Bete für mich, o heilige Muttergottes, dass ich, Dein demütiger Diener, Deine Aufträge getreulich und mit unerschöpflichem Vertrauen auf Dich und Deinen Sohn Jesus Christus ausführen werde.
Nr. 24 Der himmlische Gehorsam
Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus,
am Vorabend des 8. April 2004, Gründonnerstag, besuchte ich zusammen mit vielen anderen die Heilige Messe „Des Letzten Abendmahls“ in meiner Kirche Heiligstes Herz in Thornlie, WA.
Am Ende der Heiligen Messe zog ich mich in den Saal der Kirche zurück, der sich an der Rückseite der Kirche befindet, wo am Ende der Heiligen Messe ein Grabesaltar eingerichtet worden war. Ich hatte die Absicht, wieder mit anderen einige Zeit das bevorstehende Schicksal unseres Herrn zu betrachten, Seine Leiden und Seine Kreuzigung.
Beim Betreten des Saales ging ich auf die Rückseite des Saales hinter einige Sitzreihen, die vorübergehend für gleichgesinnte Verehrer hingestellt waren, die den Grabesaltar mit dem darauf gestellten Tabernakel gerade einrichteten. Ich legte mich vor dem Grabesaltar ausgestreckt nieder, um mein eigenes Zeugnis der Ehrerbietung für unseren Herrn, unseren himmlischen König und Erlöser, zu zeigen, bevor ich einen Platz zwischen den Sitzreihen finden sollte, um meine eigene Meditation und meine Betrachtungen zu beginnen.
Aber sobald ich auf dem Boden lag und bevor ich Zeit hatte, das Gebet unseres Herrn zu sprechen, empfing ich, total aus dem Nichts und völlig unerwartet, eine Vision.
Dies hat mich total überrascht; denn ich war von der Gottesmutter oder unserem Herrn nicht vorgewarnt oder vorbereitet worden; denn bis zu diesem Zeitpunkt war die einzige Gelegenheit oder der einzige Platz, an dem ich diese himmlische Erscheinung erlebte, während des Kreuzweges und an der 12. Station, wie ich bei einer Reihe von Gelegenheiten in früheren Botschaften darlegte.
Zu Beginn dieser unerwarteten Vision sah ich unseren Herrn zusammen mit Seinen Aposteln, wie sie von einem großen sechseckig geformten Tisch aufstanden, auf dem sich eine Reihe von Pokalen aus Ton befanden, die auf dem Tisch rundum aufgestellt waren, zusammen mit einer Anzahl von Tontellern, einige noch mit gebrochenen Brotstücken und Brotkrumen darin.
Dann trat unser Herr, begleitet von Seinen Aposteln, durch eine Türöffnung, die auf einen Balkon und auf eine Plattform zur Treppe führte. Er ging weiter und stieg eine Reihe von Stufen hinab, die wiederum zu einem kleinen Innenhof führten. Am Ende des Hofes befand sich ein Torbogen mit einem hohen Holztor darunter. Durch dieses Tor nahm unser Herr, wieder begleitet von Seinen Aposteln, Seinen Weg in die Straße auf die andere Seite des Tores.
Zusammen mit Seinen Aposteln - zwei von ihnen trugen angezündete Öllaternen, da es jetzt dunkel war - ging unser Herr die schmale Straße entlang. Zu beiden Seiten der Straße standen Häuser, die meisten von ihnen mit kleinen von Mauern umgebenen Höfen. Schließlich erreichte Er einen Bereich, der in der Dunkelheit zunächst irgendein offenes Gelände zu sein schien, ähnlich wie ein Park, umgeben von einer Mauer und einer Öffnung mit einem Torbogen, die in dieses offene Gelände führte.
Aber als die Apostel unserem Herrn durch den Torbogen folgten, zeigte das von den Laternen ausstrahlende Licht etwas, was nun ein kleiner Obstgarten mit Olivenbäumen zu sein schien.
Beim Betreten dieses Obstgartens oder Gartens sah ich, dass unser Herr Seine Apostel einlud, sich unter einige der Bäume zu setzen, als ob Er ihnen eine Predigt halten wollte. Aber dann bat Er sie, dort eine Weile zu warten, da Er hingehe, um zu Seinem himmlischen Vater zu beten.
Er nahm eine von den Laternen der Apostel, während die andere bei den Aposteln zurückblieb, und ging eine kurze Entfernung von etwa 10 Metern oder so von den Aposteln fort, wo ein großer Felsbrocken auf der Erde lag, etwa eineinhalb Meter hoch, mehr oder weniger rechteckig geformt, etwa zwei Meter in der Breite und mit einer relativ flachen und ebenen Oberfläche.
