wölfe:

„Die Grauen Wölfe fahren mit Emblemen der MHP durch die Straßen, rufen nationalistische Parolen und bedrohen progressiv eingestellte Menschen durch deutliches Vorzeigen ihrer Schußwaffen ...“ Die Alltagsbeobachtungen deutscher Bürger in diesen Stadtvierteln „Klein-Istan-bul“ werden als Bedrohung und Verdrängung erlebt. (a.a.O., S. 183).

Am 3. September 1995 wurde der 21jährige Kurde Seyfettin Kalan in Neumünster erschossen, zwei weitere Kurden wurden schwer verletzt. In ihrer Moschee führte die MHP vorher theoretische Übungen durch.

Graue Wölfe hatten S. Kalan schon längere Zeit bedroht und angegriffen. In Kiel waren 1996 an zahlreichen Häusern Parolen mit den Endungen K.I.K., T.I.K., TIT. zu lesen. Sie stehen für „Türkisches Rächer-Kommando“, „Türkische Rächer-Brigade“, „Öffentliches Rächerkommando“; Bezeichnungen, unter denen die Grauen Wölfe gegen Oppositionelle antreten.

Die Türkisch-Islamischen Kulturvereine (ÄTIB)

Am 17. Oktober 1987 gründete Musa Serdar Celebi in Nieder-Olm die „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V. - Avrupa Türk-Islam Kultur Dernekleri Birligi (ATIB)“, eine Abspaltung der ADÜTDF. Celebi gelang es, rund die Hälfte aller Ortsvereine hinter sich zu bringen. Sitz der ATIB ist Köln.

Zu ihrem offiziellen Gründungskongreß am 21. 5. 1988 in Koblenz reisten sieben Abgeordnete der türkischen Regierungspartei ANAP An. ATIB ist heute ein Dachverband von mehr als 100 Moschee-Vereinen. i997 eröffnete er in Darmstadt eine große Moschee mit zwei Minaretten.

„ATIB stellt sich vor“ heißt eine kleine Broschüre in deutscher Sprache. Der Rückumschlag trägt als Motto ein Wort des Sufi Yunus Emre:

„Man nennt uns Derwische. Unser Feind ist der Haß. Wir tun niemand hassen. Für uns ist die Welt ganz.

Wir tun niemand hassen, haben unsere Feinde Lieb (sie). Wo wir einsam sind, dort liegt unser Heim.“

Mit der Broschüre „ATIB stellt sich vor“ erhofft sich Celebi, „genügend Interesse wecken zu können, um weitergehende Diskussionen und Informationen zu ermöglichen, die zur Förderung unserer Tätigkeit führen“. ATIB ist als gemeinnützig anerkannt und verfolgt nach ihrer Selbstdarstellung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke:

„Zweck der,Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa’ ist die Förderung der Völkerverständigung. Die ATIB setzt sich für Toleranz und Freundschaft ein, um ein gemeinsames Leben in der Gesellschaft ohne Isolation und Diskriminierung zu ermöglichen. Ziel ist, unsere kulturelle Identität zu pflegen und uns als Bereicherung in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Es werden keine parteipolitischen Interessen vertreten. Die Unabhängigkeit gegenüber politischen Parteien hat die ATIB jederzeit zu wahren ... Als ATIB bekennen wir uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands ... Die ATIB finanziert sich ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und aus Ertrag von Veranstaltungen und aus dem Verkauf von Büchern, Zeitschriften und Video/Musikkassetten ...In jedem Jahr findet ein Jahreskongreß als Mitgliederversammlung der ATIB statt, an dem traditionell auch Politiker, Staatsmänner, Wissenschaftler, Journalisten, Schriftsteller, Gewerkschaftler, Botschafter und Konsule aus Deutschland, der Türkei und anderen Ländern, wie z.B. aus den neuen Türkrepubliken, den Balkan- und den übrigen islamischen Ländern, teilnehmen ... Um die gesellschaftliche Isolation zu verhindern, wird weiterhin die Organisation von Kultur- und Volksabenden (mit „Sufi-Heilmusik“), sowie islamische Wochen mit den deutschen Muslimen, Ausländerwoche mit den Ausländerbeiräten, Bücherausstellungen und Sportveranstaltungen übernommen. Übergeordnetes Ziel ist die Integration unserer Mitglieder in das Land, das für viele von uns schon zu einer Heimat geworden ist ... Bildungsarbeit für Jugendliche ist einer der Schwerpunkte der ATIB-Aktivitäten.“

Im Schlußwort betont Celebi: „Unsere Zukunft braucht eine Basis, die wir auf Liebe, gegenseitige Verständigung, Freundschaft und Frieden gründen müssen. Wir sind dabei, unseren Beitrag für unsere gemeinsame Zukunft zu leisten. Wir hoffen und glauben, daß jeder, der in diesem Land lebt, bereit ist, diese Grundsteine zu legen.“

In einem Gespräch mit Metin Gür (a.a.O., S. 83) gab Celebi die Ziele der ATIB so an:

„Einsatz für die Wahrung unserer nationalen und religiösen Existenz und unserer Freiheit und Identität in Europa.“

Nach M. Gür „spielte Celebi bei einer ganzen Reihe von Vorkommnissen eine Rolle: So gehört er zu den Personen aus der MHP, die im Zusammenhang mit dem Attentat des Mehmet Ali Agca an Papst Johannes Paul II. namhaft gemacht wurden“ (S. 82).

Zum 2. Gesamtkongreß der ATIB 1989 in Iserlohn waren ehemalige Größen der MHP, der ehemalige Generaldirektor der Rundfunk- und Fernsehanstalt der Türkei, Prof. Dr. Saban Karatas, und Ex-Minister Sadi So-muncuoglu angereist.

Auf dem größten Transparent im Saal stand geschrieben:

„Der Islam ist unser Geist, das Türkesein ist unser Leib.“

Metin Gür kommentiert: „Bei meinen Recherchen stellte ich fest, daß sich die ganze Arbeit um diese zwei zentralen Begriffe rankt. ... Man kann kaum sagen, daß Qelebi über das Thema Seriat (Sharia) anders dächte, als dies in anderen islamischen Vereinigungen der Fall ist. Was ihn von diesen unterscheidet, ist sein Nationalismus. Nach Ansicht anderer islamischer Vereinigungen spielt für das Moslem-sein nicht der Nationalismus, sondern die „Ümmet“ (Umma) eine Rolle“ (a.a.O., S. 83).

Über Celebi, der 1979 in Schwarzenborn zum Vorsitzenden der Türk-Fö-deration gewählt worden war, schreibt Aslan, daß er als Drogenhändler bekannt wurde und weiter:

„Qelebi war als ein Vertrauter Türkes bekannt und gehörte in der Türkei dem Bezirksvorstand Sisli/Istanbul der MHP an. Diese Zentrale galt in Istanbul als Ausgangspunkt des organisierten MHP-Terrors, dem damals mehrere hundert Menschen zum Opfer fielen. Celebi soll zugleich enge Verbindungen zur türkischen Mafia sowie zum Geheimdienst MIT unterhalten und der MHP und Türk-Föderation große Geldbeträge vor allem aus dem Waffen- und Heroinhandel beschafft haben. Anfang der 80er Jahre geriet er in die Schlagzeilen, nachdem sich herausgestellt hatte, daß er den MHP-Profikiller und Papstattentäter Mehmet Ali Agca vor dessen Abreise nach Rom in der Frankfurter Türk-Föderation-Zentrale finanziell ausgestattet hatte. Anschließend saß er eine längere Zeit in italienischer Untersuchungshaft“ (a.a.O., S. 188).

Moscheen - Brutstätten der Grauen Wölfe

„Alle Moscheen und Korankurse in der BRD sind unter der festen Kontrolle von rechtsextremistisch motivierten Gruppen. Die alltägliche Praxis hat gezeigt, daß vor allem in den sozialen Brennpunkten rund um die türkischen’ Wohnviertel die Moscheevereine und Kulturzentren der MUH Görüs und Grauen Wölfe auf fruchtbaren Boden stoßen. Die Anhänger fühlen sich aus unterschiedlichen Gründen angezogen. In solchen Gemeinschaften und Vereinigungen kommen nicht nur religiöse Eiferer und politische Fanatiker zusammen, sondern viele einfache Menschen, die Schutz suchen in einer nationalistisch-idealistischen oder nationalistisch-islamischen Gemeinschaft, die sich von der westlichen Gesellschaft abschottet und eine Bindung an die Werte der Türkei schafft. Gerade Moscheen spielen in diesem Zusammenhang eine sehr zentrale Rolle. Denn viele Menschen aus der Türkei suchen Geborgenheit in der islamischen Gemeinschaft. Aus diesem Grund gelten sie zugleich als Brutstätten der türkischen islamischen Fundamentalisten und der,Grauen Wölfe’„ (Aslan, a.a.O., S. 241).

Oberbürgermeister in Wolfsfallen

„Die Grauen Wölfe haben ihr Ziel erreicht“, schreibt Focus am 6.10.1997: „Seit einiger Zeit versuchen sie, mit einer .Kampf den Drogen’-Kampa-gne zum Schutz der Jugend ihr Image in Deutschland aufzupolieren und Kontakte zu lokaler Politprominenz aufzubauen.

Eine .Strategie des Wohlverhaltens’ analysiert der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg. „

Am 19. September 1997 hatte der Berlin-Kreuzberger Bezirksbürgermeister Franz Schulz den Vorsitzenden der ATF (Almanye Türk Federasyon), Mehmet Erdogan, mit einer Delegation der „Grauen Wölfe“ in seinem Amtszimmer empfangen. Alle Wölfe trugen am Revers deren Emblem.

Während des Empfangs verteilten Mitglieder der ATF vor dem Rathaus Flugblätter.

Er habe nicht gewußt, daß die ATF unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stünde, rechtfertigte sich Bezirksbürgermeister Schulz.

„Über so viel politische Naivität kann man im Berliner Landesamt für Verfassungsschutz nur staunen: Alle Bezirksbürgermeister erhalten unaufgefordert unsere Jahresberichte“, betont dessen Sprecher. „Ein Blick in den aktuellen Report hätte Schulz die Augen geöffnet“ (Focus, a.a.O.).

Wolfsfalle in Hamm

„OB ein Opfer der „Grauen Wölfe“? titelt der Westfälische Anzeiger am 1. 12. 1999:

„Geradezu euphorisch hatte OB Thomas Hunsteger-Petermann (Hamm/ Westf.) das Gespräch beim Jürkischen Kulturverein“ gelobt, Gemeinsamkeiten erkannt, die es auszubauen gelte. Völlig überrascht war der OB, als er mit dem Hinweis konfrontiert wurde, daß bei seinem Dialog mit den türkischen Bürgern auch Vertreter der .Grauen Wölfe’ dabei waren.“

Am 29.11.99 hatte der Hammer Oberbürgermeister den „Türkischen Kulturverein“ besucht, um sich die Wünsche von rund 50 Muslimen anzuhören, die mit ihm „gemeinsam die Stadt Hamm voranbringen“ wollen.

Der Raum war geschmückt mit Plakaten der „Grauen Wölfe“. „Trotzdem glaubt der OB nicht, daß er in eine ,Falle’ getappt sei ... Die Grauen Wölfe seien längst nicht mehr so nationalistisch und militant wie in der Vergangenheit, befand Verwaltungsmitarbeiter Günter Schwibbe von der Koordinationsstelle für Ausländerangelegenheiten. Diese Gruppe schließe Lücken im Sozialbereich, leiste Jugendarbeit, verfolge pragmatische Ziele ...Als .wahnsinnig naiv’ wertete ein Lehrer, der seit 25 Jahren mit türkischen Schülern arbeitet... diese Einschätzung. Das seriöse Auftreten sei Fassade dahinter stecke eine ungeheure Disziplin ...

Unter einem Deckmantel würden die bekannten nationalistischen türkischen Ideen weiter verbreitet“ (a.a.O.).

Wie meisterhaft die Grauen Wölfe den Deckmantel der Takiya zu handhaben verstehen, wird deutlich in einer Gegendarstellung, die sie im Westfälischen Anzeiger am 21. 12. 99 durchsetzten:

Gegendarstellung

„In der Ausgabe des Westfälischen Anzeigers vom 01. Dezember 1999 wurde behauptet, bei dem Ideenaustausch anläßlich des Treffens des Oberbürgermeisters Thomas Hunsteger-Petermann mit Mitgliedern des „Türkischen Kulturvereins Hamm und Umgebung e. V.“ am 27. November 1999 seien Vertreter der Gruppierung der „Grauen Wölfe“ anwesend gewesen.

Ich stelle demgegenüber namens des „Türkischen Kulturvereins Hamm und Umgebung e. V.“ fest, daß dies nicht der Wahrheit entspricht.

An dem Treffen vom 27. November 1999 mit Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann haben nur Mitglieder des Türkischen Kulturvereins Hamm und Umgebung e.V. und deren Angehörige teilgenommen, die einer derartigen Gruppierung nicht zugerechnet werden können. Zu unseren Mitgliedern und deren Angehörigen zählen keine Vertreter einer Gruppierung mit der Bezeichnung „Graue Wölfe“.“

Dortmund, den 15. Dezember 1999

Ramazan Kabatas

1. Vorsitzender

Diese Gegendarstellung konnte erwirkt werden, weil sich keine Gruppe der Grauen Wölfe unter der Bezeichnung „Graue Wölfe“ zu erkennen gibt. Aber auch der „Türkische Kulturverein Hamm und Umgebung e.V.“ ist nach Erkenntnissen Aslans (Graue Wölfe heulen wieder, a.a.O.) eine Deutschlandorganisation der MHP.

Ortsvereine der Deutsche Türk Föderation

ATF - Almanya Türk Federasyon (Deutsche Türk Föderation) Deutschlandorganisation der MHP

Zentrale Adresse Lärchenstr. 99 in 65933 Frankfurt/M.

Einige der Ortsvereine

Adressen siehe Originalbuch Seite 110 bis 113

 

Die Ahmadiyya-Muslimgemeinschaft

Die Ahmadiyya-Muslimgemeinschaft (Ahmadiyya Muslim Jamaat) wurde 1889 von dem Inder Mirza Ghulam Ahmad (1839-1908) gegründet. Ahmad behauptete von sich, gleichzeitig „die Inkarnation des Messias Jesus, des islamischen Mahdi, des indischen Gottes Krishna und Muhammeds“ zu sein.

Das religiöse Zentrum seiner Anhänger, der Ahmadis oder Ahmadiyya liegt in Rabwah, Pakistan. Weil die Ahmadis ihren Gründer als Propheten Allahs verehren, werden sie von den meisten Muslimen als Häretiker verachtet. Für den orthodoxen Islam ist Mohammed „das Siegel der Propheten“, der letzte Prophet.

1976 schloß das pakistanische Parlament die Ahmadiyya aus der Umma, der islamischen Welt-Gemeinschaft aus, später folgte die „Islamische Weltliga“. Viele Ahmadi wanderten aus Pakistan aus.

Sich selbst sehen sie als Erlöser der Menschheit:

„Die Ahmadiyya Bewegung wurde vor 110 Jahren gegründet. Heute sind ihre Zweigstellen rund um den Globus verbreitet. Sie erfreut sich bereits der uneingeschränkten Treue von mehr als 20 Millionen Menschen aus allen Teilen der Erde, aus allen Rassen und Farben. Die Zahl ihrer Mitglieder wächst ständig überall auf der Welt“ (Faltblatt „Der verheißene Mahdi und Messias ist gekommen“, Frankfurt o.J.).

In einem Schreiben der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Frankfurt, vom 28. 3. 2001 an die CHRISTLICHE MITTE heißt es: „Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist eine friedliche, islamische Reformgemeinde, die weltweit in 170 Ländern mit Niederlassungen vertreten ist und etwa 60 Millionen Muslime umfaßt ... Heute hat die ,Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland e.V.’ ca. 30.000 Mitglieder, die sich in etwa 250 lokalen Gemeinden organisiert haben. Sie unterhält dafür zur Zeit ein dutzend Moscheen und etliche Gemeindehäuser (die als Moscheen eingerichtet sind)“ (CM-Archiv).

Gegenüber der Presse praktizieren die Ahmadiyya Takiya, wenn ihre Zentrale in Frankfurt die Anzahl ihrer Mitglieder weltweit und in Deutschland mit immer anderen Zahlen zwischen 10 Millionen und 60 Millionen weltweit und in Deutschland einmal mit 5000, dann mit 10.000, 30.000 oder 50.000 angibt.

Meine telefonische Anfrage wurde zurückgewiesen: „Schreiben Sie uns an. Telefonisch geben wir keine Auskunft.“

Die Erfolge der Ahmadis sind auf ihre aufdringliche Missionsarbeit zurückzuführen. Auch in Deutschland verbreiten sie eine Flut an kostenlosen Schriften, Audio- und Video-Kassetten.

Bereits 1923 errichteten die Ahmadiyya ihre erste Moschee in Berlin und 1949 ihre erste Missionsstation in Hamburg. Heute gehört die Ahmadiyya-Muslimgemeinschaft zu den größten islamischen Organisationen in Deutschland mit einem eigenen „Verlag Der Islam“, einem Fernsehstudio MTA, und der Nuur-Moschee, einem Kuppelbau mit 2 Minaretten in ihrer Frankfurter Zentrale, Babenhäuser Landstraße. Von dort werden der CHRISTLICHEN MITTE seit Jahren unaufgefordert Schriften zugesandt, Einladungen zu Femseh-Interviews und persönliche Schreiben des Konvertiten und Buchautors Hadayatullah Hübsch.

Zur Bestellung kostenloser Materialien werden in den Schreiben Adressen von Moscheen angegeben: Al-Mahdi-Moschee, München; Bait-un Nasre, Köln; Fazle-Omar-Moschee, Hamburg; Nasir-Bagh, Groß-Gerau und die Ahmadiyya-Zentren Berlin, Nahe und Stuttgart.

1982 verkündete der 4.Nachfolger des Gründers, Kalif Hazrat Mirza Tahir Ahmad, der im Exil in London lebt, in der Bundesrepublik Deutschland im Laufe von 20 Jahren 100 Moscheen errichten zu wollen. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat werde in 300 Jahren die ganze Welt umfassen, Lso daß die Erde in die Brüderschaft des Islam eingetreten sein wird“.

Weiter heißt es in der Schrift „Islamischer Staat“ (von Sir M.Z. Khan, Verlag Der Islam, o.J., S. 1):

„D/e letzten zwanzig Jahre des 19. Jahrhunderts erlebten die Gründung einer islamischen Gemeinde, die sich zum Ziel setzte, den reinen und ursprünglichen Islam auf der ganzen Welt wieder herzustellen und ihn als die letzte Form der vollendeten, himmlischen, für die ganze Menschheit notwendig gewordenen Lehre überall zu verbreiten. Der Begründer dieser Gemeinde, die sich Ahmadiyya-Muslim Jamaat nennt, war Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, der für sich das Amt des Verheißenen Messias und Mah-dis in Anspruch nahm und sich dabei auf Offenbarungen berief, die er von Allah erhalten hatte. Sein Anspruch geschah in Übereinstimmung mit den Verheißungen des Heiligen Propheten Muhammad, Friede und Segnungen Allahs seien auf ihm, der lehrte, daß in der Endzeit der Mahdi (zugleich die Wiederkunft von Jesus) erscheinen würde, um dem Islam zu dienen und der im Heiligen Qur-än enthaltenen letzten und vollkommenen Lehre für die ganze Menschheit eine den Zeiten entsprechende Bedeutung und Interpretation zu geben. Die Ahmadiyya-Muslim Jamaat vertritt somit den wahren Islam und ist bestrebt, die ganze Menschheit emporzuheben und dadurch Frieden in der Welt herzustellen.“

Auf weit verbreiteten Flugzetteln werben die Ahmadiyya:

„Alle reden von Krisen - der Islam will sie lösen. Konsumdenken, Terrorismus, Waldsterben, Umweltkatastrophen, Alkoholismus, Drogen, Prostitution, Innenweltverschmutzung - unsere Nachrichtensendungen sind angefüllt mit Horrormeldungen. Wer hat versagt? Wie können wir die Probleme zu packen kriegen? Was müssen wir tun, um einigermaßen zufrieden zu überleben?

New-Age-Apostel und christliche Sekten, die Kirche und der Buddhismus, Gurus und konservative Denker probierten die spirituelle Revolution.

Der Islam aber hat das Umdenken bereits vollzogen, der Islam bietet die Leitung, die wir für unsere Zeit brauchen. Wie das? Wenn doch die Zeitungen voll sind von Berichten über angeblich islamische Fanatiker, die einen Rückschritt ins Mittelalter vollziehen wollen? Wir reden nicht über jene Vorstellungen, die andere unter dem Namen Islam als Heilsweg propagieren, während sie doch nur in ihren engherzigen, traditionellen Ideen steckengeblieben sind. Wir reden von einem reformierten Islam, von einem Islam, wie ihn die großen, multikulturell und global denkenden Muslime unserer Tage praktizieren. Den Islam der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat, einer islamischen Gemeinde, die 1889 von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad gegründet wurde; und nicht aus egoistischen Motiven heraus, sondern auf Geheiß Allahs, der heute wie zu den Tagen von Abraham, Krischna und Moses zu den von ihm geliebten Menschen redet.

Lernen Sie diesen Islam kennen: Fordern Sie kostenlos Broschüren und Informationen an. Wenn Sie Lust haben, dann kommen Sie in unsere Moscheen oder laden Sie uns zu sich zum Gespräch ein. Wir sind keine weltfremden Prediger, wir verabscheuen Gewalt, wir stehen für den Frieden innen wie außen. Diskutieren Sie mit uns, machen Sie sich frei für ein neues Denken mit Allah, das realistisch und mystisch, liebevoll und vernunftsmäßig ist. Wir warten auf Sie! Möge Allah Sie segnen!“

Der Ahmadiyya-Islam

Der anti-christliche islamische Kern der Ahmadiyya-Botschaft ist die Verneinung der Dreieinigkeit GOTTES, der Göttlichkeit JESU CHRISTI, Seines Erlösungstodes am Kreuz und Seiner Auferstehung:

„Die Vorstellung der Muslime, was in der Tat mit Jesus geschehen ist, gehen auseinander. Die orthodoxen Muslime glauben, ein anderer, jemand der Jesus zum Verwechseln ähnlich sah, sei von Allah geschaffen und an Stelle von Jesus gekreuzigt worden; Jesus hingegen sei lebendig in den Himmel aufgefahren, wo er bis zu seiner Wiederkunft (die der Prophet Mohammed prophezeit hat) weilen würde.

Andere sagen (z.B. die Ahmadi-Muslime), daß Jesus zwar gekreuzigt worden sei, indes sei er am Kreuz nicht gestorben, sondern nur bewußtlos geworden. Er sei dann vom Kreuz genommen worden und in einem Grab gesundgepflegt worden, habe sich dann seinen Jüngern gezeigt und sei schließlich zu den 10 Stämmen Israels, die zur Zeit Jesu nicht in Palästina lebten, ausgewandert und so bis nach Kaschmir gelangt, wo er im Alter von . 120 Jahren eines natürlichen Todes gestorben sei. Daß Jesus eines natürlichen Todes auf der Erde gestorben ist, nehmen mittlerweile sehr viele islamische Gelehrte an. Der Koran sagt dazu:

,Und wenn Allah sprechen wird: 0 Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: Nehmet mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah (d.h. betet mich und Maria an)?, wird er antworten: Heilig bist Du. Nie konnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, Du würdest es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du im Sinn trägst. Du allein bist der Wisser der verborgenen Dinge. Nichts anderes sprach ich zu ihnen, als was Du mich geheißen hast: Betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn. Und ich war ihr Zeuge, solange ich unter ihnen weilte, doch seit Du mich sterben ließest, bist Du der Wächter über sie gewesen; und Du bist aller Dinge Zeuge. Wenn Du sie strafst, sie sind Deine Diener, und wenn Du ihnen verzeihst, Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allweise’ (5:117-119).

In mehr als 30 Versen hat der Koran den Glauben an die körperlich^ Himmelfahrt Jesu widerlegt. Auch in den Hadith finden wir entsprechende Aussagen. Über die Zeit, die Jesus nach seiner Kreuzigung verbrachte, sagt der Koran: ,Und wir machten den Sohn der Maria und seine Mutter zu einem Zeichen und gaben ihnen Zuflucht auf einem Hügel mit einer grünen Talmulde und dem fließenden Wasser von Quellen.’ (23:51)

Diese Beschreibung trifft auf Kaschmir zu, wo auch ein Grab gefunden wurde (in Srinagar, an der Khanyar-Straße), in dem ein Prophet namens Yuz Asaf liegen soll. Yuz Asaf wird mit, Jesus, der Versammler’ übersetzt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, daß der Prophet Mohammed lehrte, daß Jesus eines Tages wieder auf die Erde kommen würde. Die orthodoxen Muslime haben diese Prophezeiung wörtlich aufgefaßt. Sie sind der Annahme, daß der historische Jesus Christus lebendig im Himmel weilt und am Ende der Zeit vom Himmel herabsteigen wird, um als Imam (Führer der Muslime) dem Islam zum Sieg auf der ganzen Welt zu verhelfen. Dies würde durch eine Vielzahl von Kämpfen und Schlachten geschehen, die Jesus gemeinsam mit dem Mahdi ausfechten würde, wobei als Hauptgegner die Gestalt des Dajal genannt wird.

Ein genaueres Studium des Korans und der Hadith belegt aber, daß von einer körperlichen Herabkunft Jesu nicht die Rede sein kann. In der zuverlässigen Hadithsammlung Buchari (Buharyy) lesen wir über das Zweite Erscheinen von Jesus:

Abu Huaira berichtet, daß der Prophet sagte: ,Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt, die Zeit ist sicherlich nahebei, daß der Sohn der Maria unter euch erscheinen wird (er wird kommen und bei euch bleiben); er wird Richter sein; er wird gerecht sein, er wird das Kreuz brechen und das Schwein töten; und er wird den Krieg beenden; und Reichtum wird anwachsen, so daß keiner ihn annehmen wird; und eine einzige Sadschdah (Niederwerfung) wird besser sein als die ganze Welt und was darin enthalten ist.’ Der Prophet gebrauchte hier für das Herabkommen Jesu das Wort ,Nazala’, das jedoch niemals ,stieg körperlich herab’ bedeuten kann. Der Koran verwendet dieses Wort beispielsweise für das Kommen des Propheten Mohammed: ,Allah hat euch fürwahr eine Ermahnung hernieder gesandt -einen Gesandten, der euch die deutlichen Zeichen Allahs vorträgt’ (65:11-12).

In anderen Versen heißt es:

,Dann, nach dem Kummer, sandte Er Frieden zu euch hernieder ...’ (3:155) Oder:

‚Wahrlich, Wir schickten Unsere Gesandten mit klaren Beweisen und sandten mit ihnen das Buch und das Maß herab, auf daß die Menschen Gerechtigkeit üben möchten’ (57:26).

Es gibt eine Reihe weiterer Verse, in denen ebenfalls ,Nazala’ für herabsteigen, herniederkommen gebraucht wird, jeweils aber in einem geistigen und nicht in einem körperlichen Sinne. Die Wiederkunft von Jesus kann demzufolge, nehmen wir das Wort des Propheten ernst und sehen wir zudem, daß dem Koran zufolge Jesus auf der Erde gestorben ist (was eine Vielzahl von Gelehrten des Islams mittlerweile glaubt), niemals das Herabsteigen eines historischen Jesus aus den Himmeln sein. Wir müssen die Prophezeiungen über die Wiederkunft Jesu also anders deuten. In der Aussage Jesu über das Wiederkommen des Propheten Elias (Matth. 11:13-14) erfahren wir, daß das Zweite Erscheinen eines Propheten jeweils meint, dass ein anderer Mensch, der ebenfalls den Rang eines Propheten hat, mit den Aufgaben dessen ,herabkommt’, den er repräsentiert.

Buchari nennt Jesus in einem Hadith bei seiner Wiederkunft ,nabi’, d.h. Prophet. Zudem heißt es in den Hadith, daß der wiederkommende Jesus aus der ,Mitte der Muslime’ sein würde, er würde Imam der Muslime sein (Buchari). Die Wiederkunft Jesu würde also ein Muslim sein, der den Rang eines Propheten einnimmt. Die Orthodoxie des Islams steht da vor einem schier unlösbaren Widerspruch. Denn sie glaubt, daß der Prophet Mohammed der letzte der Propheten gewesen ist. Man bezieht sich dabei auf Aha-dith und einen Vers des Korans, in dem der Prophet Mohammed ,Khatam-nabiyyeen’ genannt wird (33:41) was sie mit Jetzter der Propheten’ übersetzen. Exakt und dem arabischen Sprachgebrauch folgend, muß ,Khatam-nabiyyeen’ aber mit ,Siegel der Propheten’ übersetzt werden, d.h. Mohammed ist derjenige, durch den alle Propheten bestätigt werden, ohne sein Siegel ist Prophetentum nicht möglich. Es kannn dem Koran zufolge nicht die Rede davon sein, daß der erhabene spirituelle Rang eines Propheten Anhängern des Propheten Mohammed nicht möglich sei (4:70). Zudem nennt Buchari den wiedererscheinenden Jesus ebenfalls ,nabi’, d.h. Prophet.

Der Widerspruch der Orthodoxen kann nur dadurch gelöst werden, daß wir verstehen, daß Mohammed mit der Aussage, daß er der letzte Prophet sei, nur gemeint haben kann, daß er der letzte ,gesetzesgebende Prophet’ gewesen ist, denn er sagte zum Beispiel auch, daß sein Sohn Ibrahim, wenn er überlebt hätte, ebenfalls ein Prophet geworden wäre (Ibn Majah).

An dieser Frage - ob es nach Mohammed noch Propheten geben könne - entzünden sich auch die Auseinandersetzungen der Orthodoxie mit der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde, deren Begründer in Anspruch nahm, die Wiederkunft von Jesus zu repräsentieren und demzufolge auch ein Prophet, wenngleich ein .Schattenprophet’, also kein gesetzesgebender Prophet, zu sein. Hazrat Ahmad, der Begründer der Ahmadiyya, berichtete so u.a., daß er von Allah die folgende Offenbarung erhalten habe, mit der ihm mitgeteilt wurde, daß er die Wiederkunft von Jesus repräsentiert:

,ln deiner Person sind die Prophezeiungen der früheren Propheten erfüllt worden. Du bist gekleidet in die Gewänder aller Propheten (d.h. du bist begabt mit ihren Kräften und ihrem Geist). Aller Preis gebührt Allah, der dich zum Messias, Sohn der Maria, gemacht hat. Niemand kann Ihn befragen, warum Er es so eingerichtet hat, aber die Menschen werden befragt werden ob ihres Versäumnisses, sich Seinem Ratschluß zu unterwerfen. Du bist der Meister und der Messias, dessen Zeit und Arbeit nicht vergeblich verbracht werden wird. Es ist den Menschen nicht ratsam, dem Propheten entgegenzuwirken, der gleich dem Propheten der Brahmanen ist. Du bist der gesegnete Krischna, der Heger der Kühe, und dein Lob wird in der Gita verkündet’ (H. Hübsch, Islam 99, Verlag Der Islam, S. 69f).

Regelmäßig finden in der Nuur-Moschee, Frankfurt, Veranstaltungen unter dem Titel „Interreligiöser Dialog“ statt. Den Besuchern werden Bücher und Broschüren zum Geschenk gemacht. In dem Faltblatt „Der verheißene Mahdi und Messias ist gekommen“ heißt es u.a.: „Ahmadiyyat ist die Wiederbelebung des wahren Islam ... Ahmadiyyat verläßt die Grundlagen und Aussagen des Islam auch nicht zum Geringsten, noch fügt es einen I-Punkt zu den Prinzipien und Lehren des Islam hinzu ... Das ist die Herausforderung, die die Ahmadiyya-Bewegung an eine ungläubige Welt richtet. Es ist die Herausforderung eines wiederbelebten, wieder lebendigen und mit Leben wieder durchtränkten Islams ... Der Islam ist ein universales Gut und ein vollkommener Führer ... Das ist die wahre Erlösung, und es gibt keine andere Erlösung außer dieser.“

Takiya in Königstein

Als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zur Jahreshauptversammlung der IGFM (Internationale Gemeinschaft für Menschenrechte) 1998 in Königstein, übte Hadayatullah Hübsch „heftige Kritik an der Partei Bibeltreuer Christen (PBC) und ähnlich eingestellten Christen. In diesen Kreisen seien „sehr militante Christen, die gegen den Islam losziehen“. Hübsch vertrat die Ansicht, daß der Islam auf vollkommener Glaubens- und Gewissensfreiheit basiere. Was muslimische Mullahs und fundamentalistische Regierungen daraus gemacht hätten, sei .konträr’ zu Buchstaben und Sinn des Koran. Hübsch kritisierte die deutschen Medien, weil sie den Islam als lebensfeindlich darstellten“ (In: Menschenrechte, Frankfurt, März/Juni 1998).

Pastor Horst Marquardt, Vorsitzender des „Lausanner Komitees für Weltevangelisation in Deutschland“, hielt dagegen, „daß die Medien dem Islam gegenüber sehr aufgeschlossen seien. Wenn man aber öffentlich kritische Fragen an Muslime stellt, wird man schnell als Faschist verurteilt“ (a.a.O).

Prof. K. Low, Bayreuth, widerlegt H. Hübsch ebenfalls und betonte, er habe den Koran von A bis Z gelesen und müsse massiv widersprechen, daß der Islam eine friedliche Welt ansteuere.

Die IGFM forderte, einen „Tag der verfolgten Christen“ einzurichten, weil noch nie in der Geschichte der christlichen Kirchen so viele Märtyrer gezählt worden seien wie im 20. Jahrhundert.

„Projekt 100 Moscheen“

Rund 30.000 Ahmadis versammelten sich im August 2000 zur dreitägigen Jahreshauptversammlung in Mannheim, eine der größten „Demonstrationen“ von Muslimen in Deutschland. Für alle Teilnehmer wurden die Mahlzeiten kostenlos angeboten, die Gebete und Ansprachen in viele Sprachen übersetzt. Auch Kalif H. M. Tahir Ahmad war aus London angereist und ließ für das „Projekt 100 Moscheen“ (in Deutschland) Spenden sammeln.

„Tötet die Ahmadis!“

Die Moscheen der Ahmadiyya sind Konfliktherde. Sie stehen unter Beobachtung der „Khatme-e-Nabuwwat“ (KN) - „Bewahrer des Siegels des Propheten“. Sie haben den Ahmadis den Krieg erklärt und verfolgen sie blutig:

Vom „Religionskrieg auf Kassels Straßen“ schreibt die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“, und daß in vielen Moscheen die Parole ausgegeben worden sei: „Tod den Gotteslästerern!“ Gemeint sind die Ahmadis, die als Apostaten mit der Todesstrafe bedroht sind.

Seit Anfang 2000 registriert „amnesty international“ einen Anstieg der Angriffe von Mitgliedern islamischer Gruppen auf Ahmadis auch in Deutschland.

Ende Juni 2000 versammelten sich 12.000 Muslime aus aller Welt zu einem als „Pakistanisches Heimatfest“ getarnten Treffen in den Messehallen Kassels. Die Presse wurde nicht zugelassen. Fotographieren und Filmen war verboten. „Kein Wunder“ kommentiert die HNA (28.6.2000), „denn die 12.000 Muslime aus aller Welt sollen in Wirklichkeit auf Einladung der fundamentalistischen ,Khatme-e-Nabuwwat’ (KN) nach Kassel gekommen sein, eine extremistische islamische Organisation, die ihre Wurzeln in Pakistan hat. Ihr erklärtes Ziel: die Verfolgung und Ermordung von Anhängern der Ahmadiyya-Muslime. ...Es ist ein Religionskrieg mit zahllosen Opfern. Immer wieder haben die religiösen Führer der KN offen zum Mord an den Ahmadis aufgerufen - bei einem Treffen 1996 in Offenbach z.B.: ,Die Leichen der Ahmadis, die auf muslimischen Friedhöfen begraben sind, müssen dort ausgegraben und hinausgeworfen werden.’ Selbst pakistanische Regierungsvertreter rufen offen zu Terror und Gewalt auf. So forderte der Berater in religiösen Fragen von Präsident Tarar im Juli 1998: „Tötet die Ahmadis öffentlich!“ (a.a.O. vom 28.6.2000).

