Den folgenden Artikel von Weihbischof Andreas Laun finden wir
in "KIRCHE heute 7/2012", also im Monat Juli 2012

Vor Tagen erhielt ich den Anruf eines Mannes mit der Frage, was von der „Warnung“ zu halten sei. Ich antwortete: „Ich kann nichts sagen. Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!“ Auf sein Drängen hin sah ich mir dann die ersten Seiten der „Warnung“ im Internet an.

Was nun den Inhalt betrifft, lautet mein Urteil: „Warnung vor der Warnung!“ Und dies aus folgenden Gründen: Die Frau, die behauptet, diese „Botschaften“ zu erhalten, ist unbekannt und bislang nicht vom Himmel beglaubigt, wie dies z. B. in Fatima durch das Sonnenwunder der Fall war und bei anderen Privatoffenbarungen durch verschiedenartige Zeichen.

Und: Manches in der „Warnung“ entspricht nicht der Lehre der Kirche - wie z. B. die Rede von „den christlichen Kirchen“. Nach katholischer Lehre sind nur die katholische und die orthodoxe Gemeinschaft eine „Kirche“, alle anderen „Kirchen“ sind nur „christliche Gemeinschaften“. — Dass „Gott Vater“ mit den „Hierarchien des Himmels“ die Schlacht von Armageddon schlagen werde, schmeckt nach „Herr der Ringe“ und nicht nach einer Privat-Offenbarung, die die Kirche anerkennen wird! Abstrus ist die Mitteilung Jesu, dass er jetzt mehr, sogar doppelt so schwer leide als im Laufseiner Passion - derselbe Jesus, von dem die Kirche lehrt, dass er „zur Rechten des Vaters“ sitzt.

Lächerlich ist die Botschaft, die „Vorbereitungen“ für das Zweite Kommen Jesu seien „in vollem Gange“ - als ob es sich um einen Feldzug oder eine große Reise handeln würde, die Jesus erst „vorbereiten“ müsste! Zudem gibt es eine Reihe von „No-na“ Botschaften, also banalen Selbstverständlichkeiten, wie etwa: Wer treu ist, kommt in den Himmel! Oder etwa, dass wir einen freien Willen haben, dass Gott uns auch in schweren Zeiten liebt, dass die Kirche niemals „untergehen“ wird und anderes dieser Art. Lauter „Botschaften“, die ein Katholik längst weiß!

Die Verfasserin dieser „Botschaften“ versteht es, in ihren Äußerungen immer wieder Anspielungen an biblische Texte unterzubringen, und bedient sich dabei besonders der Offenbarung des Johannes, die sich besonders gut eignet, Inhalte zu vernebeln und ihnen zugleich ein wenig die Autorität der Heiligen Schrift zu geben.

Natürlich bedient sich „die Warnung“ auch der Angst-Mache! Dass wir Grund haben, besorgt zu sein bezüglich all dessen, was die Zukunft bringen mag, wissen wir aus der Offenbarung. Aber weitgehend genügt es sogar, die täglichen Zeitungen zu lesen — und so weiter.

Das Wahre in diesen „Warnungen“ wissen wir ohnehin, das Andere können wir getrost ignorieren. Also: Warnung vor der Warnung! Sie könnte manche verwirren, sie ablenken von dem, was Gott wirklich von ihnen will, anderen nur „die Zeit stehlen“, die ihnen dann irgendwo fehlt! Im Übrigen: Wenn Gott uns etwas aktuell Wichtiges mitteilen will, hat er Mittel und Wege, es so zu tun, dass wir es auch erfahren ohne Rate- und Versteck-Spiele mit geschickt gelegten „Spuren“. Und zuletzt: Wenn ich wollte, könnte ich solche „Offenbarungen“ jeden Tag auch erfinden!

andreas.laun@zentrale.kirchen.net

 

Offener Brief an Weihbischof Laun:

Sehr geehrter Herr Weihbischof!

Ich schätze Ihre Person sehr, vor allem wegen Ihres Kampfes für das ungeborene Leben. Kann es aber sein, dass Sie hier voreilig ein Urteil über eine wichtige Sache fällen, womit Sie sich nur ganz oberflächlich beschäftigt haben? Sind Sie dabei vielleicht auch von anderen Skeptikern beeinflusst worden? Glauben Sie wirklich selber, dass dieser Ihr Brief von aufmerksamen, nachdenklichen Lesern als wohldurchdacht eingestuft wird?

Auf einige Punkte will ich wie folgt eingehen:

1. Die Frau, die behauptet, diese „Botschaften“ zu erhalten, ist unbekannt und bislang nicht vom Himmel beglaubigt, wie dies z. B. in Fatima durch das Sonnenwunder der Fall war und bei anderen Privatoffenbarungen durch verschiedenartige Zeichen.