Als Er diesen Felsbrocken erreichte, konnte ich dann sehen, wie unser Herr die Laterne oben auf den Fels setzte und in Richtung der Apostel zurück blickte, die für Ihn im Licht der Laterne, die sie bei sich hatten, ganz deutlich zu sehen waren. Dann kniete unser Herr mit Seinem Rücken in Richtung der Apostel vor dem Fels nieder und begann zu beten.
Ich konnte dann die Apostel sehen. Diese konnten in der Zwischenzeit unseren Herrn deutlich im Licht der Laterne sehen, die auf dem Fels stand, bei dem Er kniete und betete. Sie selber saßen noch unter den Olivenbäumen und begannen zu beten. Aber da sie müde waren, wurden sie von der Müdigkeit übermannt. Einer nach dem anderen fiel in Schlaf.
Während die Apostel recht schnell, einer nach dem anderen, in den Schlaf fielen, konnte ich sehen, dass unser Herr innig zu Seinem himmlischen Vater betete. Ich konnte deutlich die Anstrengung auf Seinem Heiligen Antlitz sehen. Dann konnte ich in sehr außergewöhnlicher Art und Weise und in einer Weise, die, wie ich finde, so schwer zu beschreiben ist, eine Vision sehen, und zwar zusammen mit unserem Herrn sehen, die Er selbst in diesem Augenblick erlebte.
Unser Herr sah durch diese Vision über Sich selbst die genauen Ereignisse Seines ganzen Leidens. Er sah, wie sie ab dem Zeitpunkt, wo Judas die Soldaten in den Garten führt, damit sie Ihn festnehmen, stattfinden werden. Er sah das Scheingericht zusammen mit allen Ereignissen als Folge dieses Gerichtes. Er sah die gesamte Straße nach Golgatha bis hin zu der späteren Kreuzigung und dem Leiden am Kreuz und schließlich zu dem Augenblick, dass Er Seinen letzten Atemzug am Kreuz tat.
Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus, das war eine sehr außergewöhnliche Erfahrung, die, wie ich finde, so schwer zu erklären ist.
Ich bin einfach in Verlegenheit, Worte zu finden, um angemessen und genau genug zu beschreiben, wie dies stattgefunden hat. Ich kann nur sagen, dass ich die persönliche Vision unseres Herrn sehen konnte, als ob sie schnell vorgespult worden wäre, aber ohne die Klarheit von Details wie bei den Visionen, die während des Kreuzweges auf mich und für mich herab gesandt worden waren.
Allerdings waren die Details, die für mich nicht klar waren, für unseren Herrn durchaus klar, mit den gleichen graphischen Details, wie mir die Visionen beim Kreuzweg klar gemacht geworden sind.
Nachdem ich die Realität dieser schrecklichen Vision, die unser Herr gerade gesehen hatte, erlebt hatte, konnte ich sehen, wie unser Herr heftig schwitzte, und zwar Blutperlen, die Sein Heiliges Antlitz hinabtröpfelten.
Unser Herr blickte dann kurz hinter Sich, nur um die Apostel im Licht der Öllampe zu sehen zu bekommen, die auf dem Boden neben den unter den Olivenbäumen tief schlafenden Aposteln lag. Dann wandte Er Sich wieder in Richtung des Felsens um, auf dem Seine Laterne stand, während Er die ganze Zeit vor dem Felsen kniete. Ich konnte sehen, dass der Körper unseres Herrn vor Angst zu zittern begann. Und ich konnte fast eine Atmosphäre der Einsamkeit, der Verlassenheit fühlen und spüren, als ob Ihn, da Er die Apostel auf dem Boden schlafen sah, Seine engsten und am meisten geliebten Freunde in diesen allerletzten Stunden Seines Lebens auf Erden verlassen hatten.
Kurz gesagt: Es schien und es war zu fühlen, dass unser Herr in diesem Augenblick ganz auf Sich selbst gestellt war, wo Er am dringendsten Gesellschaft benötigte, geschweige denn Trost und Sicherheit, jetzt, da Er den Schrecken und den Ernst Seines Schicksals gerade gesehen hatte und Zeuge davon war.