Als Muslime verkleidet, beobachteten mehrere Beamte des hessischen Verfassungsschutzes die als „Heimatfest“ getarnte Veranstaltung in Kassel. Lutz Irrgang, Direktor des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz bestätigte der HNA: „Es handelt sich um eine Veranstaltung der fundamentalistischen Khatme-e-Nabuwwat“.

Offiziell war das Treffen der KN vom Islamischen Zentrum Hannover, Außenstelle des IZ Hamburg, angemeldet worden. Entrüstet weist Sprecher Mohammed A. Qureschi die Erklärung des Verfassungsschutzes zurück: „Alles Quatsch!“ Man habe gebetet und sich kennengelernt: „Wir haben mit den Ahmadis nichts zu tun. Wir distanzieren uns voll und ganz von jeder Gewalt. Unser Ziel ist es, die Menschen vor dem Höllenfeuer zu retten“ (a.a.O).

Menschenkette gegen Moscheebau

Gegen den geplanten Bau einer Ahmadiyya-Moschee mit Minarett in Schlüchtern-Niederzell (Mainz-Kinzig-Kreis) organisierte sich die Bürgerinitiative „Keine Moschee in Niederzell“ und protestierte in Kundgebungen mit dem Argument, eine Moschee am Dorfeingang des nur 1.300 Einwohner zählenden Stadtteils Niederzeil verändere den Charakter des Ortes. Außerdem würde kein einziger Ahmadi in Niederzeil wohnen, und ein zu erwartender „Moschee-Tourismus“ das Dorf überfluten.

In einer Stellungnahme antwortete die Ahmadiyya Muslim Jammat, Frankfurt u.a.:

„Wir sind bekannt für unsere Toleranz, für unsere Gastfreundschaft, für unsere Dialogbereitschaft, für unsere herzliche Zusammenarbeit mit allen gutwilligen Menschen, die in der Umgebung unserer Gemeindehäuser oder Moscheen leben. Wir mußten davon ausgehen, daß dieses friedliche Zusammenleben mit Bürgern anderer Glaubensgemeinschaften auch von Niederzell zu erwarten ist. ... Wir gingen davon aus, daß bestimmte christliche Grundwerte, wie etwa die Nächstenliebe oder auch sogar die von Jesus gepredigte Feindesliebe, wenn man uns denn als Feinde empfinden würde, nicht in Frage gestellt werden müßten.“

Selbstbewußt und provokativ stellt der Schreiber anschließend fest: „Wir sehen auch keine Veranlassung, in Niederzeil bei den Bürgerinnen und Bürgern um Erlaubnis nachzusuchen, schließlich wollen wir ja nur die uns durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gewährten und garantierten, allgemein akzeptierten Rechte auf freie Ausübung unserer Religion wahrnehmen“ (CM-Archiv).

Auch in einem offenen Brief an MdB Martin Hohmann (CDU, Fulda) fragt H. Hübsch nach einer Rede Hohmanns Ende Februar 2001 anläßlich einer Protestveranstaltung:

„Was haben jene, die sich in der Bürgerinitiative versammeln und von Ihnen unterstützt werden, eigentlich gegen das Gebot der Fremdenliebe, das nicht zuletzt durch Jesus in unser Land kam, einzuwenden? Wer schürt da Haß und Warum? ... Wir wollen nicht zu den Juden dieser Zeit gemacht werden. Wir wollen in Freiheit und Gerechtigkeit in diesem Land leben, weil es unser Heimatland ist oder geworden ist. ... Sie hätten wohl besser daran getan, die mit falschen Aussagen zur Empörung getriebenen Niederzeller davor zu warnen, nicht zu entgleisen und solchen Auswüchsen, wie sie sich abzeichnen, Einhalt zu gebieten ...“ (CM-Archiv).

Hohmann hatte vor „Parallelgesellschaften als Enklaven“ gewarnt, „die langfristig zu kosovoähnlichen Verhältnissen führen könnten“. Auch hatte er daran erinnert, daß eine Demokratie auf dem Willen der Mehrheit aufbaue. Wörtlich hatte MdB Hohmann gesagt:

„Wenn eine Mehrheit der Bevölkerung der Ortschaft Niederzeil sich gegen den Bau ausspricht, dann hat sie auch das Recht, dies öffentlich zu äußern ... Demokratie heißt: Herrschaft des Volkes, das Demokratieprinzip baut auf dem Willen der Mehrheit auf. Das sollte niemand mißachten. Erst recht nicht in einer so sensiblen Angelegenheit wie dem Bau einer Moschee für eine Glaubensrichtung, die in Niederzell keinen einzigen Anhänger hat. Auch die Paragraphen des Baurechts und die Genehmigung des Regierungspräsidenten ändern daran nichts ... Einer der Vorwüäe^g^gen uns) wird sein, es mangele uns an Toleranz. Mit diesem Argument will man besorgte Fragen niederhalten, die hiesige Menschen mit ihren Ängsten allein lassen. Spielt das Wort .Toleranz’ im Zusammenhang mit der Zuwanderung von Muslimen die gleiche Rolle wie der Vorwurf Ausländerfeindlichkeit’ bei der allgemeinen Zuwanderung? ...Es brauchte im Fall des Asylmißbrauchs viele Jahre, bis die Politiker reagierten. Viel früher als die Politiker hatte der Normalbürger den Handlungsbedarf erkannt. Wenn die Bürger aber damals ihre Ängste und Sorgen äußerten, wurden sie als .Ausländerfeinde’ gebranntmarkt. Im Augenblick schiebt die große Politik das Problem der Zuwanderung von Muslimen vor sich her, ja, das Thema wird tabuisiert...

Auf der anderen Seite fragen sich unsere Menschen natürlich, ob Toleranz auch von Seiten der mehrheitlich muslimischen Staaten geübt wird.

Wann ist beispielsweise in der Türkei seit 1920 eine christliche Kirche gebaut worden? Die Antwort ist: Nie! Im Gegenteil, das christliche Bekenntnis wird behindert, Kirchengrundstücke werden enteignet ...Wo ist die Toleranz?

Im Völkerrecht gilt der Grundsatz der Gegenseitigkeit, der Reziprozität. Man genießt als Ausländer nur die Rechte, die der eigene Staat auch gewährt. Auch daran erinnern die Sorgen und Befürchtungen der Menschen von Niederzeil. Es ist Zeit, daß sich die große Politik dieser Sorgen wirklich annimmt“ (CM-Archiv).

Bei der Protestveranstaltung symbolisierte eine Menschenkette rund um das von den Ahmadis gekaufte Grundstück den Zusammenhalt aller Nie-derzeller Bürger gegen den Bau der Moschee.

Stets seien die Ahmadiyya in ihrer Heimat Pakistan für die Rechte der Christen, Kirchen zu bauen und Gottesdienste abzuhalten, eingetreten, behauptet H. Hübsch in seinem offenen Brief an M. Hohmann.

Wie verträgt sich diese Behauptung mit dem Ziel der Ahmadis, dem Islam weltweit zum Sieg zu verhelfen? H. Hübsch selber sandte der CM unaufgefordert die „Auswahl aus den Schriften des verheißenen Messias“ zu, in der es heißt: „Die Menschen der Welt mögen geneigt sein zu denken, daß es das Christentum ist, das letztendlich überall in der Welt verbreitet sein wird. ... Aber sie liegen sicherlich falsch mit diesen Vorstellungen. Gedenket, daß nichts auf der Erde geschehen kann, wenn es nicht so im Himmel bestimmt wird. Und es ist der Allah des Himmels, der mir offenbart, daß es letztendlich die Religion des Islam sein wird, die die Herzen der Menschen erobern wird“ (S. 96).

Davon ist auch H. Hübsch überzeugt, hatte doch auch er Visionen - oder waren es Halluzinationen, LSD-Fantasien?

In seinem Büchlein „Die Barmherzigkeit des Propheten“ schreibt H. Hübsch: „Als ich im Frühjahr 1969, verwirrt von Drogen und verzweifelt über die Ungerechtigkeit der Welt, von Marrakesch in Marokko panikartig zurück nach Deutschland reisen wollte, hatte ich vor Tanger eine Vision. Es war mir, als würde ein Gesicht, das ich später als das des Propheten Muhammad identifizierte, den gesamten Himmel einnehmen und zwar soweit, wie die Landkarte Marokkos reichte. Aus diesem Gesicht kamen Worte zu mir, die ungefähr besagten: ,Was ist mit deiner Verwirrung? Warum klagst du über die Ungerechtigkeit der Welt? Kannst du, soweit dein Auge reicht, auch nur etwas sehen, das nicht im Lot wäre, wo nicht Bestrafung auf Böses, Belohnung auf Gutes treffen würde?’“

Paul-Gerhard Hübsch wurde 1946 in Chemnitz geboren, floh mit seinen Eltern in den Westen, leistete als Kriegsdienstverweigerer Ersatzdienst in der Blindenschule Marburg, brach diesen ab, da er unter Depressionen litt, leitete in Frankfurt den „Club Voltaire“, legt seine Arbeit beim „Sozialistischen Deutschen Studentenbund“ (SDS) nieder, eröffnet 1968 einen Hippie-Laden, den die Polizei wegen illegalen Alkoholverkaufs wieder schließt.

In Berlin ist er Mitglied der „Kommune“ und wird wegen schwerer psychischer Störungen in die psychiatrische Klinik eingeliefert. Nach seiner Entlassung handelt er mit großen Mengen Drogen, hauptsächlich LSD und wird noch mehrere Male in die Psychiatrie verbracht.

1969 hat er - „verwirrt von Drogen“ - vor Tanger (Marokko) die „Erscheinung Mohammeds“, wird von der spanischen Polizei verhaftet und in eine Anstalt für Geisteskranke eingewiesen.

Anfang 1970 konvertiert Paul-Gerhard Hübsch zum Islam und erhält den Namen Hadayatulläh - Geschenk Allahs. Ein Geschenk Allahs an Deutschland? Hadayatulläh betreibt seit seiner Konversion zum Islam aggressive Missionspolitik für Allah. Er ist fest entschlossen, Deutschland für Allah zu erobern.

Strategie islamischer Eroberung

Zur Strategie der Muslime gehört es, unter Ausschluß der Öffentlichkeit Grundstücke für Moschee-Bauten zu erwerben oder Bauanträge zu stellen. Die betroffenen Nachbarn bzw. Bürger werden oft erst über die Presse vor vollendete Tatsachen gestellt.

Deutlich wurde dieses Vorgehen in der Fernseh-Sendung „Stadtgespräch“ des „hessen fernsehens“ am 10. Mai 2001, eine Live-Übertragung aus der vollbesetzten Stadthalle in Schlüchtern.

Auf dem Podium sprachen Rolf Moritz, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Moschee in Niederzell“, Abdullah Wagishauser, Vorsitzender der „Ahmadiyya Muslim Jammat in der BRD“ und Cherifa Magdi, ägyptische Publizistin.

„Der Islam lehrt, daß es keine Widersprüche zwischen den Religionen gibt. Alle kommen aus einer Quelle. Auch die arabischen Christen beten zu Allah“, stellte Wagishauser den Islam zu Beginn der Sendung vor. Die Frage eines Zuschauers: „Wenn alle zu demselben Gott beten, warum kommen Sie, die Muslime, dann nicht in unsere christlichen Kirchen?“ blieb unbeantwortet. Rolf Moritz beklagte, daß die Niederzeller erst aus der Presse von dem Moschee-Bauantrag erfahren hätten, und fragte: „Ist das die Art und Weise von Gästen, die in ein Dorf kommen?“

Spontan begründete Wagishauser die Begründung des strategischen Vorgehens: „Wenn wir die Bürger fragen würden, ob wir Moscheen bauen dürfen, könnten wir in fünfzig Jahren noch nicht bauen!“

Moderator Uwe Günzler bedauerte am Schluß der Sendung, daß der öffentliche Dialog keine Lösung erreicht hätte. Stattdessen hatten sich die Fronten geklärt:

„Unsere Leute wollen in Schlüchtern eine Moschee haben“, resümmierte Wagishauser trotzig. Sie würden aber evtl. ein Alternativangebot akzeptieren.

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Moritz, blieb fest:

„In Niederzeil gibt es kein einziges Mitglied der Ahmadi-Gemeinde. Für eine Moschee ohne Muslimgemeinde besteht kein Handlungsbedarf und keine Akzeptanz.“

Auf ihre Niederlage in Niederzell antworteten die Ahmadis Anfang Juni 2001 mit einer großangelegten Werbekampagne. In Schlüchtern und vielen anderen Städten verbreiteten sie flächendeckend ihr 8seitiges Missionsflugblatt „Nutze die Zeit, denn es ist später als Du denkst“.

Die blutige Verfolgung der Ahmadis durch die Khatme-e-Nabuwaat wird verborgen hinter dem Zitat:

„Ich erkläre allen Muslimen, Christen, Hindus und Aryas, daß ich in der gesamten Welt keinen Feind habe...Mirza Ghulam Ahamad, der Verheißene Mahadi und Messias.“

Als „negatives Beispiel“ listet das „Deutsch-Islamische Institut“, Celle, in einer 8seitigen „Dokumentation“ Niederzell auf - zusammen mit Rödel-heim, Forchheim, Achim und Calw-Hirsau, wo Moscheebauten bzw. Minarette von den Städten nicht genehmigt wurden.

Geheimorden der Süleymancilar (VIKZ)

Der „Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ)“ wurde 1980 als Dachverband regionaler Kulturzentren gegründet. In seiner Selbstdarstellung heißt es u.a.:

„Am 19. Juni 1980 schlössen sich die einzelnen, bis dahin voneinander unabhängigen Islamischen Kulturzentren zum .Verband der Islamischen Kulturzentren e.V.’ zusammen und bildeten somit eine rechtlich erfaßbare und handlungsfähige zentrale Repräsentanz in Köln. ... Unter die zentral ausgeführten Aufgaben zählen z.B. Grundstückserwerb, die Versicherungsangelegenheiten sowie die Architektur- und Ingenieurarbeiten (vor allem von Moscheen). Der Hauptverwaltung unterliegt die Aufgabe der Beaufsichtigung und Beratung der Gemeinden.“

Das bedeutet, daß sich der VI KZ-Bundesvorstand alle wichtigen Entscheidungen vorbehält.

Ziel der VIKZ ist vor allem, die dauerhafte Präsenz der Muslime in Deutschland zu fördern. Er investiert Millionen, um in Deutschland Grundstücke und Gebäude zu kaufen:

„Viele der hier lebenden Muslime bauen vermehrt ihre Existenz in Deutschland auf und wollen auch in absehbarer Zeit nicht mehr in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Diese Entwicklung führt dazu, daß die Gemeinden des Verbandes nach Möglichkeit ihre Moscheen nicht anmieten, sondern versuchen, die Gebetsräume direkt käuflich zu erwerben. So richten sich die Gemeinden auf eine dauerhafte Präsenz in Deutschland ein“ (Selbstdarstellung).

Die Homepage der VIKZ im Internet ist deutlicher: „Moscheen in nicht-islamischen Ländern sind im wahrsten Sinne des Wortes .DschSmf^Camii)-Versammlungsorte. Sie dienen außer religiösen Zwecken für soziale und kulturelle Bedürfnisse. Neben Gebetsraum haben sie auch Bibliothek, Aufenthaltsräume, Konferenzräume, Tee-Ecken, Kantine und Büro-Räumlichkeiten.“

Die VI KZ-Mitglieder oder „Süleymancilar“ sind „diejenigen, die der (mystischen) Lehre des Süleyman Hilmi Tu na ha n folgen“. Süleyman Effendi wurde 1888 in Bulgarien geboren und starb 1959 in Istanbul. Als 1924 die „Medresen“ (Bildungshäuser) geschlossen wurden, gründete Süleyman Korankurse, Schüler- und Studentenwohnheime und bildete tausende Lehrer in seinem eigenen Haus aus. Mehrere Male wurde er deswegen angeklagt, immer aber freigesprochen.

Als 1949 die Koranschulen wieder erlaubt wurden, lehrte Süleyman Effendi unter der Leitung des staatlichen Amtes für Religionswesen.

Nach dem Militärputsch 1971 wurden die Süleymancilar in der Türkei verfolgt. Viele suchten in Deutschland als „Gastarbeiter“ Schutz und arbeiteten von Anfang an mit extremistischen Organisationen zusammen, so mit der IGMG und den arabischen Muslimbrüdern. Diese Verbindungen -auch zur Islamischen Weltliga - wies der türkische Journalist Ugur Mum-cu in seinem Buch „Rabita“ nach. Mumcu wurde ermordet. „Rabita“ ist der arabische Name der Islamischen Weltliga, die von Saudi-Arabien gelenkt wird.

Die Kontakte der Süleymancilar zu den Nurculuk konnte die „Dokumentation über türkisch-islamische Vereine in Esslingen“ nachweisen (von S. Müh-lig-Versen und M. Ottmann, Juni 1988, Hochschule für Sozialwesen).

Besondere Bedeutung für den VIKZ hat die religiöse Ausbildung muslimischer Kinder und Jugendlicher. Nach seinem Selbstverständnis ist der Verband der Islamischen Kulturzentren die einzige islamische Organisation, die ihre Imame und Gelehrten selber ausbildet: „Mittlerweile sind in den Gemeinden des VIKZ größtenteils hauptamtliche islamische Gelehrte angestellt, die überwiegend aus der zweiten Generation stammen und in Deutschland eine religiöse Ausbildung absolviert haben. Diese sind in Deutschland aufgewachsen, haben deutsche Schulen besucht, sie beherrschen die deutsche Sprache und können sich besser auf die Bedürfnisse und die neuen Herausforderungen einer Gemeinde einstellen“ (Selbstdarstellungs-Broschüre).

Am 9.6.1998 nahm die „Islamische Akademie Villa Hahnenburg“ (Islah) in Köln ihre Arbeit auf. Das arabische Wort „Islah“ bedeutet „Reform“. Außer der Ausbildung von Imamen und Gelehrten wurden Veranstaltungen zu Politik, Gesellschaft, Erziehung und Familie angeboten. Ausdrücklich verstand sich die Islamische Akademie als „Zentrum des Interreligiösen Dialogs“. Im Dialog sollte „die zwischen Christen und Muslimen bestehenden Mißverständnisse und Vorurteile ausgeräumt und eine Brücke zwischen den Religionen gebaut werden“ (Selbstdarstellung).

Im Beirat saßen neben Nadeem Elyas, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, und Faruk Sen, dem Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien, Vertreter der evgl. Kirche und der Parteien CDU, SPD, FDP und der Grünen. Aufgabe des Beirates war der „Aufbau des nötigen Freundeskreises aus dem öffentlichen Leben und Darstellung der ,lslah’ in der Öffentlichkeit“.

Den Dialog mit den Kirchen führten wenige gute ausgebildete Funktionäre des VIKZ, die in Deutschland aufgewachsen sind. Mitte 2000 scheiterte dieser Dialog. Die Akademie schloß ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Begründung: „Es hat in dieser Form nicht funktioniert. Ob die Akademie ihre Arbeit noch einmal aufnimmt, wissen wir nicht“ (Telefonat am 13. 2. 2001).

Im Jahr 1977 stellte der VIKZ in NRW den Antrag auf Anerkennung des Islam als Religion und des VIKZ als Repräsentant des Islam in Deutschland. Dieser Antrag wurde von den Freimaurern unterstützt. Mit Erfolg:

Das Kultusministerium NRW empfiehlt in seinem Rundschreiben vom 21. 3. 1979 allen Schulen, sich in Fragen zum Islam an den VIKZ, Köln zu wenden. Am 22. 10. 1979 schreibt der Ausländerbeauftragte des DGB, Karl Schwab, in einem heute noch aktuellen Brief an den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau:

„Da dieses Schreiben (des Kultusministeriums) zu der Vermutung Anlaß gibt, daß der Regierungspräsident die Einstellung des Kölner Kulturzentrums und seiner Gliederungen nicht kennt und da uns bekannt wurde, daß beim Kultusminister Ihrer Regierung, Herrn Girgensohn, ein Antrag des Kulturzentrums auf Anerkennung als .öffentlich-rechtliche Körperschaft’ vorliegt, möchten wir Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, kurz über die religiöspolitische Einstellung des islamischen Kulturzentrums informieren. ...

Die Anhänger sind Sunniten. Der Süleymanismus erkennt außer dem Koran keine andere Gesetzgebung oder andere Normen an. Die Staatsregierung, die Gerichtsbarkeit und sämtliche staatlichen Institutionen haben nach den Bestimmungen des Korans zu verfahren; die Frauen haben nichts anderes zu lesen als den Koran; die Eheschließung sollte gemäß den Regeln des Religionsgesetzes im Koran erfolgen; die lateinischen Buchstaben_und die westlichen Hüte sollten abgeschafft werden.

Die Süleymanisten haben in der Türkei vor und während des Zweiten Weltkrieges propagiert, Hitler sei ein Mohammedaner, er würde die Türkei erobern und die vom Christentum beeinflußte damalige gottlose Inönü-Regierung stürzen und einen islamisch-türkischen Staat gründen. Der Gründer des Süleymanismus, Tunahan, werde Oberhaupt dieses islamisch-türkischen Staates sein. Aus diesem Grunde wurde unter der Leitung des früheren Mufti von Jerusalem eine Militäreinheit gegründet, die illegal aus der Türkei ausreiste und sich in Jugoslawien Hitlers islamischer SS-Einheit anschloß. ...

Es ist zu befürchten, daß bei weiterer staatlicher Unterstützung dieses islamischen Kulturzentrums oder gar bei Anerkennung als .öffentlich-rechtliche Körperschaft’ ein offener religiöser Terror auf alle türkischen Staatsangehörigen in der Bundesrepublik Deutschland einsetzt und sich diese Einrichtung dann als die alleinige legale Instanz bei der Vertretung der türkischen Staatsbürger in der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet und das dann auch religiös verbrämt entsprechend ausnützt. Die Bundesrepublik Deutschland würde durch eine solche Entwicklung einen islamischen Staat in unseren Staat bekommen; mit den gefährlichsten Folgen im Zusammenleben der beiden Kulturkreise. ...

Wir bitten Sie dringend, auch im Interesse der türkischen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland, die weitere Unterstützung dieses Kulturzentrums und seiner Nebenstellen bzw. die Anerkennung als öffentlich-rechtliche Körperschaft’ zu verhindern.“

Der VIKZ ist in NRW bis heute nicht als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt.

In der Akte Nr. 389 des türkischen Religionsministeriums heißt es über die Süleymancilar:

„Es existiert eine straff organisierte ,Süleyman-Bewegung’, die von Süley-man Hilmi Tunahan gegründet und unter der Führung von Kemal Kacar weiter ausgebaut wurde; sie verfügt über Organisationen im In- und Ausland. Erwiesen ist, daß die Mitglieder dieser Organisation

a)                sich den kemalistischen Prinzipien und Revolutionen gegenüber feindlich verhalten,

b)               einer dem Islam widersprechenden ordensartigen Organisation angehören,

c)                den Parlamentarismus dazu benutzen, Politik zugunsten ihrer religiösen Ziele zu betreiben,

d)               eine obskure und gesetzeswidrige religiöse Erziehung betreiben,

e)               das Ministerium für Religiöse Angelegenheiten als ein Organ der Republik bekämpfen,

f)                  spalterisch wirken, indem sie alle, die nicht zu ihnen gehören, als .Ungläubige’ diffamieren,

g)               mit der aus der Bevölkerung erhaltenen Unterstützung ihr Vermögen mehren und

h)               ihre Anhänger in Schlüsselpositionen staatlicher Einrichtungen unterzubringen versuchen.

Die Süleyman-Bewegung ist ein Orden. Dieser Orden ist dagegen, daß der Staat Geistliche ausbildet. Aus diesem Grunde führt sie in eigener Regie Koran-Kurse durch, um ihre Ziele durchzusetzen“ (Zitiert in Metin Gür, a.a.O., S. 52).

Trotz dieser Vorbehalte der türkischen Regierung sind die Süleymancilar eine bedeutende Kraft in Politik, Wirtschaft und Militär.

In Deutschland haben sie ihre Strategie der Machtergreifung geändert, nachdem sie mit ihren anti-christlichen und anti-semitischen Äußerungen negative Schlagzeilen machten: „Ein Deutscher hat keine äußerliche Reinheit, weil er Wein, Schnaps und Bier trinkt und Schweinefleisch ißt. Innerliche Reinheit besitzt er sowieso nicht“ (In der Zeitschrift „Anadohn“ vom 8. 12. 1978).

Der VIKZ gibt sich heute betont offen und dialogbereit. Ihre Lehre aber haben die Süleymancilar nicht geändert:

„Alles Wissen, das die Erleuchteten lehren, ist Geheimwissen; wer es preisgibt, wird zum Besessenen und im materiellen wie im geistlichen Sinne vernichtet ...“ (Metin Gür, a.a.O., S. 55).

Im Mittelpunkt der Süleyman-Lehre steht die Einswerdung mit dem Gründer Süleyman Hilmi Tunahan, dem seine Anhänger göttliche Eigenschaften zuschreiben. Er sei deshalb auch nicht gestorben, sondern von Allah entrückt worden und werde am Jüngsten Tag auf die Erde zurückkehren. Nur seine Jünger würden als „Armee des Mahdi“ ins Paradies einziehen, alle anderen Menschen würden verdammt. Deshalb betet auch kein Süleymancilar hinter einem Nicht-Mitglied.

Ein ehemaliges VIKZ-Mitglied erklärte über den Geheim-Orden:

„Die nicht zu uns gehören, bezeichnen sie als ,Verlorene’. Sie akzeptieren sie nicht als Moslems. Deshalb fordern sie auch, daß man nicht bei NichtMoslems einkaufen geht. Man geht immer zu einem Laden, wo der Besitzer Ordensmitglied ist oder zu einem Arzt, der dem Orden angehört. Mädchen werden auch nur in den eigenen Reihen verheiratet.

Wer in den Orden eintritt, dem werden folgende Glaubenssätze beigebracht: Einmal in der Woche trifft der Geist des Süleyman Hilmi Tunahan mit dem Geist des Heiligen Propheten zusammen; sie sprechen miteinander über die jüngsten Geschehnisse, und von da kommen auch die Weisungen. Die Ratschlüsse, die dort gefaßt werden, werden den jetzigen Ordensführern überbracht. Niemand darf gegen sie auftreten, sie kritisieren. Es wird erklärt, davon stammten auch die Beschlüsse, daß Frauen nicht an der Pilgerfahrt nach Mekka teilnehmen dürften und daß, weil in Deutschland einige Monate lang die Sonne nicht untergehe, in dieser Zeit das Nachtgebet nicht gehalten werden könne. In den Gemeinden der Islamischen Kulturzentren stellen die Ordensmitglieder die Kernmannschaft. Im Orden herrscht Kadavergehorsam: ,Wer zu uns kommt, muß seinen Verstand zu Hause lassen. Was wir dich lehren, mußt du annehmen’, sagen sie. Und wer das tut, den nehmen sie in den Orden auf“ (Zitiert in Metin Gür a.a.O., S. 55f).

Vom VIKZ ist außer der Selbstdarstellung kein Informationsmaterial in deutscher Sprache zu bekommen. Der verbandseigene Buchladen verbreitet fast ausschließlich Schriften in türkischer und arabischer Sprache, darunter die Werke des Scheichs der Naqshibandiyya.

Metin Gür urteilt:

„Bei keiner türkisch-islamischen Vereinigung in Deutschland habe ich es so erlebt wie bei den Süleymancilar, daß die eigene Arbeit nach außen derart geheim gehalten werden kann, daß man in die Moschee ausschließlich zum Beten geht und allen mißtraut, die nicht dem eigenen Orden angehören. Sie haben ihre Kontakte zur Außenwelt stark eingeschränkt, sind zu Robotern geworden, die nicht denken und nicht lachen können, die sich von den Vorgängen um sich herum am wenigsten betreffen lassen und die sich nach den Kommandos anderer bewegen. ...

Dank meiner Zähigkeit und Geduld ... habe ich lediglich ein zwei Seiten starkes Statut in die Hände bekommen. Das Statut wurde ausgearbeitet, um zu demonstrieren, man sei nach außen offen und betätige sich im legalen Rahmen. Es ist ein reines Vorzeige-Statut. Nicht eine einzige Zeile darin befaßt sich mit dem internen Ordensleben oder der organisatorischen Verfassung der Moschee-Vereine. ... Hier werden Ahnungslose irregeführt, wird ihnen Sand in die Augen gestreut. ...

Die Süleymancilar gleichen reißenden Wölfen im Schafspelz. Man lernt sie kaum wirklich kennen, wenn man sie nur ein paarmal erlebt und mit ihnen gesprochen hat. Bei Leuten, mit denen sie zum ersten Mal Kontakt haben, hinterlassen sie einen durchaus positiven Eindruck.

Sie beeindrucken durch ihre gepflegte Kleidung und Rasur und durch ihre Gesprächsführung. Anders als Angehörige anderer islamischer Vereinigungen tragen sie keinen Bart, aber dunklen Anzug mit Krawatte“ (M. Gür, a.a.O., S. 57f).

Takiya praktiziert der VIKZ auch, wenn seine Sprecher beteuern, sie trieben keine Politik.

In den 1974 in türkischer Sprache herausgegebenen Grundsätzen heißt es dagegen u.a.:

„Unser Glaube ist politisch. Er ist ein guter Glaube, der politisches Handeln erfordert. ... Die Politik, die ihr macht, muß schlagkräftig sein. Es geht nicht an, wenn ihr von Politik nichts versteht. Ihr müßt politisch sein. ...Ihr müsst Freund und Feind kennen. ... Wenn ihr keine Politik macht, dann sind sowohl euer Wissen als auch euer Werk nichtig“ (Gür a.a.O., S. 58).

Die Naqshibandi-Sufi-Orden

Der Derwisch-Orden der Süleymancilar zählt sich zu den Naqshibandi-Sufi-Orden. Einer der Großscheichs ist Muhammad Nazim al Haqqani, der von Nikosia, Zypern, aus die Zentren auf allen Kontinenten leitet.

Die Internet-Homepage der Naqshibandiyya erklärt, die Erlösung des Menschen könne nur garantiert werden, wenn er sich Allah unterwerfe. Bei seiner Wiederkunft werde der Mahdi, ein Abkömmling Mohammeds, die Feinde des Islam besiegen.

In Deutschland nennen sich die Jünger von Scheich Nazim „Die Neuen Osmanen“. 1996 eröffneten sie in Kall, Nordeifel, die „Osmanische Herberge“, ein Haus mit Tagungsräumen. Im Ramadan 96 verkündete Scheich Nazim in Kall, er habe „ein Zeichen des Sieges“ gesehen. Unter den sieben Völkern, die sich vor dem Erscheinen des Mahdi zum Islam bekehren würden, seien die Deutschen das erste Volk:

„Und das erste von diesen Völkern sind die Deutschen. Und das ist eine gute Nachricht, daß die Beschaffenheit der Deutschen, ihr innerer Zustand sehr geeignet ist für den Islam. Daß sie sehr offen für den Islam sind“

(In: Der Morgenstern, 2/1996, S. 39).

Im Dialog mit den Christen ist Scheich Nazim sehr erfolgreich. Papst Johannes Paul II. hat ihn empfangen und mit dem orthodoxen Patriarchen Bartolomaios hatte der Großscheich bereits mehrere Konferenzen.

Bei meinen Recherchen gelang es mir, von den Neuen Osmanen in Berlin Abschriften von Tonkassetten zu erwerben, die bei Zusammenkünften mit Scheich Nazim in Basel im Sommer 1985 aufgezeichnet worden waren.

Der Transkriptor schwärmt:

„Unsere Herzen können das helle Licht der Güte fühlen und erkennen, das unser respektierter und geliebter Sheikh Nazim al Haqqani von dem ausgezeichneten Naqshibandi-Sufi-Orden ausstrahlt. Mitten in den immer mehr werdenden dunklen Wellen der modernen Welt ist er wie ein Leuchtturm, der uns den Weg zeigt, zu dem es sich lohnt zu gehen: zurück zu unserer Quelle, zurück zu Allah. Er ist ein lebendiges Beispiel höchster Qualität, die ein Mensch erreichen kann: Heiligkeit.“

Scheich Nazim enthüllte in Basel folgende Geheimnisse:

„Unser ausgezeichneter Naqshibandi-Orden ist der höchste Orden von allenSufi-Wegen. ...

In unserer Zeit nennen wir alle Methoden, die den Weg zum Himmel zeigen, die Sufi-Wege. Die Sufi-Orden zeigen den Weg zum Himmel. Der wichtigste und der perfekteste Weg zum Himmel von allen Sufi-Orden Methoden, ist der am meisten ausgezeichnete Naqshibandi-Orden. Ich bin jemand, der autorisiert worden ist, eine Führung auf diesem perfekten Weg des ausgezeichneten Naqshibandi-Ordens zu sein. Der Naqshibandi-Orden ist wie ein Himmel, der die ganze Welt bedeckt. Keiner kann ihm entrinnen, denn er beinhaltet alle Wege. Und er ist perfekt, er ist der kürzeste. ...

Wir haben ein Geheimnis hinter den Geheimnissen, hinter den Geheimnissen, hinter den Geheimnissen hinter den Geheimnissen hinter den Geheimnissen. ... Alle diese Geheimnisse sind für euch versteckt. ...

Uns ist auch gesagt worden, daß, wenn wir in einer Versammlung sind, wird sie nicht nur von Menschen besucht. Sie ist auch voll von Wesen, die wirJin-nis nennen. Sie müssen auch an meinen Versammlungen teilnehmen. Sie sind gerade gegangen, denn jetzt ist sie vorbei. Es ist ein großes Glück für euch, an dieser Versammlung teilzunehmen, denn in den 12 Jahren, wo ich nach Europa gekommen bin, hat es niemals eine solche Versammlung gegeben. ...“

Die geheimnisvolle Verbindung Scheich Nazims zu Allah macht es möglich, daß er über die Kreuzigung Jesu, wie sie im Koran dargestellt wird, Einzelheiten weiß. Sure 4, 157 f, lautet:

„Verflucht wurden sie (die Juden), weil sie sagten: Wir haben Christus Jesus, den Sohn Marias, den Gesandten Allahs getötet! Sie haben ihn aber nicht gekreuzigt, sondern es erschien ihnen eine ihm ähnliche Gestalt. Und sie haben ihn mit Gewißheit nicht getötet, sondern Allah hat ihn zu sich erhoben“.

Scheich Nazim erklärt:

„Wir wissen, daß, als sie sich versammelten, um Jesus Christus zu fangen, Er mit seinen Jüngern versammelt war. Die Römer kamen, um Ihn zu fangen und um Ihn zu kreuzigen. Dann ging Judas hinaus, und sie warteten darauf, daß Jesus Christus hinauskommen würde, damit sie Ihn fangen konnten. Während sie warteten, sagte Judas: „Ich muß hineingehen und Ihn euch herausholen.“ Als er hineinkam, schickte Allah der Allmächtige den Engel Gabriel, um Jesus Christus zu Sich zu nehmen, damit Ihn keiner anfassen kann. Gleichzeitig machte Er, daß das Gesicht von Judas wie Jesus Christus aussieht. Nicht sein Körper, nur sein Kopf. Die Römer warteten und warteten. Da keiner rauskam, rannten sie hinein, sahen Judas und sagten: „Das ist Jesus Christus!“ Sie fingen ihn, brachten ihn fort und kreuzigten ihn. Als sie dann schauten, sahen sie, daß der Kopf etwas anders war, als der Körper. Also fragten sie: „Wo ist Judas? Wenn dieser hier Judas ist, wo ist dann Jesus Christus? Wenn es Jesus Christus ist, wo ist dann Judas?“ Sie zweifelten, und Allah der Allmächtige schickte Ihn in den Himmel.

Judas war zur Strafe auf dem Kreuz, nicht Jesus Christus. Bis heute zweifeln sowohl die Juden als auch die Christen, denn sie wissen auch: „Wo ist Judas? Ist er nur verschwunden? Verschwand Jesus Christus auch? Einer von ihnen muß auf dem Kreuz gewesen sein. Als sie dann sahen, daß der Kopf und der Körper unterschiedlich waren, verstärkte sich der Zweifel und sie sagten wieder etwas anderes. Sie wissen, daß einer von ihnen verschwunden sein muß. Sie sagen, daß Jesus Christus auf dem Kreuz war, und daß er dann in den Himmel gestiegen ist. Aber was ist mit Judas? Wo ging er hin?“ „Wird Jesus wiederkommen?“ fragte ein Teilnehmer der Zusammenkunft in Basel.