Die Prophetin will aus zwei Gründen noch verborgen bleiben:

1. Sie hat aus gutem Grund Angst um das Leben ihrer Kinder; denn in den Botschaften kommen auch die Machenschaften finsterer Gruppen zur Sprache, welche die Eine-Welt-Regierung anstreben.

2. Jesus verlangt, dass sie sich noch zurückhält.

Übrigens haben sich zwei Personen aus Deutschland am 23.Juli 2012 mit Mary getroffen. Sie trafen eine Frau, von der man nicht im Geringsten vermuten würde, dass sie solche Botschaften empfängt. Sie ist eine Geschäftsfrau aus dem Leben und Mutter von vier Kindern. Ihr wird unmöglich der Kopf danach stehen, solche Botschaften zu erfinden. Sie kennt sich in religiösen Dingen immer noch kaum aus. Niemals könnte sie solche Botschaften selber erfinden, weder von ihren Kenntnissen noch in dieser Menge und Tiefe her. Mary versteht diese Botschaften nicht besser als wohl die meisten von uns. Daher darf sie auch keine eigenen Erklärungen zu den Botschaften abgeben.

Gott hat Mary völlig unvorbereitet auserwählt und ihr Leben auf den Kopf gestellt. Eigentlich hätte sie viel lieber - wie sie wohl nicht ganz ernst gemeint sagt - ihr früheres Leben zurück. Sie sieht sich als reines Werkzeug, das diese Botschaften, die ja nicht von ihr stammen, weitergibt.

 

2. Manches in der „Warnung“ entspricht nicht der Lehre der Kirche - wie z. B. die Rede von „den christlichen Kirchen“. Nach katholischer Lehre sind nur die katholische und die orthodoxe Gemeinschaft eine „Kirche“, alle anderen „Kirchen“ sind nur „christliche Gemeinschaften“.

Was genau entspricht nicht der Lehre der katholischen Kirche? Was die "christlichen Kirchen" angeht, so haben Sie sicher nicht die folgenden Botschaften gelesen:

 

356. Gott der Vater: Aufruf an die Katholische Kirche, das Neue Zeitalter des Friedens auf Erden anzunehmen.  23. Februar 2012

"... Was motiviert eure Brüder innerhalb Meiner römisch-katholischen Kirche, welche die Wahrheit bestreiten? Ihr habt Meine Kinder verwirrt. Aufgrund ihrer Treue zu der allein seligmachenden Kirche, der römisch-katholischen Kirche, verweigert ihr ihnen die Chance, ihre Seelen auf die Regentschaft Meines Sohnes im Neuen Paradies auf Erden vorzubereiten.

Eure Pflicht ist es, Meine Kinder über die Wahrheit zu informieren. ..."

 

358. Weist niemals die Propheten des Herrn zurück.  24. Februar 2012,

"... Die Katholische Kirche ist die allein seligmachende (= einzig wahre) Kirche. Alle Kirchen werden sich vereinen, um bei Meiner Zweiten Ankunft eine einzige Heilige und Apostolische Kirche zu werden. ..."

 

In der Botschaft 492 heißt es:

"... Viele fragten sich, wie der Menschensohn solch ein gewöhnlicher, einfacher Mann sein konnte. Sie lehnten Ihn ab; denn sie dachten, dass der Messias majestätisch und stolz sein würde und in den höchsten Rängen der Religion (wörtlich church = Kirche) gebieterisch die Aufmerksamkeit einfordern würde. Mein Sohn konnte diejenigen, die in dieser Zeit die Religion (wörtlich church = Kirche) leiteten, nicht dazu bringen, Ihm zuzuhören. Ihr Stolz hielt sie davon ab, die Wahrheit anzuhören...."

Hier wird der Begriff "Kirche" auch auf die jüdische Religion angewandt, obwohl die eigentliche Kirche, die katholische Kirche, da noch gar nicht gegründet war. Demnach wird der Begriff "Kirche" weitergefasst. "Kirche" heißt vom Wortursprung her doch eigentlich "Haus Gottes", wenn ich da richtig informiert bin.

Und vergessen wir nicht, dass sich diese Botschaften an alle Menschen wenden, also auch an die anderen christlichen Gemeinschaften, die sich selbst Kirche nennen.

Halten wir fest: In den Botschaften der "Warnung" wird überdeutlich gesagt, dass die katholische Kirche die einzig wahre Kirche ist.

 

3. Dass „Gott Vater“ mit den „Hierarchien des Himmels“ die Schlacht von Armageddon schlagen werde, schmeckt nach „Herr der Ringe“ und nicht nach einer Privat-Offenbarung, die die Kirche anerkennen wird!