Während Er noch zitterte und noch reichlich Blutperlen schwitzte, die Sein Heiliges Antlitz hinab tröpfelten, sah ich dann, wie unser Herr Seine Hände himmelwärts hob und in Richtung Himmel schaute. Er schrie laut im Gebet zu Seinem himmlischen Vater. Ich konnte es ganz deutlich hören. Er sagte:
„Vater, bitte lass dieses Schicksal an Mir vorübergehen.“
Dann neigte unser Herr Sein Haupt und kreuzte Seine Hände über Seiner Brust, Seine linke Hand über Seine rechte. Mit einem Ausdruck totaler Resignation begann Er zu weinen, aber immer so sanft.
Nach ein paar Augenblicken in diesem Zustand des fast lautlosen Weinens sah ich wieder, wie unser Herr Seine Hände himmelwärts hob und erneut zum Himmel aufblickte. Ganz deutlich konnte ich hören, wie unser Herr dieses Mal mit einer viel sanfteren Stimme laut zu Seinem himmlischen Vater betete. Er sagte:
„Vater, wenn es Dein Wille ist, dass Ich dieses Schicksal auf Mich nehmen soll, dann lass Deinen Willen geschehen.“
Dann konnte ich sehen, dass die Augen unseres Herrn, während sie noch zum Himmel blickten, mit Tränen angeschwollen waren und auf Seinem Heiligen Antlitz ein Ausdruck war, von dem klar war, dass Er gerade die Wünsche Seines himmlischen Vaters mit totalem und bedingungslosem Gehorsam angenommen hatte.
Ich sah dann, wie unser Herr für einen Moment Sein Haupt beugte und danach in allergrößter Ehrerbietung und Ehrfurcht zu Seinem himmlischen Vater ausgestreckt auf dem Boden vor dem Felsen lag. Dann nach einiger Zeit erhob Er Sich selber vom Boden, nahm die Laterne oben vom Felsen und ging zurück zu den Aposteln. Sie alle hatten während des qualvollen Erlebnisses, das unser Herr am Felsen durchgemacht hatte, selber fest geschlafen.
Dann konnte ich sehen, wie Er begann, mit einer sanften Stimme die Apostel aus dem Schlaf zu wecken, mit einer solchen Liebe und einem solchen Mitgefühl in Seinem Heiligen Herzen und Tränen in Seinen Augen; denn nun wusste unser Herr nicht nur, was Sein Schicksal sein, sondern auch, wie genau es sich entfalten würde, mit all den Schrecken und Leiden, die es begleiten würden.
Aber weil das Mitgefühl, das unser Herr an diesem Punkt in Seinem Heiligen Herzen hatte, die Trauer und die kommende Betrübnis betraf, die Seine Apostel als Folge des bevorstehenden Schicksals unseres Herrn binnen kurzem erleben sollten, hörte ich unseren Herrn mit einer sehr sanften und liebevollen Stimme zu den wach gewordenen Aposteln sprechen:
„Konntet ihr nicht eine Stunde wach bleiben, als Ich zu Meinem himmlischen Vater betete?“
Als unser Herr zu den Aposteln sprach, konnte ich jedoch ganz klar an dem verblüfften Ausdruck auf ihren Gesichtern sehen, dass sie die Bedeutung von dem, was unser Herr gerade gesagt hatte, nicht verstehen konnten, da sie die Ereignisse nicht wahrgenommen hatten, die gerade geschehen waren.
An diesem Punkt ging die Vision dann zu Ende. Ich blieb sehr traurig und Tränen erfüllt zurück. Ich war etwas verwirrt, da ich mir momentan meiner Umgebung nicht bewusst war, nämlich dass ich im Saal vor dem Tabernakel, der auf dem Grabesaltar stand, ausgestreckt lag.
Dann erhob ich mich vom Boden und ging zu einem Platz vor dem Grabesaltar, um meine eigene private Meditation und Betrachtung zu beginnen.
Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus, dieses neue und wundervolle Erlebnis hat mich, wenn es auch in seinem Inhalt höchst feierlich ist, dennoch besser verstehen lassen, was dieses entsetzliche Erlebnis der Todesangst im Garten bedeutet und dessen Bedeutung für unseren Herrn. Dafür bin ich unserem Herrn so dankbar, dass Er dieses sehr persönliche Erlebnis, dem Sich unser Herr unterzogen hat, mit mir geteilt hat.
In Übereinstimmung mit der Bitte der Gottesmutter an mich, mein Herz und meine Seele allen zu öffnen, freue ich mich deshalb, dass ich euch allen dieses Erlebnis weitergeben und mitteilen kann.
Ich bete, heilige Muttergottes, dass jene, die Deine Botschaften lesen oder hören wollen, sie mit Deinem Segen empfangen, und dass auch ihr Herz mit Deinen Gnaden und Deiner Liebe erfüllt wird.