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Evangelium nach Lukas

Lk 4, 31-37

31 Dann ging er zur Stadt Kapharnaum in Galiläa hinab und lehrte die Leute dort am Sabbat. 32 Sie erschraken über seine Lehre, denn sein Wort war mit Macht ausgerüstet. 33 In der Synagoge war ein Mann, der hatte den Geist eines unreinen Dämons. Dieser schrie laut auf: 34 Ha, was willst du mit uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: Der Heilige Gottes. 35 Jesus gebot ihm streng: Schweig und fahr aus von ihm! Da schleuderte ihn der böse Geist mitten unter sie und fuhr aus, ohne ihm einen Schaden zuzufügen. 36 Da überfiel alle ein Schrecken, und sie sagten zueinander: Was ist doch das! Mit Macht und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus! 37 Und die Kunde von ihm drang in jeden Ort der Umgegend. 31-37: Vgl. Mt 4,13-14; Mk 1,21-28.

Lk 4, 40-41

40 Nach Sonnenuntergang brachten alle, die Kranke mit allerlei Übeln hatten, dieselben zu ihm. Er aber legte jedem die Hände auf und machte alle gesund. 41 Aus vielen fuhren böse Geister aus, die schrien: Du bist der Sohn Gottes! Doch er drohte ihnen und ließ sie nicht reden; denn sie wußten, daß er der Messias sei.

Lk 7, 20-23

20 Als die Männer bei ihm eintrafen, sagten sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? 21 Eben damals heilte er viele von Krankheiten, Gebrechen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. 22 Er gab ihnen zur Antwort: Geht hin und meldet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die frohe Botschaft verkündigt; 23 und selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.

Lk 8, 1-3

Und es geschah in der Folgezeit, da zog Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, predigte und verkündete die Frohbotschaft vom Reiche Gottes. Bei ihm waren die Zwölf  und etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria mit dem Zunamen Magdalene, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chusa, eines Verwalters des Herodes, Susanna und viele andere, die ihnen mit ihrem Vermögen dienten. 1-3: Zum ständigen Gefolge gehörten nicht bloß Männer, sondern auch Frauen; sie sind die Führerinnen des christlichen Frauenapostolats geworden.

Lk 8, 27-39

26 Sie fuhren nach dem Gebiet der Gerasener, das Galiläa gegenüber liegt. 27 Als er ans Land gegangen war, kam ihm ein Mann entgegen, der böse Geister hatte; er trug schon seit langer Zeit keine Kleidung und blieb in keinem Hause, sondern hielt sich in den Grabhöhlen auf. 28 Sobald er Jesus sah, schrie er auf, fiel vor ihm nieder und rief mit lauter Stimme: Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht! 29 Er hatte nämlich dem unreinen Geist befohlen, von dem Menschen auszufahren. Schon seit langem hatte jener ihn in seiner Gewalt, und obwohl er mit Ketten und Fesseln gebunden und bewacht worden war, hatte er die Bande zerrissen und war vom bösen Geiste in die Wüste getrieben worden. 30 Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Jener sagte: Legion; denn viele böse Geister waren in ihn gefahren. 31 Sie baten ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren. 32 Es war aber dort auf dem Berge eine Herde von zahlreichen Schweinen am Weiden; sie baten ihn nun, er möchte ihnen erlauben, in jene zu fahren. Er gestattete es ihnen. 33 Die bösen Geister fuhren also aus dem Manne aus und fuhren in die Schweine. Die Herde aber stürmte den Abhang hinab in den See und ertrank. 34 Als die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und meldeten es in der Stadt und auf den Höfen. 33-34: Als Herr über alles darf Jesus zur deutlicheren Offenbarung seiner Macht den materiellen Schaden zulassen. 35 Da gingen die Leute hinaus, um zu sehen, was vorgefallen war, und kamen zu Jesus. Sie fanden den Mann, aus dem die bösen Geister ausgefahren waren, wie er zu den Füßen Jesu saß, bekleidet und bei gesundem Verstand, und sie fürchteten sich. 36 Die Augenzeugen erzählten ihnen nun, wie der Besessene [von der Legion] geheilt worden sei. 37 Da bat ihn (Jesus) die ganze Bevölkerung des Gebietes der Gerasener, er möge sie verlassen, denn sie waren von großer Furcht erfaßt. Er aber bestieg das Schiff und kehrte zurück. 37: Diese Gerasener sind der Typ jener Menschen, deren ganze Sorge sich um Vergängliches dreht, die lieber auf die Gegenwart des größten Wundertäters verzichten, als daß sie ein paar Schweine hergeben. 38 Der Mann aber, von dem die bösen Geister ausgefahren waren, bat ihn um die Erlaubnis, ihn begleiten zu dürfen. Doch er schickte ihn weg mit den Worten: 39 Kehre in dein Haus zurück und erzähle, was Gott Großes an dir getan hat! Er ging fort und verkündete in der ganzen Stadt, was Jesus Großes an ihm getan habe. 26-39: Vgl. Mt 8,28-34; Mk 5,1-20.

Lk 9, 1-2

Er rief die Zwölf [Apostel] zusammen und gab ihnen Macht über alle bösen Geister und Gewalt, Krankheiten zu heilen. Dann sandte er sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken zu heilen.