SN: „Er wird bald wiederkommen. In ein paar Jahren. Das Jahr 2000 wird nicht vollendet sein. Es ist unmöglich für das Jahr 2000, vollendet zu sein. Vorher wird Er bei uns sein.“

M: „Kommt Er, um zu bleiben?“

SN: „Er wird zuerst kommen, um 40 Jahre zu bleiben. 40 Jahre wird Er bei uns bleiben. Und es wird keine Ungläubigen mehr geben, keine Teufel mehr, die auf der Welt sind, kein Übel mehr auf der Welt. Wenn Er kommt, kommt Er, um den Anti-Christen zu töten. Und wenn der Anti-Christ stirbt, wird die ganze Welt frei sein von Teufeln und vom Übel. Die Menschen werden auf dieser Welt leben wie Menschen im Paradies.

Nach 40 Jahren werden üble Teufel, einer nach dem anderen, wieder erscheinen. Nach 10 Jahren werden sie wieder voll da sein. Nach diesen 10 Jahren wird Jesus Christus sterben, so wie der Herr es ihm befehlen wird. Er wird hinter dem Grab unseres Propheten beerdigt werden. In dem Vierten, das jetzt leer ist. Dann wird Allah der Allmächtige einen gutriechenden Wind aus dem Paradies schicken und jeder Gläubige wird daran riechen und sterben. Es wird die beste Art des Sterbens sein, so schmackhaft, und es wird keine Probleme geben bei einem solchen Sterben. Alle Gläubigen werden durch diesen Geruch des Paradieses sterben. Dann werden nur noch Ungläubige auf der Welt sein, keine Gläubigen mehr.

Dann wird der joum quiama’ (das Jüngste Gericht) auf sie fallen und sie

werden alle sterben ...“.

K: „Darf ich etwas fragen? Ist der Anti-Christ in diesem Augenblick physisch auf der Welt?“

SN: „Ja!“

AS: „Ist er in einem bestimmten Körper, oder allgemein?“

SN: „In einem bestimmten Körper. Er ist in Ketten auf einer unbekannten Insel. ...

Meistens wissen die Menschen nicht, wo er ist. Es ist unmöglich, es ist unbekannt. Das heißt, sollten Schiffe dahinkommen, um ihn zu finden, würden sie es nicht können, denn es ist ein Geheimnis. Keiner kann diesem Ort nahekommen. ...

Mehdis erste Erscheinung war in Hijas, das ist Mekka. Zuerst auf dem Berg Arafat, der Berg vom Haus des Herrn, Arafat. Das war eine private Erscheinung nur für Aulias, nur für Heilige. Es passierte vor 25 Jahren. 1.200 Aulias kamen und haben ihre Hände auf seine Hände gelegt. Alle Aulias haben den Bund mit ihm geschlossen. Keiner, außer die Aulias können ihn anschauen, denn seine spirituellen Kräfte sind zu stark. Wenn ihm irgendjemand in die Augen schauen würden, würde er auf der Stelle tot umfallen. ...

Während des Großen Krieges wird er für alle sichtbar werden. Der Große Krieg wird zwischen Ost und West ausbrechen. Das werden sehr schwierige Zeiten sein für die Menschen. Es wird große Kämpfe geben. Sehr viele werden getötet werden. Dann wird der Herr ihm befehlen, zu erscheinen. Jetzt ist er in einer Höhle, in einer großen, tiefen Höhle. Keiner kann dort in die Nähe kommen. Jinns beschützen ihn. Wenn jemand zu nahe kommt, schicken sie Elektrizität hinaus, töten ihn und schmeißen ihn weg. Keiner kann dorthin. Einmal war ich in Medina mit Grandsheikh für einen Rückzug. Ihm wurde befohlen, eingeladen zu werden von Mehdi, aleyhi salam. Von Medina zu dem Ort dauert es 40 Tage.“

AS: „Zu Fuß?“

SN: „Ja, und es ist ein Gebiet mit Treibsand. Du kannst nicht darauf stehen bleiben, oder Du wirst hinuntergezogen, wie Wasser. Damals war ich mit Grandsheikh für einen Rückzug und er hat mich zu diesem Platz genommen. Aber nicht, indem wir zu Fuß gegangen sind, oder mit dem Auto, sondern indem er sagte: „Mache deine Augen zu, und öffne sie wieder!“ Denn damals haben wir spirituelle Kräfte benutzt. In einer Sekunde waren wir da und Mehdi, aleyhi salam, öffnete seine Arme, um uns zu begrüßen und um uns daran zu hindern, hereinzukommen. Der Eingang war 40 Meter breit. Seine Hände reichen bis zu den Knien. Das war die Einleitung, ein physisches Treffen. Von da ab hat er mir befohlen, dort zu sein, spirituell. Mein Geist bewegt sich niemals weg von diesem Treffen. Mein spiritueller Körper ist in die Höhle hereingegangen, aber mein physischer Körper ist zurückgegangen. Jetzt ist einer meiner geistigen Körper mit ihnen. So sehr, wie es notwendig ist, für mich hier oder dort oder dort zu sein, je nachdem wie er befiehlt, wird mein spiritueller Körper dort sein. Aber einer meiner spirituellen Körper bewegt sich niemals weg von dort. ...“

Zur Frage eines Teilnehmers nach den im großen Krieg eingesetzten Bomben erklärt Scheich Nazim:

„Sie sind schwer, aber unter Kontrolle. Alles, jede Bombe ist unter Kontrolle. Kein wird losgehen ohne Kontrolle. Auf jedem Sprengkopf, auf jeder Bombe ist ein Jinn. ...

Als ich einmal von Beirut nach Zypern fuhr, habe ich einen Sheikh aus Libanon getroffen und ich war Gast in seinem Haus. Dieser Sheikh fragte mich: „Welche Nachrichten gibt ihr Sheikh über Mehdi, aleyhi salam?“

Ich erzählte ihm, daß wir vor so und sovielen Jahren auf Arafat mit Mehdi, aleyhi salam, waren. Manchmal wird dieser Tag auf dem Arafat einen Tag vor oder zurückgerückt. Manchmal ...In diesem Jahr war das so. Mehdi war anwesend und 12.000 Ridjal Allah (Heilige) auch. Wir haben alle mit Mehdi, aleyhi salam, den Bund genommen. ...“ (a.a.O., CM-Archiv).

Die „Sultan-Süleyman-Moschee“ in Karlstadt

Nach zweijähriger Bauzeit wurde die VI KZ-Moschee in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) fertiggestellt. Von Anfang an stand sie unter Beobachtung des VIKZ-Bundesvorstandes in Köln, der zum ersten Spatenstich zwei Vertreter schickte. Zur ersten Verfüllung der Verschalung mit Beton, die in der Türkei gefeiert wird, wurden der Landrat, der Bürgermeister, Stadträte und Vertreter aus Kirche und Wirtschaft eingeladen.

Asim Bastürk vom VI KZ-Karlstadt „betonte erneut, daß der Verhandlet Islamischen Kulturzentren an der Schöner Str. 59 eine Begegnungsstätte für Türken und Deutsche baue“ (Main-Echo vom 4.5.1994). Die Moschee mit Gewerbe- und Wohnhaus wurde auf 2,7 Millionen DM veranschlagt, für das Grundstück hatte der VI KZ 400.000 DM bezahlt.

Am 22.5.1996 titelt Main-Echo: „Moschee bringt Zauber des Morgenlandes nach Karlstadt. Bauwerk wird Pfingsten seiner Bestimmung übergeben. Neun Kuppeln und das Minarett prägen das Bild der,Sultan-Süleyman-Moschee’ in Karlstadt“.

„Für Toleranz und Verständigung: Moschee als offene Begegnungsstätte“ ist der Bericht am 28. 5. 1996 überschrieben (a.a.O.):

Anläßlich des Eröffnungs-Festaktes besuchten nach Angaben der Polizei 2.000 Menschen die „offene Moschee“. „Darunter waren türkische Funktionäre der VIKZ aus ganz Deutschland. Alle Redner betonten, die Moschee sollte eine Stätte von Toleranz und Verständigung werden. ...Als „Monument der Toleranz“ bezeichnete der Imam und Leiter des Kulturzentrums, Nihat Bicer, den neu errichteten Gebäudekomplex. Er hoffe, daß Vorurteile abgebaut und Angst vor dem Islam genommen würden: „ Wir stehen am Anfang einer neuen Ära. Die Muslime sind ein fester Bestandteil dieser Gesellschaft geworden und tragen Verantwortung für den Islam und dieses Land. ... Die Gemeinden richten sich auf eine dauerhafte Existenz in Deutschland ein.“

Landrat Armin Grein hätte sich gegen den Widerstand schützend vor die Muslime in Karlstadt gestellt und ohne Bürgermeister Karl-Heinz Keller (SPD) hätte es die Karlstadter Moschee nicht gegeben.

Auch Adnan Bayraktar, Leiter des VIKZ in Unterfranken betonte: „Unsere Türen stehen für jedermann offen“. Der Moscheekomplex sei nicht nur für Muslime gebaut worden, sondern für alle Menschen, die den Dialog führen wollten. Und llyas Uzun, VIKZ-Gebietsleiter für Hessen und Unterfranken, versicherte, die muslimische Gemeinde habe „nur ein Gesicht“. Ihr demokratisches Verständnis käme aus dem Islamischen Glauben und bedeute, mit eigener Identität leben zu können, ohne anderen den Glauben aufzwingen zu wollen.

In Deutschland solle der Islam „eine heimische Religion“ sein, so der Generalsekretär der VIKZ.

CSU-Landtagsabgeordneter Eberhard Sinner pries ebenfalls die Karlstadter VIKZ-Moschee als „Stätte des Dialogs und der Toleranz“. Sie sei zwar fremdartig, aber eine Bereicherung des Stadtbildes.

„Tief betroffen“ gab sich der Bürgermeister Keller „über Reaktionen in Teilen der Gesellschaft“. Er habe oftmals Angst davor gehabt, daß Zeiten wie vor 50 Jahren wiederkehren könnten. ...

„Mögen Frieden und Verständigung in diesem Hause wohnen“, wünschte der evangelische Stadtpfarrer Thomas Eckle. Er habe ein Flugblatt der CHRISTLICHEN MITTE an seinem Auto gefunden. Ihre Warnungen, gestützt mit Zitaten aus islamischen Publikationen und aus Verfassungsschutz-Berichten, kritisierte er: „Angst und Vorurteil sind schlechte Ratgeber wie Dummheit und Unkenntnis“.

Erneut verspricht der VIKZ zum „Tag der offenen Moschee“ am 3. und 4.10.1998 über die Presse:

„Der Verband der Islamischen Kulturzentren wird in Vertretung durch die örtlichen Zuständigen während der Öffnungszeiten von 10 bis 19 Uhr Fragen beantworten und den Besuchern alle gewünschten Informationen zukommen lassen“ (Main-Echo vom 1.10.98).

Machtkampf in Stuttgart-Heslach

Ahmet Arpad, türkischer Journalist, schreibt in den Stuttgarter Nachrichten am 5.4.2000:

„Die streng hierarchisch gegliederte Organisation der Süleymanci mit rund 20.000 Mitgliedern unterhält eigenen Angaben zufolge 320 ,lslamische Kulturzentren’. Hier werden 60.000 vor allem türkische Knaben und Mädchen nach der Lehre des Süleyman Efendi erzogen. Jahr für Jahr werden junge Menschen als Elite-Muslime in die deutsche Gesellschaft entlassen - mit deutschem Paß und Süleyman-Identität.

Das Programm des Verbandes Islamischer Kulturzentren (VIKZ), der im Stuttgarter Stadtteil Heslach eine Moschee und ein islamisches Zentrum samt Wohnungen und Schülerwohnheim errichten will, sieht vor, die Islami-sierung in Deutschland durch Ausweitung von Koranschulen und Bildungseinrichtungen zu erreichen. ... Über ihre Lerninhalte weiß man wenig. Es gibt keine Publikationen, die Aufschluß über ihre Glaubensrichtung geben. ... Was die VIKZ in Heslach vorhat, weiß man nicht. Ihr Konzept haben sie bis heute nicht eindeutig dargelegt. Auch das Süleyman-Internat in der Mannheimer Pettenkoferstraße mit Klassenräumen für rund 200 Jugendliche ist ein Buch mit Siegeln.

Die bundesweiten Kulturzentren’ dienen neben religiösen Zwecken vor allem der Jugendarbeit. Die Moschee spielt nur eine Nebenrolle. ... Die Süleyman aus Köln arbeiten in Heslach mit den Nurcu aus Stuttgart zusammen. Ihr hiesiger Partner ist die Religionsgemeinschaft Jama’at tmJJur, diese wiederum ist ein wichtiges Mitglied im Islamrat. ...

Moscheen und Gebetshäuser gibt es in Stuttgart mehr als genug. Sie werden schlecht besucht. Voll sind die Moscheen nur an bestimmten Tagen des Jahres. Selbst freitags sind sie nicht ausgelastet.“

Anfang 2000 hatte der VIKZ für 4,6 Millionen DM das Fabrikgebäude der Firma Gann, Möhringer Str. 159, gekauft (2.900 m2) und über einen VIKZ-Geschäftsmann das benachbarte Wohnhaus mit 16 Wohnungen dazu. Eine Moschee und eine Begegnungsstätte sollen entstehen, gab der VIKZ an. Die Bewohner Heslachs sind beunruhigt: „Sie befürchten, künftig von Muslimen überrannt zu werden, Gewerbetreibende den Verlust von Kaufkraft und damit das Aus für ihre Geschäfte“ (Stuttgarter Nachrichten vom 11.2.2000).

„Die Stadt hat grundsätzlich bei jeder Immobilie das Vorkaufsrecht“, gab der Referent des OB W. Schuster zu auf die Anfrage, warum die Stadt auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hat. Die Bürger wollen es genau wissen. Verwaltungsbürgermeister Klaus Peter Murawski (Grüne) erklärt über die Presse: „Der Islam ist eine große und wichtige Religion in Stuttgart. Deshalb muß es Muslimen auch möglich sein, in der Landeshauptstadt ein Gotteshaus einzurichten.“ In derselben Ausgabe der Stuttgarter Nachrichten hält der türkische Generalkonsul Duray Pola dagegen: „Für Stuttgart kann ich sagen, daß es eine ausreichende Zahl an Einrichtungen für die religiösen Bedürfnisse der Türken gibt. Wie viele Deutsche frage ich mich im Zusammenhang mit Heslach auch, woher diese kleinen Gemeinden solch eine Finanzkraft haben“.

Weiß der Generalkonsul wirklich nicht, daß der VIKZ ungemein reich ist? In ganz Deutschland besitzt der VIKZ zahlreiche Firmen und Immobilien. Beim TDM-Treffen (Treffen Deutschsprachiger Muslime) am 22.4.1995 in Köln berichtete der Generalsekretär des VIKZ, der Verband habe im vergangenen Halbjahr 30 Häuser gekauft und im letzten Jahr (1994) 20 Millionen DM an Spenden eingenommen (Milli-Görus-Perspektive, 6/95).

Neben der hohen Kaufsumme hatte der neue türkische Besitzer des Wohnhauses den Mietern Prämien angeboten, um sie zum Auszug zu bewegen.

Der Widerstand der Heslacher wächst. Der Stadtteil ist bereits zu 60 Prozent von Ausländern, die meisten sind Türken, bewohnt. Die „Gesellschaft für christlich-islamische Begegnung und Zusammenarbeit“ (CIBZ) lädt zu einem „Treff“ ein, der „Treff“ wird von 40 Muslimen und gut einem Dutzend Christen besucht. Pfarrerin B. Bürkert-Engel, die Vorsitzende der CIBZ, beklagt: „Kaum sind die Pläne für eine Moschee auf dem Tisch, ist es aus mit der guten Nachbarschaft“ (STN vom 15.2.00).

Am 23. 2. 00 melden die STN: „Der Bezirksbeirat Stuttgart-Süd lehnt die Einrichtung eines islamischen Kulturzentrums in der Möhringer Straße einstimmig ab. ... Verwaltungsbürgermeister Klaus Peter Murawski hatte am Dienstag Abend vor mehreren hundert aus Heslach stammenden Zuhörern im großen Sitzungssaal des Rathauses keinen leichten Stand. Die aufgebrachten Bürger äußerten .Angst vor Überfremdung’ und forderten die Stadtverwaltung auf, das Zentrum zu verhindern. 586 Unterschriften gegen die neue Nutzung des bisherigen Fabrikgebäudes wurden übergeben. ... Recep Kocaoglu, der stellvertretende Generalsekretär des VIKZ in Köln, der das Firmenareal erworben hat, erläuterte dessen neue Nutzung: Neben Gebetsräumen, Bibliothek, Archiv und Arbeitszimmern für Schüler und Studenten sollen auch Schlafräume mit 60 Plätzen in dem Fabrikgebäude eingerichtet werden. 44 Parkplätze sind vorgesehen. Der Verein wolle Jugendliche bei den Hausaufgaben betreuen, Sprachunterricht geben, den Islam lehren: ,Wir erwarten keinen Besucherstrom aus anderen Städten oder Bezirken, schon gar nicht aus anderen Bundesländern. Die Moschee ist nur für die Bürger im Süden gedacht’. Es sei auch Meine Moschee im eigentlichen Sinne. Minarett und Kuppel, das ist Quatsch’. Der Verband verfolge Meine politischen Ziele’.

Die CDU-Bezirksbeirätin Christa Metke wirft Kocaoglu vor, der Koran-Unterricht hätte keinen positiven Einfluß auf die Jugendlichen. Ihr Fraktionskollege Uli Luitpold wurde noch deutlicher: ,lch unterstelle, daß Sie da ein radikal-islamisches Zentrum errichten wollen’. Den Hinweis auf die Vorbehalte des türkischen Generalkonsuls entkräftet Kocaoglu: ,Was interessiert es mich, was der türkische Generalkonsul sagt, wenn ich schon deutscher Staatsbürger bin’ (a.a.O).

,Mit Warnungen vor einem .radikalislamischen Zentrum’ werde unnötig Öl ins Feuer gegossen’, beklagte Wolfgang Rödl, Referent für interreligiösen Dialog der Diözese Rottenburg-Stuttgart: ,Mit dieser Hetze ist niemand gedient’. Befürchtungen, daß es sich beim VIKZ um einen fundamentalistisch ausgerichteten Verein handele, bezeichnet Rödl als .völlig aus der Luft gegriffen’ (STN vom 28.2.00).

Anfang März 2000 gründet sich das „Bürgerforum pro Heslach“, dem neben engagierten Einzelpersonen der Handels- und Gewerbeverein und der Bürger- und Gartenbauverein angehören. Sie fordern „mehr Mitsprache der Bürger und mehr demokratische Kontrolle der Stadtverwaltung“. Über die Presse kündigt das Forum „Protest in großem Stil“ an, eine öffentliche Kundgebung der 800 Heslacher Bürger, die inzwischen mit Unterschrift ihren Widerstand dokumentiert haben, wie auch von Bürgervereinen aus anderen Stadtteilen. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Verantwortliche im Rathaus und gerichtliche Klagen seien in Vorbereitung (Stuttgarter Zeitung v. 8.3.2000).

Auf Anfrage der Presse bestätigte das Landesamt für Verfassungsschutz, es gäbe „Hinweise auf Verbindung der VIKZ zu extremistischen Gruppierungen“, wenn auch die VIKZ selber bisher noch nicht beobachtet würde (a.a.O).

Gegenüber dem Bezirksbeirat betont Yavuz Kasanc, Vorsitzender des VIKZ-Landesverbandes, am 13.3.00, daß sich der VIKZ „von jedem Fundamentalismus distanziert. ... Wir planen eine islamische Akademie zu gründen“. Und der Vertreter des VIKZ-Bundesvorstandes bestätigt: „Wir vermitteln Wertvorstellungen. Die Studenten sollen die eigene Kultur kennenlernen. Wir sprechen vom Islam deutscher Prägung“ (STN v. 14.3.00). Udo Lutz, SPD-Bezirksbeirat gibt zu bedenken, daß sich die muslimischen Schüler des Kultur-Zentrums „in gewissen Klassen ballen. Das macht uns Sorge“. Kazim Per, VI KZ Landesverbandssekretär beruhigt: „Wenn sich für die Schüler, die in dem Kulturzentrum auch eine theologische Ausbildung aufnehmen können, kein Platz an einer öffentlichen Schule findet, können wir sie nicht aufnehmen“ (Stuttgarter Zeitung vom 14.3.00).

Die CDU-Ratsfraktion fordert in einem Antrag an die Stadtverwaltung, einen Bebauungsplan aufzustellen, der ein überregionales Kulturzentrum verhindert und nur einen Gebetsraum für die örtliche muslimische Bevölkerung genehmige.

„Nachdem OB W. Schuster wochenlang die Position vertreten hatte, die Ängste der Heslacher Bevölkerung seien weitgehend unbegründet, vollzog er am Montag überraschend die Kehrtwende. Die Stadtverwaltung werde nunmehr dem Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplanes vorschlagen, der lediglich einen kleineren Gebetsraum ermögliche. ... Der VIKZ ist über die Kehrtwende von OB Schuster verärgert: ,Für einen kleinen Gebetsraum haben wir die Inmobilie nicht gekauft’„, erklärte Kazim Per (STN vom 22.3.00).

Am 28.3.2000 beschloß der Ausschuß für Umwelt und Technik, die baurechtliche Änderung des Gebietes und eine Veränderungssperre von zwei Jahren, um den VIKZ daran zu hindern, während des Verfahrens die Stadt vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die SPD schlägt vor, dem VIKZ das Gebäude abzukaufen, was für Kazim Per „überhaupt nicht in Frage kommt“.

In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung behauptet er u.a.: „Wir haben nie ein überregionales Kulturzentrum vorgehabt. Wir planen aber nicht nur für Heslach, sondern auch für die Stuttgarter Innenstadt. In Zuffenhausen, Bad Cannstadt, Leinfelden haben wir schon Zentren. ... Wir nennen uns keine Moschee-Gemeinde, sondern islamisches Kulturzentrum. Und darunter verstehen wir eben mehr als einen Gebetsraum. Kleinere lokale Gebetsräume zu finden, ist für uns kein Problem. ... Wir sind politisch nicht aktiv gewesen, wir sehen uns überpolitisch. Die meisten unserer Mitglieder sind in Deutschland aufgewachsen, mit deutscher Mentalität, mit deutschem Wissen. Wir leben hier, sehen unsere Zukunft hier ... aus unseren anderen Zentren im Land wird uns bestätigt, daß wir anständige und ruhige Nachbarn sind“ (a.a.O. am 29.3.00).

Am 12.8.2000 melden die Stuttgarter Nachrichten:

„Die Heslacher Bürger, die sich in den vergangenen Monaten zum Teil heftig gegen die Moschee auf dem ehemaligen Gann-Areal gewehrt hatten haben einen kleinen Sieg errungen. Die muslimische Gemeinde hat ihren Plan aufgegeben. ... Wie Baubürgermeister Matthias Hahn bestätigt, sieht der jetzt neu eingereichte Bauantrag des VIKZ keine Islamschule mit Übernachtungsmöglichkeit mehr vor. Laut neuem Baugesuch sollen lediglich Gebetsräume, eine Küche, Umkleideräume, eine Bibliothek und im Dachgeschoß (der ehemaligen Fabrik) eine Wohnung eingerichtet werden. Das zweite Obergeschoß, in dem ursprünglich das Internat vorgesehen war, taucht im modifizierten Baugesuch nicht mehr auf. ...“

Beim Bürgerforum Pro Heslach stößt der Plan des VIKZ auf Skepsis ... „Wer kann uns garantieren, daß nach der Genehmigung nicht doch noch Übernachtungsplätze eingerichtet werden?“

Daß der VIKZ das Obergeschoß nur noch als Lagerfläche deklariert, hält der Anwalt der Anwohner für eine „plumpe Täuschung“. Der VIKZ bietet daraufhin die Räume zur Vermietung an. Die Stadt sucht nach einem neuen Standort für die VIKZ-Moschee und bietet zugleich dem VIKZ 4,6 Millionen Mark für den Kauf des Fabrik-Gebäudes. Die Muslime drohen mit einer Klage beim Verwaltungsgericht. Weil der Ausländeranteil an den Schulen bei über 80 Prozent liegt, ziehen seit Jahren vor allem junge^ Familien aus Heslach fort.

„Endloser Ärger“ titelt einer der Leserbriefe zu diesem Thema in der Stuttgarter Zeitung (am 14.3.2000):

„Fünf Jahrzehnte haben wir in Heslach gewohnt und hilflos mit ansehen müssen, wie dieser Stadtteil mit sozialen Randgruppen und Menschen vieler Nationalitäten vollgestopft wurde. Wir haben vor drei Jahren die Konsequenzen gezogen und nach endlosem Ärger gerade mit diesen Menschen Heslach verlassen. Die Entwicklung hat sich seither weiter verschlechtert, der vorgesehene Bau einer Moschee war in diesem Verlauf geradezu programmiert. Hilfe von der Stadtverwaltung werden die Heslacher kaum bekommen, da die Verantwortlichen weit weg von diesen sozialen Brennpunkten wohnen und daher keinerlei persönliche Erfahrungen mit diesen Gruppen haben. Es interessiert sie auch wenig, wie es der deutschen Bevölkerung geht.“

Christa Rometsch, Ditzingen

„Aus der Religionsfreiheit ergibt sich nicht, daß der Bau einer Anlage für kirchliche Zwecke gegenüber anderen öffentlichen und privaten Belangen stets vorrangig ist“, heißt es in einem rechtlichen Gutachten, das von der CDU eingeholt wurde.

Der VIKZ macht einen zweiten Rückzieher. Er erklärt, auf Läden und eine Gaststätte verzichten zu wollen.

Die Heslacher bleiben skeptisch. Sie zweifeln an der Redlichkeit der Muslime, gestützt durch ein Interview des neuen türkischen Generalkonsuls Funda Tezak in den Stuttgarter Nachrichten (am 22.11.00:

Auf die Frage nach der Aufrichtigkeit „radikaler Gruppen“ hatte er geantwortet: „Natürlich sind sie nicht aufrichtig. Nicht die Worte zählen, sondern die Taten. ... Soweit ich das einschätzen kann, nutzen einige fundamentalistische Vereinigungen die hiesige Gesetzeslage, um ihre Aktivitäten zu entfalten. Wir sind dagegen, daß Kinder in diesen Einrichtungen unterrichtet und ihnen dort mittelalterliche Vorstellungen vermittelt werden. Da kann von Integration keine Rede sein.“

Am 31.1.2001 titeln die Stuttgarter Nachrichten: „Gemeinderat lehnt Moschee ab“. Begründung: Der 2.000 m2 große Raum, der dem VIKZ nach seinen Zugeständnissen noch verblieben ist, sei zu viel für eine Moschee in Heslach. Die Stadt sucht nach einem Alternativangebot. Desungeachtet hat der VIKZ im Februar 2001 mit Renovierungsarbeiten im ehemaligen Fabrikgebäude begonnen.

Moschee in Hanau geschlossen

Schon im Mai 1996 hatte das Bauamt der Stadt Hanau dem VIKZ-Mo-scheeverein die Nutzungserlaubnis als „Beyazit-Moschee“ verweigert. Das vom VIKZ gekaufte Gebäude, ein ehemaliger Supermarkt, Gaststätte mit Kegelbahn und Wohnungen, erfülle nicht die Sicherheitsauflagen. Es fehle außerdem genügend Parkraum.

Der VIKZ-Moscheeverein kümmert sich weder um Mahnungen noch Aufforderungen der Stadt. Er nutzt das Gebäude illegal als Moschee. Im Ramadan versammeln sich täglich rund 200 Muslime.

„Das Verhalten des Verbandes ist an Unverschämtheit und Unverfrorenheit kaum noch zu überbieten“, beschwert sich Hanaus Oberbürgermeisterin Margret Härtel. Wirkung zeigte diese Beschwerde nicht.

Obwohl die Stadt im Februar 1997 die Moschee schloß, wird sie weiter als solche genutzt. Auf meine Anfrage im April 2001 teilte mir VIKZ-Sprecher Yilmaz mit, die Auflagen seien seit Anfang 2001 erfüllt. Warum die Stadt nun immer noch nicht bereit sei, die Nutzung zu genehmigen, verstünden die Maulime nicht. Schließlich würde die Moschee seit 1996 geduldet.

VIKZ und ZMD

„Austritt des VIKZ aus dem ZMD“ gibt die Presseinformation des ZMD: am 30.8.2000 bekannt:

Der Zentralrat muß mit Bedauern den Austritt des Verbandes ‚Islamischer Kulturzentren in Deutschland’ (VIKZ) aus dem ZMD bekannt geben.

Diese unerwartete Entscheidung des neuen VIKZ-Vorstandes nehmen wir mit Respekt, aber auch mit Unverständnis zur Kenntnis“:

Austritt aus einem Dachverband heißt aber nicht Aufkündigung der Zusammenarbeit. Dazu heißt es in der Presse-Information des ZMD:

„Die langjährige Mitwirkung des VIKZ im ZMD und die grundsätzliche Übereinstimmung in den wichtigsten Angelegenheiten der Muslime in Deutschland lassen uns jedoch trotz dieses Austritts auch in Zukunft auf eine konstruktive Zusammenarbeit beider Einrichtungen hoffen.“

Moschee-Gemeinden des VI KZ e.V. in Deutschland

Adressen siehe Originalbuch Seite 146 bis 152

 

Aufbruch zum Licht? Die Bilal-Moschee in Aachen

Nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist die Bilal-Moschee Aachen bzw. das Islamische Zentrum Aachen (IZA) der Muslimbruderschaft angeschlossen:

„Als ,Mutterorganisation’ für die sunnitischen arabischen Islamisten fungieren in Deutschland vor allem die islamischen Zentren’ (IZ) der international tätigen ,Muslimbruderschaft’ (MB)“ (Islamischer Extremismus und seine Auswirkungen auf die Bundesrepublik Deutschland, Bundesamt für Verfassungsschutz, Köln, 1996).

„Zur Gruppe der MB gehört das Islamische Zentrum Aachen ..., das den syrischen Zweig vertritt“ („Aktueller Kurzlagebericht“ des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen, 1996).

Wer sind die Muslimbrüder?

Die „Gemeinschaft der Muslimbrüder“ (Gam’ät al-ikhwän al-muslimin) wurde 1928 von dem Ägypter Hasan al-Bannä (1906 bis 1949) gegründet und ist heute weltweit die bedeutendste radikal-islamistische Organisation des sunnitischen Islam, die auch vor Attentaten und Waffengewalt nicht zurückscheut. Sie ist z.B. mitverantwortlich für die Anschläge auf Touristen in Ägypten am 17. 11. 97 in Luxor, unter denen auch deutsche Opfer waren. Über ihre Unterorganisation „Islamische Gemeinschatt^ist die Mus-limbruderschaft verbunden mit der Terror-Gruppe ^,AI-Jihad“ und der „Hamas“, die das Ziel haben, den palästinensischen Staat zu errichten und Anschläge auf Israelis verüben.

Ziel der Muslimbruderschaft und der ihr angeschlossenen zahlreichen islamischen Organisationen ist die Verwirklichung der „Islamischen Ordnung“, eine auf Koran und dem Vorbild Mohammeds (Sunna) basierende kompromißlose Renaissance des wahren Islam. Diese islamische Ordnung soll in allen Lebensbereichen Geltung haben, für Individuum, Gesellschaft und Staat. Die Rückkehr zum Ursprung des Islam ist Reformprogramm für jede Gesellschaft und für alle Zeiten und deshalb immer aktuell:

Allgemeine Ordnung der Muslimbrüder

1. Kapitel: Name und Sitz der Gemeinschaft

(1) Im Monat Du-al-Qa’da 1347 nach islamischer bzw. im Jahre 1928 nach christlicher Zeitrechnung wurde die Gemeinschaft der Muslimbrüder gegründet. Ihr Hauptsitz ist Kairo. In besonderen Fällen kann die Führung aufgrund eines Beschlusses durch den sura-Rat an einen anderen Ort verlegt werden, sofern dies vom Leitungsbüro genehmigt wird.

2. Kapitel: Ziele und Mittel

(2) Die Muslimbrüder sind eine universale islamische Organisation, welche sich darum bemüht, die Religion Allahs auf der Erde aufzurichten und die Ziele zu verwirklichen, um derer willen der wahre Islam offenbart worden ist.

Diese Ziele beinhalten:

a)               Verkündung der islamischen Botschaft (da’wa) an alle Menschen und an die Muslime im besonderen. Sie muß präzis erklärt werden, damit ihre ursprüngliche Anlage und ihr universaler Charakter wieder zur Geltung kommen und sie von Irrtümern und Unklarheiten befreit wird.

b)               Vereinigung der Herzen und Seelen aufgrund der Prinzipien des Islam, um deren edlen Einfluß auf jene zu erneuern und die Standpunkte zwischen den islamischen Richtungen einander anzunähern.

c)                Bemühung um die Hebung des Lebensstandards der Einzelnen sowie die Entwicklung und Schutz der Ressourcen der Nation (umma).

d)               Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit für jeden Bürger;

Bekämpfung von Unwissenheit, Krankheit, Armut und Laster; Förderung von praktizierter Rechtschaffenheit und Wohltätigkeit.

e)               Befreiung des islamischen Vaterlandes von jeder nicht-islamischen Macht in allen seinen Teilen; Unterstützung der islamischen Minderheiten gleich welchen Ortes;

a)               Verlangen nach Vereinigung sämtlicher Muslime, um eine einzige Nation zu werden.

f)                  Errichtung des islamischen Staates, welcher die Vorschriften und Lehren des Islam praktisch anwendet, im Inneren über sie wacht und im Äußeren um ihre Verbreitung und Verkündung bemüht ist.

g)               Aufrichtige Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit unter dem Schutz der islamischen Scharia, welche die Freiheit sichert und die Rechte bewahrt;

Beteiligung am Aufbau der humanistischen Zivilisation auf der Grundlage einer neuen harmonischen Verbindung zwischen spiritueller und materieller Dimension (Glauben und Materie), so wie dies die ganzheitlichen Ordnungen des Islam gewährleisten.

3) Zur Verwirklichung dieser Ziele stützen sich die Muslimbrüder auf die folgend genannten sowie auf alle anderen gesetzmäßigen Mittel.

a) Verkündung der islamischen Botschaft (da’wa):Auf dem Weg der Publikation und anderer Mittel der Verbreitung, wie Traktate, Veröffentlichungen, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und andere Druckmaterialien, sowie durch Organisation von Abordnungen und Delegationen im In- und Ausland.

b) Erziehung:

Durch Formung der Mitglieder der Gemeinschaft im Sinn der genannten

Prinzipien;

Festigung des Sinns der Religionspraxis in Wort und Tat der Mitglieder im individuellen oder familiären Leben;

authentische Schulung der Mitglieder auf dem Gebiet der Glaubenslehre gemäß Koran und Sunna, auf rationalem Gebiet durch die Wissenschaft, auf spirituellem Gebiet durch Ausübung der kultischen Pflichten, auf charakterlichem Gebiet durch Entwicklung der Tugenden sowie auf körperlichem Gebiet durch Förderung des Sports;

Festigung der Bedeutung wahrer Brüderlichkeit und vollkommener Solidarität und wahrer Zusammenarbeit unter den Mitgliedern, so daß eine allgemeine vereinheitlichte islamische Sichtweise zustande kommt und eine neue Generation geschaffen wird, die den Islam korrekt versteht, nach seinen Vorschriften handelt und ihm zum Aufschwung verhilft,

c) Vermittlung gesellschaftlicher Instruktionen (taugih): Durch Bereitstellung der geeigneten Richtlinien in allen Fragen der Gesellschaft wie Erziehung, Unterricht, Gesetzgebung, Justiz, Verwaltung, Mjimär, Wirtschaft, Gesundheit und Regierung;

Unterbreitung dieser Richtlinien an die zuständigen Stellen;

Zuleitung derselben an die parlamentarischen, legislativen, exekutiven und internationalen Kommissionen, damit sie aus dem Stadium der Theorie in jenes praktischer Vollstreckung überführt werden;

energisches Bemühen um die Reinigung der Medien von allen darin vermittelten Übeltaten und Verwerflichkeiten:

In allen diesen Bereichen müssen die islamischen Instruktionen eingeholt werden,

d) Aktion:

In Form der Schaffung von Einrichtungen erzieherischer, sozialer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Art; Gründung von Moscheen, Schulen, Kliniken, Heimen und Klubs; Bildung von Kommissionen zur Organisation der Sozialsteuer (zakãt), Almosen (sadaqãt) und wohltätigen Werken zwischen den Einzelnen und Familien; Bekämpfung der gesellschaftlichen Übel, schädlichen Volkssitten, von Drogen und Alkohol und Glücksspiel; Führung der Jugend auf den rechten Weg und zum Vertreib der Zeit mit nutzbringenden Dingen, zu diesem Zweck Schaffung unabhängiger Abteilungen gemäß spezieller Programme.

e) Instandsetzung der Nation im Sinn des Dschihad, um gegenüber den gottesfeindlichen Eroberern und Machthabern eine einzige Front zu bilden und die Aufrichtung des rechtgeleiteten islamischen Staates vorzubereiten.