In der Geheimen Offenbarung 17, 16 wird dieser Name "Armageddon" nun mal erwähnt.

 

4. Abstrus ist die Mitteilung Jesu, dass er jetzt mehr, sogar doppelt so schwer leide als im Lauf seiner Passion - derselbe Jesus, von dem die Kirche lehrt, dass er „zur Rechten des Vaters“ sitzt.

Jesus hat vor 2000 Jahren für die Sünden der Menschheit  gelitten. Jeder kann heute selber beobachten, welches Ausmaß die Sünde inzwischen angenommen hat. Schauen wir nur in unsere Kirchen, die weitgehend leer sind. Viele Kirchen werden geschlossen, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Wenn wundert es dann, dass Jesus heute doppelt leidet, wenn auch nicht körperlich. Denken wir auch mal an die vielen weinenden Statuen der Gottesmutter in unserer Zeit. Drücken diese nicht auch ein großes Leid der Gottesmutter in unserer Zeit aus?

 

5. Lächerlich ist die Botschaft, die „Vorbereitungen“ für das Zweite Kommen Jesu seien „in vollem Gange“ - als ob es sich um einen Feldzug oder eine große Reise handeln würde, die Jesus erst „vorbereiten“ müsste!

Was genau ist daran lächerlich? Finden Sie keine besseren Argumente für die Verurteilung der "Warnung"?

 

6. Zudem gibt es eine Reihe von „No-na“ Botschaften, also banalen Selbstverständlichkeiten, wie etwa: Wer treu ist, kommt in den Himmel! Oder etwa, dass wir einen freien Willen haben, dass Gott uns auch in schweren Zeiten liebt, dass die Kirche niemals „untergehen“ wird und anderes dieser Art. Lauter „Botschaften“, die ein Katholik längst weiß!

Also sind diese Aussagen zumindest nicht falsch. Aber wenn man sich nur ganz kurz mit diesen Botschaften befasst, bekommt man Wesentliches nicht mit: Diese Botschaften wenden sich an alle Menschen, vor allem an die Nichtgläubigen. Für die meisten Menschen wird es sich vermutlich nicht um "banale Selbstverständlichkeiten" handeln, nicht mal für die meisten sogenannten Katholiken, welche die Lehre der Kirche zum großen Teil nicht einmal kennen.

 

7. Die Verfasserin dieser „Botschaften“ versteht es, in ihren Äußerungen immer wieder Anspielungen an biblische Texte unterzubringen, und bedient sich dabei besonders der Offenbarung des Johannes, die sich besonders gut eignet, Inhalte zu vernebeln und ihnen zugleich ein wenig die Autorität der Heiligen Schrift zu geben.

Mary kennt sich in der Bibel überhaupt nicht aus. Wie soll sie da neben ihrer Berufstätigkeit und ihren Pflichten als Frau und Mutter solche Bezüge zur Heiligen Schrift austüfteln?

 

8. Natürlich bedient sich „die Warnung“ auch der Angst-Mache! Dass wir Grund haben, besorgt zu sein bezüglich all dessen, was die Zukunft bringen mag, wissen wir aus der Offenbarung. Aber weitgehend genügt es sogar, die täglichen Zeitungen zu lesen — und so weiter.

Dieses Argument trifft auch auf alle redlichen und mutigen Priester zu, die z. B. noch über die Existenz der Hölle sprechen. Wer unangenehme Wahrheiten verschweigt und die Menschen unwissend hält und sie ins Verderben laufen lässt, macht sich schuldig. Das gilt vor allem für Priester und Bischöfe.

 

9. Das Wahre in diesen „Warnungen“ wissen wir ohnehin, ...

Sehr geehrter Herr Weihbischof, Sie - und sicher auch viele noch wirklich Gläubigen - werden das Wahre in den "Warnungen" kennen, doch vermutlich über  90 % der Menschen kennen dieses "Wahre" nicht, weil die katholische Kirche keine Missionskirche mehr ist, die Wahrheit also kaum noch vermittelt.

...das Andere können wir getrost ignorieren. Also: Warnung vor der Warnung!

Eigentlich wäre es hilfreicher gewesen, wenn Sie präziser ausgeführt hätten, was sie mit dem "Anderen" genau meinen, das wir "getrost ignorieren" können. Denn das wären dann die Irrlehren, die Sie in den Botschaften der "Warnung" offenbar nicht finden.

 

Sie könnte manche verwirren, sie ablenken von dem, was Gott wirklich von ihnen will, anderen nur „die Zeit stehlen“, die ihnen dann irgendwo fehlt!

