9. Ich bin gegenwärtig als Erlöser, Heiland und Haupt meiner Kirche

Ich, das von Ewigkeit her vom Vater gezeugte Wort Gottes, das Fleisch geworden ist im reinsten Schoß meiner und eurer Mutter, wende mich noch einmal an dich, den ich zu meinem Werkzeug für einen großen Plan der Liebe und des Heiles auserwählt habe.

Ich bin unter euch im Geheimnis des Glaubens, wahrhaft lebendig gegenwärtig in meinen beiden Naturen, der ttlichen und der menschlichen, als Erlöser, Heiland und Haupt meiner Kirche. Ich wiederhole: Meiner Kirche, dem Ziel des ungeheuren Hasses Satans, der sie stets bekämpft. Ich bin das Haupt meiner Kirche, weil sie aus meinem Blut, aus meinem durchbohrten Herzen hervorgegangen ist. Ich bin in meiner Kirche gegenwärtig, wo so viel Ehrgeiz herrscht, so viele gewollte finstere Anschläge unternommen werden zur Befriedigung der Begierden des Geistes und des Fleisches, Gelegenheiten für viele Sünden, Entweihungen, Sakrilegien, die man mit dem Deckmantel des Gewähren-Lassens, der Heuchelei und des Egoismus schändlichster Art zudecken will.

Sehr oft haben ich und meine Mutter eingegriffen mit deutlichen Mahnungen an jene, die die großen geistigen Wirklichkeiten der Schöpfung und der Erlösung vergessen zu haben scheinen. Ich sagte dir in einer Botschaft, daß viele meiner von der Irrlehre der Geschäftigkeit angesteckten Gottgeweihten in dieser zersetzenden Betriebsamkeit g l e i c h s a m ersticken. Durch ein solches Verhalten und ohne sich darüber Rechenschaft zu geben, entfernen sie sich mehr und mehr von dem immer neu belebenden Brunnen des ttlichen Lebens.

Sie wollen es nicht zulassen, daß ich mich ohne ihre Zustimmung an jene wenden kann, die glauben...

Ich habe diese nicht ohne ihre eigene Verantwortung und Schuld blind gewordenen Seelen eingeladen, sich an mich, den Gekreuzigten, zu wenden, nach Kalvaria, den Weg des Meisters, hinaufzusteigen, um die Seelen mit den Lehren meines Leidens, m e i n e s Todes und meiner Auferstehung vertraut zu machen; ich habe alle Gottgeweihten aufgefordert, mir nachzufolgen auf dem Weg des Verzichts, der Demut, des Gehorsams und der Armut, einen Blick zu werfen auf den ans Kreuz

Genagelten und zu überlegen und zu betrachten. Es tte genügt, in ihnen reinigende Reue zu erwecken, den fast völlig verlorenen Glauben wiederzufinden, und das beinahe erloschene Feuer der Liebe wieder zu entfachen... sie haben es nicht getan!

Manche haben meine Botschaften nicht der geringsten Aufmerksamkeit gewürdigt, weil sie in ihrem anmaßenden Unglauben nicht zulassen können, daß ich, wahrer Gott und wahrer Mensch, der ich in meiner Kirche bin, mich an jene wende, die an mich glauben, wo, wie und so oft ich es will. Ich sollte sie, ihrer Anmaßung entsprechend, um Erlaubnis fragen, zu den mir kostbaren Seelen sprechen zu dürfen!

Es ist wahr, daß ich ihnen höchste Würde und Macht verliehen habe, doch zum Wohlergehen der ganzen kirchlichen Gemeinschaft, nicht um ihren Durst nach Macht, Reichtum, persönlicher Geltung zu befriedigen. Wenn ich ihnen also Macht und Würde verliehen habe, so habe ich es getan, um sie in den Dienst meiner ganzen Kirche zu stellen.

Beachte den Hochmut, mit dem sie ihre Untergebenen behandeln. Mein Sohn, du weißt wohl, und sogar aus eigener Erfahrung, daß alles, was ich dir sage, nicht eine Frucht deiner Phantasie ist; wäre Demut in ihnen, so tte es keine heftige Reaktion gegeben, die, wie wir feststellen, beständig anschwillt. Sie bestätigt dir, obwohl dies nicht mehr tig ist, die traurige Wirklichkeit, in der die Kirche lebt.

Wenn ich dir Leiden verursache, so sind sie die offensichtliche Bestätigung der Wahrheit, die ich dir kundgetan habe

Mein Sohn, ich habe dir vorausgesagt, daß man dich als verrückt betrachten wird. Meine Mahnungen erfolgten nicht irrtümlich. Was hindert sie, diese Feststellung zu machen? Der Hochmut! Mein Sohn, nie habe ich dir anderes versprochen für dein Erdenleben als Leiden. Sie wissen nicht, daß diese dir verursachten Leiden eine offensichtliche Bestätigung der Wahrheit sind, die ich dir kundgetan habe. Laßt euch aber nicht beeindrucken; mit mir vereint habt ihr nichts zu befürchten.

Mein Sohn, während meines ganzen irdischen Lebens habe ich meine Macht nie dazu gebraucht, meine Feinde zu demütigen, zu kränken oder zu verletzen. Wenn ich einige Beweise meiner Macht gegeben habe, so nur deshalb, um die von mir gelehrte u n d gepredigte Wahrheit zu bestätigen. Ich habe auf Erden weder Verherrlichung noch Ansehen gesucht, sondern im Gegenteil nur Demütigung; keine bevorzugte Stellung, keinerlei Wohlergehen, sondern Armut; keine Autorität, sondern Gehorsam bis zum Tod.

Mein Sohn, ich habe intensives innerliches Leben verlangt. Ich habe Demut, Armut, terlichkeit, Festigkeit verlangt; was habe ich erreicht? Bete und rege zum Beten an; sühne, bringt alle eure Mühen zum Opfer dar, damit die Waagschale auf der Seite

des  Bösen nicht überfließt. Ich segne dich, mein Sohn, und mit mir segnen dich meine allerheiligste Mutter und der heilige Josef. 5. Juni 1978