(In: A. Meier „Der politische Auftrag des Islam“, Wuppertal 1994, S. 354 ff).

Auch die 1936 dem ägyptischen König überreichte Schrift al-Bannas „Aufbruch zum Licht“ mit anhängender Reformliste ist als Grundtypus islamistischer Gesellschaftsprogramme nach wie vor aktuell:

Exzellenz,

nachdem wir das spirituelle Empfinden dargestellt haben, welches die Nation (umma) bei ihrem neuen Erwachen beflügeln muß, legen wir zum Schluß einige praktische Konkretionen vor, die aus diesem Empfinden zu erwachsen haben. ...

Dies sind die wichtigsten Ziele der auf den wahren Geist des Islam gegründeten Reform:

Erstens: Auf dem Gebiet von Politik, Justiz und Verwaltung:

1) Beendigung des Parteienwesens und Orientierung der politischen Kräfte der Nation in einer Richtung als einer einzigen Front.

2) Reform des Rechts in dem Sinn, daß es mit der islamischen Gesetzgebung in allen ihren Ableitungen in Einklang steht.

3) Stärkung der Armee und Erhöhung der Zahl der Jugendabteilungen; moralische Aufrüstung der Jugend auf der Grundlage des Dschihad.

4) Stärkung der Verbindungen zwischen sämtlichen islamischen Regionen, insbesondere zwischen den arabischen Regionen; als erster Schritt zur ernsthaften Prüfung praktischer Maßnahmen in der Frage des erloschenen .Kalifats’.

5) Förderung des Geistes des Islam in den Ämtern der Regierung in dem Sinn, daß die Beamten insgesamt sich aus eigenem Empfinden den Lehren des Islam verpflichtet wissen. ...

9) Sämtliche Aktivitäten der Regierung müssen entsprechend den Bestimmungen und Lehren des Islam vollzogen werden.

Die Organisation der offiziellen Feierlichkeiten, Empfänge und öffentlichen Zusammenkünfte sowie die Führung der Gefängnisse und Krankenhäuser darf nicht im Widerspruch zu den Lehren des Islam erfolgen. Die Einteilung der Arbeitszeiten darf nicht mit den Gebetszeiten kollidieren.

10) Verwendung und Ausbildung der Absolventen der Azhar-Universität in den Diensten von Armee und Verwaltung.

Zweitens: Auf dem Gebiet von Sozialem und Bildung:

1) Gewöhnung des Volkes an die Respektierung der öffentlichen Sitten; Aufstellung diesbezüglicher Instruktionen unter dem Schutz des Gesetzes und Verschärfung der Strafen für moralische Vergehen. …

19) Geltung der islamischen Sittenaufsicht

Bestrafung desjenigen, der erwiesenermaßen in einem Punkt den Lehren des Islam zuwidergehandelt oder den Islam angegriffen hat.

Darunter fallen zum Beispiel das Fastenbrechen im Ramadan, vorsätzliches Unterlassen des Gebets, die Beleidigung der Religion und Ähnliches.

20) Anschluß der Primarschulen auf den Dörfern an die Moscheen und ihrer beider Einbeziehung in ein vollständiges Reformprogramm im Blick auf Unterrichtende, Hygiene und bestmögliche Betreuung, so daß die Kleinen zum Gebet und die Großen zur Wissenschaft erzogen werden.

Drittens: Auf dem Gebiet der Wirtschaft:

1) Organisation der Sozialsteuer (zakät) in Einnahme und Ausgabe gemäß den Lehren der barmherzigen Scharia.

Verwendung der Sozialsteuer in den unabdingbaren Bereichen der Wohlfahrt, wie Heime für die Bedürftigen, Armen und Waisen.

Ebenso muß die Sozialsteuer für die Stärkung der Armee verwandt werden. ...

Dies ist die Botschaft, die wir Muslimbrüder präsentieren. W’vt stellen uns selbst, unsere Talente und alles, was wir besitzen, unter die freie Verfügung einer jeden Organisation und Regierung, die willens ist, die islamische Nation dem Aufstieg und Fortschritt entgegenzuführen. Wir antworten dem Ruf und sind zu jedem Opfer bereit. ... Hasan al-Bannã.

(In: A.Meier, a.a.O.S. 180 ff).

In ihrem Faltblatt „Das IZA kurz vorgestellt“ (o.J.) betont die Bilal-Moschee, Islamisches Zentrum Aachen.

„Getreu ihrer Devise, sich für Unabhängigkeit, Konstruktivität und Mäßigung einzusetzen, ist unsere Moschee seit ihrer Gründung bis heute unabhängig von jeglichen politischen Richtungen. ... Das IZA legt Wert auf die Tatsache, daß seine Vereinsstatuten übereinstimmen mit dem deutschen Grundgesetz und unterstreicht hierdurch die bejahende und konstruktive Haltung zur Verfassung in Übereinstimmung mit der islamischen Lehre.“

Daß diese Behauptung Takiya ist, wird weiter unten in dieser Selbstdarstellung deutlich, wo es heißt:

„Das IZA ist bei vielen namhaften internationalen islamischen Gremien als ordentliches Mitglied, Beobachter oder sachkundiger Gutachter vertreten. Dazu gehören u.a. die Islamische Weltliga in Mekka ... der Islamische Rechtsprechungsrat in Mekka u.a.“

Die Islamische Weltliga

Die Islamische Weltliga (Rãbitat al-ãlam al-islãmi) wurde 1962 in Mekka gegründet. Sie versteht sich laut Satzung als nicht-staatliche internationale Organisation, die Einzelpersonen und islamische Vereine als Mitglieder umfaßt. Sie tritt jährlich während der Pilgersaison in Mekka zusammen, um die „Politik der Liga“ inhaltlich und strategisch festzulegen. Ausführendes Organ ist das Generalsekretariat in Mekka. Der Generalsekretär muß saudischer Bürger sein. Die Islamische Weltliga hat Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen und über ihre internationalen Unterorganisationen in der gesamten islamischen und nicht-islamischen Welt bedeutenden Einfluß.

Eines ihrer Ziele ist, die islamischen Minderheiten weltweit zu unterstützen, vor allem in Europa. Dazu hat sie das „Institute of Muslim Minority Affairs“ - das „Institut für Angelegenheiten der muslimischen Minderheit“ eingerichtet mit Sitz in Dschidda.

1980 gründete sie den „Rat der Moscheen in Europa“ mit Sitz in Brüssel und 1982 das „Institut für die Ausbildung der Prediger und Imame in Europa“ (London).

Die inhaltlichen Ziele der Islamischen Weltliga sind Da’wã und die Durchsetzung der Scharia. Da’wã ist die „Verbreitung der Botschaft des Islam“ und die Verteidigung der wahren Lehre des Islam gegen fremde, vor allem westliche Einflüsse.

Die Islamische Weltliga ist personell und strategisch wesentlich von der Muslimbruderschaft getragen.

Seit 1992 ist ihr Generalsekretär Umar an-Nasif zugleich Präsident des „Islamischen Weltkongresses“ (Mu’tamar al-ãlam al-islãmi).

Selbstdarstellung der Islamischen Weltliga (Auszug):

Im Namen Allahs des Barmherzigen, des Erbarmers.

,Die Islamische Weltliga - kurz vorgestellt’

Die Islamische Weltliga ist eine Organisation, in der alle islamischen Völker aus allen Teilen der Welt repräsentiert sind. Die Liga ist aus der Islamischen Weltkonferenz, die am 14. Du l-higga 1362 (1962) in Mekka abgehalten wurde, hervorgegangen.

Die Ziele der Liga

Verbreitung der Botschaft des Islam (da-wa); Erläuterung seiner Prinzipien und Lehren; Widerlegung der gegen ihn gerichteten Entstellungen; Bekämpfung der zerstörerischen Strömungen und Ideen, mit denen die Feinde des Islam die Muslime zum Abfall von ihrer Religion verführen, ihre Eintracht erschüttern und ihre Einheit zersplittern wollen; Verteidigung der islamischen Belange in einer Weise, welche die Interessen und Hoffnungen der Muslime verwirklicht und zur Lösung ihrer Probleme beiträgt.

Die Mittel:

1) Bemühung um die offizielle Anwendung der islamischen Scharia in allen Ländern, die das islamische Glaubensbekenntnis sprechen. ...

6) Förderung derjenigen, welche die Botschaft des Islam verbreiten, in allen Teilen der Welt, in ihrem Einsatz für die Verbreitung des Islam; ihre materielle Unterstützung und Ausstattung mit den erforderlichen Mitteln, die ihnen zur Erfüllung ihrer heiligen Aufgabe verhelfen.

7) Kostenlose Verteilung von islamischen Büchern und Zeitschriften, um zur Verbreitung der islamischen Kultur beizutragen und die Botschaft des Islam in den verschiedenen Sprachen zu verbreiten.

8) Hebung des Niveaus des Publikationswesens auf dem Wege der Presse, des Buchwesens und aller möglichen Mittel in den lebendigen Sprachen; Förderung der islamischen Presse-Institutionen, welche aer Verbreitung der islamischen Botschaft dienen.

9) Entsendung von Delegationen in alle Regionen der islamischen Welt sowie in jene Regionen, in denen islamische Minderheiten existieren, um ihre Probleme zu studieren, ihre Wünsche in Erfahrung zu bringen und ihnen die Hand zur Hilfe auszustrecken.

10) Unterstützung sämtlicher mit der Liga verbundenen islamischen Organisationen und Institutionen sowie mit dieser gegenseitigen Abstimmung der islamischen Bemühungen und Aktivitäten im Dienst der Verbreitung der islamischen Botschaft.

11) Förderung des islamischen Schrifttums und Ankauf der islamischen Bücher, welche die reinen Wahrheiten des Islam unverfälscht erläutern.

12) Verbreitung der islamischen Bildung durch Beteiligung an der Schaffung islamischer Schulen und Institute in allen Teilen des islamischen Vaterlandes und deren Unterstützung in den Grenzen des Möglichen.

13) Das Bemühen um die allgemeine Reinigung des islamischen Kommunikations- und Informationswesens von den Einflüssen aller Lehren, die dem Geist des Islam fremd sind.

14) Das Bemühen um die Verbreitung der Sprache des Koran zwischen den islamischen Völkern, so daß sie die Sprache der Verständigung zwischen ihnen allen wird. ...

Zweigbüros der Liga

Die Islamische Weltliga ist in allen Teilen der Welt mit Zweigbüros vertreten. Sie ist offiziell anerkannt als Mitglied in den Vereinten Nationen. Die Schaffung weiterer Zweigbüros schreitet bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt fort. Die Aufgabe dieser Büros ist es, die Beschlüsse der Liga hinsichtlich der Untersuchung der Situation der Muslime, ihrer Bildung und der Unterstützung der islamischen Vereinigungen, Schulen und Institute durchzuführen. (In: Andreas Meier, Der politische Auftrag des Islam, Wuppertal 1994, S. 146 ff).

Die der Muslimbruderschaft und Islamischen Weltliga angeschlossene Bilal-Moschee Aachen schreibt weiter in ihrer Selbstdarstellung „Das IZA kurz vorgestellt“:

„Wir sind ferner Mitglied beim Islamisch-Christlichen Arbeitskreis (ICA), einer Gesprächsebene von Repräsentanten verschiedener islamischer Zentren und Organisationen mit Vertretern der Katholischen, Evangelischen und Orthodoxen Kirchen in Deutschland. Wir unterhalten ständigen Kontakt mit vielen christlich-islamischen Gesellschaften. Dabei gilt das IZA in all diesen Kreisen als verläßlicher sachverständiger Partner.“

Pro-God-Movement?

„Bischof für größere Moschee - Heinrich Mussinghoff besuchte erstmals islamische Gemeinde“ titelt die Aachener Zeitung am 29.8.96:

„Aachens Oberhirte Heinrich Mussinghoff traf dort unter anderen auf den Vorsitzenden des Islamzentrums, Nadeem Elyas. In Stellungnahmen suchten beide Seiten nach Gemeinsamkeiten und Wegen gegenseitiger Achtung. ... Der Bischof wörtlich: ,Wir wissen, daß es dem Willen Gottes entspricht, in Frieden zusammenzuleben und zusammenzuwirken’. Es sei wichtig, daß die Religionen, die den einen Gott verehren, eine ,Pro-God-Movement’ bilden.“

In den 60er Jahren für 250 Muslime konzipiert, werden heute in der Bilal-Moschee 400 Kinder unterrichtet. Zum Freitagsgebet kommen bis 800 Personen, erklärte Dr. Nadeem Elyas, der zugleich Vorsitzender des „Zentralrates der Muslime in Deutschland“ ist und aus Mekka stammt.

Die AZ weiter: „Mussinghoff sagte danach: ,lch habe Verständnis dafür, daß bei der großen Zahl der Muslime in der Region das Bedürfnis nach mehr Platz besteht’ ... Auf Nachfragen von Journalisten erklärte sich der Bischof bereit, dies auch den Aachener Politikern deutlich zu machen. …

„Ich habe mich auf den heutigen Tag gefreut“, gestand Bischof Dr. H. Mussinghoff den „lieben muslimischen Schwestern und Brüdern“, schreiben die Aachener Nachrichten am 29.8.96. „Angesichts der Nachrichten über die Taten militanter Muslime (so der Bischof) sei das Eintreten des Zentralrates der Muslime in Deutschland für Toleranz und zum Schutz der Glaubensfreiheit eine Genugtuung.“

Ihren Namen hat die Aachener Moschee nach Bilal, einem abessinischen Verwalter Mohammeds, der an allen 66 Kriegen Mohammeds teilnahm. Er war der erste Mu’adhdhin (Gebetsrufer) in Medina und rief nach der Eroberung Mekkas auf dem Dach der Kaaba. An Feiertagen trug er den Gebetsspeer. Bilal steht für den Sieg des Islam über alle Nicht-Muslime.

Auf die Frage, warum das Islamzentrum den Namen Bilal für seine Moschee gewählt hat, erklärte ein Sprecher des IZA, der Name sei Programm für die Offenheit der Moschee und für ihre Internationalität: „So wie Bilal kein Araber war, so sind wir international offen für alle“.

Syrischer Geheimdienst in Aachen

Das IZ Aachen bzw. die Bilal-Moschee vertritt nach Verfassungsschutzerkenntnissen den syrischen Zweig der MuslimbruderschaftTdie weltweit aktiv ist, eben „international-offen“.

Die Opposition der syrischen Muslimbrüder begann 1963 und erreichte bürgerkriegsähnliche Ausmaße durch Gewaltanwendung und Anschläge. Hunderte Oppositionelle wurden öffentlich hingerichtet. Am 8. Juli 1980 stellte Syrien die Mitgliedschaft in der Muslimbruderschaft unter Todesstrafe. Am 1. November 1980 verkündet „das Oberkommando der islamischen Revolution in Syrien“ seine „Deklaration und Programm des Dschihads“. Siegessicher setzt es folgenden Koran-Vers an den Schluß: „Und wie so manche Stadt haben wir zerstört, die in ihrer Fülle des Unterhalts frohlockte! Und dort stehen ihre Wohnstätten, die nicht bewohnt worden sind nach ihnen, außer ganz wenige. Und wir, wir wurden die Erben“ (Sure 28, 58).

Dieses Dschihad-Programm gilt weltweit - und damit auch für Deutschland:

Unsere Brüder und Landsleute!

Da sie die Verantwortung des Dschihad dafür trägt, daß das Wort Allahs hochgehalten wird und daß sein Gesetz auf Erden herrscht, damit der ganzen Menschheit Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zuteil werde, und da sie den mit äußerster Härte geführten Angriffen der Feinde Allahs und der Menschen ausgesetzt ist, ist es der Wunsch der derzeitigen Islamischen Revolution, die zuversichtlich darauf vertraut, daß das Versprechen Allahs erfüllt wird, euch davon zu unterrichten, daß die im Steigen begriffene islamische Flut vorwärts branden und nicht Halt machen wird, ehe nicht der vollkommene Sieg gegen alle Kräfte des Bösen, der Finsternis und der Unwissenheit mit der Hilfe Allahs errungen sein wird. ...

Was die muslimischen Revolutionäre anbelangt, so glauben sie daran, daß der Islam eine allgemeingültige Botschaft ist, die alle Aspekte des menschlichen Lebens einschließt. Sie sind fest dazu entschlossen, den Islam in sämtlichen Lebensbereichen zur Anwendung zu bringen, so wie es die Gebote des Koran und der Sunna vorschreiben. Ihr Ziel ist es, Glück und Frieden für die Menschheit herbeizuführen, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten. In ihrem Staat wird jede Form der Unterdrückung, Ausbeutung und des Verfalls abgeschafft und ausgeschaltet. Stattdessen wird es ihr Ziel sein, vollkommene Gerechtigkeit zu gewährleisten, dem Volk zu dienen und die lebensnotwendigen Bedürfnisse jeden Bürgers an Nahrung, Kleidung, Medikamenten, Wohnung und Bildung zu befriedigen. Dieser Staat wird den Menschen alle Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt auf gesetzlich erlaubte Art zu verdienen, eröffnen und wird auf jede legale Weise das Anwachsen des Volksvermögens fördern und seine angemessene und gerechte Verteilung unter den Bürgern gewährleisten. ...

(zitiert in: A. Meier, a.a.O., S. 381 f).

Nach wie vor setzt der syrische Geheimdienst seine „Aufklärungsaktivitäten in Deutschland kontinuierlich fort“ (Verfassungsschutzbericht 1999). „Zu den primären Zielobjekten der syrischen Geheimdienste gehören u.a. die Islamischen Zentren und Moscheen, deren Besucher zu den politischen Gegnern gezählt werden. Die Dienste versuchen, die Lebensumstände, Kontaktpersonen sowie die politischen Ziele dieser Personen durch den Einsatz von Quellen und Informationen zur Aufgabe ihrer oppositionellen Haltung zu bewegen“ (a.a.O., S. 204).

Nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz unterstützt der islamistische Verein „AI Aqsa e.V.“, Aachen, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe die terroristische Bewegung HAMAS und deren kompromißlosen Kampf gegen Israel. Der Leiter des „AI Aqsa“-Vereins ist langjähriges Mitglied des „Islamischen Bundes Palästinas“ (IBP), der in München gegründet wurde als Vertretung der HAMAS in Deutschland.

Anfang der 80er Jahre gründete der damalige Leiter des IZA, Issan El Attar, einen deutschen Zweig der MB, die „Islamischen Avantgarden“. Am 17.3.1981 wurde seine Frau beim Öffnen der Haustür ihrer Aachener Wohnung von drei Killern erschossen. Der Anschlag galt ihrem Mann, der als Führer der syrischen Muslimbrüder im Exil gilt. Seine Kommando-Zentrale ist die Bilal-Moschee.

Vor diesem Hintergrund ist die Beschwörung des Dialogs „Verhüllungskunst“, Takiya. So auch die Beteuerung Hildegard Mazyeks, Vorstandsmitglied des Bilal-Moschee e.V. in der Aachener Zeitung am 23.3.2001: „Viele hier lebende Muslime und ihre Institutionen pflegen den Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen und Religionen, insbesondere aber mit den Weltreligionen Judentum und Christentum, weil wir überzeugt sind, daß nur in der Pflege eines ständigen Dialogs die Chance eines friedlichen Miteinander liegt.“

Am 2.11.1993 schaltete die Bilal-Moschee eine bezahlte Anzeige in der FAZ gegen den Islamwissenschaftler und FAZ-Autor Prof. Khalid Duran, der die Bilal-Moschee als „Hochburg und Zielscheibe des Islamischen Extremismus“ und die Islamzentren Aachen und München als „europäische Zentralen der Muslim-Bruderschaft“ bezeichnet hatte.

Das in der Anzeige veröffentlichte Urteil des Landgerichts Aachen gegen den Islamwissenschaftler ist ein Versäumnisurteil, d.h. Prof/Duran hatte sich „zur Sache“ nicht geäußert. Das aber war der FAZ verschwiegen worden.

Offenbar hatte die Gerichtspost den Angeklagten nicht erreicht, da er in Amerika lebt und ständig in aller Welt unterwegs ist.

Das Islamische Zentrum München (IZM)

Bombenanschlag auf Moschee

„Ähnlich wie in Syrien und Ägypten agieren die Muslimbrüder in Deutschland vorrangig in islamisch-extremistischen Vereinigungen mit unterschiedlichen Bezeichnungen und bemühen sich, mit unverfänglichen Beschreibungen ihrer Tätigkeit den Behörden ein möglichst niedriges extremistisches Profil zu bieten.

Eine der größten und bedeutenderen dieser Vereinigungen ist die im März 1960 gegründete ,lslamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.’ (IGD), die unter starkem Einfluß des ägyptischen Zweiges der Muslimbruderschaft stehen soll. Ihr Hauptsitz ist das ,lslamische Zentrum in München’ (IZM).“ (In: Islamismus als politische Ideologie, Landesverfassungsschutz Berlin 1997, S. 75).

Das Islamzentrum in München-Freimann ist nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes der Hauptstützpunkt der Muslimbruderschaft in Deutschland. Von hier werden alle Zweigstellen in Deutschland gesteuert. Die Organisation der Muslimbruderschaft in selbständigen Zellen, die nur über Führungspersonen Kontakt haben, „ist bewährt und bedarf im jeweiligen Gastland nur eine geringfügige Anpassung an die Gegebenheiten, um eine geräuschlose Umsetzung ihrer islamisch-politischen Zielsetzungen zu gewährleisten und ihr breitgefächertes Netz weiter auszubauen“ (a.a.O., S. 76).

Die Grundsteinlegung der namenlosen Moschee des IZM war 1967. Die Baugenehmigung für den Kuppelbau mit Minarett erreichte ein türkischer Architekt, „als er Pläne einer Kirche in Würzburg als Vergleichsgrundlage für seinen Entwurf mitlieferte“ (Muslime in München, herausgegeben von der Ausländerbeauftragten Dr. Chong-Sook Kang, 1996, S. 13).

Die Finanzierung der Moschee bzw. des Islamischen Zentrums konnte mit libyschen Geldern sichergestellt werden: „Die Zusage von 600.000 DM durch den libyschen Staat unter Oberst Gaddhafi bei einer Konferenz in Tripolis Anfang 1972 ermöglichte die Fertigstellung. Nachträglich forderte die Regierung Libyens das Geld im Jahr 1983 zurück. AI Khalifa (Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft) bot dem Regime dafür das Minarett an. Danach hörte man nichts mehr von der Rückzahlungsforderung“ (a.a.O., S. 13). Dem IZM sind eine islamische Schule und ein islamischer Kindergarten angegliedert. Die Schule wird zu 53 % von der bayerischen Regierung finanziert.

„Funktionsträger der IGD bzw. des IZM sind bis auf einzelne Ausnahmen Repräsentanten der Muslimbruderschaft. ...So setzt sich die Vorstandschaft der IGD ausschließlich aus Personen zusammen, die als .Mitglieder“ der Muslimbruderschaft bezeichnet werden können. ... Die Muslimbruderschaft wird bestrebt sein, die eigentlichen Aktivitäten durch soziale, kulturelle, karitative und religiöse Maßnahmen zu verschleiern. Ihre Vorgehensweise ist jedoch nach wie vor politisch bestimmt“ (Islamischer Extremismus Bayerisches Staatsministerium des Innern, 1996, S. 32).

Im IZM arbeitet der „Deutschsprachige Muslimkreis“, 1982 als „Muslim-Gemeinschaft“ u.a. von Ahmad von Denffer gegründet. Denffers „Briefe an meine Brüder - Auf dem Weg zur Muslim-Gemeinschaft“ (Aachen 1982) sollen Muslimen helfen, „ihre Aufgabe, Verantwortung und Rolle besser zu verstehen“:

„Du weißt, daß wir die Muslim-Gemeinschaft am 1. 1. 1982 in Leicester begründet haben und zwar mit der Absicht, durch die islamische Bewegung die deutschsprachigen Menschen zur völligen Hingabe an Allah und zu völligem Gehorsam Allah und seinen Propheten gegenüber zu führen. ...

Du wirst gefragt werden von Allah: was hast Du getan, um die deutschsprachigen Menschen zu Hingabe und Gehorsam Allah gegenüber zu führen? Aber nicht nur das: Die Muslim-Gemeinschaft ist auch für die deutschsprachigen Menschen das bedeutendste Ereignis, das es in ihrer Geschichte und Gegenwart gegeben hat. Ja, die Begründung der Muslim-Gemeinschaft ist von größerer Bedeutung als Karl der Große, Luther, Bismärck, Hitler und all die anderen. Wieso? Weil die deutschsprachigen Menschen, wie jeder Mensch, von Allah gefragt werden: hast Du nach Allahs Willen gelebt?, und weil die deutschsprachigen Menschen bis zur Begründung der Muslim-Gemeinschaft sagen konnten: wir haben nicht genau gewußt, was es heißt, nach Allahs Willen zu leben. Jetzt aber, nach der Begründung der Muslim-Gemeinschaft, wird Allah zu ihnen sagen: Wieso habt ihr das nicht gewußt? Habe ICH nicht unter euch eine Gemeinschaft erweckt, die das Rechte gebietet und das Üble verwehrt, und die an Allah glaubt? Worauf die deutschsprachigen Menschen nunmehr nur noch zweierlei werden sagen können, nämlich entweder: Ja, aber wir haben nicht auf sie gehört, oder: Ja, aber wir haben sie nicht gehört. Darum ist die Begründung der Muslim-Gemeinschaft das bedeutendste Ereignis für jeden deutschsprachigen Menschen, sowohl für Dich als auch für jeden anderen, ob Muslim oder nicht. Alle Menschen werden vor Allah stehen und Ihm gegenüber Rechenschaft ablegen müssen“ (a.a.O., S. 47).

Das muslimische Bekenntnis ist ein Aktionsprogramm und ein Versprechen zu handeln. Wer es spricht, verspricht damit, daß er Allahs Botschaft an die Menschen den Menschen bekanntmacht“ (a.a.O., S. 25).

Die Muslim-Gemeinschaft ist eine Kampforganisation, denn Allah liebt diejenigen, die auf seinem Weg kämpfen, in Reih und Glied. Wer in der Muslim-Gemeinschaft tätig sein will, darf darum nichts weiter erwarten, außer zweierlei: daß Allah ihn liebt und daß er Opfer bringen muß, Opfer über Opfer, und noch mehr Opfer. Immer wieder Opfer und Anstrengungen ohne Ende. Das ist das Wesen des Kampfes, sich mit allem, was man ist und hat, einzusetzen, anzustrengen und zu bemühen. Wenn dies um Allahs Willen geschieht, nennen wir das dschihad“ (a.a.O., S. 52).

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes sind die Islamischen Zentren auch Anlaufstellen für weitere Zweige der Muslimbruderschaft und zwar für folgende, in Deutschland tätige Organisationen:

Die HAMAS, die „Islamische Widerstandsbewegung“, wird in Deutschland durch den „Islamischen Bund Palästina“ vertreten. Weiter haben Anschluß an die Islamischen Zentren die algerische „Islamische Heilsfront“ (FIS), die „Bewaffnete Islamische Gruppe“ (GIA) und die ägyptische Organisation „Islamischer Heiliger Krieg“ (Dschihad Islami).

Am 14.1.1982 wurde das IZM Ziel eines Bombenanschlags.

Am 4.1.1984 fand man in München die Leiche des Syrers Madjid Saffaf (37). Er war durch einen Genickschuß hingerichtet worden. Saffaf war V-Mann eines syrischen Terrorkommandos, das 1982 gegen führende Mitglieder der Muslimbrüder Anschläge ausgeführt hatte. „Syrer machen Bundesrepublik zum Schlachtfeld“, titelte damals die Frankfurter Abendschau (5. 3. 82). Nach dem Anschlag auf das Islamzentrum München erklärte dessen Direktor Prof. Ali Gereiska, daß die Syrer mehrfach erklärt hätten, die Islamzentren in Europa zu verfolgen. Er bestätigt damit zugleich, daß die IZ Kommandozentralen für mehrere Exilregierungen sind. Nach ihrem Fronteinsatz verbrachten die syrischen Mudschahedin ihren Erholungsurlaub in deutschen Moscheen.

Bischof Karl Lehmann applaudiert

„Freimanner Gemeinden mit interreligiösem Preis ausgezeichnet“, titelt die „Münchener Kirchenzeitung“ am 26.9.1999:

„Strahlende Gesichter gab es bei der Überreichung des Karl-Kübel-Preises in der Frankfurter Paulskirche durch Bischof Lehmann, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, und Kirchenpräsident Peter Steinacker von der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. …

Die Idee ist ebenso einfach wie im buchstäblichen Sinne preiswürdig: Jeder öffnet sein Programm auch für die Anderen; so Pater Günther Reitzi, der Pfarrer der Gemeinde St. Katharina von Siena im Münchener Norden zum Projekt .Gemeinsam in Freimann - interreligiös und interkulturell’, in dem sich die katholischen Pfarreien St. Albert und St. Katharina, die evangelische Hoffnungsgemeinde und das islamische Kulturzentrum gemeinsam für Familien und Jugendliche in ihren Stadtteilen engagieren. ...

Pfarrer Christian Waegele von der Hoffnungsgemeinde freut sich über den erfolgreichen Verlauf des Projektes, zu dem auch interreligiöse Glaubensgespräche gehören. ... Waegele hatte das Projekt für den Preis der Karl-Kübel-Stiftung vorgeschlagen:, Wir haben in diesem Jahr Tritt gefaßt. Die Auszeichnung kann uns motivieren, in dieser Richtung weiterzugehen’.“

Allmonatlich, so bestätigte mir Pfarrer Waegele im April 2001, treffen sich Vertreter des Islamischen Zentrums München mit Vertretern der Kirchengemeinden zum interreligiösen Gespräch. Auf meine Hintergrund-Aufklärung reagierte er mit Entsetzen: „Das haben wir alle nicht gewußt!“

Anders dagegen Bischof Karl Lehmann - inzwischen von Rom zum Kardinal erhoben.

Die Aufklärungs- und Informationsarbeit der CHRISTLICHEN MITTE kritisiert er heftig, wie z.B. in seinem Schreiben an den CM-Generalsekretär (16. 3. 1997), in dem es u.a. heißt:

„Ich möchte Ihnen in aller Deutlichkeit sagen, daß ich die ArHind Weise, wie sich Ihre Partei in zahlreichen Flugblättern und Veröffentlichungen mit dem Islam auseinandersetzt, für höchst fragwürdig und gefährlich halte.“

Die Zusammenarbeit mit dem Islamischen Zentrum München dagegen ist offenbar weder fragwürdig noch gefährlich. Bei der Überreichung des Karl-Kübel-Preises läßt sich Bischof Lehmann applaudierend von Pressefotographen ablichten.

Hellstes Leuchtfeuer in Hamburg

Die Imam-Ali-Moschee

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes ist die „Imam-Ali-Moschee“ bzw. das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH) seit der Machtübernahme Khomeinis die ideologische Zentrale des Iran in Westeuropa. Ziel des IZH ist, den Islam schiitisch-iranischer Prägung in Westeuropa zu verbreiten. Der Leiter des IZH wird jeweils vom religiösen Führer, der höchsten Autoriät des Iran, bestimmt.

Benannt ist die Moschee des IZH nach Ali, dem Vetter und Schwiegersohn Mohammeds. Nach schiitischer Auffassung hatte Mohammed Ali zu seinem Nachfolger (Kalif) bestimmt, da er zur „Familie des Propheten“ gehörte. Die Frage nach dem Kalifat spaltete die Muslime in Schiiten, das sind die Anhänger Alis, die „Schi’at Ali“, die „Partei Alis“, und Sunniten, die Abu Bakr, den engsten Gefährten Mohammeds, zum Kalifen wählten. Ali konnte sich erst als 4. Kalif durchsetzen und herrschte von 656-661. Da er aber für die Schiiten der erste legitime Nachfolger Mohammeds ist, nennen sie ihn den „ersten Imam“. Seine Söhne Hassan und Hussain aus der Ehe mit Mohammeds Tochter Fatima sind für die Schiiten die legitimen Oberhäupter aller Muslime. Der Todestag Hussains (gefallen 680 in der Schlacht von Kerbela) ist der höchste schiitische Feiertag mit großen Trauerfeierlichkeiten, Prozessionen und Geißelungen. Wer bei den Umzügen Tränen für Hussain vergießt, erhalte Anteil an seiner Erlösung, die er für seine Anhänger im Endgericht erwirke.

Der 11. Imam hinterließ einen fünfjährigen Sohn namens Muhammad ibn Hassan al-Mahdi. Er sei in die Verborgenheit entrückt worden, lenke von dort die Geschicke der Muslime und würde am Ende der Tage als Erlöser wiederkommen, in Mekka, in der Kaaba erscheinen, alle sich ihm widersetzenden Ungläubigen erschlagen und das Paradies Allahs auf Erden errichten.

Die Schiiten sind aufgespalten. Im Iran ist die zwölferschiitische Lehre Staatsreligion.

In ihrer Verfassung von 1979 hat die Islamische Republik Iran festgeschrieben, daß sie „in Abwesenheit des zwölften Imams“ die Regierungsgeschäfte vertretungsweise übernommen habe.

Die Imame werden von den Schiiten als unfehlbar und sündenlos verehrt. Dem islamischen Glaubensbekenntnis „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter“, fügen sie hinzu: „und Ali ist der Freund Allahs“.

Bis heute sind Khomeinis Ziele in der iranischen Verfassung festgeschrieben. Deshalb steht das IZ Hamburg im Spannungsfeld oppositioneller iranischer Bewegungen, wie der MEK Köln, der „Organisation der Volksmodjahedin Iran“, die in Deutschland mit Terror-Aktionen gegen iranische Einrichtungen auffällig wurde. Ihr politischer Arm, der „Nationale Widerstandsrat Iran“ (NWRI) sammelt seit Jahren auf Straßen und an Haustüren unter dem Vorwand „Flüchtlingshilfe“ Spenden für gemeinsame Aktionen. Der MEK nennt sich „einzige demokratische Alternative“ zum iranischen Regime. Tatsächlich aber propagiert er den gewaltsamen Umsturz und zeichnet z.B. verantwortlich für die Ermordung eines hochrangigen Offiziers und Granatenanschläge auf die Hauptquartiere des iranischen Geheimdienstes im Jahr 1999.

Die Imam-Ali-Moschee wird außer von regierungstreuen Iranern auch von Schiiten anderer Herkunftsländer besucht.

Die Bekämpfung Oppositioneller gehört zu den Aufgaben der „Union islamischer Studentenvereine in Europa“ (U.I.S.A.). Sie wird vom Iran finanziell unterstützt. Jährlich veranstaltet sie in Deutschland den „Jerusalem-Tag“ (Ghods-Tag), der das Ziel der Wiedereroberung Jerusalems für den Islam wachhalten soll („al-Quods“ bedeutet „die heilige Stadt“).

Seit dem Urteil des Berliner Kammergerichts im Frühjahr 1997 im „Myko-nos-Prozeß“ agieren iranische Organisationen unauffälliger auf deutschem Boden. Die Berliner Richter befanden, daß vier iranische Oppositionelle am 12.9.1992 im Auftrag der iranischen Regierung ermordet worden waren.

Daß die Mudjahedin (Kämpfer), die mit Waffengewalt die Interessen islamischer Eroberung durchsetzen wollen und andere Islamisten nach wie vor in Deutschland ein „Schlachtfeld“ sehen, erfüllt die Verfassungsschutzämter und das Bundeskriminalamt (BKA) mit Sorge.