Lk 9, 37-45

37 Als sie am folgenden Tage vom Berge herabstiegen, kam ihnen eine große Volksmenge entgegen. 38 Und siehe, ein Mann aus dem Volk rief laut: Meister, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn, denn er ist mein einziger. 39 Ein Geist packt ihn, dann schreit er gleich laut auf; er reißt ihn hin und her, so daß er schäumt, er will nicht von ihm lassen und reibt ihn völlig auf. 40 Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben; sie konnten's aber nicht. 41 Jesus entgegnete: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange noch soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her! 41: Es bedurfte übermenschlicher Geduld, um nach allen vergeblichen Bemühungen um echten Glauben das erbetene Wunder zu wirken. 42 Noch auf dem Weg riß und zerrte ihn der böse Geist hin und her. Jesus aber drohte dem unreinen Geist, heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück.

43a Alles staunte über die Majestät Gottes, 43b und während sich alle über all seine Taten wunderten, sagte er zu seinen Jüngern: 44 Nehmet euch diese Worte wohl zu Ohren: Der Menschensohn wird nämlich in die Hände der Menschen überliefert werden. 45 Jene aber verstanden dieses Wort nicht; es war für sie dunkel, so daß sie es nicht erfaßten. Doch scheuten sie sich, ihn darüber zu fragen. 37-45: Vgl. Mt 17, 14-2; Mk 9, 14-32.

Lk 9, 47-50

49 Da nahm Johannes das Wort und sprach: Meister, wir trafen einen, der in deinem Namen böse Geister austrieb; wir hinderten ihn daran, weil er nicht mit uns dir folgt. 50 Jesus aber entgegnete ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. 50: Der Beschwörer förderte durch seine Berufung auf Christus dessen Ansehen. 46-50: Vgl. Mt 18,1-5; Mk 9,33-40.

Lk 10, 13-20

13 Weh dir, Korozain, weh dir Bethsaida! Denn wären die Wunder in Tyrus und Sidon geschehen, die in euch geschehen sind, sie hätten schon längst in Sack und Asche dasitzend Buße getan. 14 Es wird aber auch Tyrus und Sidon im Gericht erträglicher gehen als euch. 15 Und du, Kapharnaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zur Hölle sollst du hinabgestürzt werden. 16 Wer euch hört, hört mich, und wer euch ablehnt, lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, lehnt den ab, der mich gesandt hat. 13-16: Vgl. Mt 11,20-24; 10,40. Der Wehruf hat sich in erschreckendem Maße erfüllt. Die Ruinen der Städte sind kaum noch zu entdecken.

Rückkehr der Jünger. 17 Die Zweiundsiebzig aber kehrten mit Freuden zurück und meldeten: Herr, selbst die bösen Geister sind uns in deinem Namen untertan. 18 Er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. 19 Seht, ich habe euch Macht gegeben, über Schlangen und Skorpione hinzuschreiten, und Macht über alle Gewalt des Feindes, und nichts soll euch schaden. 20 Doch freut euch nicht darüber, daß die Geister euch untertan sind, freut euch vielmehr darüber, daß eure Namen im Himmel eingezeichnet sind. 17-20: Gottes Wohlgefallen ist höher zu bewerten als alle äußeren Erfolge.

Lk 11, 14-26

14 Er trieb einen bösen Geist aus, der stumm war. Als aber der Geist ausgefahren war, redete der Stumme. Darüber verwunderten sich die Volksscharen. 15 Einige von ihnen aber sagten: Durch Beelzebul, den Obersten der bösen Geister, treibt er die Geister aus. 16 Andere aber versuchten ihn und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 17 Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das in sich selbst uneins ist, zerfällt, und ein Haus stürzt über das andere. 18 Wenn also auch Satan mit sich selbst uneins ist, wie wird sein Reich Bestand haben können? Sagt ihr ja, ich treibe durch Beelzebul die Geister aus. 19 Wenn ich aber durch Beelzebul die Geister austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Deswegen werden sie selbst eure Richter sein. 20 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Finger Gottes austreibe, so ist wahrhaftig das Reich Gottes schon zu euch gekommen. 21 Wenn der Starke bewaffnet sein Schloß bewacht, so ist sein Besitz in Sicherheit. 22 Wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er ihm seine ganze Waffenrüstung, auf die er vertraute, und verteilt seine Beute. 23 Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. 14-23: Vgl. Mt 12,22-30; Mk 3,22-27. Die unerhörte Verdächtigung sollte das Volk von Jesus fernhalten. Die Antwort Jesu läßt den Pfeil auf den Schützen zurückschnellen. Es gibt keine Neutralen im Kampfe gegen Christus.

24 Wenn der unreine Geist aus dem Menschen ausgefahren ist, wandert er durch dürre Orte und sucht Ruhe. Weil er aber keine findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo aus ich ausgefahren bin. 25 Wenn der böse Geist kommt, es ausgekehrt und geschmückt findet, 26 dann geht er hin und nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die noch ärger sind als er; sie ziehen ein und wohnen darin. So werden die letzten Dinge jenes Menschen schlimmer als die ersten. 24-26: Vgl. Mt 12,43-45. Wer nicht zu Christus hält, der den Teufel vertreibt, gerät völlig in die Gewalt des Bösen.  

Lk 13, 31-33

31 Zur gleichen Stunde kamen einige Pharisäer zu ihm und sagten: Geh fort und entferne dich von hier, denn Herodes will dich töten. 32 Er entgegnete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe böse Geister aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und übermorgen gelange ich zur Vollendung. 33 Jedoch heute, morgen und übermorgen muß ich noch wandern; denn es darf kein Prophet außerhalb Jerusalems umkommen. 31-33: Weder der schlaue Herodes noch die hinterlistigen Pharisäer bringen Jesus vom Wege des Willens Gottes ab. Er fürchtet weder den einen noch den andern, durchschaut aber alle.