21. Ich lasse es zu

Ich, Jesus, das Ewige Wort Gottes, habe einst das ruchlose, hinterhältige, haß- und neiderfüllte Handeln Satans durch den von meinem Erzfeind vollständig beherrschten Judas erduldet. Heute erleide ich es durch die vielen Judasse, die das Opfer der heiligen Messe im Stand der Todsünde feiern und in Sünde meine Sakramente spenden.

Satan ist also neben mir tätig, und es erstaune niemand, wenn ich zulasse, daß dies geschieht.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Ich will seine Freiheit nicht schmälern; Satan hat das Böse frei gewählt; im Bösen ist er verhärtet. So wollte ich ihm die Begründung entziehen, die er sicher gebraucht tte, um seine endgültige Niederlage am Tag des Jüngsten Gerichtes zu rechtfertigen.

Was heute im Herzen vieler meiner Priester durch die Aufwiegelung und Verführung des Dämons geschieht, ist ebenso schwerwiegend wie der sakrilegische Verrat des Judas. Ja, es ist ein fortwährender schamloser Treuebruch.

Man glaubt nicht an das ungeheuere sakrilegische Wirken Satans und ermt dessen unheilvolle Folgen nicht. Man glaubt nicht an den, der die erste Ursache eurer überaus schweren Übel ist; man glaubt nicht an Satan, dessen Verwegenheit ohne Maß ist.

Ich, das Ewige Wort Gottes, das Fleisch wurde, antwortete auf das Handeln Satans mit einem Akt der Demut, indem ich zuerst meinen Aposteln die Füße wusch und dann mit der Einsetzung des Sakramentes der Eucharistie. Auf die maßlose Hoffart Satans und der weiteren Judasse, die sich in den Jahrhunderten aufeinanderfolgen, antworte ich wieder mit unendlicher Demut.

 

Wachet und betet

Ich gab meinen Aposteln eine weitere kostbare Lehre, damit sie nicht in die Schlingen Satans fallen: «Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!»

Mit seiner sakrilegischen Kommunion verwirklichte Judas für sich die Worte: «Wer unwürdig mein Fleisch t und mein Blut trinkt, t und trinkt sich sein Gericht.» Gewaltige Worte, die in der Seele jener Priester ihre Erfüllung finden, die ihre Prüfung auf Erden schlecht abschließen.

Satan versuchte meine Apostel und machte sie seinem Willen gefügig, so daß sie meine Worte «Wachet und betet», die ich an sie gerichtet hatte, um sie gegen die Versuchungen des Feindes zu wappnen, nicht beherzigten. Wie können sich jene Priester, die wenig beten und erst jene, die nie beten, vor dem geistigen Verderben retten? Wieviel Wahrheit ist in den Worten des heiligen Alphons enthalten: «Wer betet, rettet sich; wer nicht betet, verdammt sich

Der Dämon hatte leichtes Spiel mit den Aposteln, die im Garten Gethsemani feige flohen; von den Zwölfen verriet mich einer, ein anderer verleugnete mich, indem er schwor, daß er mich nie gekannt habe.

Satan hatte leichtes Spiel mit den hebräischen Priestern, die Heuchler, Egoisten und sonstwie moralisch fragwürdig waren. Diese beteten nicht, außer in der Öffentlichkeit, nicht aus Überzeugung, sondern zur Schau. Ihr Glaube war nicht echt, sondern nur äußerlicher Schein.

Diese Art von Priestern ist nicht ausgestorben, es wimmelt weiter von solchen in meiner Kirche. Sie wird gesäubert werden, meine Kirche, von diesen Nattern, die mit ihrem Gift jene anstecken, die sich ihnen nahen.

Satan wirkte mit Erfolg auf Pilatus, auf die Tempelwachen und auf die mischen Soldaten ein, abgesehen von einigen Ausnahmen.

Satan versuchte, auf zwei Räuber einzuwirken, die mit mir gekreuzigt wurden; der eine jedoch glaubte mir; er flehte mich an und wurde gerettet; der andere glaubte nicht, verhöhnte mich und so starb er.

 

Er verschont keinen

Satan verschont niemand, nicht einmal meine Mutter, deren Herz er mit dem Zweifel an meiner Auferstehung nachstellte. Er vermochte jedoch ihre unbefleckte Seele, den herrlichen Tempel des Heiligen Geistes, nicht anzutasten.

Es sind ihrer wenige, die, obwohl versucht, von der verderblichen Einwirkung des Dämons frei bleiben. Erinnert euch: Auch die guten Jünger von Emmaus und so viele andere meiner Freunde wurden von der Versuchung nicht verschont und gaben der Entmutigung nach.

Das verderbliche Werk Satans kennt seit dem Sündenfall des Menschen keine Verminderung und wird keine kennen bis zum Ende der Zeit, wo er zusammen mit all seinen Horden endgültig gerichtet wird.

Dann wird er verzweifelt zugeben müssen, den Krieg, den er veranlaßte und durchkämpfte, trotz der ihm gewährten Handlungsfreiheit verloren zu haben!

An jenem ungeheuren Tag, an dem die ttliche Gerechtigkeit aufleuchtet, wird die Möglichkeit, weiterhin zu schaden, zu Ende sein. Dann wird er beschämt eingestehen müssen, daß er, Luzifer, das schönste, intelligenteste, mächtigste Geschöpf des Universums, besiegt wurde von dem zarten menschlichen Geschöpf, das der Natur nach weit unter ihm, durch die Gnade aber unermeßlich weit über ihm steht. Dies wird seine demütigende Qual für die ganze Ewigkeit sein. Nicht weniger Pein werden die verdammten Seelen erleiden, in besonderer Weise die geweihten Verräter, für die du beten und opfern sollst, damit sie sich bekehren und leben.

Zusammen mit dir, mein Sohn, segne ich alle meine Priester. 26. Mai 1976