Anläßlich des Festaktes „50 Jahre BKA“ im März 2001 sagte Ulrich Ker-sten, Präsident des BKA, in Wiesbaden: „Ich weise hier auf den islamischen Fundamentalismus hin, der verstärkt in unser Blickfeld rückt. Diese Gruppierungen zielten mit ihren Anschlägen jeweils auf Veränderungen in ihren Heimatländern. Jetzt gibt es eine Form des Heiligen Krieges auf internationaler Ebene.“

Ansätze einer Liberalisierung des politischen und gesellschaftlichen Lebens im Iran unter Staatspräsident Khatami, dem Leiter der Imam-Ali-Moschee von 1978-1980, werden von Oppositionellen um den Revolutionsführer und religiöses Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei bekämpft. Khamenei befürwortet die Fortsetzung des Jihad (Hl. Krieg) gegen Israel und Amerika. Im Mai 2001 setzte ihn das „Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ)“ als „schlimmsten Feind der Presse“ an die Spitze der CPJ-Liste.

Die Ermordung Intellektueller, das Verbot regimekritischer Publikationen und Massenverhaftungen von Studenten im Iran (1999) führten auch auf deutschem Boden zu Auseinandersetzungen iranischer Organisationen.

Die Imam-Ali-Moschee versteht es wie andere Moschee-Vereine, ihre wahren Absichten hinter Dialog-Angeboten zu verbergen. In ihrer Selbstdarstellung heißt es u.a.: „Das Islamische Zentrum wird regelmäßig von Schulklassen, Kirchengemeinden und anderen interessierten Gruppen aus Hamburg und Umgebung besucht. Auch der Dialog mit Angehörigen anderer Religionen hat Tradition. Das islamische Zentrum wird häufig von christlichen und anderen Kreisen zu Veranstaltungen und Konferenzen eingeladen. Das Islamische Zentrum nimmt seit Jahren an interreligiösen Begegnungen und Kirchentagen teil...“

Auf Anregung Khatamis erklärten die Vereinten Nationen das Jahr 2001 zum „Internationalen Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen“. Was versteht Khatami unter Dialog?

Als Leiter der Imam-Ali-Moschee Hamburg fiel ihm die Aufgabe zu, die Revolution Khomeinis in der Moschee umzusetzen und die rund 600.000 Iraner, die damals in Europa lebten, für die iranische Revolution zu mobilisieren. „Ich bitte Allah um Erfolg und Segen für Sie alle“, schrieb damals u.a. Khomeini nach Hamburg. Dieser handschriftliche Brief wird als Kostbarkeit in der Imam-Ali-Moschee gehütet.

Khatamis Freitagspredigten in der Imam-Ali-Moschee wurden von Tausenden besucht. Nicht selten folgten Demonstrationen seinem Aufruf.

Schon damals verstand es Khatami, Persönlichkeiten aus Politik und Kirchen zu Dialogveranstaltungen in die Imam-Ali-Moschee einzuladen, so z.B. Helmut Thielecke, Luise Rinser, Dorothee Solle, Pinchas Lapide.

1980 wurde Khatami nach Teheran zurückgerufen, um Aufgaben im neugegründeten „Ministerium für islamische Rechtleitung und Kultur“ zu erfüllen. Seitdem hat die Imam-Ali-Moschee im Iran den Ruf als „hellstes Leuchtfeuer des Islam im Abendland“.

Die Imam-Ali-Moschee liegt in bester Hamburger Lage am Ostufer der Alster an der „Schönen Aussicht“. Der Moscheebau mit 18 Meter hoher Kuppel und zwei Minaretten wurde in den 60er Jahren finanziert vom ranghöchsten schiitischen Würdenträger Ajatollah Boroudjeri, von verschiedenen islamischen Staaten und Hamburger Kaufleuten. Die Moschee steht inzwischen unter Denkmalschutz und ist Haltepunkt der Stadtrundfahrten. Seit Jahrzehnten wird die Imam-Ali-Moschee vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Freitagspredigten sind in Persisch Arabisch, Deutsch und Türkisch.

1996 konnte die Moschee um eine Bibliothek erweitert werden. Ihr Bestand von 4.000 Bänden in orientalischen wie in westlichen Sprachen gilt als eine der umfassendsten wissenschaftlichen Sammlungen zum schiitischen Islam.

Gemeinsame Ziele aller Muslime

Am 3. Oktober 1999 wurde am „Tag der offenen Moschee“ in der Imam-Ali-Moschee die Hamburger „SCHURA“ (Islamischer Rat) gegründet:

42 Moscheevereine schlössen sich mit anderen islamischen Vereinen zum „Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V.“ zusammen. Zu den Zielen dieses Dachverbandes gehören u.a. die Förderung der Zusammenarbeit aller Muslime in Deutschland, die Vertretung islamischer Interessen gegenüber Staat und Kirchen, die Durchsetzung der Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts und eines Anti-Diskriminierungsgesetzes.

Zur ersten Versammlung im Dezember 1998 hatte das „Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland“, eine von Milli Görüs dominierte Vereinigung, in die „Centrums-Moschee“ eingeladen. Es beteiligten sich die Nurcur-Gemeinschaft und der albanische Moscheeverein.

Einen Monat später - im Januar 1999 - waren bereits doppelt so viele Vereine vertreten. Die folgenden monatlichen Treffen wurden in verschiedenen Moscheen veranstaltet, in der arabischen Quds-Moschee, der türkischen Vahdet-Moschee, der Imam-Ali-Moschee u.a.

Bei der Gründungsversammlung am 3.10. 1999 waren fast alle Hamburger Moscheevereine vertreten, die türkischen, arabischen, iranischen, albanischen, afrikanischen, pakistanischen, afghanischen und kurdischen.

Trotz unterschiedlicher Auffassungen in Einzelfragen beweist das Hamburger Modell die Einigkeit aller Muslime und ihre Zusammenarbeit in den wesentlichen Zielen und Aufgaben: Die Durchsetzung islamischer Interessen in Deutschland, seine islamische Eroberung.

Als Erfolge der SCHURA bewertet die „Moslemische Revue“ (Heft 2/2000) den von der ev. Bischöfin Maria Jepsen und dem SCHURA-Vorsitzenden, Mustafa Yoldas, unterzeichneten Aufruf zum interreligiösen Dialog: „Advent-Ramadan“, weiter die guten Kontakte der SCHURA zur Hamburger Ausländerbeauftragten, zum DGB, der GAL-Fraktion und zu SPD-Abgeordneten. Ein erstes Treffen mit der SCHURA auf Bundesebene fand Ende Februar 2000 in Hamburg statt und zwar mit Vertretern des ZMD, des Islamrates, der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, der Islamischen Föderation Berlin und Bremen.

Die Forderung der SCHURA eines Islam-Unterrichts in deutscher Sprache wird damit begründet, daß nur auf diesem Weg die Kommunikation der Muslime verschiedener Sprachen mit der deutschen Gesellschaft ermöglicht werden könne.

Nach der Moslemischen Revue „bekennt sich die SCHURA zur Entwicklung einer islamischen Identität der hier aufwachsenden Generationen von Muslimen, die sich in erster Linie auf Wissen über die Grundlagen und Inhalte des Islam gründet... und die Identität der Muslime in Deutschland als eine gemeinsame begreift ... Bezugspunkt einer Identitätsbildung ist der gemeinsame Glaube“ (a.a.O., S. 190).

Terroristen in Hamburg

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes sind Hamburger Moscheen Versammlungsorte auch terroristischer Organisationen. So betreiben z.B. HAMAS-Anhänger Propaganda und Geldbeschaffung für ihren Kampf gegen Israel von Moscheen des Stadtteils St. Georg aus.

Die HAMAS (Harakat Al-Muqawama Al-Islamiya - Islamische Widerstandsbewegung) wurde 1987 als ein Zweig der sunnitischen Muslimbruderschaft gegründet. Ihr Ziel ist, Palästina mit Waffengewalt von den „zionistischen Okkupatoren“ zu befreien. HAMAS ist verantwortlich für Terroraktionen im israelisch-arabischen Raum.

Scheich Ahmed Yassin verteidigt die blutigen Anschläge gegen Israel auf internationaler Ebene.

Anläßlich einer zweitägigen „Konferenz über die Intifada“, zu der sich am 24. April 2001 mehr als 300 Teilnehmer aus 30 islamischen Ländern in Teheran versammelt hatten, riefen die Führer der militanten islamischen Organisationen - zusammen mit der iranischen Regierung - zum bewaffneten Kampf gegen Israel auf.

Teheran hatte zu dieser Konferenz eingeladen, weil es im Israel-Palästina-Konflikt seine Ablehnung des Friedensprozesses bestätigt sieht. Der Staat Israel wird vom Iran nicht anerkannt.

In seiner Eröffnungsrede erklärte Khamenei, religiöser Führer Irans, vor den Führern der „Hizbullah“, der „HAMAS“ und des „Dschihad-eNslam“, die Stärke des islamischen Widerstandes liege in der „Fähigkeit, die israelischen Gewaltaktionen mit Donnerschlägen zu beantworten“. Den Westen kritisierte er, „im Zusammenhang zwischen den Zionisten und dem Nazi-Regime die Grausamkeiten der Zionisten zu rechtfertigen“. Ziel des Westens sei es immer gewesen, im Herzen der islamischen Welt einen antiislamischen Staat zu errichten.

Hizbullah-Führer Hassan Nasrallah drohte weitere Attentate an. Wörtlich erklärte HAMAS-Führer Chaled Meschaal: „Wir wollen keine Verhandlungen, sondern Selbstmordattentate und Granaten-Anschläge!“ (FAZ vom 25.4.01).

Bekämpft die Feinde des Islam!

Dem Islam-Zentrum Hamburg sind das Islamzentrum, „Fatimeh-Versammlung“, Münster/Westf., die „Salam Farsi Moschee“, Hannover, und die Moschee des e.V. „Islamischer Weg“ in Delmenhorst angeschlossen. Außerdem versucht der Iran bundesweit, andere Moscheen zu steuern. Die Moschee in Delmenhorst bildet deutsche Muslime in Glaubensfragen aus, bietet eine Fülle deutschsprachiger Schriften an - einen großen Teil davon aus dem IZ Hamburg - HörkassettervV4d§os, Software auf Disketten etc.

Der „Islamische Weg“ holt Fatwas bei „Imam Khamenei“, ein, dem „Imam-ul-Ummah“, organisiert „Demonstrationen für Islamische Zwecke“ und „deutschsprachige Informationsreisen in die Islamische Republik Iran“.

Ein Werbefaltblatt vom 3.6.1998 führt u.a. aus:

„Wir wollen versuchen, einen kleinen Einblick in die Situation eines Landes zu geben, das von der ganzen westlichen Welt deshalb verurteilt wird, weil es sich die Verwirklichung der islamischen Prinzipien zum Ziel gesetzt hat... Während dieser Reise ist es geplant, sich auf die Stätten zu konzentrieren, die in direktem oder indirektem Zusammenhang zu dem islamischen Wiedererwachen stehen ...So ist geplant, das wunderschöne Mausoleum von Imam Khomeini zu besuchen und natürlich den berühmten Friedhof Be-hescht-e-Zahra, auf dem die Märtyrer sowohl der Revolution als auch des Krieges begraben liegen.“

Unter den angebotenen Büchern befindet sich auch „Das politische und religiöse Testament Imam Khomeinis“ und sein „Islamischer Staat“, das Grundlagenwerk der Islamischen Revolution, in deutscher Übersetzung herausgegeben vom Islamischen Zentrum Hamburg.

Ausdrücklich werden die Freitagsgebete in den Moscheen im „Testament Imam Khomeinis“ politisch verstanden:

„Vernachlässigt niemals die Freitagsgebete und die täglichen Gemeinschaftsgebete. Das Freitagsgebet ist eine der größten Gnaden, die der Allmächtige dieser Nation geschenkt hat, denn es ist die politische Version des Gebetes“ (S. 12).

Im Prolog betont Khomeini: „Ich möchte hier erwähnen, daß mein politischreligiöses Testament nicht allein für das Volk von Iran geschrieben wurde, sondern es ist ein Rat an alle muslimischen Nationen, wie auch an die unterdrückten Völker der Erde, ungeachtet ihrer Nationalität oder Religion“ (S. 12).

Weiter heißt es im Testament Khomeinis:

„Die Bedeutung der Islamischen Revolution in Iran, die durch die Anstrengungen von Millionen achtenswerten Menschen und dem Blut von Tausenden von Märtyrern und Kriegsversehrten - den lebendigen Märtyrern - geschaffen und die als reine Quelle der Hoffnung und Inspiration von den Millionen Muslimen und unterdrückten Menschen in der Welt angesehen wird, ist so groß, daß ihre Beschreibung der Macht von Stift und Sprache trotzt“ (S. 13).

„Der Islam und die Islamische Bewegung sind göttliche Dinge, deren Verwirklichung Wohlstand in dieser Welt und Rettung im Jenseits garantieren. Sie können Ungerechtigkeiten, Tyranneien, Verwüstungen und Korruptionen zunichte machen und der Menschheit helfen, zur Perfektion zu gelangen. Im Gegensatz zu religionsfeindlichen Ideologien gibt der Islam Richtlinien für jeden Aspekt des Lebens, seien sie sozialer, materieller, kultureller, politischer, militärischer oder ökonomischer Art“ (S. 14).

„Ich rate den Muslimen und insbesondere den Iranern, auf alle feindliche Propaganda zu reagieren, eure Einheit mit allen Mitteln zu stärken und damit die Ungläubigen und die heuchlerischen selbstgerechten Feinde zu entmutigen“ (S. 15) ...

„Wenn der Geist von Brüderlichkeit einmal zu einer Tatsache zwischen allen muslimischen Regierungen und muslimischen Nationen geworden ist, werdet ihr sehen, daß die Muslime die größte Macht auf der Erde sind“ (S. 36). „Das Außenministerium muß sicherstellen, daß unsere Botschaften im Ausland ideologische Zeitschriften und Periodika haben, um die strahlende Ansicht des Islam aller Welt mitzuteilen. Wenn das wahre Gesicht des Islam ... wahrgenommen wird, dann wird der Islam universal und sein stolzes Banner überall entfaltet sein“ (S. 37).

„O Muslime und muslimische Länder der Welt! Erhebt euch und holt euch eure Rechte mit euren eigenen Zähnen und Händen ... Vereinigt euch unter dem stolzen Banner des Islam und bekämpft die Feinde des Islam!“ (S. 55). Die Revolutionsziele Khomeinis sind - da verfassungsmäßig verankert -noch heute gültig: Ausschaltung von Oppositionen, Islamisierung der Welt nach iranischem Vorbild, Sturz westlich beeinflußter Regierungen.

Die Partei Allahs in Münster

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes ist die Moschee des Islamischen Zentrums Münster i.W. „zentrale Anlaufstelle“ der libanesischen „Hizb Allah“, der „Partei Allahs“. Die Hizb Allah vertritt die Interessen der Schiiten des Libanon, will das Land nach iranischem Vorbild umwandeln und kämpft terroristisch gegen die israelische Besetzung des südlichen Libanon.

Zum Friedensprozeß in Israel äußerte sich Hassan Nasrallah, Führer der mit iranischer Hilfe gegründeten Hizb Allah, in einem Interview:

„Er (Barak) wird von uns nur Feuer und Blei bekommen. Unser Kampf wird „weitergehen, bis auch der letzte israelische Soldat von libanesischem Boden verschwunden ist. Ich will, daß sovielsJsTaelis wie möglich fallen ... Palästina muß wieder arabisch werden“ (zitiert im Verfassungsschutzbericht 1999, S. 177).

Beim alljährlichen „Jerusalem-Tag“ demonstrieren zahlreiche Hizb-Allah-Mitglieder gegen Israel.

„Israel muß verschwinden!“

Der „Tag Qudds“ (Jerusalem-Tag) wurde von Ayatollah Khomeini allen Muslimen zur Pflicht gemacht:

„Wir stehen voll und ganz hinter dem Widerstandskampf der palästinensischen und südlibanesischen Brüder und Schwestern gegen das usurpatorische Israel. Nicht die muslimische Nation Irans, kein Muslim und ganz allgemein kein freiheitlich gesinnter Mensch wird Israel offiziell anerkennen. Wir werden stets unsere palästinensischen und arabischen Geschwister unterstützen. Wir alle müssen uns erheben, Israel ein Ende bereiten und das^ heroische palästinensische Volk an dessen Stelle setzen. Der „Tag Qudds“ muß unter den Muslimen aktuell werden und sie zum Aufwachen und zur Wachsamkeit animieren. Die Muslime der Welt haben den „Tag Qudds“ als Tag aller Muslime, ja aller Entrechteten dieses Erdenrundes zu verstehen ... Alle Muslime sind ganz grundsätzlich verpflichtet, sich für die Befreiung „Qudds“ einzusetzen und die islamische Welt von jenem Unheil, von dem sie heimgesucht ist, zu erlösen ... Der „Tag Qudds“ ist der „Tag des Islam“... Israel muß von der Bildfläche verschwinden!“ (Imam Khomeini in „Worte und Weisheiten“, Teheran 1993, S. 171f).

Zusammen mit Israel erklärt Khomeini Amerika und mit ihm den ganzen Westen zum Erzfeind:

„Amerika ist „Feind Nr. eins“ ... Die islamischen Völker verabscheuen die Gewaltmächte, insbesondere Amerika ... Der Erzfeind des Islam, des Heiligen Koran und hochverehrten Propheten sind die Gewaltmächte, insbesondere aber Amerika und dessen verderbte Ausgeburt Israel... Der amerikanische Staatspräsident soll wissen und sollte sich dessen bewußt sein, daß er in den Augen unserer Nation die widerwärtigste Person ist...

Die Erziehung im Westen nimmt dem Menschen seine Menschlichkeit. Meinen wir denn, daß alles Gute im Westen zu finden ist? Niemals!

Das, was im Westen gegeben ist, ist die Aufzucht „reißender Tiere“

(a.a.O., S. 180 ff).

Weltweit werden islamische Widerstandsbewegungen vom Iran unterstützt, um die „Islamische Revolution zu exportieren“. Terroranschläge der HAMAS in Israel werden als „göttliche Vergeltung“ und „gerechte Strafe“ proklamiert. Offiziell distanzierte sich die iranische Regierung nach Khomeini von mehreren Attentaten radikaler Palästinenser, verurteilte sie aber nicht.

An der Universität Münster lehrte der Libanese und kath. Priester Prof. Dr. Adel Khoury. Er kehrte im Jahr 2000 in den Libanon zurück. In Deutschland machte er sich einen Namen mit zahlreichen Publikationen über den Islam. Häretisch und unwissenschaftlich übersetzt er den Namen des Götzen Allah mit „Gott“ und ist dadurch mit verantwortlich für die Verwirrung vieler Christen. In dem von Khoury gegründeten CIS-Verlag Altenberge wurde bis 2001 die islamische Vierteljahresschrift „Moslemische Revue“ herausgegeben, in seinem „Oros-Verlag Altenberge“ erschienen die „Religionswissenschaftlichen Studien“, unter ihnen die „Festschrift für Muhammed Salim Abdullah zum 65. Geburtstag“.

„Der gesamte Islam ist Politik“

Da „von immerwährender Aktualität“, gab Teheran „Worte und Weisheiten Imam Khomeinis“ 1993 (1. Auflage) heraus, eine Sammlung aus seinen Reden, die über die Islam-Zentren verbreitet und in deutscher Übersetzung Iran-Besuchern vor dem Abflug als Geschenk überreicht werden. Darin heißt es u.a.:

„Der Islam bildet die Spitze der Zivilisation und die großen islamischen Gelehrten stehen auf der höchsten Zivilisationsstufe ... Wir sind davon überzeugt, daß der Islam die einzige Lehre ist, die die Gesellschaft rechtzuleiten und ihr zum Fortschritt zu verhelfen vermag. Wenn die Menschheit die tausenderlei Schwierigkeiten, die ihr zu schaffen machen, meistern will und ein menschenwürdiges Dasein wünscht, so sollte sie beim Islam Zuflucht suchen ...

Der Islam ist heute mit der gesamten Welt des Unglaubens konfrontiert. Keine Macht ist dem Islam gewachsen ...

Wahrlich der gesamte Islam ist Politik. Der Islam ist eine politische Religion. Alles in ihm hat auch einen politischen Aspekt... Jedes Land, in dem die islamischen Gesetze gehandhabt werden, wird sich zweifellos zu einem der fortschrittlichsten Staaten der Welt entwickeln ...“

Aufruf zu Takiya

„Unsere Aufgabe ist es, den Islam zu schützen und zu verteidigen. Wenn wir den Islam in Gefahr sehen, haben wir alles zu tun, um ihn zu schützen. Auch wenn es unser aller Leben koste ...

Taquieh (= Takiya) ist angebracht wemfes dem Wohle der Religion (des Islam) dienlich ist! (a.a.O.).

In einer Fußnote erklärt Teheran: „Taquieh - Verschweigen bzw. Geheimhalten der Ansichten und religiösen Überzeugungen in Fällen, da es dem Wohle der Religion (des Islam) dienlich ist und ansonsten Würde, Leben und Gut in Gefahr geraten würde (also auch in privaten Angelegenheiten).

In der schiitischen Glaubenslehre gehört diese, Taquieh-Regelung’ zu jenen wichtigen Verordnungen, deren Befolgung von den jeweils gegebenen Bedingungen und Umständen abhängig ist.“

„Sieht der Mensch die Religion Allahs in Gefahr, hat er sich für Allah zu erheben. Wenn er die Gebote des Islam gefährdet weiß, hat er sie - Allahs wegen - zu verteidigen ...Es ist unsere .Pflicht’, überall auf diesem Erdenrund über den Islam aufzuklären ...“ (a.a.O.).

„Moscheen sind Stätten des Kampfes“

„Die Moschee ist ein Zentrum politischer Meetings. Die Moschee ist ein Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit. ,Mihrab’ (arab. Moschee) bedeutet,Stätte des Kampfes, des Gefechtes’ - gegen Satan und Tägut (die Widersacher und Götzendiener).

Besucht die Moscheen. Das ist heute Pflicht... Schützt eure Moscheen Seid keine .Intellektuelle westlichen Modells’ ... Die Moschee ist eine islamische Festung ... Haltet diese (Revolutions-)Bewegung durch die Moscheen - die die festen Burgen des Islam sind - aufrecht und bringt sie mit islamischen Maximen voran ...

Der Sieg ist euer! Darum, weil ihr euch bereit gemacht habt, das Schahädat (Märtyrertod) zu empfangen ... Guide (Vorbild) ist uns jener zwölfjährige Knabe, der sich (im Irak/Iran-Krieg) mit seinem jungen, reinen Herzen und einer Granate in der Hand unter einen feindlichen Panzer rollte, diesen zur Explosion brachte und dabei selbst den Schahädat fand ...Ob wir getötet werden oder töten, Allah ist mit uns ... Wenn wir töten, so geschieht dieses auf dem Weg Allahs und ist ebenfalls ein Sieg. Zu einer Revolution gehört Opfermut. Voraussetzung zu einer Revolution ist das Bereitsein zum Schahädat... Wenn wir getötet werden, so kehren wir ein ins Paradies. Und wenn wir töten, so öffnen sich uns ebenfalls dessen Tore ... Wir sind Männer des Kampfes. Kapitulation gibt es für einen Muslim nicht... Allah hat uns aufgetragen, den Gegnern des Islam und des islamischen Volkes die Stirn zu bieten ... Die islamischen Länder und die Ehre der Muslime zu verteidigen, zählt zu den göttlichen religionsgesetzlichen Pflichten und ist für uns alle ein ,Muß’„ (a.a.O.).

Muslime ohne Maske

Das Logo des HDI (Haus des Islam) in Lützelbach, Odenwald, zeigt eine Moschee mit Minarett. Die hauseigene Moschee aber ist namenlos.

Der HDI-Verein erstand 1983 ein Gebäude in der Schillerstraße käuflich. Über die Finanzierung gibt die Selbstdarstellung im HUDA-Frauen-Alma-nach, Rastatt 1996, (S. 70) Auskunft:

„Wir suchten nach einem Haus zum Mieten. Dann kam ein Anruf aus Kuwait: ein syrischer Bruder wollte uns unbedingt treffen. ... Wir informierten den Bruder über unseren Fund, und schon drei Tage später holten wir ihn vom Flughafen ab. Er hatte kein großes Gepäck dabei, aber einen kleinen Aktenkoffer in der Hand.

Am nächsten Tag gingen wir gemeinsam zum Notar, um den Kaufvertrag zu unterzeichnen, auch der Koffer war dabei. ... Der Notar fragte uns, wie wir bezahlen wollten. Wir warfen dem Bruder fragende Blicke zu und er zeigte bescheiden auf den Koffer. Verblüfft fragte uns der Notar: ,Sie wollen doch nicht etwa sagen, daß Sie all das Geld in bar darin haben?’ Wir bejahten ihm seine Frage. Zusammen mit dem Notar gingen wir zur Bank, die extra für uns öffnen mußte. ... Das Geld verschwand gezählt im Tresor, und Allah dankbar gingen wir mit dem Kaufvertrag nach Hause.“

Die Zusammenarbeit des HDI mit deujslamzentren München und Aachen beweisen die Identifikation mit dem Programm der Muslimbrüder syrischer und ägyptischer Herkunft. Der Leiter des HDI Lützelbach, Mohammad Siddiq, wurde am 24.1.1976 als Mitglied des IZ München und am 29. 6. 1978 als Mitglied des IZ Aachen eingetragen. Alljährlich werden im HDI Lützelbach die Treffen Deutschsprachiger Muslime (TDM) veranstaltet.

Durch einen glücklichen Umstand gelang es mir, in den Besitz von Video-Aufzeichnungen einiger TDM-Veranstaltungen zu kommen. Sie beweisen, daß Muslime Takiya praktizieren, wenn sie bei allen möglichen Gelegenheiten beteuern, sie würden in Deutschland keine Missionsarbeit betreiben, wie z.B. Salim Abdullah, Direktor des „Zentralinstitutes Islam-Archiv“, Soest, im Weltspiegel (8/97): „Der Islam legt seinen Gläubigen zwar auf, die Botschaft des Koran in alle Welt zu tragen, er kennt jedoch keinen, wie auch immer gearteten Missionsbefehl.“

Im HDI Lützelbach werden Muslime in Wochenendseminaren und Tagungen eigens für die da-wä-Arbeit (Missionierung Deutschlands) geschult. Sie erhalten Anleitungen, wie sie an Info-Ständen und bei Gesprächen an Haustüren aufzutreten haben, mit welchen Worten sie Einladungen aussprechen und Geschenke überreichen sollen, wie sie Islam-Schriften verbreiten, was sie unter Dialog zu verstehen und wie sie ihn zu führen haben. Sie werden belehrt, daß jeder Muslim ein Da-i, ein Missionar zu sein hat, dem Willen Allahs gehorchend.

Das deutsche Kalifat

„Da-wa als Lebensaufgabe“ lautet zum Beispiel das Thema des TDM1994, oder „Chancen und Grenzen des Dialogs, hat der Dialog mit dieser Gesellschaft eine Zukunft?“ (1996).

Aber auch die politischen Ziele der Muslime in Deutschland werden ohne Maske bei diesen internen Treffen - ohne Pressebegleitung - deutlich: „Die Zukunft der Muslime in Deutschland“ (1995) und „Politische Mitwirkungsmöglichkeiten für deutsche Muslime“ (1992).

Folgende Aussagen muslimischer Referenten sind auf dem Video des TDM 1995 dokumentiert: „Es ist Aufgabe der Muslime, Veränderungen herbeizuführen in Richtung Allah.“ Der Vortrag „Ein Muslim als Bürgermeister“ warb eindringlich dafür, daß Muslime sich als Kandidaten aufstellen lassen. Als strategisches Mittel wurde die Unterwanderung empfohlen, „in anderen Institutionen mitmachen und sich als Muslim einbringen“, im Tierschutzverein z.B., „da er eine sehr starke Lobby ist und Schächten eine sehr tierfreundliche Art und Weise ist“. „Islamische Politik muß an der Basis betrieben werden, in Gewerkschaften und Bildungseinrichtungen.“ In Volkshochschulen sollten Kurse angeboten werden, „als Möglichkeit, hierda’wa zu machen“.

Dr. Nadeen Elyas, Vorsitzender des ZMD, begründet seine Gratulationsschreiben an die Kirchen zu Weihnachten und anderen christlichen Festen: „Wir gratulieren zu christlichen Festen in einer Art und Weise, die zu da’wa übergeht. Wenn wir Allahs Heil wünschen, dann meinen wir Allahs Rechtleitung. Diese Art der Gratulation sehen wir als Teil von da’wa an. ... Der Dialog hat die Aufgabe, die islamische Botschaft weiterzugeben ... ohne Kompromisse“.

Ausdrücklich wurde beim TDM 1995 dazu aufgerufen, die Parteien, die Presse und Bürgerinitiativen zu unterwandern, die sich gegen Moscheebauten und Muezzinrufe organisieren. Die gemeinsamen Ziele sollten über deutsche Muslime durchgesetzt werden, „da sie mehr Rechte haben als die ausländischen“.

„Bleibt nicht allein, sondern zieht zusammen!“ Es müsse gelingen, „wenigstens vor der Öffentlichkeit eine gemeinsame Sprache zu sprechen“.

Empfohlen wurde die Einrichtung von Partnerschattsvermittlungs-Institu-ten, „um die Aufenthaltserlaubnis durch Heirat zu erwerben“. Die Muslime sind überzeugt. „In Deutschland hat sich viel geändert. Der Islam hat viel erreicht. ... In hundert Jahren wird Deutschland islamisch sein. ... Man soll die Macht Allahs nicht unterschätzen. Wenn im Bundestag zweidrittel Muslime sind, dann ist das deutsche Kalifat über die Gesetzgebung nicht mehr zu verhindern, so daß in hundert Jahren das deutsche Kalifat errichtet ist.“

Die Unterwanderung strategisch wichtiger Institutionen wird den Muslimen leicht gemacht:

Die Zahl der Mitbürgerinnen und Mitbürger muslimischen Glaubens in der Bundesverwaltung und in der Bundeswehr wird im Rahmen der nach §6 des Finanz- und Personalstatistikgesetzes durchzuführenden Personalstandsstatistik nicht erhoben. Auch aus anderen Erhebungen und sonstigen Unterlagen stehen keine statistischen Angaben zur Verfugung.

„....., In den Personalbögen bei der Einstellung wird die Religionszugehörigkeit nicht abgefragt, im Rahmen der Besoldung/Vergütung werden nur die Konfessionen „evangelisch“ und „katholisch“ erfaßt, unter den Übrigen verbergen sich neben den Muslimen alle anderen Religionen und diejenigen, die keiner Religion angehören“

(Aus: Antwort der Bundesregierung,ßmcksache 14/4530 vom 8.11.2000).

Schari’a in Deutschland?

Das islamische Rechtssystem

Einzige Quelle des islamischen Rechtssystems ist der Wille Allahs, der im Koran festgeschrieben ist und in der Sunna Muhammads, den Anweisungen und Handlungen Mohammeds, die den Willen Allahs ausdrücken und deshalb bindend sind.

Der Koran ist nach islamischer Auffassung verbale Inspiration, Wort Allahs, das ohne den geringsten Irrtum überliefert ist. Die Unveränderbarkeit der Vorschriften des Koran gehört zu den islamischen Glaubensgrundsätzen.

Einziger Gesetzgeber ist Allah, der in über 500 Koran-Versen präzise Vorschriften macht - so zum Strafrecht, Eherecht und Erbrecht und allgemeine Vorschriften zum Eigentums- und Kaufrecht.

Wo Koran und Sunna keine Aussagen machen, gelten der Consensus der islamischen Gelehrten und der Analogieschluß, der nicht geregelte Fälle an den bereits entschiedenen ausrichtet.

Die Schari’a ist ein starres Rechtssystem, grundsätzlich unveränderlich, dem menschlichen Einfluß entzogen und seit dem 10. Jahrhundert gebunden an die Rechtsvorstellungen damaliger Juristen: „Das Tor des selbständigen juristischen Bemühens ist geschlossen.“

Nach islamischer Auffassung stehen das gesamte gesellschaftliche und staatliche Leben unter dem Gebot Allahs. Der Islam ist eine Gesetzesreligion, die das private und öffentliche Leben prinzipiell beeinflußt. Religion, den Willen Allahs, von der Politik zu trennen, ist für Muslime eine Absurdität. Muslime stehen in all ihren Lebensäußerungen unter dem Gesetz Allahs.

Der Islam kennt vier Rechtsschulen der Sunniten und eine der Schiiten. Alle fünf Rechtsschulen stimmen darin überein, daß Koran und Sunna Mohammeds die eigentlichen Rechtsquellen sind. Sie unterscheiden sich lediglich in den Rechtsmitteln, über die weder Koran noch Sunna eine Aussage machen.

Das islamische Strafrecht

Allah hat im Koran für bestimmte Delikte bestimmte Strafen festgelegt. Eine Reform des auf dem Koran beruhenden Strafrechts ist deshalb unmöglich. Die Offenbarungen Allahs gelten absolut und für alle Zeiten. Die Todesstrafe z.B. ist ein untrennbarer Bestandteil des Islam. Die im Koran festgelegten Strafen betreffen die Unzucht, den Genuß berauschender Getränke, Diebstahl, Raub, Apostasie und Tötungsdelikte.

„Die Hure und den Hurer geißelt jeden von beiden mit hundert Hieben. ... Und eine Anzahl der Gläubigen soll Zeuge ihrer Strafe sein.... Diejenigen, welche züchtige Frauen verleumden und hernach nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben ...“ (Sure 24, 2f).

Die Geißelung gilt für Täter, die nicht verheiratet sind. Auf Ehebruch steht nach der Sunna die Todesstrafe durch Steinigung: „Wahrlich die Steinigung ist eine gerechte Strafe für denjenigen, der Unzucht begeht und verheiratet ist“ (Buharyy).

Nach dem Koran ist einem Dieb beim erstenmal die rechte Hand, im Wiederholungsfall der linke Fuß abzuschlagen:

„Dem Dieb und der Diebin schneidet die Hände ab als Vergeltung für das, was sie begangen haben und als abschreckende Strafe von Allah“ (5, 42).

Unbestraft bleibt nach der Sunna u.a. die Entwendung von Kreuzen zum Zweck der Zerstörung.

Auf Raub, Tötung und Kampf gegen den Islam stehen Verbannung oder die Todesstrafe:

„Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seine Gesandten befehden, ist der, daß sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Land vertrieben werden“ (5, 37).

Für Mord ist die Wiedervergeltung vorgeschrieben:

„Vorgeschrieben ist euch die Wiedervergeltung im Mord. Der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, und das Weib für das Weib“ (2, 173). „Ist jemand ungerechterweise getötet, so geben wir einem nächsten Verwandten Gewalt“ (17, 35).

Verzichtet der Berechtigte auf die Wiedervergeltung, so hat der Täter ein angemessenes Blutgeld zu zahlen: „Der, dem von seinem Bruder verziehen wird, bei dem lasse man Güte walten; doch Entschädigung sei ihm reichlich“ (2,173).

Die Strafe für Weintrinken bzw. berauschende Getränke ist nach der Sunna die Geißelung. Das Strafmaß wird von den Rechtsschulen unterschiedlich festgelegt. „O ihr, die ihr glaubt, siehe der Wein, das Spiel ... sind ein Greuel.... Meidet sie“ (5, 92).

Nach der Sunna trifft Allahs Fluch denjenigen, der Alkohol trinkt, herstellt, serviert, kauft, verkauft, verschenkt und mit Trinkern zusammensitzt.

Religionsfreiheit im Islam ?

Selbstbewußt und klagefreudig nehmen die Muslime in Deutschland den Art. 4, Absatz 1 und 2 des Grundgesetzes für sich in Anspruch. Um ihre Ziele durchzusetzen, tragen sie vor, der Islam sei die einzige Religion, die wahre Toleranz übe und Religionsfreiheit schon immer gewährt habe. Sie verweisen dabei auf den Koran-Vers 2, 256 „Es gibt keine Gewalt in der Religion“ und betonen, daß der Übertritt zum Islam mit keinerlei Zwang verbunden sei. Christen und Juden könnten in den islamischen Ländern frei ihre Religion ausüben und stünden unter dem besonderen Schutz des Islam. Das ist Takiya, die islamische Heuchelei „auf dem Weg Allahs“, auf dem Weg der Eroberung Deutschlands für den Islam:

Der Artikel 4 „Glaubens- und Bekenntnisfreiheit“ des deutschen Grundgesetzes lautet:

„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich (1). Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet (2)“.

