6. Erlösung: Heiligung für alle

Der Vater, Schöpfer und Herr aller Wesen, leitet mit Weisheit, Güte und unendlicher Liebe alle Menschen und alle Dinge zur Verwirklichung des besonderen Zieles in der Harmonie des Universums.

Auch in meiner Kirche, die als menschliche und ttliche, irdische und himmlische Gemeinschaft aus meinem geöffneten Herzen hervorgegangen ist, ist alles in Harmonie und Eintracht mit dem Vater. Die Seelen werden gerufen, sich ihr anzugliedern, damit alle und jede ihr Ziel erreiche: Ihre Heiligung auf Erden und ihre Herrlichkeit im Himmel an dem ihnen zugewiesenen Platz.

In einer Gemeinschaft können nicht alle das Gleiche tun, sondern jeder folgt der eigenen Neigung, besser gesagt, der eigenen Berufung. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen, den vom höchsten Ordner gewollten und vorherbestimmten Beruf zum Wohl aller. Auf diese Weise fügt sich das Geschöpf, selbst wenn es sich dessen nicht voll und ganz bewt ist, in das Ganze ein. Die einzelnen ergänzen sich gegenseitig in einem Akt der Liebe, der für das Zusammenleben und das Überleben der menschlichen Natur wesentlich ist. Natürliche und ursprüngliche Liebe muß vorhanden sein für die feste Zusammengehörigkeit, um aus allen eine einzige Familie, eine einzige Gesellschaft zu gestalten, deren verschiedene Glieder nicht auf ihr persönliches Wohl hin handeln dürfen, sondern allein für das soziale Wohl aller.

So hat der Vater es angeordnet, so ordnet er die menschliche Gesellschaft.

 

Aufgabe meiner Kirche

Wer sich gegen die Absichten des Vaters, des Schöpfers und Herrn, des höchsten Ordners aller Dinge und aller Geschöpfe auflehnt, bricht das ttliche, natürliche Recht und sündigt schwer gegen Gott und seine Brüder, also gegen die Gesellschaft; er wird so zur Ursache vieler persönlicher aber auch gesellschaftlicher Zwietracht von ungeheurer Tragweite.

Aus der gegenwärtigen sozialen Ordnung der kapitalistischen und kommunistischen Völker und auch aus der Ordnung meiner Kirche steigt ein Schrei der Rache zu Gott auf. Die Menschen, auch die Christen, verstoßen gegen die festgelegte Ordnung, verletzen Recht und Gerechtigkeit. Gott kann dies nicht weiterhin dulden; diese Menschen werden zermalmt bei der Begegnung mit Christus, dem Befreier und Erlöser.

Meine Kirche ist grundsätzlich nach besonderen Regeln gestaltet, nach denen sich die große menschliche Familie ausrichten m. Meine Kirche unterscheidet sich von allen anderen menschlichen Gesellschaften in ihrer Anlage als vollkommene Gemeinschaft, in der das Menschliche und das Göttliche sich begegnen, sich durchdringen und vereinen. Sie erhebt sich über die Familie der Völker, über die anderen menschlichen Gesellschaften durch ihre geheimnisvolle Natur, die ihre Bestimmung bezeichnet: Zu führen und zu orientieren mit dem Licht ihrer Wahrheiten, deren Bewahrerin und Hüterin sie ist. Sie muß die Völker auf den Weg des ewigen Heiles lenken.

Keine Gesellschaft außerhalb meiner Kirche hat eine ähnliche Aufgabe, Würde und Heiligkeit. Man muß sich aber klar sein, daß die Größe meiner Kirche nicht in ihrer Prachtentfaltung, nicht im Reichtum, nicht in ihren Äußerlichkeiten begründet ist, sondern immer und allein im Geheimnis ihrer menschlichen und ttlichen Natur, in ihrer Sendung in der Welt, die Menschen und Völker in das himmlische Vaterland, das Paradies, zu führen.

 

In der Kirche kommt dem Priestertum ein Platz von höchster Bedeutung zu

Das ist die edelste und schwierigste Aufgabe, die der Zeit anzupassen ist. Das Geheimnis der Kirche erstreckt sich auch auf das Priestertum das in seinem hierarchischen Aufbau einen Platz von höchster Bedeutung einnimmt.

Aus meinem Priestertum entspringt das Königtum; ich bin der höchste und ewige König. Durch mich ist alles erschaffen worden, und alles gehört mir. An diesem Königtum und ewigen Priestertum gebe ich denen Anteil, die von Ewigkeit her von meinem himmlischen Vater auserwählt sind.

Der Auserwählte, ein menschliches Geschöpf, wird mit meiner ttlichen, königlichen, priesterlichen Würde bekleidet, mit einem Auftrag in meiner Kirche; er wird mein unmittelbarer Mitarbeiter und Miterlöser für die Verwirklichung des Geheimnisses der Erlösung. Mein Sohn, erkläre dir mit menschlichen Worten die menschliche und ttliche Größe der Natur, der Macht, der Würde des Priesters. Es ist nicht möglich, denn eure Worte, eure Ausdrucksmöglichkeiten können das Göttliche, das Übernatürliche, das Ewige und Unendliche nicht erklären... Wenn aber meine Priester aufmerksam über das Mysterium, an dem sie teilnehmen, nachdenken, kann das mithelfen, daß sie sich ihrer großen Verantwortung bewter und in der Erfüllung ihrer Aufgabe eifriger werden.

Mein Sohn, für heute genug! Wir werden unser Gespräch wieder aufnehmen, denn es ist noch in keiner Weise erschöpft.

Ich segne dich, und mit dir segne ich alle, die dir besonders teuer sind. Liebe mich und opfere mir deine Leiden und Gebete für die Bekehrung vieler meiner Priester auf.

26. November 1976