Es ist immer besser, sich mit Glaubensdingen zu beschäftigen als mit Dingen, die einem auf dem Weg zu Gott nicht weiterhelfen. Wenn man sich mit diesen Botschaften beschäftigt, rückt auch das Gebet automatisch in den Vordergrund.

 

Im Übrigen: Wenn Gott uns etwas aktuell Wichtiges mitteilen will, hat er Mittel und Wege, es so zu tun, dass wir es auch erfahren ohne Rate- und Versteck-Spiele mit geschickt gelegten „Spuren“.

Nehmen wir mal an, die Geheime Offenbarung gäbe es bisher nicht und ein Prophet unserer Zeit hätte diese Texte jetzt erst als Botschaften erhalten. Würden Sie diese Texte dann nicht um ein Vielfaches mehr zerreißen als die "Warnung", weil Sie vieles in der Geheimen Offenbarung nicht verstehen - wie wir alle? Scheinbare Argumente für eine Verurteilung der Geheimen Offenbarung gäbe es in Hülle und Fülle. Doch wir glauben dennoch daran, weil sie zur Heiligen Schrift gehört.

 

10. Und zuletzt: Wenn ich wollte, könnte ich solche „Offenbarungen“ jeden Tag auch erfinden!

Sehr geehrter Herr Weihbischof Laun, vergessen Sie nicht, dass Sie sich aufgrund Ihres Berufes Jahrzehnte mit Theologie  beschäftigt haben. Ich will Ihnen glauben, dass sie talentiert genug sind, ähnliche Texte hervorzubringen, aber - Hand aufs Herz - können Sie das auch neben all ihren anderen Pflichten in diesem kurzen Zeitraum und in dieser Tiefe und Menge, trotz Ihrer guten Ausbildung als Theologe?

H.H. Herr Weihbischof, bei allem Respekt vor Ihrem Amt und Ihrer Person — ich halte Sie nach wie vor für einen guten Weihbischof —, haben Sie die Texte der Warnung wenigstens zu 25 % gelesen, dass Sie so urteilen können?

Gott segne Sie.

Martin Roth

 

P.S.

Es sei zum Schluss noch auf zwei Botschaften hingewiesen:

454. Satan plant, den Geist einiger Meiner auserwählten Seelen im Hinblick auf diese Mission zu vergiften, 5. Juni 2012 :

„… Du musst beten; denn es wird bald geschehen. Erwarte diese Ereignisse im täglichen Gebet und lass dich durch diese Serie von Angriffen nicht entmutigen. Meine Anhänger müssen diesbezüglich wachsam bleiben; denn wenn es innerhalb des nächsten Monats (also Juli 2012) beginnt, dann werdet auch ihr versucht sein, Mein Heiliges Wort anzuzweifeln. Diese Prophezeiung wird sich vor euch entfalten und es wird der bisher bösartigste und schmerzlichste Angriff auf diese Mission sein. Die Angriffe werden nicht nur von denjenigen herrühren, welche die Botschaften jener fördern, von denen sie glauben, dass sie authentische Visionäre und Propheten von heute sind, sondern sie werden darüber hinaus auch von einigen Meiner gottgeweihten Diener unterstützt werden. …“

 

472. Wenn ihr über die Propheten, die vom Himmel gesandt sind, Hass verbreitet, seid ihr einer Sünde schuldig, die enorme Folgen hat. 24. Juni 2012

„… Botschaft für den Klerus: Für diejenigen unter euch, die — als gottgeweihte Diener Meiner Kirche auf Erden — ein Gelübde abgelegt haben, hört Mir jetzt zu. Wenn ihr Meine Botschaften öffentlich verurteilt und Mir, eurem Jesus, in dieser Mission, Seelen zu retten, im Wege steht, dann begeht ihr die größte aller Sünde. Ihr werdet dafür leiden, und euer Fegefeuer wird (von euch bereits) auf Erden erfahren werden. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind wird zum Zeugen eures Vergehen gegen den Himmel werden. Eure fehlerhafte Einschätzung Meiner Propheten wird euch geistig leer zurücklassen, und eure Seele wird eine Qual erleiden, die keiner anderen gleicht. Wenn ihr ein gottgeweihter Diener von Mir seid und wenn ihr euch Meiner Stimme nicht sicher seid, während Ich jetzt mit euch spreche, dann müsst ihr schweigen. Ihr müsst um das Unterscheidungsvermögen beten, bevor ihr erwägt, Mein Heiliges Wort abzulehnen. Tausende Meiner gottgeweihten Diener werden daran scheitern, Mein Wort, das durch diese Prophetin für die Endzeit gesandt wird, zu erkennen. Wie sehr bricht Mir dies das Herz. …“