Nach dem deutschen Grundgesetz ist die Religionsfreiheit Grundrecht eines jeden Menschen, ein Menschenrecht. Jeder kann sich in Freiheit seine Überzeugung von Gott und sittlichen Werten bilden, nach denen er sein Verhalten ausrichtet.

Nach dem deutschen Grundgesetz ist jeder Bürger außerdem frei, seine Überzeugung nach außen kundzutun und privat oder öffentlich Kulthandlungen auszuüben.

Der Islam hat ein grundsätzlich anderes Verständnis von Religionsfreiheit:

Die Verfassungen islamischer Staaten gewähren zwar das Recht auf „Glaubensfreiheit“ und freie Ausübung religiöser Kulthandlungen, betonen aber zugleich, daß der Islam Staatsreligion ist und die Scharia, das islamische Recht, Quelle der staatlichen Gesetzgebung.

Nach dem Koran und damit nach Auffassung eines jeden Muslim ist Leugnung islamischer Wahrheiten oder der Übertritt zu einer anderen Religion, Apostasie, Glaubensabfall:

„Wenn sie sich (vom Islam) abkehren, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet“ (Koran 4, 89).

Ein Apostat ist, wer

·                   • Allah lästert,

·                   • den Koran kritisiert,

·                   • Muhammad beschimpft,

·                   • seine islamischen Pflichten nicht erfüllt,

·                   • die Speisevorschriften des Islam mißachtet,

·                   • zu einem anderen Glauben überwechselt.

Nach islamischer Auffassung sind Christen und Juden „Leute des Buches“, d.h. sie haben - wie der Islam - Offenbarungen Allahs erhalten diese aber verfälscht. Da sie aber zumindest einen Teil der Wahrheit besitzen, werden sie in islamischen Staaten geduldet und gelten als „schutzwürdig“, vorausgesetzt, sie erfüllen die ihnen auferlegten Pflichten: Zahlung der Kopfsteuer, Loyalität gegenüber dem islamischen Staat und Verzicht auf Kritik und Missionierung.

Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ dagegen, von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10.12.1948 verkündet und für alle unterzeichnenden Staaten verbindlich seit dem 19.12.1966, sagt in Art. 18,1 des „Bürgerschaftspaktes“:

„Jedermann hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht umfaßt die Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung eigener Wahl zu haben oder anzunehmen, und in Freiheit seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen öffentlich oder privat, durch Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung oder Unterricht zu bekunden.“

Die Menschenrechtserklärungtier UN meint ausdrücklich christliche und nicht-christliche Religionen. Es ist den Staaten nicht erlaubt, zwischen schutzwürdigen und nicht schutzwürdigen Religionen zu unterscheiden. Es ist den Staaten nicht erlaubt, den Glauben ihrer Bürger zu bewerten oder eine bestimmte Religion zu fordern.

Die verbindliche islamische Rechtslehre dagegen anerkennt als Religionen nur die sog. Buchreligionen, das Judentum und Christentum. Die Anhänger anderer Religionen, Heiden, Buddhisten, Hindus z.B. oder Anhänger von Weltanschauungen, Atheisten, Kommunisten, z.B. haben keine Religionsfreiheit, d.h. in islamischen Staaten keine Möglichkeit, ihre Religion oder Weltanschauung auszuüben.

Weder für sie noch für Muslime, die den Islam verlassen wollen, gilt der I vielzitierte Koran-Vers „Kein Zwang in der Religion“.

Die Verfassungen islamischer Staaten, die Glaubensfreiheit garantieren,! erlauben ausdrücklich nicht, daß ein Muslim den Islam verläßt:! Die „Allgemeine islamische Menschenrechtserklärung“ des Islamrates für Europa, am 19.9.1981 in arabischer Sprache und bezeichnenderweise nur in gekürzter französischer und englischer Fassung veröffentlicht, stellt in ihrem Art. 12a ausdrücklich fest, daß jeder glauben könne, was er wolle, solange er sich der Scharia unterwerfe.

Auch die „Erklärung der Menschenrechte“ der „islamischen Konferenz“ (Sitz in Dschidda/Mekka) von 1979 verpflichtet in Art. 29 jeden Muslim, im Islam zu bleiben. Verboten ist ihm, eine andere Religion anzunehmen.

Alle islamischen Menschenrechtserklärungen sind mit der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen nicht vereinbar. Der Koran-Vers: „Es gibt keinen Zwang in der Religion“ gilt nicht für den Religionswechsel. Nach islamischer Auffassung ist der Abfall vom Islam politischer Verrat, Hochverrat, der eine existenzielle Gefährdung der islamischen Gemeinschaft, der umma, darstellt und deshalb Zwangsmaßnahmen nach sich zieht.

In diesem Zusammenhang ist auch das Verbot der Missionierung unter Muslimen zu sehen. Mission in islamischen Ländern ist Verletzung der gebotenen Loyalitätspflicht gegenüber dem islamischen Staat und wird deshalb strafrechtlich verfolgt.

„Die islamische Fahne“, führende Wochenzeitung in der islamischen Welt, erklärte am 7.12.1992:

„Die Feinde des Islam machen aus der Todesstrafe des Übertritts einen Anlaß, um gegen den Islam mit Hetzen, Zweifel und Angriffen vorzugehen. Sie sagen uns: .Warum tötet ihr diejenigen, die vom Islam abgefallen sind, während ihr zur gleichen Zeit sagt, daß es in der Wahl der Religion keinerlei Zwang bei euch gibt?’

Wir Muslime antworten ihnen: ,Es gibt zwar keinen Zwang, wenn du von einer anderen Religion zum Islam übertrittst, denn der Islam zwingt niemanden, Muslim zu werden. Wenn du aber zum Islam übergetreten bist und deine Seele dann zu dir spricht, wieder aus dem Islam auszutreten, so werden wir dich umbringen’„ (S. 11).

Pflicht zu da’wa

Ausdrücklich betont die Präambel der islamischen Menschenrechtserklärung von 1989, daß es Pflicht eines jeden Muslim ist, die Nicht-Muslime zur Annahme des Islam aufzufordern, weil die Menschheit nur durch den Islam zu retten sei.

Das Ziel eines jeden Muslim ist und bleibt, die Welt und damit auch Deutschland für Allah zu erobern. Die Muslime in Deutschland verstehen ihr gesamtes öffentliches Wirken als „da’wa“, all ihre Verlautbarungen, ihre Grußbotschaften zu christlichen Hochfesten, ihre Dialog-Veranstaltungen, die „Tage der offenen Moschee“ usw. Sie berufen sich auf das deutsche Grundgesetz, das Missionierung ausdrücklich als Grundrecht garantiert.

Jeder Muslim ist von Allah verpflichtet, einen Teil seines Vermögens für da’wa einzusetzen: „Die Almosen (d.h. die Pflichtabgaben) sind für die Bedürftigen ... und für diejenigen, die für die Sache des Islam gewonnen werden sollen“ (Sure 9, 60).

Im März 2001 stellte die „Islamische Zeitung“ (Potsdam) ein da’wa-Projekt in Berlin vor:

„Es ist keine Frage, daß für jeden Muslim in Deutschland die Verpflichtung besteht, Nicht-Muslime zum Islam einzuladen. Es war immer so: ein authentischer Islam gewinnt immer auch die Menschen vor Ort. Allerdings können viele Muslime dieser Verpflichtung aus ökonomischen oder sprachlichen Gründen oft nicht nachkommen. Es ist auch logisch, daß die Da’wa-Arbeit gerade auch von deutschen Muslimen organisiert werden sollte. Deutsche Muslime finden leichter den richtigen Jon’ und sind sich bewußt, nicht als ,Missionare’ aufzutreten. Aber, es ist auch wichtig, daß sie von allen Mustimen, die in Berlin leben, unterstützt werden. Für die Situation der Muslime ist es natürlich auch wichtig, daß^e Menschen vor Ort ein möglichst positives Bild über den Islam bekommen. Eine starke Da’wa-Arbeit stellt auch sicher, daß der Islam in Deutschland nicht als ein Gastarbeiterphänomen erscheint. Kurzum: Da’wa ist natürlich ein Anliegen aller Muslime. Die islamische Gemeinschaft in Potsdam hat nun ein Programm begonnen, einige Muslime (Dais) völlig für die Da’wa-Arbeit freizustellen. Ihr Beruf oder besser Berufung ist es ausschließlich - wenn man so will hauptberuflich -für die Da’wa-Arbeit tätig zu sein. Sie organisieren fortlaufend Veranstaltungen und halten Vorträge in Berlin und Ostdeutschland. Sie sind auch bereit, die Öffentlichkeitsarbeit der Moscheen zu unterstützen. Muslime können auch deutsche Freunde oder Bekannte jederzeit in die Potsdamer Gemeinschaft einladen. Ziel der Potsdamer Gemeinschaft ist es, mindestens 10 Muslime für diese Arbeit in Berlin freizustellen. Muslime, die nicht in der Lage sind, an dieser Arbeit teilzunehmen, sollten das Programm zumindest finanziell unterstützen, denn es ist klar, daß diese Muslime auch finanziert werden müssen. Mit einem Beitrag in Höhe von 50,- DM oder 100,- DM im Monat kann so jeder Muslim die Da’wa-Arbeit unterstützen. Alle Muslime sind daher eingeladen und aufgefordert, sich dieser Initiative anzuschließen.“

Wenn Muslime von Toleranz sprechen und diese für sich einfordern, verschweigen sie, daß der Islam ein anderes Verständnis von Toleranz hat als der deutsche Staat.

Islamische Staaten verstehen unter Toleranz die Bereitschaft, Christen und Juden als Bürger zu dulden, zu ertragen - wenn sie ihre Pflichten erfüllen. In allen islamischen Staaten sind die „schutzwürdigen Leute des Buches“ Bürger 2. Klasse, niemals den Muslimen gleichberechtigt.

Das deutsche Grundgesetz dagegen gewährt nicht staatliche Toleranz. Es fordert diese von den Bürgern untereinander. Der deutsche Staat ist Hüter der Toleranz.

Religionsfreiheit in demokratischem Verständnis setzt die Trennung von Staat und Religion voraus. Religionsfreiheit der islamischen Staaten dagegen ist Propagierung des Islam. Neutralität in religiösen Angelegenheiten ist dem Islam völlig fremd. Der Islam ist Staat und Religion (al-islam din wa daula).

Wie es mit Religionsfreiheit und Toleranz in der Praxis aussieht, wird deutlich in den täglichen Nachrichten über Christenverfolgungen in den islamischen Ländern.

Christenverfolgung in der Türkei

Hanna Aydin, Abt des syrisch-orthodoxen Klosters in Warburg, fragt in seinem Buch „Die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien“ (Bar Hebräus-Verlag 1990): „Stirbt der Tur Abdin?“

„Der Rest von ca. 3.500 syrisch-orth. Christen in Tur Abdin (Türkei) lebt immer mehr in Furcht. - Unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich ist es, daß die Syrer als Christen friedlich unter Türken leben können“... (S. 134). „Die Verbotsmaßnahmen und die Begrenzung der menschlichen Freiheit sind Bestandteil des islamischen Staates. Der islamische Staat begreift sich als Gemeinschaft der Gläubigen. Alle christlichen Bestimmungen, die in der christlich-humanitären Welt legitimiert sind, aber nicht aus dem Koran oder dem Seriat (Scharia) stammen, werden für ungültig erklärt.

Heute sprechen viele europäische Politiker von der Demokratie der islamischen Staaten; aber die so sprechen, glauben selbst nicht an die Demokratie der islamischen Staaten. Um ihre eigenen Ziele zu erreichen, ignorieren sie vielmehr die Ungerechtigkeiten in diesen Staaten. ...

In der Geschichte kam und kommt es bis heute vor, daß der Islam besonders in Asien andere Religionen nicht toleriert und sie unterdrückt. Im 20. Jahrhundert ist genügend Literatur erschienen, die die Ungerechtigkeit der islamischen Herrscher zum Ausdruck bringt. Besonders in den letzten 20 Jahren wurde der Informationsfluß zwischen den Staaten verbessert, durch die neuen Medien und deren technische Möglichkeiten.

Die gewaltsame Unterdrückung anderer Religionsgemeinschaften durch den Islam ist nach dessen eigenen Vorschriften eine sehr gute Tat, durch welche der gläubige Muslim den Willen Allahs erfüllen kann. Durch die Androhung von Gewaltmaßnahmen erlangt der muslimische Herrscher eine politische und soziale Machtstellung und kann von seinen Untertanen Steuern fordern, soviel er will, da es keine festen Bestimmungen darüber gibt. Für den Muslimen gibt es die Würde des Menschen nur im Bereich der islamischen Glaubensgemeinschaften, Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften besitzen jedoch keine menschliche Würde.

Sie sind nur dem äußeren Anschein nach Menschen und gleichzeitig Geschöpfe, die Allah zum Nutzen der muslimischen Gläubigen erschaffen hat. Noch konkreter gesagt: Die Menschen außerhalb der muslimischen Glaubensgemeinschaft sind nur dem Äußeren nach Menschen, in Wirklichkeit stehen sie auf derselben Stufe wie Tiere, sie sind Geschöpfe wie diese und produzieren Lebensmittel für den Islam (Volk Allahs), wie auch die Tiere Nahrungslieferanten für den Menschen sind. Solche islamischen Vorstellungen sind für den rational denpehden Europäer unvorstellbar.

Ein gläubiger Muslim denkt z.B., daß alles, was der Christ besitzt, sein Hab und Gut bis hin zu seiner Frau, gleichzeitig ihm gehört, und daß er alles damit machen dürfe, was er wolle. Wenn ein Muslim einen unschuldigen Christen umgebracht hat, so ist dies nicht gut, wohl aber keine Sünde. Aber wenn der Muslim ihn zu bekehren versuchte, und der Christ dies ablehnte, dann darf ihn der Muslim nicht nur umbringen, sondern er ist vom Koran her dazu verpflichtet. Die Muslime nennen diese Tat,Kesk’ oder.Gasel’, d.h. waschen: Nach der Tötung eines Nicht-Muslims muß der Muslim seine Hände mit dem Blut des Umgebrachten waschen, damit sie im Paradies bei Allah leuchten können, weil er für seine Religion jemanden, der Allah ablehnte, umgebracht hat.

Warum denken die Muslime so, obwohl es im Gegensatz zum heutigen Weltverständnis steht, wo man sich um den Frieden der Welt, die Gerechtigkeit, Menschenrechte, Brüderlichkeit, Gewissensfreiheit, Emanzipation usw. bemüht?

Im Koran, dem heiligen Buch des Islam, und im Seriat steht als Pflicht für jeden Muslim, andere Religionen zu bekämpfen, bis auf der ganzen Welt nur Allah verehrt wird“ (S. 50 f).

„Obwohl im türkischen Zivilgesetzbuch in den §§ 19 und 124 die Gleichheit für alle Bürger festgestellt ist, wird sie für die Christen nicht praktiziert.

Man darf niemals fragen: Was steht im türkischen Gesetzbuch?. Sondern vielmehr muß die Frage lauten: Was wird konkret praktiziert? In der Praxis kann z.B. kein syrischer Christ Polizist, Jurist, Journalist, Pilot, General, Offizier oder Beamter werden.

Die Christen dürfen keine Kirche bauen noch Kirchen renovieren. Auch der Unterricht der Katechese in der arabischen Muttersprache und in der christlichen Religion ist verboten. Die Predigt in der Kirche in Istanbul muß türkisch sein, und ein Kriminalpolizist kontrolliert sie in Zivil. Religiöse Feste außerhalb der Kirche, wie z.B. bei den Katholiken Fronleichnam, sind untersagt.

Auch wurden, wie ich erwähnt habe, die syrischen Klosterschulen mit ihren Bibliotheken durch die Regierung geschlossen und versiegelt. Einige Klöster wurden zwangsweise von den kurdischen Feudalherrschern (Agas) zum Stall für ihre Tiere umgewandelt und einige große Kirchen zu Moscheen.

Was bleibt den syrischen Christen in der Türkei zu tun übrig? Sie können nur entweder Bauer, Händler oder Handwerker sein. Wenn sie Handwerker sind, werden sie ständig von islamischen Banditen überfallen. Auf den Schutz der Regierung können sie sich nicht verlassen.

Wenn sie Bauern sind, werden kurz vor der Ernte ihre Feldfrüchte ständig geplündert. Ihr Vieh und ihre Herden werden von Banditen geraubt, auf LKW’s geladen und in den Städten verkauft. Außerdem gibt es auch Fälle von Mord und Frauen- und Mädchenentführung.

Die Asylanträge sind Zeugnisse für solche Ereignisse.

Diese Vorfälle sind alle bei der türkischen Regierung bekannt“ (S. 135). Seit Dezember 1999 hat die Türkei den Status eines Kandidaten für die EU. Nach Erkenntnissen der IGfM, der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Frankfurt, hat sich die Lage der Christen seitdem nicht wesentlich gebessert.

Ob die Menschenrechte, wie sie die demokratischen Erklärungen verstehen, in einem Staat geachtet werden, hängt nicht in erster Linie davon ab, ob sie in einer Verfassung genannt werden, sondern von ihrer Geltung in der alltäglichen Wirklichkeit.

Wenn sich Muslime in Deutschland auf das Recht der Religionsfreiheit berufen und häufig gerichtlich für sich einfordern, verweigern sie diese nicht nur allen Nicht-Muslimen, sondern auch ihren eigenen Mitgliedern, wenn sie diese auf die islamischen Pflichtgebete, Speisevorschriften usw. festlegen und islamisches Familienrecht am deutschen Grundgesetz vorbei praktizieren, indem sie z.B. ihre Frauen diskriminieren.

Sie verweigern all denen, die den Islam verlassen, das Recht auf Religionsfreiheit, indem sie Apostaten auch auf deutschem Boden bedrohen und verfolgen.

Ahmet Arpad, türkischer Journalist bei der türkischen Tageszeitung „Cumhurriyet“ schreibt in den „Stuttgarter Nachrichten“ vom 14.4.1998: „Türkische islamisch-fundamentalistische Organisationen haben sich seit Mitte der 70er Jahre in Deutschland etabliert. Sie nutzen die Religionsfreiheit im deutschen Grundgesetz nicht nur für islampolitische Machtinteressen in der Türkei aus, sondern auch, um den Islam ihrer Vorstellung in Deutschland zu verwirklichen.

Die meisten der in Deutschland operierenden islamisch-fundamentalistischen Organisationen geben sich nach außen liberal, betreiben aber nach innen Indoktrination. In ihren deutschen Verlautbarungen betonen sie stets Integrationswillen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den staatlichen Instanzen, doch in ihren türkischsprachigen Publikationen beziehen sie islamisch-fundamentalistichen Positionen.“

Auch den deutschen Bürgern wird die Toleranz verweigert, die Muslime für sich einfordern, wenn z.B. der Lautsprecher-Ruf des Muezzin gegen den Widerstand „der deutschen Urbevölkerung“ - wie es im islamischen Sprachgebrauch heißt - durchgesetzt wird, notfalls über die Verwaltungsgerichte.

Muezzin-Rufe über deutschen Dächern

Wo ein Minarett, ein „Rufturm“ steht, da wird bald der Muezzin-Ruf beantragt.

Der Islam versteht sich als „Religion des Rufes“, des „Rufes zum Islam“ (din al-da’wa), damit die ganze Welt islamisch sei:

„Allah ist es, der seinen Gesandten mit der Leitung der Religion der Wahrheit gesandt hat, damit er sie über jede andere Religion erhebe“ (Koran 61, 10).

„Bekämpft sie, bis Allahs Religion gesiegt hat“ (2, 194 und 8, 40).

An die Pflicht, Allah zu bezeugen und anzubeten - und zwar zu festgesetzten Zeiten, erinnert der Muezzin in den islamischen Ländern vom Minarett fünfmal täglich: In der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und bei Einbruch der Nacht.

„Bei der Fälligkeit des Pflichtgebetes soll einer von euch zum Gebet rufen“ (Buharyy, a.a.O.).

Jeder Muslim ist verpflichtet, den Ruf des Muezzins mitzusprechen: „Wenn ihr den Gebetsruf hört, so sprecht das gleiche, was der Muezzin sagt.“ „Wenn zum Gebet gerufen wird, verschwindet Satan mit einem Knatterton, damit er den Gebetsruf nicht hört. Und wenn der Gebetsruf vorüber ist, kehrt er zurück. Er verschwindet abermals bei der Verrichtung des Gebetes und kommt wieder, sobald das Gebet zu Ende ist“ (Buharyy).

Der Adan (auf türkisch Azan oder Ezan) muß in arabischer Sprache gerufen werden. Sein Wortlaut ist:

Allãhu akbar - Allah ist der Größte (viermal)

Ashadu allã ilãha illa-llãh - Ich bezeuge, daß es keinen Gott gibt außer Allah (zweimal)

Ashadu anna Muhammada-r-rasulu-llãh - Ich bezeuge, daß Muhammad der Gesandte Allahs ist (zweimal)

Hayy ‘ala-s-Salãh - Kommt her zum Gebet (zweimal)

Hayy ‘ala-l-falãh - Kommt her zum Erfolg (zweimal)

Allãhu akbar - Allah ist der Größte (zweimal)

La ilãha illa-llãh - Es gibt keinen Gott außer Allah

Den Adan „Gebetsruf“ zu nennen, ist eine Verkürzung seines Inhaltes: Von seinen sieben Sätzen fordert nur der 4. Satz auf zum Gebet. Alle anderen Sätze sind Bezeugung des Herrschaftsanspruchs Allahs, und als politisches Programm zu verstehen ist „Allah ist der Größte! Es gibt keinen Gott außer Allah“. Wo dieses Bekenntnis öffentlich proklamiert wird, da herrscht nach islamischer Lehre der Islam. Wer dieses Glaubensbekenntnis zweimal in Gegenwart muslimischer Zeugen ausspricht, der ist nach islamischer Lehre ein Muslim, der ist zum Islam übergetreten.

Der Muezzin-Ruf ist bewußter Affront gegen jeden Christen, der den dreieinigen Gott in den drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist als den wahren GOTT bezeugt und das erste göttliche Gebot „Du sollst keine fremden Götter neben MIR haben“ als verpflichtende Handlungsanweisung versteht.

Für christliche Anwohner einer Moschee ist der Muezzin-Ruf unzumutbar, da er sie zwangsweise und regelmäßig dem islamischen Glaubensbekenntnis aussetzt, das für Christen eine Gotteslästerung darstellt, eine Lästerung des einzigen wahren dreieinigen GOTTES.

Auch die Religionsfreiheit, auf die sich Muslime berufen, hat ihre Grenzen, und zwar dort, wo die Verletzung religiöser Gefühle den öffentlichen Frieden stört. Daß dies so ist, beweisen zahlreiche Beispiele.

Moscheevereine in Deutschland beantragen den Muezzin-Ruf in der Regel zunächst nur für das Freitagsgebet. Später fordern sie ihn dann bis zu fünfmal täglich. Ihre Anträge begründen sie mit der unwahren Behauptung, der öffentliche „Gebetsruf“ sei unverzichtbarer Bestandteil islamischer Gebete.

Ausdrücklich stellt „Der deutsche Mufti“, ein Nachschlagewerk für die Muslime in Rechtsfragen (Islamische Bibliothek, Köln, 1997) fest:

„Mit dem Adan wird zwar zur Vorbereitung, zum Gebet aufgerufen. Er selbst ist aber kein Bestandteil des Gebets“ (S. 324).

Auch Mohammed Sayed Tantawi, Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Mo-schee, die höchste Lehrautorität für sunnitische Muslime, bestätigte anläßlich seines Empfanges in der Hessen-Nassauischen Kirchenverwaltung invDarmstadt (März 1997), daß nach übereinstimmender islamischer Lehrauffassung ein Gebet keineswegs ungültig ist, wenn der Muezzin zuvor nicht gerufen hat.

Der Ruf des Muezzins solle in Deutschland gegebenenfalls so leise vorgetragen werden, daß er außerhalb der Moschee nicht zu vernehmen sei. Wörtlich sagte er: ,Wenn in Deutschland vor allem Christen, die in der Umgebung einer Moschee wohnen, sich durch den Ruf des Muezzin zum Gebet gestört fühlen, soll nach islamischem Recht dieser Ruf nur innerhalb der Moschee zu hören sein’ (FAZ vom 22.3.1997).

Genau das Gegenteil behauptet Nadeem Elyas, Vorsitzender des ZMD in seiner „Presse-Information“ vom 10.2.1998, in der er u.a. schreibt:

„In den islamischen Rechtsschulen gilt der Gebetsruf als obligatorische Pflicht’ oder zumindest als .Bestandteil der prophetischen Tradition’ ... die später errichteten Ruftürme (Minarette) und das lautsprechen/erstärkte Ausrufen stellen eine durch alle Zeiten (!) hindurch gepflegte islamische Tradi-ton in der ganzen Welt dar ... Wir Muslime verwahren uns davor, daß manche Nicht-Muslime sich das Recht nehmen, den Muslimen vorzuschreiben, was als Bestandteil ihrer religiösen Praxis gilt und was nicht als solches gelten soll ...“

Wie umstritten das Thema Muezzin-Ruf unter den Muslimen ist, wird auch deutlich an einer Stellungnahme Salim Abdullahs, Direktor des Zentralinstitutsislam-Archiv-Deutschland. In „Weltbild“ (8, 97) sagte er u.a.:

„Nach Mehrheitsauffassung der (islamischen) Gelehrten ist der Gebetsruf als ,Sunna muakkada’ einzustufen. Mit ,Sunna muakkada’ wird eine Handlung bezeichnet, die der Gesandte Mohammed meistens praktizierte, obwohl sie nicht vorgeschrieben ist. ... Der Gebetsruf sollte meiner Meinung nach möglichst ohne Lautsprecher gerufen werden.

Das entspräche jedenfalls der Intention der Gemeinde von Medina (der ersten Gemeinde Mohammeds), die sich für die menschliche Stimme entschied. Die Wärme der menschlichen Stimme wird durch einen Lautsprecher verfremdet. Liberale Moslems gehen zudem davon aus, daß auf Zuhilfenahme eines Lautsprechers auch deshalb verzichtet werden kann, weil die Moscheen zumeist nicht in einer nur von Moslems bewohnten Ansiedlung liegen.“

Deutlicher noch wurde Salim Abdullah gegenüber Idea-Spektrum (3/1997): „Ich bin gegen den Gebetsruf mit Unterstützung eines Lautsprechers. Er verfremdet die Stimme des Muezzins, er nimmt ihr die stimmliche Wärme, an deren Stelle eine Art blecherne Unpersönlichkeit’ tritt. ...Ich meine, wir sollten die menschliche Stimme nicht durch das Gequäke eines Lautsprechers zu ersetzen versuchen. ...“

Für die Schiiten legt As-Sayyid Ali al-Husayni al-Khamene’i in „Antworten auf Rechtsfragen“ (Postfach 15815/3516, Teheran, Iran) fest (S. 110): „Die Ausführung des Gebetsrufes (adan) in der bekannten Weise vom Dach aus ist unbedenklich unter der Bedingung, daß keine Belästigung der anderen bewirkt und nicht in die Häuser der Nachbarn eingesehen wird.“

Auf die Frage „Wie ist die Ausstrahlung der speziellen Programme (Sendungen) im 9esegneten Monat Ramadan für die Zeit vor der Dämmerung - außer dem Morgenruf - in (!) der Moschee mittels Lautsprecher, damit es alle hören, zu beurteilen?“ antwortet Khamene’i: „Wenn es zur Belästigung der Nachbarn der Moschee führt, dann ist das nicht erlaubt“ (S. 111). Türkische Muslime sollten daran erinnert werden, daß in der Türkei die Muezzin-Rufe per Lautsprecher nur noch den Großmoscheen erlaubt sind und zwar mit Rücksicht auf den Straßenverkehr.

Was türkische Politiker in Minaretten und Moscheen sehen, wird deutlich in einem Wort von R.T. Erdogan, als Oberbürgermeister von Istanbul (im Dezember 1997): „Unsere Minarette sind Bajonette und die Kuppeln unserer Moscheen Helme, so wie die Moscheen unsere Kasernen und die Gläubigen unsere Soldaten sind“ (In: Süddeutsche Zeitung vom 22.4.98).

Islamische Toleranz in Dillenburg

Im Hessischen Dillenburg soll der Muezzin täglich mit Lautsprechern um 12.30 Uhr, 15.00 Uhr und 17.30 Uhr aus dem Innenhof der Moschee rufen, das hatte der „Türkisch-islamische Kulturverein Diyanet“ (DITIB) beim Landratsamt Wetzlar 1996 beantragt. „Die Straßenverkehrsordnung verbietet Lautsprecher an allen Straßen“, antwortete Regierungsdirektor Hans Otto Kneip.

DITIB klagte gegen das Land Hessen beim Verwaltungsgericht Gießen. Der Schall der Lautsprecher würde vorwiegend über die benachbarte Gleisanlage der Bundesbahn hallen, begründete der Anwalt der Muslime die Klage. Und: „Die Kirchenglocken in Dillenburg sind oft lauter als die geplante 60-Dezibel-Anlage.“

Am 15.1.97 erklären die Vorsitzenden des Türkisch-islamischen Kulturvereins, Hanifi Birkan und Seyfettin Tas, in der Dill-Post u.a.:

„Irreführend ist es, im Deutschen zu sagen: ,Allah ist der Mächtigste’. Allah ist immer mit Gott zu übersetzen. Es muß also heißen: ,Gott ist der Mächtigste’ ... Dem recht verstandenen Islam ist die Toleranz heilig.“

Wahrlich ein Meisterwerk islamischer Täuschungskunst.

„Keiner wollte es zum Wahlkampfthema machen, aber 10 Tage vor der Stimmabgabe beherrscht der Muezzin-Ruf alle Diskussionen“, meldet die Dill-Post am 21.2.97 und weiter:

„Endlich bekennen die Parteien Farbe und zeigen Einigkeit von den Grünen bis zu den Reps: Die Lautsprecheranlage darf nicht installiert werden. ... Eine Versachlichung der Diskussion, um diesem Kesseltreiben ein Ende zu bereiten und eine Wiederherstellung des friedlichen Miteinanders zu erreichen, fordern die Grünen. Und die SPD erklärt: ,Wir wissen, daß der Muezzin-Ruf in weitesten Bereichen der Bevölkerung überhaupt nicht akzeptiert wird und eine Lautsprecheranlage das Zusammenleben in erheblichem Maße beeinträchtigen würde.’... Die türkischen Bürger müßten davon überzeugt werden, daß es nicht in ihrem Interesse sein könne, sich gegen die heimische Bevölkerung durchsetzen zu wollen. ...

,Muslime sollen Rücksicht auf die Gefühle der Umgebung nehmen’, fordert auch die FDP und die CDU erklärt: ,Der Muezzin-Ruf ist eine Provokation’. Die Republikaner weisen daraufhin, daß die Gebetszeiten auch an den Armbanduhren angezeigt würden: ,Es gibt aber auch hierzulande bereits viele Fundamentalisten, die nur versuchen, auszuloten, wie weit sie gehen können und was die Deutschen sich noch alles gefallen lassen’„ (a.a.O).

Am 22.2.97 erklärt der Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit: „Es ist zunächst mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß wir in einer Demokratie leben, die durch Trennung von Staat und Religion gekennzeichnet ist und über grundgesetzlich verbürgte Religionsfreiheit verfügt. Daher ist es weder Sache von kommunaler Verwaltung und Politik noch der christlichen Kirchen, darüber zu befinden, ob der Ruf eines Muezzins ertönen darf oder nicht.

Mit wachsendem Erschrecken nehmen wir allerdings zur Kenntnis, daß die bisherigen Stellungnahmen von Bürgern, Politikern und Geistlichen eher von Intoleranz und Überheblichkeit statt von demokratischer Toleranz und christlicher Nächstenliebe geprägt waren.

Die Politiker möchten wir bitten, daß sie ihrem demokratischen Auftrag gemäß für Pluralität, Toleranz und würdevolles Miteinander eintreten und sich aller Äußerungen enthalten, durch die nur Ängste geschürt und dem Ungeist der Fremden feindlichkeit Vorschub geleistet werden. ...

Man sollte nicht ständig den Eindruck erwecken wollen, die einzige Religion zu sein, die über eine ,Standleitung’ zum Herrgott verfügt.

Christen und ihre Geistliche müssen sich fragen lassen, woher sie das Recht und - so unser Eindruck - die Selbstüberheblichkeit nehmen, im Namen des Menschenfreundes Jesus Christus mit andersgläubigen Mitmenschen so unfreundlich umzugehen, als seien diese für leere Kirchenbänke und den vorgeblich drohenden Untergang des christlichen Abendlandes verantwortlich. ...

Jene aber, die solche Ängste und Unsicherheiten noch nähren, indem sie den Eindruck erwecken wollen, als ob beim ersten Ruf eines Muezzins die Grundmauern von Rathaus und Kirche einzustürzen drohen, liefern damit nicht mehr als den Ausweis eigener Schwäche und laufen Gefahr, sich auf eine Stufe mit denen zu stellen, die eilig .Kreuziget ihn’ rufen, statt der Botschaft des Gekreuzigten selbst zu folgen. ...“ (Dill-Post vom 22.2.97)

Am 11. März 1997 stellte das Leitende Geistliche Amt der Evgl. Kirche in Hessen und Nassau in einer öffentlichen Erklärung fest, „in offiziellen islamischen Lehren gebe es keinen Anhaltspunkt dafür, daß durch den Ruf ein Machtanspruch begründet werde, wie von vielen Christen befürchtet. Christen sollten Verständnis dafür haben, daß Muslime auch in Deutschland ihrer Tradition entsprechend öffentlich zum Gebet einladen. ... Das Grundrecht auf freie Religionsausübung sei für die Hessen-Nassauische Kirche von zentraler Bedeutung: „Als Christen treten wir dafür ein, daß alle Menschen ihren Glauben leben können, sofern sie die Rechte anderer Religionen und die deutsche Rechtsordnung respektieren.“

Die Pfarrer des ev. Dekanats Dillenburg hatten Ende Januar deutlicher Position bezogen. Sie bezeichnen den Muezzin-Ruf als eine für Christen schwer erträgliche Herausforderung“ (Dill-Post vom 12.3.97).

Im Sommer 97 trafen sich Politiker und Vertreter der Kirchen mit dem Diya-net-Verein zu einem „Runden Tisch“, um außergerichtlich eine Einigung herbeizuführen - ohne Erfolg.

„Der Islam besitzt das gute Recht, zum Gebet zu rufen“, erklärt Gerhard Zerfan, kath. Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde in Dillenburg gegenüber der Bistumszeitung von Stuttgart-Rottenburg am 3.8.97.

Und Monika Meyer-Schaal, Vorstandsmitglied der Pfarrgemeinde, beschreibt die Muslime als „nett und freundlich“. Die Kommunikation sei allerdings erschwert, da der Imam kein Deutsch spreche und sich nur mit Dolmetscher verständige. Sie habe den Eindruck, „der Islam will in dieser Gegend niemanden überrollen. Und als Christen müssen wir tolerant sein“ (a.a.O.). Dagegen fordert die CDU Dillenburg „die Betreiber der Moschee im Interesse des guten Miteinanders zwischen Deutschen und Türken in unserer Region nachhaltig auf, das unglückliche Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Gießen zurückzuziehen. ... Die Christdemokraten hoben nochmals hervor, daß die Freiheit der Religionsausübung völlig unangetastet bleiben müsse, der elektronisch verstärkte Ruf des Muezzin jedoch nicht dazugehören könne und auch mit der abendländischen Kultur nicht in Einklang zu bringen sei“ (Dill-Post vom 22.2.98).

Unterstützung durch den SPD-Stadtverband Dillenburg findet der Versuch von Landrat Dr. Ihmels (SPD), per Gesetz auf Landes- oder Bundesebene den Muezzin-Ruf zu verbieten:

„Wir haben uns seit jeher für ein friedliches Miteinander aller Bevölkerungsgruppen eingesetzt und werden dies auch weiterhin tun. Dazu gehört auch, daß wir einer Minderheit von türkischen Moslems begreiflich machen müssen, daß sie mit ihrem Muezzin-Ruf über Lautsprecher die Empfindlichkeiten der deutschen Mehrheit verletzt“ (Dill-Post v. 3.4.98).

Am 29.11.2000 verkünden die Muslime ihren Sieg über den Widerstand der Dillenburger. Das Verwaltungsgericht Gießen urteilt zugunsten des täglichen Muezzin-Rufs mit der Begründung: „Bei dieser Lautstärke (von 60 Dezibel) ist der Gebetsruf im Straßenverkehr überhaupt nicht wahrnehmbar“ (Az. 6E 1080/97).

Bürgermeister Meckel appelliert über den Hessischen Rundfunk an die Muslime, auf die Lautsprecher zu verzichten, die an der Rückwand der Moschee montiert sind und fragt, was ein Muezzin-Ruf bezwecke, wenn er nur im unmittelbaren Bereich der Moschee von Personen gehört werden kann, die ihn nicht hören wollen, und nicht von denen, die ihn hören wollen (Dill-Post vom 30.11.2000).

Ein Muezzin-Ruf, der nicht von Muslimen, sondern nur von den christlichen Nachbarn der Moschee gehört werden kann, hat einen einzigen Zweck: Die Christen zu provozieren und Macht zu demonstrieren. „Dem Islam ist die Toleranz heilig“, hatten DITIB-Muslime bei ihrem Antrag auf den Muezzin-Ruf versichert. Gegen das Gießener Urteil legten die Stadt Dillenburg und das Landratsamt Berufung beim Verwaltungsgerichtshof Kassel ein.

Als „unverantwortliches Handeln deutscher Politiker“ verurteilt die „Deutsche Muslim-Liga e.V.“ in ihrem „Rundbrief“ (Nr. 1/2001) den Widerstand deutscher Spitzenpolitiker und klagt: „Die Berliner Zeitung berichtete am 10.1.2001: „Wissenschaftler überprüft Verfassungskonformität des Korans.“ Einen ähnlichen Vorgang gibt es in Hessen im Zusammenhang mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts in Gießen, das den Muezzin-Ruf in Dillenburg erlaubt. Die Wetzlarer Neue Zeitung berichtete am 21.10.2000: „Für die Christdemokraten paßt er in keiner Weise in das christliche Abendland“. Irmer, Landtagsabgeordneter der CDU: „Wenn das Verwaltungsgericht Gießen den Muezzinruf in Dillenburg genehmigt, dann müssen die Gesetze geändert werden“.

Sollte sich eine Tendenz entwickeln, daß Politiker weiteren Urteilen rückwirkend die gesetzliche Grundlage nehmen wollen, bzw. juristische Argumente beliebig einsetzen, so besteht die Gefahr, daß das Vertrauen der Muslime in die Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit durch unverantwortliches Handeln deutscher Politiker nachhaltig geschwächt wird.“

Salami-Taktik in Ahlen

Im Jahr 1990 hatte die Stadt Ahlen in Westfalen dem „Islamischen verein türkischer Arbeitnehmer“ (DITIB) die Baugenehmigung zu ejner m0_ schee in der Rottmannstraße erteilt. Weil der Bau eines Minaretts zunächst verweigert wurde, ließen die Muslime auf die Moscheewand eine große Moschee mit mehreren Minaretten malen. Inzwischen steht ein Minarett davor. Selbstbewußt nennen die Muslime diese Moschee Ulu-Camii, d.h. „die große Moschee“ von Ahlen.

Ausdrücklich wurde vertraglich festgelegt, daß „vom Minarett keine akustischen Signale ausgehen werden“.

Stadtsprecher Wolfgang Venne betont: „Diese Selbstbeschränkung hat der Antragsteller damals von sich aus in den Antrag aufgenommen.“ Das stellt der Vorstandssprecher des Islamischen Vereins, Ömer Faruk Yolak, anders dar: Man habe damals auf Anraten der Ahlener Verwaltung zugestimmt, daß es keine Beschallung vom Minarett geben werde. So sei eine schnellere Genehmigung und bessere Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erreichen gewesen. Heute wolle man aber nicht mehr auf den Muezzin-Ruf verzichten, weil er zur rechten Ausübung des Islam dazugehöre.

Ungeachtet der vertraglichen Vereinbarung stellten die Muslime einen Antrag auf den lautsprecherverstärkten Ezan. Die Ahlener Anwohner leisten erbitterten Widerstand - mit Unterstützung der SPD-Fraktion:

„Salami-Taktik“ nannte Fraktionsvorsitzender Norbert Bing die Strategie der Muslime: „Scheibchenweise nutzen sie den guten Willen der Behörden immer weiter aus ... Die Bürger im Osten der Stadt sind nicht mehr willens, sich noch weiter ausgrenzen zu lassen ... Wir haben es mit enormen Spannungen zwischen den Kulturen zu tun. Eine Integration ist uns nicht gelungen“ (Bistumsblatt „Kirche und Leben“, Allah in Ahlen, 2/97).

Ahlen hat nach Duisburg den höchsten Ausländeranteil in NRW.

1997 gingen die Muslime auf den Kompromißvorschlag der Ahlener Anwohner ein. Der Muezzin ruft freitags vom Minarett, aber ohne Lautsprecher. Alteingesessene deutsche Bürger können in den von Türken aufgekauften Häusern, Wohnungen und Gaststätten, in den türkischen Emblemen an Autos, in türkischen Supermärkten, Kaufhäusern, Teestuben, Kaffeehäusern, Dönerbuden, Spielhallen, Friseurgeschäften und in Ansteckem mit dem islamischen Symbol der Mondsichel keine kulturelle Bereicherung erkennen. Sie stehen - so wurde in Interviews deutlich - untef ^em Eindruck der Verdrängung und Bedrohung.

Deutsche Unternehmer geben auf, deutsche Bewohner ziehen fort. Ehemalige Gäste werden immer mehr zu Herren.

Die DITIB-Moscheegemeinde der Ulu-Camii wird von den Grauen Wölfen beherrscht. Der „Türkische Heimatverein Vatan“, Rottmannstraße 70, ist eine Deutschlandorganisation der MHP.

Auch die VIKZ hat eine Moschee in der Rottmannstraße und die Nurculur ihr „Islamisches Jugendzentrum“.

Die Auseinandersetzung um den Muezzinruf vom Minarett der Ulu-Camii kommentiert das Bistumsblatt Münster (a.a.O.):

„Muslime haben ein Recht auf Moscheen.“ Dies unterstrichen die Leitung der Diözese Rottenburg/Stuttgart sowie der Berliner Kardinal Georg Ster-zinsky. Die Religionsfreiheit schließe selbstverständlich ein, daß religiöse Symbole „auch sichtbar und hörbar werden“, sagte der Kardinal in einem Radio-Interview“.

Wölfe im Wallfahrtsort Werl

Die erste Moschee mit Minarett nach dem 2. Weltkrieg wurde im Marien-Wallfahrtsort Werl in Westfalen gebaut, dem drittgrößten Wallfahrtsort Deutschlands. Die DITIB-Moschee wird beherrscht von den Grauen Wölfe, die im „Werl Türk Kultur Ocagi“ organisiert sind. Fatih-Camii heißt die Moschee: „Eroberer-Moschee“. 1988 wurde zwischen dem „Islamischen Kulturverein“ und der Stadt Werl vertraglich festgelegt, daß vom Minarett nicht gerufen werden darf.

Am 6. Juni 1997 meldet der „Werler Anzeiger“, daß von den Muslimen „alle demokratischen Mittel ausgeschöpft werden“, um den Muezzin-Ruf dreimal täglich aus dem Hof der Moschee und freitags sowie an den islamischen Feiertagen vom Minarett durchzusetzen. „Und so holt man sich derzeit Rückendeckung bei Juristen, um das Ziel zu erreichen.“

Der Aufruf zum Gebet gehöre zur Religionsausübung und an den historischen Stätten Jerusalems z.B. würde auch Toleranz geübt. Also könnten die Muslime das auch in dem drittgrößten Wallfahrtsort Deutschlands erwarten, so der „Islamische Kulturverein“.

Mitte Februar 1998 erklärt Hakan Kececi, Vorsitzender des Islamischen Kulturvereins, den 1988 mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag für „vertragswidrig“ und beruft sich auf das Recht der Muslime zur freien Religionsausübung.

Die Anwohner der Moschee leisten Widerstand. Sie fragen, wen denn der Gebetsruf erreiche, da keine Muslime in unmittelbarer Nähe der Moschee wohnen (a.a.O. vom 16.2.98).

Stadtdirektor Manfred Lipphardt rät den Muslimen unmißverständlich, auf den geplanten Gebetsruf zu verzichten, da die Anwohner nichts von dem Wunsch des islamischen Vereins hielten. Lipphardt droht: „Sollte es zum Gebetsruf kommen, dann müßte die Verwaltung tätig werden.“ Der Vertrag sei juristisch abgesichert.

Im Dezember 1999 fordert der Ausländerbeirat, dessen Vorsitzender ein Mitglied der Grauen Wölfe ist, einen islamischen Gebetsraum im Werler Mariannenhospital einzurichten.

Seit 1996 kämpfen die Muslime um einen islamischen Friedhof in Werl.

Fremd im eigenen Land

Muezzin-Rufe in Siegen

Seit dem 29. September 1995 ruft der Muezzin aus der DITIB Selimiye-Moschee, in Siegen-Weidenau (Geisweid) dreimal täglich aus vier großen Lautsprechern, in alle vier Himmelsrichtungen. Die Moschee liegt der kath. St.-Josephs-Kirche direkt gegenüber.

Schwierigkeiten hatte der „Islamische Gottesdienst- und Hilfsverein“ bei der Antragstellung nicht: Stadtrat Dr. Werner Rohr (Bündnis-Grüne) wollte „eine Überfremdungsdiskussion gar nicht erst aufkommen lassen“. Er genehmigte den lautsprecherverstärkten Muezzin-Ruf unter Umgehung des Magistrats und einer öffentlichen Erörterung.

Mustafa Koyuncu, Vorsitzender des Moscheevereins, gibt sich tolerant: „Aus Rücksichtnahme auf die Bevölkerung haben wir auf 5 Uhr und 22.30 Uhr verzichtet.“ Lediglich gegen 12.30 Uhr, 15.30 Uhr und 17.30 Uhr ertöne der „Gebetsruf“ aus den Lautsprechern, die oben am Schornstein des zu einer Moschee umgebauten Gebäudes befestigt sind.

Die nach dem osmanischen Sultan Selim benannte Moschee beweist ihre politischen Ziele mit dem in der Moschee angebotenem Schrifttum, z.B. mit „Islam Lernen, Islam Leben“, einem „Lern- und Lesebuch für alle Schuljahrgänge“, herausgegeben von der „Türkischen Religionsstiftung“, Ankara 1996. Im Vorwort heißt es u.a.:

„Das Buch soll den Identitätsverlust bei unserer Muslimjugend eindämmen helfen. Nicht nur in Istanbul, in Ankara oder Usak - auch in Berlin, Düsseldorf oder München wollen wir bleiben, wer wir sind. Bestehen wir auf unserer Persönlichkeit, auf unserer religiösen und nationalen Zugehörigkeit, dann ist die Gesellschaft, in der wir als Mitbürger leben, bereit, uns als solche zu achten. Nur dann“ (S. 6).

In Reimen ruft Ankara die türkischen Schüler in Deutschland auf:

„Laßt uns aus tiefstem Herzen glauben, dem Teufel alle Hoffnung rauben.

Laßt uns stets als Muslime leben und Gut und Blut dem Islam geben.

Laßt uns Allah alleine dienen und uns einander herzlich lieben.

Laßt uns allsamt die Hände reichen, damit wir unser Ziel erreichen.

Laßt uns die Welt den Islam lehren, dem Toben seiner Feinde wehren.

Laßt uns das Böse strikt verbieten, den Menschen Gutes nur gebieten.

Laßt uns aus unserem Schlaf erwachen, auf daß die Feinde nicht mehr lachen.

Laßt uns für Allahs Sache streiten und Frieden in der Welt verbreiten.

Laßt uns nach Allahs Herrschaft streben und nicht an Gut und Reichtum kleben.

O Allah, laß uns dies Ziel erreichen und nie von deinem Weg abweichen“ (S. 17t).

Zum Muezzin-Ruf wird aus der türkischen Nationalhymne zitiert:

„Gebetsrufe, deren Zeugenschaft das Fundament der Religion (ist). Sie sollen ewig über meiner Heimat hallen.

Mein freies Banner hat ein Recht auf Freiheit. Ein Recht auf Freiheit hat mein Volk, das sich nur beugt vor Allah“ (S. 46).

Der Konflikt, vor allem mit katholischen Gemeindemitgliedern, war vorprogrammiert:

„Bislang lebten die Deutschen in dem Siegener Stadtteil Geisweid-Weiden-au mit den Türken ohne Spannungen zusammen“, schreibt die Welt am Sonntag (am 14.1.1996). „Seit dem vergangenen Herbst aber hat sich das Verhältnis geändert. Ein neuer und stärker fundamentalistisch orientierter Imam der türkischen Gemeinde will offenbar den islamischen Glauben nach außen hervorheben und die islamische Identität verdeutlichen ... Der Muezzin ruft dreimal am Tag und jeweils mehrere Minuten lang ... Die Anlage ist so laut, daß der gesamte Ortsteil beschallt wird ... Inzwischen verkaufen im Stadtteil Weidenau immer mehr Deutsche ihre Häuser und Wohnungen, die meist von Türken übernommen werden. Die Immobilienpreise fallen, weil keine Deutschen mehr in die Gegend ziehen.“

Sie fühlen sich fremd im eigenen Land und die Katholiken von ihrem Pfarrer im Stich gelassen:

Am 16.10.1995 hatte „Imam Hoca Mehmet Vehbi Cat“ an Pfarrer Joachim Cruse von der St.-Josephs-Kirche in einem Brief geschrieben:

„Sehr geehrter Herr Pfarrer, ich weiß, daß Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde sich über den Gebetsruf des Muezzin ärgern. Ich schreibe Ihnen diesen Brief, damit es zwischen der islamischen Gemeinde und der Kirchengemeinde keinen Streit gibt. Für uns Muslime ist der Gebetsruf sehr wichtig, denn er ruft die Gläubigen zum Gebet. Er ruft in arabischer Sprache: ,Herbei zum Gebet! Herbei zum Heil! Allah ist groß. Es gibt keinen Gott außer Gott (sie!)’... Wir Muslime möchten in Frieden mit den Christen leben ... Mit freundlichem Gruß“ (CM-Archiv).

Pfarrer Cruse antwortete postwendend am 18.10.1995:

„Ich weiß, daß sich einige Gemeindemitglieder über den Gebetsruf ärgern, wobei ich nicht sagen kann, ob es nun die Lautstärke ist, oder ob der Gebetsruf eher das eigene Gewissen anrührt und anfragt: wo und wie lebst du deinen Glauben?

Mir persönlich ist der Gebetsruf durch viele Reisen ins Heilige Land sehr vertraut und ich habe keine Schwierigkeiten, ebenso wie mit dem Geläut unserer Glocken diesen als akustisches Zeichen, als Einladung zum Gebet zu verstehen ... Ihnen und der islamischen Gemeinde Gottes (sie!) Segen und Frieden in unseren Häusern“ (CM-Archiv).

Statt einer Berichtigung der tendenziös falschen Übersetzung der gotteslästerlichen Aussage: „Es gibt keinen Gott außer Allah“ identifiziert sich Pfr. Cruse mit dem falschen Vergleich von Muezzin-Ruf und Glockengeläut, mißversteht ihn als „akustisches Zeichen“ und klagt seine Gemeindemitglieder an, die sich vor allem dann entrüsten, wenn der Muezzin vom Dach der Moschee in katholische Gottesdienste hineinruft.

Auch Stadtrat Dr. Werner Rohr, Beigeordneter für Kultur, Schulen, Sicherheit und Ordnungsaufgaben, sah „keine Möglichkeit, eine Ghetto-Bildung der Türken zu verhindern“. Die Stadt habe lediglich die Verstärkeranlage in der Mosche auf 70 Dezibel eingestellt und verplombt, damit die Lautstärke nicht wieder verändert werden könne.

„Fast schon Stammgast ist ein bosnischer Imam aus Köln. Auch viele Gäste aus Arabien und afrikanischen Ländern besuchen die Geisweider Einrichtung“, schreibt die Siegener Zeitung (vom 30.9.1995).

Diese Mischung, die Umbenennung des Moscheevereins in „Türkischer Islam- und Kulturverein“ und die Tatsache, daß meine erste Anfrage, ob jemand vom Moscheepersonal deutsch spreche, mit „keiner!“ beantwortet und das Telefon hastig aufgelegt wurde, legt die Vermutung nahe, daß die Geisweider Muslime Takiya praktizieren. Mein zweiter Versuch war erfolgreicher:

Der Vorsitzende des Moscheevereins Mustafa Koyuncu gab mir in fließendem und akzentfreiem Deutsch auf meine Frage nach der Bedeutung des Moschee-Namens „Selimiye“ die Antwort: „Das ist türkisch und bedeutet gar nichts - also nicht Hans-Jürgen oder so.“

Erfolgreicher Widerstand in Duisburg

Im Jahre 1995 hatten zwei DITIB-Moscheevereine aus den Stadtteilen Duisburg-Laar und Marxloh bei der Stadtverwaltung den Muezzin-Ruf über Lautsprecher beantragt. Die Stadt ließ die Anfrage ein Jahr lang unbeantwortet liegen. Im Herbst 1996 drängen die beiden islamischen Vereine auf Genehmigung - spätestens bis zum Ramadan - Beginn am 11. Januar 1997. Die Presse berichtet. Eine öffentlich geführte Auseinandersetzung beginnt.

Das islamische „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“ kommentiert in seiner Dokumentation „Der Ruf des Muezzin“:

„Die Anfrage an die Stadtverwaltung war so eher ein Akt der Höflichkeit, gekennzeichnet durch den Willen, sich friedlich und zuvorkommend auf die Ureinwohner des Gastlandes zu beziehen, in dem sie nun einmal wohnten. Unsere Stadtväter mochten jedoch über diesen Antrag nicht allein entscheiden, obwohl sie dies - wie in anderen Städten längst geschehen - ohne Probleme und Schwierigkeiten hätten tun können: ein reiner und völlig unbedeutender Verwaltungsakt. Die Verantwortlichen zogen es jedoch vor, weshalb auch immer, die Anfrage auch den politisch zuständigen Gremien vorzulegen ...

Die Stimmung in der Stadt wurde so angeheizt, daß über Wochen gefürchtet werden mußte, daß der Haß gegen Zuwanderer und ihre Familien - wie in den letzten Jahren ja nicht selten in deutschen Landen - in offene Gewalt und Anschläge umzukippen drohte.

Zu dieser Entwicklung trug insbesondere auch ein Aufruf des evangelischen Pastors Dietrich Reuter bei, der in einer bezahlten Anzeige, die in der lokalen WAZ erschien, dazu aufrief, den christlichen Glauben und die christlichen Werte zu verteidigen, indem man die Muslime in die Schranken wies und ihren Gebetsruf für unzumutbar erklärte ...“ (S. 5).

Pfarrer Dietrich Reuter hatte die Unterstützung seiner Gemeinde in Laar und seines Presbyteriums. Die Großanzeige wurde finanziert durch Spenden:

WAZ Nr. 270 I Freitag, 15. November 1996

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Kein islamischer Gebetsruf über Lautsprecher!

Stellungnahme des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Laar 28. Oktober 1996

In der Öffentlichkeil wird seit einigen Wochen über die mögliche Einführung eines lautsprecherverstärkien islamischen Gobetsrufes in Laar diskutiert.

Bürger unseres Stadtteils, darunter viele Gemeindemitglieder befragten zwischenzeitlich Pfarrer und Presbyter nach ihrer Sicht. Vielfach wurde eine offizielle Stellungnahme der Gemeindeleitung erbeten. Die Bewertung des Bemühens moslemischer Gruppen um Genehmigung eines verslärklen öffentlichen Gebetsrufes kann nur unter Berücksichtigung verschiedener Zusammenhange erfolgen:

1. Den Muslimen In Liebe begegnen!

Jesus Christus sagl: ,.So hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16) Der Liebe Gottes zur Welt entspricht es, allen, auch den muslimischen Menschen, in der Liebe Jesu aufrichtig zu begegnen. Das schließt Verständnis, Gastlreundschaft und Hilfsbereitschaft ein. Haß und Feindschaft gegen Ausländer oder Angehörige anderer Religionsgemeinschaften widersprechen der Guten Nachricht von Jesus Christus. Das friedliche Zusammenleben braucht das Gespräch und die nachbarschaftliche Begegnung. Der Aultrag, alle Menschen zum Glauben an den Sohn Gottes und Retter Jesus Christus einzuladen, gilt auch gegenüber den Muslimen. Christus isi auch für die Muslime am Kreuz gestorben. Wir haben als Kirche Jesu Christi versagt, wo wir den Muslimen das Evangelium von Kreuz und Auferstehung vorenthalten haben. Es darf aber - auch um der Wahrhaftigkeit willen - im Gespräch mit Muslimen nicht ausgeklammert werden. Es gehl immer um Einladung der Menschen zu Jesus Christus, niemals um Überredung. Verlockung oder Zwang. Das biblisch begründete kritische Urteil über’den Islam ist vom Urteil über Menschen zu unlerscheiden.

2. Ein anderer Gott

Christen und Muslime glauben nicht an denselben Gott. Jesus Christus sagl. ..Ich und der Vater sind eins1“ (Johannes 10, 30} „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch nvch“ (Johannes 14,6) Die Bibel lehrt: Ohne Christus, den Sohn Gottes, der mit Gott eins ist, kommen wir nicht zu Gott. Die Muslime glauben nicht an den Goll, den die Bibel bezeugl Im Gegenteil lehn der Koran: „Die Christen sagen: Christus ist der Sohn Gottes. So etwas wagen sie. ollen auszusprechen. Sie lun es denen gleich, die früher ungläubig waren. Diese gottverfluchten (Leute)! Wie können sie nur so verschroben sein!“ (Sure 9, 30) Dor Islam ist eine antichristliche und nachchristliche Religion. Der muslimische Gott ist ein Zerrbild des wahren Gottes. Komnlroue Moslems und bibeMreue Christen sind sich darin einig, daß sie sich im Blick auf Gott uneinig sind und daß sie nicht an denselben Gott glauben.

Im Namen des Christentums vom ,,gleichen Gott“ zu sprechen, stellt eine unstatthafte Anbiederung an die Muslime dar. Im Hinblick auf einen gewünschten Dialog ist solche Redeweise schädlich. weil unwahrhaftig. Christen und Muslime haben nicht den gleichen Gott. Daher gibt es auch keine monotheistische Ökumene zwischen Christen und Muslimen oder gar eine im Glauben begründete Geschwisterschaft Auch die - im übrigen sehr unterschiedliche - Bezugnahme auf den Glaubensvater Abraham stellt diese nicht her.

Wir rufen alle Christen auf, sich verstärkt ihres eigenen Glaubensbekenntnisses zu vergewissern!

3. Islamische Einheit von Glaube, Recht und Politik stellt Trennung von Staat und Kirche (Religionsgemeinschaft) In Frage

Der Islam stellt sich traditionell In seinem Selbstverständnis als Einheit von Glauben, Recht und Politik dar. Die betende Gemeinschaft ist auch politische Gemeinde. Die für unser Land grundlegende Trennung von Staat und Kirche (Religionsgemeinschaft) Ist ihm fremd. Die Aussage, daß Muslime in Deutschland Religionsgemeinschaft) und Staat irennen, ist nicht überzeugend. Für einzelne Menschen mag sie zwar zutreffen. Entscheidend aber ist, daß die in Deutschland zur Zeil real gegebenen rechtlichen und politischen Verhaltnisse die Ineinssetzung von Staat und Religionsgmeinschaft für die Muslime (noch?) verhindern. In diesem Zusammenhang Ist vor etner wohlwollenden Gleichgültigkeit gegenüber dem traditionellen Selbstverständnis des Islam zu warnen. Dies beweisl der Blick in andere Lander. Es muß zu denken geben, daß auf „islamischem Boden“ in der Welt nirgendwo funktionsfähige, rechtsstaatliche Demokratien entstanden sind, die die Rechte religiöser Minderheiten -etwa der christlichen - garantieren.

Die Berufung auf das Recht auf die freie ungestörte Religionsausübung gemäß Grundgesetz Artikel 4 kann offenkundig nicht unbeschränkt erfolgen. Dies beweisl z. B. das gegenwärtige Ringen um ein begründetes staatliches Vorgehen gegenüber „Scientology“. Falls Religionsgemeinschaften das Recht auf freie Religionsausübung in Anspruch nehmen, um Anschauungen zu verbreiten, die wesentliche Eckdaten unserer Verfassung in Frage stellen, ist eben dies wohl kaum durch die Verfassung gedeckt.

4. Islamisches Gebet ist Unterwerfungsdemonstration

Im Islam ist das Gebet eine - möglichst öffentliche - Demonstration der Unterwerfung unter „Gottes“ Willen, wie ihn die Muslime verstehen. Mit dem Freitagsgebet können gesellschaftspolitische Aufrufe verbunden werden.

Schon der jetzt zur Diskussion stehende Gebetsaufruf stellt ein öffentliches Bekenntnis zum Islam und zu seiner vorgeblichen Überlegenheit dar. Als öffentlicher Aufruf bekundet er den Machtanspruch auf Durchsetzung des Willens Allahs in der Gesellschaft. Der Gebetsaufruf hat insofern eine unmittelbar politische Komponente: „Allah ist groß. Allah Ist der Größte. Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammed ist sein Prophet. Steht auf zum Gebet, steht auf zur Arbeit. Allah ist der Größte, es gibt keinen Gott außer Allah!1“ Inhalt1 lieh trägt der Gebetsaufruf einen anlichristlichen Charakter und stellt einen Affront gegen glaubende Christen dar.

Nach konservativer muslimischer Auflassung sollen Christen nicht öffentlich durch Glocken zu ihren Gottesdiensten einladen oder neue Kirchen in islamischen Ländern bauen (in Saudi-Arabien z. B. nicht einmal Gebets-räume) Dies ist kein Anlaß zum Autiechnen hier bei uns, etwa nach dem Motto Wie du mn, so ich dir. Es ist jedoch unbedingl zu beachten, daß eben diejenigen muslimischen Richtungen, die unbedingt den öffentlichen lautsiarken Gebetsruf - als unverzichtbar - lordern. dieselben sind, die dori, wo sie an der Macht sind, das Christentum seiner Freiheil berauben. Dies ist eine innere logische Konsequenz des. inhaltlichen Machlanspru-ches des öffentlichen Gebetsaulnjles.

Wohin also soll die Entwicklung bei uns gehen?

5. Gebetsautruf Ist mit Glockengeläut nicht zu vergleichen

Bisher gibt es keine lautsprecherverstärkte Kirchturmsverkündigungl Die Befürworter eines lautsprecherverstärkten Gebetsaufrufes der Mustime vergleichen ihr Begehren unter anderem mit dem Glockengeläut christlicher Kirchen. Sie verlangen Gleichbehandlung. Demgegenüber Ist festzustellen: Das Glockengelaut hat keine unmittelbare Inhaltliche Aussage. Der Islamische Gebetsaufruf dagegen ist Inhaltlich eindeutige Verkündigung und In seiner regelmäßigen verstärkten Verbreitung über ein größeres Gebiet die Proklamierung eines Anspruches auf Bestimmung und Veränderung der Öffentlichen Ordnung. Der Anspruch auf Gleichbehandlung kann nicht das Recht auf regelmäßige lautsprecherverstärkte öffentliche Verkündigung außerhalb der eigenen Räume begründen. Von den christlichen Kirchtürmen her ergeht hisher noch keine laulspre-cherverstärkte Predigt über den Stadtteil.

6. Politik: Sorge für Recht und Frieden nach dem Maß menschlicher Einsicht

Nach christlichem Verständnis hat der Staat die Aufgabe, nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens für Recht und Frieden zu sorgen.

In diesem Sinne ermutigen wir die Politiker in ihrem Bemühen, zu vernünftigen Entscheidungen zu kommen. Als Kirchengemeinde erinnern wir Politiker und Bürger an Gottes Gebote und an die Verantwortung vor Gott.

Die Forderung an Politiker und gesellschaftliche Institutionen nach der Verwirklichung der Idee einer muftireligiösen und muftikulturellen Gesellschaft ist kein biblisch-christliches Gebot. Derartige Forderungen sind, wenn sie kirchliche Autorität beanspruchen, nicht nur Kompetenzüberschreitungen, sie verraten auch den christlichen Auftrag. Auch die Forderung nach einer uneingeschränkten Gewährung staatsbürgerlicher Rechte für Ausländer, bei gleichzeitiger nichtdeutscher Staatszugehörigkeit, ist kein biblisch-christliches Gebot. Es ist nicht Sache der Christen, sich für eine islamische Prägung der städtischen Kultur In Duisburg einzusetzen.

7. Kein lautsnrecherverstärkter Islamischer Gebeisaufruf in Laar!

Wir bitten Bürger und Politiker, insbesondere die Christen, die von uns dargelegten Argumente in ihren Bemühungen und Beratungen zu berücksichtigen

Wir sprechen uns uneingeschränkt gegen die Genehmigung eines lautsprecherverstärkten Gebetsaufrufes der Muslime aus. Eine Broschüre über das Verhältnis von Christentum und Islam ist bei der Kirchengemeinde Laar, Apostelsir. 64, 47119 Duisburg und bei den Gottesdiensten sonntags 10 Uhr in der Kirche Aoo-stelstraße/Zwinglistraße kostenlos erhältlich.

Das Presbyterium - Pfarrer D. Reuter, Vorsitzender

Die Verbreitung dieser Stellungnahme, insbesondere der Abdruck dieser Anzeige, erfordert einen hohen Kostenaufwand. Wenn Sie die Verbreitung begrüßen, können Sie durch Spenden hellen. Bank für Kirche und Diakonie. BLZ 350 601 90. Konto 10 10166 019. Bitte unbedingt angeben: „Spende/Laar“. Ab 20.- DM Spendenbescheinigung bei Angabe „Bescheinigung“,

V.i.S. d.P.

Das Presbyterium

Pfarrer D. Reuter, Vorsitzender

 

Das „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“ kritisiert die Anzeige des Presbyteriums Laar als „anti-islamische Schmähanzeige von theologischer und intellektueller Dürftigkeit ... ein gezielter Angriff auf den religiösen und sozialen Frieden ... ein Akt politischer Brunnenvergiftung:

„Es sollte angemerkt werden, daß diese Anzeige, wie auch manche der Leserbriefe, folgt man der internationalen wissenschaftlichen Diskussion solcher Tatbestände, als rassistisch bezeichnet zu werden verdienen, zumal sie geeignet waren, die zu dieser Zeit in Deutschland kaum abgeebbte Flut des militant gewalttätigen Rassismus wieder ansteigen zu lassen ...“ (S. 6).

„Landtag intern“ (NRW) veröffentlicht unter „Wort und Widerwort“ eine Erklärung des palästinensischen Muslim Dr. Hisham Hammed, MdL und migrationspolitischer Sprecher der Grünen, zum Muezzin-Ruf in Duisburg: „Zum islamischen Gebet gehört der Muezzinruf mehr noch, als das Glockenläuten ein Brauch der christlichen Kirchen ist. Wer den Muezzinruf verbieten möchte, widerspricht nicht nur dem Geist des Grundgesetzes. Er verweigert auch eines der elementaren Menschenrechte, er grenzt aus und verdrängt ins Abseits ...“ (22.4.1997).

Hammed verschweigt, daß es in der Auseinandersetzung Duisburg gar nicht um den Muezzinruf in den Moscheen geht - diesen kann niemand verbieten - sondern um den öffentlichen Azan, verstärkt durch Lautsprecher.

Bereits am 17.12.96 hatte die WAZ Hisham Hammed zitiert unter der Schlagzeile „Sprecher der Grünen kritisiert Pfarrer in Laar“:

„Pfr. D. Reuter zeigt eine festgefahrene Haltung, er sieht den Islam als Gefahr an und erklärt: ,Wehret den Anfängen’.“

Bei dieser Gelegenheit kündigt Hammed eine Beschwerde gegen Pfr. Reuter bei der evangelischen Landeskirche an. Mit Erfolg:

Am 23.11.99 erklärte das Landeskirchenamt Düsseldorf Reuters „Beurlaubung mit sofortiger Wirkung“, versicherte aber zugleich, die Beurlaubung stehe nicht im Zusammenhang „mit Reuters umstrittenen Thesen zum Islam“.

In Anwesenheit von Superintendent Lauterjung verlesen Gemeindemitglieder vor dem Gottesdienst am 28.11.99 folgende Erklärung:

„Die Kirchenleitung raubt uns unseren Pastor. Die Herde ist keine Schar unmündiger Kinder ... Die Leitung der Kirche macht ihren Pfarrer schlecht. Sie lenkt mit großem Geschrei davon ab, wie tief sie selbst gefallen ist ...Es ist ein Skandal, daß die Leitung der Kirche den Pfarrer beurlaubt ... Dieser Pfarrer steht der Politik der Kirche im Weg: Die Kirchenleitung will den Muezzinruf einführen, will islamischen Religionsunterricht an die Schulen holen ... unsere Kultur verändern und Kindestötung in Form von Abtreibung.“

„Kreuzzug in Duisburg? Kein Gebetsruf von der Moschee.“ So lautete der Titel einer Sendung des WDR im 3. Programm am 25.1.1997. Zur Aufzeichnung auf dem Laarer Marktplatz am 23.1.97 waren mehr als 300 Widerständler erschienen. Vertreter der Moschee-Vereine verweigerten die Teilnahme mit der Begründung, sie seien zu spät eingeladen worden. Die pro-islamisch geplante Sendung wurde zum Erfolg für den Widerstand. Die wenigen Befürworter des öffentlichen Muezzin-Rufes konnten sich nicht durchsetzen. „Einen Bärendienst erweisen sich die Moschee-Vereine, die der Einladung des WDR nicht folgten. Wer sich der Diskussion nicht stellt, kann keine Pluspunkte sammeln“, schrieb der „Wochenanzeiger“ am 29.1.97.

Es war nicht die einzige Zurückweisung einer Einladung. Am 5.2.97 beklagte Leserbriefschreiber Dr. Harald Rahm in der WAZ: „Eine theologische Stellungnahme seitens des Laarer Moscheevereins zu den Punkten der Anzeige (des Presbyteriums) ist mir bisher nicht bekannt. Ein bereits vereinbarter Gesprächstermin zwischen Presbyterium und Moscheeverein wurde vom Moscheeverein kurzfristig abgesagt.“

Am 6. 4. 97 gründeten Mitglieder der evgl. und kath. Kirchengemeinden, von Freikirchen und Konfessionslose die überparteiliche „Bürgerinitiative Duisburg 1997“. Sie sammelten Unterschriften gegen den öffentlichen Muezzinruf und klärten die Bürger an Info-Tischen auf über die islamische Politik in Deutschland - unterstützt durch Postwurfsendungen und Aufklärungsschriften der Partei „CHRISTLICHE MITTE für ein Deutschland nach GOTTES Geboten“.

Auch die örtliche CDU nahm klar Stellung. In Flugblättern fordert sie die verantwortlichen Moschee-Vereine auf, „ihren Antrag auf Genehmigung eines lautsprecherverstärkten Gebetrufes als ein Zeichen von Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber der deutschen Bevölkerung zurückzuziehen“.

In „Wort und Widerwort“ („Landtag intern“ vom 22. 4.97) fordert MdL Heinz Paus, CDU:

„Niemand soll eine Religion aufgedrängt werden. Auch die Religionsausübung unterliegt ganz offensichtlich den Regeln des konfessionsübergrei-fenden Miteinanders. Daran müssen sich auch die Muslime in unserer Gesellschaft orientieren ... Heißt Integration sein vermeintliches Recht kompromißlos durchsetzen? ... Kann denn nicht erwartet werden, daß sich auch die Muslime bei der Ausübung ihrer Religion dem Gebot der Rücksichtnahme unterordnen, und daß nicht Konflikte um jeden Preis gesucht werden?“

Unter dem Druck des Widerstandes macht auch die SPD einen Rückzieher: „Wir fordern die Moscheevereine auf, die Anträge für einen lautsprecherverstärkten Muezzinruf jetzt zurückzuziehen und damit die Basis für Gespräche über das Zusammenleben verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen in Duisburg zu schaffen.“ So faßte SPD-Fraktions-Chefin Bärbel Zieling das Ergebnis ihrer Fraktionsberatung gegenüber der WAZ vom 7.12.96 zusammen. Und Rolf Kiesendahl kommentiert in derselben Ausgabe unter der Schlagzeile „Sieg des Kalküls“:

„Der Druck der Basis war wohl zu groß. Duisburgs Sozialdemokraten, die immerhin versucht hatten, die Entscheidung über den Muezzin-Ruf nicht sofort den Gerichten zu überlassen, machten einen Rückzieher. Wahltaktisches Kalkül siegte ...“

Im Dezember 1996 ziehen die Moscheevereine ihren Antrag auf den lautsprecherverstärkten Muezzin-Ruf zurück.

„Muezzin ruft zunächst ohne Lautsprecher“ titelt die WAZ am 21.12.96: „Die 37 Moscheevereine verzichten zunächst darauf, den Gebetsruf sofort über Lautsprecher auszustrahlen ... Nach einem gewissen Reifeprozeß und einer größeren Akzeptanz bei der Bevölkerung soll der Gebetsruf vielleicht in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres an geeigneten Orten und dann lautsprecherverstärkt übertragen werden ...Ab sofort wollen sich die Moscheevereine öffnen, um mit Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Autorenlesungen Wissenslücken über die islamische Religion zu schließen und Vorurteile abzubauen.

Einig sind Stadt und Moscheevertreter, daß in der Innenstadt eines Tages eine repräsentative Moschee mit angeschlossenem Kulturzentrum errichtet werden muß ... Die Moscheevertreter verzichten darauf, das Recht auf freie Religionsausübung einzuklagen.“

Monika Scherbaum, CDU-Bezirksvertreterin für Neumühl schreibt im Wochenanzeiger Duisburg (am 19.2.97):

„Dadurch, daß die Kirchengemeinde Laar mutig Stellung bezog, kam c//e| Diskussion in Gang ... Hätte es diese Entwicklung nicht gegeben, die politische Mehrheit hätte ohne Wenn und Aber den Lautsprecherruf beschlossen 1 Aufmuckende Bürger hätte man dann in die Ecke der Querulanten und Ausj länderfeindlichen gestellt.“

Um „Duisburger Verhältnisse“ zu verhindern, stellten die Städte Essen und Herne Anträge auf lautsprecherverstärkte Muezzin-Rufe zurück!

In seiner Eigenschaft als Senator für Inneres der Freien Hansestadt Bremen schreibt Ralf H. Borttscheller (CDU) in der FAZ (vom 19.3.97) zur Auseinandersetzung um den Muezzin-Ruf in Duisburg u.a.:

„Wohlmeinende Schlagworte wie Jntegrative Gesellschaft’ helfen nicht weiter. Solche einlullenden Politik-Worthülsen versperren den Blick auf das Wesentliche. Sie bestätigen nur den Eindruck, daß die Toleranz zunimmt, je weiter man von den Problemen entfernt ist. Gerade Politiker aus Nordrhein-Westfalen müßten wissen, welche Konflikte eine weitgehend gescheiterte Ausländerpolitik in den großen Städten des Ruhrgebiets anzufachen beginnt. Ein gutes Beispiel sind die heftigen Auseinandersetzungen um den lautsprecherverstärkten Muezzin-Ruf in Duisburg. Versucht sich die SPD durch hilfloses Taktieren aus der Affäre zu ziehen, hat sich die Duisburger CDU strikt gegen jede Form des Gebetsaufrufs ausgesprochen.

Hintergrund des Konflikts ist eine Situation, wie sie in vielen Ballungsräumen eingetreten ist: Stadtteile haben einen hohen Anteil türkischer Wohnbevölkerung (teilweise über 50 Prozent), hohe Kriminalität, eine sich stetig verschlechternde soziale Lage, und nicht nur die deutsche Wohnbevölkerung tritt die Flucht aus diesen Gebieten an, sondern auch die Mittelschicht der Ausländer, die sich dort nicht mehr sicher fühlt.

Die Isolierungstendenzen mit zunehmender Ablehnung einer Assimilation bei den 2,5 Millionen Muslimen in Deutschland, sich ausbreitende religiöspolitische Propaganda, die teilweise aus den Heimatländern gesteuert wird und vorwiegend bei jungen Ausländern auf Resonanz stößt, das ungebrochene nationale und religiöse Selbstbewußtsein und Überlegenheitsgefühl insbesondere der türkischen Bevölkerung - all das sind nicht Horrorvisionen, sondern Befunde jüngster soziologischer Untersuchungen. Das stellt uns in Zeiten wirtschaftlichen Rückgangs und hoher Arbeitslosigkeit vor Belastungsproben, wie sie noch mit keiner der vergangenen Einwanderungswellen einhergegangen sind.

Tabuisierungs- und Verharmlosungsstrategen laufen angesichts des offensichtlichen Problemdrucks immer stärker ins Leere, Denkschemata und politische Freund-Feind-Konstellationen geraten immer mehr durcheinander, es herrschen Rat- und Hilflosigkeit vor. In linken Kreisen wird neuerdings darüber nachgedacht, Ausländerbeiräte in Nordrhein-Westfalen wieder abzuschaffen, da in vielen Fällen aggressiv-fundamentalistische und rechtsradikale (islamische) Vereinigungen die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnten.“

Die vom „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“ (DISS) erstellte Dokumentation (125 Seiten) „Der Ruf des Muezzin“ trägt den Untertitel: „Ein Lehrstück über die Neigung deutscher Bürgerinnen (sie!), eine Religion als Anlaß zu rassistischer Diskriminierung zu mißbrauchen statt religiöse Toleranz zu üben.“

DISS spart nicht mit unsachlichen und polemischen Vorwürfen:

„Im Verlauf der öffentlichen Debatten und Anhörungen wurden alle Register des Ausländerhasses gezogen ... Die immer hitziger werdende Debatte schwappte aus den Gremien und Leserbriefspalten denn auch bald in die öffentlich abgehaltenen Stammtische über ... Dabei soll betont werden, daß es nicht allein eine schwache Ausländerpolitik vor Ort und auch nicht allein die Debatte um den Ruf des Muezzins ist, die diese hochgradige Verstocktheit großer Teile der Bevölkerung in rassistisches Denken allein verursacht hätte; der Ausländer in vielen Hinsichten diskriminierende Diskurs in unserer Republik ist Ausdruck einer inzwischen seit Jahren gefahrenen tendenziell völkischen Ausländerpolitik, die - oft über Medien vermittelt - das Denken und Fühlen der Bevölkerung geprägt hat.

Gegen die sich immer offener artikulierenden Diskriminierungen der gläubigen Muslims durch Angehörige der deutschen Ureinwohnerschaft, die größtenteils in dieser Stadt so furchtbar lange auch noch nicht ansässig ist, wurden denn auch zum Teil besonnenere Stimmen laut ... Wie überhaupt zu konstatieren ist, daß sich - sieht man von einem an einigen Wochenenden in der Innenstadt aufgebauten Stand islamischer Fundamentalisten ab - die muslimische Seite durchweg kompromißbereit und moderat verhalten hat“ (S. 6ff).

Magier-Hodchas in Duisburg

Anläßlich seiner Recherchen zu seinem Buch „Türkisch-islamische Vereinigungen in der Bundesrepublik Deutschland“ stellte sich der türkische Autor Metin Gür dem Hodscha Ibrahim Cetin vor - zuerst als Kranker, dann als freier Journalist. Ibrahim Cetin lebt in Duisburg und predigte bis 1998 jeden Freitag an einer anderen Duisburger Moschee. Er hat die Magie zu seinem Beruf gemacht und bestreitet mit ihr seinen Lebensunterhalt. Metin Gür erhielt von dem Magier-Hodscha folgende Diagnose:

„Die ruchlosen Wesen, die man Teufel nennt, flüstern dir ein:,Tu dieses, tu jenes!’ Sie dringen unterhalb des linken Armes in den Körper ein bis in die Adern. Durch die kommen sie bis zum Herzen und setzen sich da fest und von da aus lenken sie dich: ,Geh hierhin, geh dahin!’ ...So Allah will, werde ich folgendes tun: Ich werde diese ehrlosen Teufel aus deinen Adern holen und statt ihrer den rechten, den islamischen Glauben einpflanzen ... Und so wirst du von deinem großen Leiden befreit sein ... Meine Krankenbehandlung dauert immer 21 Tage. Ich bekomme dafür 2000 DM ...Du mußt mir eine Wabe Honig in einer Schale bringen. Auf die Schale werde ich etwas schreiben und zwar an drei Freitagen hintereinander. Daraus mußt du dann Wasser trinken. Bring mir ein Foto von dir mit. Ich lese für dich im Koran. Und zwar mache ich das um Mitternacht, und während dieser Lesung sende ich dir Energie. Dies wird auf dich genauso wirken wie der Blitz eines Laserstrahls. Und ich werde all diejenigen Koranverse verwenden, die dazu beitragen, daß du deine Nöte loswirst. So etwas nennt man geistige Laserstrahlen“ (S. 116). Der Magier - Hodscha Ömer in Duisburg-Laar machte sich unter den Muslimen bekannt, als er eine Muslima, die an einem Gehirntumor erkrankt war, behandelte.

Im Krankenhaus erklärte Ömer dem Ehemann: „Ich mache sie innerhalb von zwei Wochen gesund. Mit Allahs Hilfe wird eure Kranke gerettet werden.“

Ömer verlangte dafür 500 DM auf die Hand, „füllte eine Schale mit Wasser, weihte sie mit Zaubersprüchen und verordnete der Kranken, täglich abends einen Schluck von dem Wasser zu trinken. Zweimal besuchte er die Kranke, besprach sie, hauchte sie an und ging wieder. Eine Woche nach Beginn der „Behandlung“ starb die Kranke ...

Der Vorfall rief bei den Türken in Duisburg und Umgebung einige Empörung hervor; doch mittlerweile strömen wieder Kranke zuhauf zum Haus des Hodschas und treten die Treppenstufen zu seiner Wohnung aus“ (S. 108).

Mit anonymen Zuschriften griffen Muslime den Widerstand der „Bürgerinitiative Duisburg“ an, hier den Vorsitzenden Peter Christ:

Genosse Christ!

Ihre Leserzuschrift strotzt vor Rassismus und Ausländerfeindlichkeit!!!!

Sie haben ganz vergessen wer den Deutschen den Wohlstand gebracht hat.

Wer die BRD aufgebaut hat!!

Es waren die Türken!!!

Darum gehört das Land jetzt uns.

Hier zeugen wir unsere Kinder.

Hier bauen wir unsere Moscheen.

Wir betrachten die BRD als Teil des Osmanischen Großreiches.

Hier gehen wir nie wieder weg!!!

Allah will es so - Allah ist groß - die Türkei ist eine Großmacht!!!!

Expediteur:

Türk-Info-Bonn.

Deutschland den Ausländern?

Was wären die Deutschen ohne Ausländer? Sie säßen noch auf den Trümmern ihres verbrecherischen Krieges! Wer hat aus Schutt und Asche die BRD aufgebaut? Die Ausländer! Wer hat den Deutschen den Wohlstand gebracht? Die Ausländer!

Genau genommen, gehört den Deutschen hier nichts mehr. Wer etwas aufgebaut hat, dem gehört es auch. Wir fordern: Wahlrecht für alle Ausländer und Asylanten! Offene Grenzen für alle Menschen! Der nächste Bundeskanzler muß ein Ausländer sein! Ausländer fordern: mehr Rechte!

Antifa-Kampfbund, Düsseldorf

Interreligiöser Dialog gescheitert

Als Reaktion auf die Auseinandersetzung um den Muezzin-Ruf in Duisburg wurde 1998 eine „Pilotstudie zum christlich-islamischen Dialog“, erstellt - gefördert vom Land NRW (Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport). Herausgeber ist das Evangelische Familienbildungswerk Duisburg.

An dieser Dokumentation beteiligten sich die Evgl. und Kath. Kirche mit ihren Bildungswerken, die beiden Alevitischen Kulturzentren und die Moscheevereine DITIB, VI KZ, IG MG und ADÜTDF.

Die Studie stellt fest: „Seit einiger Zeit haben sich in Duisburg in der Wohnbevölkerung erkennbar Trennungsprozesse von Bevölkerungsgruppen verstärkt ... Diejenigen, die sich ein anderes Wohngebiet leisten können, ziehen weg“ (S. 8).

Obwohl seit 15 Jahren Dialogveranstaltungen von den Kirchen und städtischen Einrichtungen gepflegt werden, konnte - so beobachtet die Studie, „die weitgehende Trennung der unterschiedlichen Lebenswelten und die tiefgreifende Beziehungslosigkeit zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, zwischen Christen und Muslimen nicht überwunden werden ... Die Anfrage zweier Moscheevereine Ende 1995, den Muezzin-Ruf zum Freitagsgebet lautsprecherverstärkt zuzulassen, hat die verdeckten Probleme im Zusammenleben öffentlich zutage treten lassen“ (S. 9).

1998 gab es in Duisburg 40 Moscheen, verteilt über das ganze Stadtgebiet. 15 Moscheen sind DITIB angeschlossen. VIKZ unterhält 10 Moscheen. Die Grauen Wölfe haben zwei eigene Moscheen, aber fünf Vereine: „Obwohl die anderen Vereine auch eine Moschee unterhalten könnten, wird aufgrund einer zentralen Empfehlung darauf verzichtet, weil diese Vereine sich in unmittelbarer Nähe von bereits vorhandenen Moscheen befinden.“ (a.a.O.) Mit anderen Worten, die Moscheegemeinden sind von den Grauen Wölfen unterwandert. Die Studie - offenbar ohne Kenntnisse der Strategie der einzelnen islamischen Vereine - drückt das so aus: „In solchen Fällen versuchen diese Vereine die bereits vorhandenen Moscheen mit kulturellen und jugendspezifischen Angeboten zu ergänzen“ (S. 33). Schon in den 70er Jahren wurde die Strategie und Zielsetzung der Muslime deutlich, als der evangelische Pfarrer Kelp die Kirche seiner Friesenheimer Gemeinde 16 Monate lang den Muslimen zur Verfügung stellte. Zunächst nutzten die Muslime die Kirche nur zum Freitagsgebet, dann beschlagnahmten sie die Kirche während des Ramadan jeden Abend.

Weil die Muslime sich weigerten, die Gebetsteppiche nach ihren Versammlungen wieder aufzurollen, mußte die evgl. Gemeinde ausweichen. Ohne Kommentar faßt die Studie zusammen: „Für die Gemeinde bedeutete es zunächst eine enorme Umstellung. Gesprächsgruppen, Frauenkreise und vieles mehr mußten immer wieder von Neuem verlegt werden“ (S. 16). Anregungen aus der evgl. Gemeinde, den Muslimen christliche Inhalte nahezubringen, wurden von Pfr. Kelp zurückgewiesen mit der Begründung, er wolle die Muslime nicht vereinnahmen.

Daß der interreligiöse Dialog in Duisburg scheiterte, wird von der Pilotstudie u.a. damit begründet, daß „viele Muslime und auch oft Imame, die sonst keine Kontakte mit Christen gehabt hatten, den Sinn des Dialogs nicht verstehen konnten. Nach einigen Gesprächen sagten sie: ,Wir haben uns mehrmals getroffen, aber was haben wir davon?’ Wenn keine sichtbaren Erfolge da waren, war der Dialog für viele Muslime sinnlos“ (S. 18).

Sichtbare Erfolge sind für die Muslime Übertritte von Christen zum Islam: „Viele Mitglieder der (islamischen) Gemeinde fragten: ,Wenn ihr den Koran gelesen habt, warum seid ihr nicht Muslime geworden?’„ (S. 18).

Das Bedürfnis zu Gegenbesuchen in Kirchen bestand bei den Muslimen nicht: „Als Grund für das mangelnde Interesse an Kirchenbesuchen werden Sprachprobleme genannt. Oft wird auch vorausgesetzt, das Christentum schon zu kennen: ,Wir kennen das Christentum und akzeptieren es, so wie es ist’. Oder, Wir werden oft mit dem Christentum konfrontiert und lernen es kennen, ob wir es wollen oder nicht’“ (S. 57).

Trotz vieler Dialogangebote in Form von Gesprächskreisen, Arbeitskreisen, Projekten, Vortragsveranstaltungen, gemeinsamen Festen, Basaren, Ausstellungen, Bibel- und Koran-Rezitationen, „Woche der Brüderlichkeit“ und „Runden Tischen“ ist der christlich-islamische Dialog gescheitert. Als Gründe werden u.a. genannt: „Bei den meisten Veranstaltungen waren immer wieder dieselben Personen anwesend ... Ein Hauptproblem, an dem der Dialog vor allem auf der islamischen Seite scheiterte, war die (mangelnde) Kontinuität... Christen und Muslime leben in unterschiedlichen Lebenswelten, die gegenseitig als fremd und teilweise als bedrohlich wahrgenommen werden und Angst auslösen. Die Dialogbemühungen in Duisburg haben bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt diese Segregationstendenzen nicht einschränken können“ (S. 76).

Rechtsgutachten der Bundesregierung

„Streitpunkt Gebetsruf“ heißt ein „Rechtsgutachten“, das die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP), 1997 einem Studenten (!) der Rechtswissenschaft, Martin Völpel, in Auftrag gab (Postfach 66, 10001 Berlin).

In der Vorbemerkung betont Frau Schmalz-Jacobsen zwar, daß „das Rechtsgutachten weder rechtsverbindliche noch abschließende Ausführungen dieser Thematik enthält“, identifiziert sich aber zugleich mit „dem wesentlichen Ergebnis, daß im Lichte der Religionsfreiheit des Art. 4 Grundgesetz grundsätzlich eine Gleichbehandlung mit dem christlichen Glockengeläut angezeigt ist“ (S. 7).

Die im Rahmen eines Praktikums bei der Ausländerbeauftragten erstellte Fleißarbeit behauptet:

„Das Geläut der Kirchenglocken dient insbesondere dazu, die christlichen Gläubigen auf kirchliche Veranstaltungen (Gottesdienste etc) hinzuweisen und zur Teilnahme daran einzuladen. Der Gebetsruf erfüllt für die Anhänger des muslimischen Glaubens insofern die gleiche Funktion und ist deshalb ebenfalls als eine kultische Handlung mit Wirkung in die Öffentlichkeit dem Schutzbereich des Art. 4, Absatz 2 GG zuzuordnen“ (S. 17).

Diese Beurteilung ist falsch. Richtig dagegen ist:

Der sog. Gebetsruf des Muezzin ist verbale Verkündigung des islamischen Herrschaftsanspruchs Allahs: „Es gibt keinen Gott außer Allah! Allah ist der Größte!“ und damit Affront gegen die Christen, die den drei-einigen GOTT als wahren GOTT bekennen und Sein Gebot: „ICH bin der HERR, dein GOTT. Du sollst keine fremden Götter neben MIR haben!“ als absolut bindend anerkennen. Das (islamische) Bekenntnis: „Es gibt keinen Gott außer Allah“ ist nach christlicher Lehre eine Gotteslästerung, die den öffentlichen Frieden stört, wie es zahlreiche Auseinandersetzungen beweisen.

Der sog. Gebetsruf wird außerdem von islamischen Gelehrten als politisches Programm verstanden: „Die Ausführung des Gebetsrufes ist eine gottesdienstliche politische (!) Handlung“ (Antwort auf Rechtsfragen von Al-Kha-mene’i, Teheran 1997, S. 110).

Kirchenglocken dagegen machen keine inhaltliche Aussage. Sie sind nonverbaler Klang und werden auch zu nicht religiösen Anlässen geläutet. Muezzin-Ruf und Glockengeläut sind nicht vergleichbar.

Folgender Ansatz des „Rechtsgutachtens“ dagegen sollte juristisch ausgearbeitet werden:

„Möglicherweise wird durch den Gebetsruf die negative Religionsfreiheit nach Art. 4 Abs. 1 GG - beispielsweise der Anwohner - beschränkt, da diese - auch wenn sie keine Muslime sind - einige Male täglich für einige Minuten mit dem Gebetsruf beschallt werden. Im Rahmen der negativen Glaubensfreiheit umfaßt Art. 4 Abs. 1 GG auch das Recht, den kultischen Handlungen eines nicht geteilten Glaubens fernzubleiben“ (S. 19).

In diesem Zusammenhang wird auch auf das Kruzifix-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes verwiesen: „Denn in dieser Entscheidung ging es um eine staatlich geschaffene Lage (Schulbesuch), in der der Einzelne ohne Ausweichmöglichkeit den Symbolen und dem Einfluß eines bestimmten Glaubens ausgesetzt ist“ (S. 19).

Der Gebetsruf kann juristisch auch als „erhebliche Belästigung“ nach § 3 Abs. 1 Bim SchG GG verstanden werden und als „Nachteil“, wie z.B. durch Minderung der Wohnqualität, indem sich die Bewohner in unmittelbarer Nähe einer Moschee vom Gebetsruf so gestört fühlen, daß sie die Fenster schließen müssen (beim Telefonieren oder Radiohören z.B.). Unzumutbare Belästigungen müssen Betroffene nicht hinnehmen.

Daß Muslime vom „Gebetsruf“ in der Regel nicht erreicht werden, da sie nicht in unmittelbarer Nähe einer Moschee wohnen, wurde bisher m.W. in der Rechtssprechung nicht beachtet. Die gerichtlichen Erfolge der Muslime wurden lediglich beschnitten in der Vorgabe einer bestimmten Lautstärke und der Häufigkeit des Rufes.

Als „vorzüglich und völlig neutral“ preist Dr. jur. Wilfried Murad Hofmann, deutscher Muslim und Beiratsmitglied des ZMD, das Gutachten der Bundesregierung, gibt aber zu bedenken:

„Die Muslime müssen sich auf ein Gegenargument einstellen ..., daß es nämlich des Gebetsrufes gar nicht bedürfe, weil viele Muslime jedenfalls das fajr-Gebet (Morgengebet) zuhause beten und sich dafür den Wecker stellen“ (CIBEDO-Beiträge 11/1997, S. 144).

Provokativ fordert der islamische Jurist die Muslime auf: „Da Moscheelautsprecher nicht genehmigungsbedürftig sind, sollten unsere Moscheegemeinden nun einfach mit Gebetsrufen nach außen beginnen, maßvoll und probeweise nur unter Tag, um die Akzeptanz zu testen“ (a.a.O., S. 144).

In einer anderen juristischen Stellungnahme zum „Streit um den muslimischen Gebetsruf“ (in: Nordrhein-Westfälische Verwaltungsblätter vom 1. 1. 1998) kommt Prof. Dr. Stefan Muckel, Bochum, zu dem Schluß: „Insgesamt zeigt sich, daß die in vielen Behörden verbreitete Einschätzung, Juristisch’ sei der Ruf des Muezzins kaum noch zu verhindern, die Rechtslage nicht zutreffend widerspiegelt. Der häufig bemühte Vergleich mit dem kirchlichen Glockengeläut geht fehl.

Aber auch unabhängig davon, geben die Grundrechte aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG den Muslimen nicht ohne weiteres das Recht, den lautsprecherverstärkten Gebetsruf erschallen zu lassen. Insoweit ist der Blick auf die die Religionsfreiheit einschränkenden allgemeinen Gesetze, insbesondere die Immissionsschutzgesetze und das Straßenverkehrsrecht, unerläßlich.“

Nach einer dpa-Meldung vom 24. 7. 97 will Bayern keine Muezzin-Rufe dulden. „Das hat Umweltminister Thomas Goppel klargestellt. Artikel 13 des bayerischen Immissionsschutzgesetzes, wonach die Benutzung von Lautsprecheranlagen auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen verboten sei, gelte auch für die islamischen Gebetsrufe, hieß es in der Erklärung Goppels: .Klare Grenzen sind notwendig. Die Bevölkerung versteht es nicht, wenn die Städte und Dörfer mit einem orientalischen Klangteppich überzogen würde’, erklärte der CSU-Politiker. Er reagierte damit auf ein vor wenigen Tagen bekanntgewordenes Rechtsgutachten für die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen (FDP) ...

‚Bayern denkt nicht daran, aus einem falschen Toleranzverständnis heraus zu allem Ja und Amen zu sagen’, erklärte Goppel. Selbstverständlich ist die Religionsausübung grundgesetzlich geschützt. Aber es ist nicht alles erlaubt, was als Religionsausübung bezeichnet wird.’“

Das christliche Erbe bewahren - Ein Nachwort

Die Mehrheit der etwa 200 Staaten dieser Erde lebt in einer mehr oder weniger stark ausgeprägten christlichen Kultur. Das tragende Fundament ist der Kultus, die Ehrfurcht vor GOTT und Seine Verehrung. Verbunden mit diesem Kult ist die Sittenordnung, die Selbst- und Nächstenliebe voraussetzt nach dem göttlichen Gesetz: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“

Völker, welche die Ehrfurcht vor GOTT und damit auch die Einzigartigkeit jedes menschlichen Lebensweges relativieren und antasten, erlebten und erleben Niedergänge bis hin zur Selbstzerstörung. Wer die Würde eines Mitmenschen abwertet, wertet sich selbst ab.

Vor solch einer Herausforderung steht heute Deutschland, steht Europa. Ist uns das, was unsere Vorfahren in Jahrhunderten aufgenommen, erkannt, geistig durchdrungen haben, in Kunst und Architektur, in Musik und Wissenschaft, in Literatur, Recht und Lebensart gestaltet und in Landschaften aus Liebe zur Schöpfung kultiviert haben, ist uns das soviel wert, daß wir es bewahren möchten?

Schon eine ins Private abgedrängte Sonn- und Feiertagskultur eines Volkes trägt - da Muße und Kult zusammengehören - zur Erschütterung seiner Kultur bei. Kein Staat kann die Freiheit und die mit ihr verbundenen Werte der Demokratie aus sich selbst heraus begründen.

Viele Deutsche haben ihr Leben für das Bewahren unserer christlichen Kultur aufgerieben oder hingegeben. Sie prägt uns bis tief in unsere Vorstellungen, Bräuche und in unsere Sprache hinein. Geben wir jetzt leichtfertig gute Traditionen - die einzigartige Symbiose von christlichem Glauben, germanischer Lebensart, römischem Recht und griechischer Philosophie - preis?

Deutschland ist zutiefst geformt von christlichen Missionaren und Vorbildern. Hier liegen die tiefsten Wurzeln unserer Identität, unserer geistigkulturellen Ausrichtung, unserer Leitkultur. Weit mehr, als es vielen Deutschen bewußt ist, zehren wir von Grundwerten, die christliche Vorgaben haben.

Die Missionierung Deutschlands

Die Einigung der etwa fünfzig germanischen Stämme erfolgte vor allem über die Christianisierung der Franken, wobei die Germanen hauptsächlich in den Jahren 500 bis 1000 missioniert wurden. Bereits aus dem 3. Jahrhundert ist der erste Bischof von Köln bezeugt.

Eng, notwendig mit der Mission verknüpft, sind Lesen und Schreiben - zuerst der Bibel wegen. Um des Kultes willen werden größere Bauten konstruiert, feierliche Gesänge komponiert und heidnische Bräuche nach und nach fallengelassen oder christlich erhöht.

Entscheidend für die kulturelle Entwicklung - mit zahlreichen Rückschlägen bis heute - ist das biblische Menschenbild. Danach sind Mann und Frau ebenbürtig, gleichwertig und stellen gemeinsam das Abbild des Schöpfers dar. Im Ehepartner entdecken sie andere, ihnen selbst vorenthaltene Wesenszüge GOTTES, was zu Ehrfurcht, Staunen und Liebe führt und auch zur Treue zueinander, auch um der Kinder willen, in denen gemeinsam das Antlitz Gottes und der Eltern aufleuchtet, die wohl größte Ehre, die es für Eltern gibt. Verbunden damit ist - nach dem Beispiel JESU -der Versuch immer neuer Versöhnung. Auf dieser Grundlage wird die Familie zum Fundament des Staates, der zusätzlich durch die von JESUS geforderte und vorgelebte Feindesliebe in einzigartiger Weise gestärkt und gefördert wird.

Antichristiicher Ansturm

Bereits im Jahr 732, 100 Jahre nach dem Tode Mohammeds, müssen sich die Franken einem antichristlichen Ansturm stellen. Auf ihrer gemeinsamen Reichsfahne ist St. Michael dargestellt, seit jener Zeit Schutzpatron sowohl Deutschlands wie Frankreichs, ein Name, der auch im „Michel“, dem Zerrbild des Deutschen, weiterlebt als Warnung vor einer falschen Toleranz und Vertrauensseligkeit. 732 besiegt Karl Martell, der Großvater Karls des Großen, die vordringenden Muslime bei Lourdes/Tours und Poi-tiers im heutigen Südfrankreich. In Nordafrika haben die islamischen Heere bereits 600 Bistümer zerstört.

Deutschland bleibt vor der Islamisierung bewahrt. Bonifatius, der Apostel der Deutschen (t 754), organisiert die Kirche in Germanien und schafft Disziplin im kirchlichen und damit auch im staatlichen Raum. Kaiser Karls Krönung in Rom (800) ist der Beginn des „Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen“ (bis 1803), eine prägende Verpflichtung. Karl der Große übernimmt sie von Byzanz, das wegen des Ansturms des Islam nicht mehr den Schutz Roms gewährleisten kann. Karl errichtet 1150 Pfalzen, 1250 Klöster, die zugleich Bildungs-Institute sind, und läßt 300 Kirchen bauen.

Die Herausforderung der Christenheit setzt sich fort durch die Zerstörung des Grabes JESU in Jerusalem sowie von rund 3000 Kirchen durch Muslime. Auch die Bedrängnisse der Hl.-Land-Pilger tragen bei zu den sieben Kreuzzügen (1096 bis 1292), die gleichfalls die Identitäts-Findung der Deutschen bzw. der Europäer verstärken. Der Tod vieler Männer bei den Kreuzzügen erhöht die Bedeutung der Frauenorden und damit die Stellung der Frau. So zählen allein im deutschsprachigen Raum die Zisterzienserinnen jener Zeit 1000 Klöster. Jedes von ihnen gibt zahlreichen mitarbeitenden Familien Impulse und Anregungen.

Durch Bruno von Köln kommt es 1084 zur Gründung der Karthäuser, die bis heute ihre alte Liturgie bewahrt haben. 1134 gründet Norbert von Xanten die Prämonstratenser. Das Volk - nicht Rom - spricht die „Medizinerin“ Hildegard von Bingen (t 1179) heilig. Bedeutsam werden Hedwig von Schlesien (t1243), deren Sohn Heinrich 1241 bei Wahlstatt/Liegnitz die heidnischen Mongolen aufhält. Hedwig gründet die ersten drei Frauenklöster Schlesiens, wobei zum Tode Verurteilte begnadigt werden, um an den Klöstern bzw. Siechenhäusern und einem Leprosarium mitzubauen. So wächst die Ehrfurcht vor den Kranken und vor den Betern. Recht wird von Barmherzigkeit durchtränkt.

Bedeutend für die karitative Arbeit ist Elisabeth von Thüringen (t 1231). Albertus Magnus (t 1280), der Lehrer des großen Philosophen und Theologen Thomas von Aquin (t 1274), ist unter seinen deutschen Landsleuten bedauerlicherweise wenig bekannt.

Aufblühen des christlichen Glaubens

Das dreimalige tägliche Angelus-Läuten, benannt nach den Anfangsworten des Gebetes „Der Engel des HERRN“ (Angelus Domini), wird eingeführt, um dem anstürmenden Islam, der die Gottheit CHRISTI leugnet, Bekenntnis und Fürbitte entgegenzusetzen. Das meditative Rosenkranzgebet mit den 15 wichtigsten Glaubens-Geheimnissen aus dem Leben JESU entsteht im deutschen Sprachraum vor allem durch Dominikus von Preußen und Adolph von Essen (um 1410). Thomas von Kempen (t 1471) schreibt mit der „Nachfolge Christi“ das nach der Bibel am weitesten verbreitete christliche Buch. Inspiriert vom Glauben entstehen Pilger- und Siechenhäuser, auch Gemeinschaften von Brüdern, die den Bau und den Unterhalt von Brücken übernehmen.

Bibel-Übersetzungen in deutsche Dialekte und in die deutsche Kanzleisprache, allein 18 Übertragungen vor der bedeutendsten durch Martin Luther, verbunden mit dem Bibeldruck, formen die gemeinsame deutsche Hochsprache. Bei aller Zerrissenheit, welche die Reformation politisch und religiös herbeiführt, vertieft sich dabei die christliche Prägung Deutschlands, um der jeweils anderen Konfession zu antworten und sich selbst seines Bekenntnisses zu vergewissern.

Niedergang des christlichen Deutschland

Der zweimalige Ansturm und die Abwehr der Türken vor Wien (1529 und 1683) und der Sieg des Don Juan von Österreich in der Seeschlacht von Lepanto (1571) machen bewußt, wie gefährdet die christlichen Wurzeln Europas sind. Ab 1750 entwickelt sich stärker die Bewegung der „Aufklärung“, welche die Vernunft über den Glauben stellt, z.B. in Goethes Faust. Vordenker Leibniz (t 1716), der universale Geist des Barock, hält jedoch an der Gottheit CHRISTI und an Seiner Gegenwart in der Eucharistie fest. Die Französische Revolution (1789) zeigt ihre Folgen auch in Deutschland.

Als 1803 beim Reichsdeputationshauptschluß deutsche Fürsten mehr als 300 Abteien, Klöster und Bistümer rauben, ist das nicht nur ein materieller Aderlaß für die Christenheit. Auch viele Quellen geistiger und geistlicher Berufe versiegen.

Auf die Probleme der Industrialisierung antworten Männer wie Adolph Kolping (t 1865) der eine heute weltweite Bewegung der praktizierten christlichen Soziallehre auslöst. Ähnlich sozial wirken Bischof von Ketteier (+ 1877) und Friedrich von Bodelschwingh (+ 1910).

Dem 20. Jahrhundert bleibt es vorbehalten, die deutsche Konfessions-Statistik erneut gewaltsam zu verändern: Statt bisher zwei Drittel evangelischer und einem Drittel katholischer Christen leben hier im Jahr 2000 -nach NS- und SED-Zeit - je ein Drittel evangelische und katholische Christen sowie ein Drittel Konfessionslose bzw. 3,2 Millionen Muslime, die seit den 60er Jahren eingewandert bzw. hier geboren sind. Zugleich ist die Christenheit durch eine Kulturrevolution über die Medien bedrängt. Statt der Gebote GOTTES werden äußerliche Werte der Menschen in den Mittelpunkt gestellt.

Auf Behinderte, Alte und Kranke erfolgt bereits in der NS-Zeit der erste große Angriff, ebenso auf die gleichrangige Würde jedes Menschen. Eine Generation danach wird in diese materialistischen Angriffe das Kleinstkind einbezogen. Innerhalb von 30 Jahren werden 10 Millionen ungeborene Kinder ermordet. Dem egoistischen Ausleben der menschlichen Sexualität wird von vielen - entgegen der Familie - der Vorrang eingeräumt. Das aber ist ein antichristlicher Freiheitsbegriff, individualistisch verengt. Anders die Verteidigung der äußeren Freiheit. 1989 bricht in Mitteldeutschland die entscheidende Revolution gegen die Sklaverei des Kommunismus auf. GOTTES-Häuser sind zu Zufluchtsstätten wahrer Freiheit geworden. Daß diese Revolution unblutig verläuft, kann wohl nur christlich-übernatürlich - dank zahlreicher Gebetsgruppen - verstanden werden oder bleibt ohne Erklärung.

Menschliche Freiheit bedarf der Solidarität mit jedem. Aus ihrem Geist sind die Sozialgesetze Deutschlands erwachsen, letztlich aus der Nächstenliebe heraus. Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar. Besitz verpflichtet sozial. Einem brutalen Wirtschafts-Egoismus mit vorrangiger Gewinn-Ma-ximierung ist entgegenzutreten. Wichtiger ist das Geschick des einzelnen Arbeitnehmers.

Schon vor 200 Jahren war Novalis, der deutsche Dichter der Frühromantik, zurecht überzeugt: „Nur die Religion kann Europa wieder aufwecken und die Völker sichern und die Christenheit mit neuer Herrlichkeit sichtbar auf Erden in ihr altes, friedensstiftendes Amt installieren.“ Das war kein christlicher Selbstzweck für Novalis, sondern Sinn-Erfahrung, Lebens-Gestaltung, Liebe zum irdischen und zum ewigen Vaterland. Ähnlich sagt es Gertrud von Le Fort, eine deutsche Dichterin des 20. Jahrhunderts: „Der Verrat an der Religion zieht den Verrat an der Kultur nach sich. Die abendländische Kultur wird genau so lange leben wie die abendländische Religion.“

Pfr. Winfried Pietrek

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