Bete für mich, o heilige Muttergottes, dass ich, Dein demütiger Diener, Deine Aufträge getreulich und mit unerschöpflichem Vertrauen auf Dich und Deinen Sohn Jesus Christus ausführen werde.
Nr. 40 Ignorierung von Christus
Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus,
am Nachmittag des 11. Juni 2004 und an der 12. Station des Kreuzweges dieses Freitages auf dem Gelände der Schönstatt-Bewegung in Armadale, WA, eine Andachtsübung, zu der ich von der Gottesmutter eingeladen wurde, sie jeden Freitag auszuführen, offenbarte mir die Gottesmutter während der versprochenen Visionen einige zusätzliche Bilder, die ich sehr aufregend, wenn nicht sogar für mich aufwühlend fand.
Die Vision begann mit dem, was ich zuvor als das beschrieben habe, was mittlerweile zur Standard-Vision geworden ist, wie sie in der Botschaft „Der Todeskampf Christi“ (Botschaft Nr. 17) beschrieben worden ist, bis zu dem Punkt am Ende des Vision, wo die Gottesmutter den Fuß des Kreuzes losgelassen hatte. Ich konnte sehen, wie Sie am Fuß des Kreuzes für Sich alleine kniete, noch völlig Blut bedeckt von dem mit Blut getränkten Kreuz selbst. Sie schaute auf Ihren geliebten Sohn Jesus Christus, unseren himmlischen Erlöser.
Während ich mich auf die Gottesmutter konzentrierte, wie Sie zu Ihrem geliebten Sohn aufschaute, stellte ich dann plötzlich fest, dass die gesamte Szene, nämlich wie Jesus Christus am vom Blut getränkten Kreuz hing und die Gottesmutter am Fuße des Kreuzes kniete, nicht mehr auf Golgatha stattfand, sondern in Wirklichkeit in diesem Augenblick hinter einem Ladenfenster, vielmehr einem Schaufenster, das zu einem großen Kaufhaus zu gehören schien, wie man es etwa in einem großen City-Einkaufszentrum sehen kann, wie zum Beispiel das Einkaufszentrum im Zentrum der Stadt Perth.
Für einen Augenblick war ich völlig verwirrt, wenn nicht sogar betäubt, weil alles so unwirklich erschien. Aber dann konnte ich viele Menschen sehen, vor allem Einkäufer mit Einkaufstaschen, voll gepackt mit verschiedenen eingekauften Gegenständen. Sie gingen an diesem Schaufenster vorüber, das unseren Herrn am Kreuz mit der Gottesmutter zeigte, die am Fuß des Kreuzes kniete und zu unserem Herrn aufsah.
Ich habe viele Leute vorbeigehen gesehen, gleichsam, wie es schien, Hunderte von Menschen in dem gewöhnlichen Nahbereich.
Doch selbst bei solch einer großen Zahl von Menschen gingen viele von ihnen am Schaufenster vorbei. Die meisten von ihnen ignorierten diese ehrwürdige und heilige Darstellung völlig, als ob sie dort gar nicht vorhanden wäre. Nicht mehr als gerade fünf oder sechs Personen machten sich Gedanken, als sie im Vorübergehen kurz in das Schaufenster blickten. Aber sie hielten nicht einen einzigen Moment an, die ehrwürdige und heilige Darstellung in sich aufzunehmen, während sie vorübergingen.
Dann sah ich, wie jeder, einer nach dem anderen an diesem Schaufenster vorüberging. Ich begann, ein Gefühl der Verlassenheit wegen unseres Herrn und der Gottesmutter zu entwickeln, und auch ein Gefühl der Frustration, ein Gefühl der Scham und, ich wage es zu sagen, ein Gefühl des Abscheus gegen diese Leute, die am Schaufenster in einer Art und Weise vorübergingen, die wie eine totale Gleichgültigkeit gegenüber unserem Herrn erschien, aber ganz bestimmt wie eine Haltung der totalen Respektlosigkeit gegen unseren Herr, da sie alle miteinander Seine Gegenwart ignorierten.
Kaum dass ich das, was ich gerade gesehen hatte, verinnerlicht hatte, die gesamte heilige Szene, nämlich das mit Blut getränkte Kreuz mit unserem Herrn, der noch daran hing, und mit der Gottesmutter, die am Fuß des Kreuzes kniete und zu Ihm aufschaute, befand sich jetzt alles plötzlich im Zentrum eines Einkaufszentrums, das ganz so aussah wie das Hay-Street-Einkaufszentrum in Mittel-Perth, W.A.
Wieder einmal konnte ich sehen, wie eine Menge von Menschen am Kreuz vorüberging. Viele von ihnen gingen sogar um das Kreuz herum, da es ihnen im Weg stand. Aber jeder Einzelne ignorierte die heilige Szene völlig, als ob es sie dort gar nicht gäbe.
Aber als ob das nicht schon schlimm genug oder respektlos genug gewesen wäre, sah ich dann sogar ein paar Leute, die in Richtung der heiligen Szene gingen, die eindeutig auf ihrem Weg lag. Sie gingen eilig um das Kreuz herum, sie starrten und meckerten, während sie im Zorn kurz auf das Kreuz blickten. Während sie eilig um es herum gingen, murmelten sie laut:
„Welch ein Idiot stellt dieses Hindernis in unseren Weg?“
Ich kann euch nicht sagen, meine lieben Brüder und Schwestern in Christus, wie sehr mich diese himmelschreiende und gotteslästerliche Vorführung totaler und völliger Respektlosigkeit gegen unseren Herrn beleidigt und verletzt hatte.
Schließlich - es schien gleichsam viele lange Minuten sichtbar zu sein und es schienen wiederum Hunderte von Menschen zu sein – trugen einige Einkaufstaschen und Pakete, andere trugen Aktentaschen, und wieder andere trugen Akten unter ihren Armen, aber sie alle, einer nach dem anderen, gingen entweder vorbei oder gingen um die heilige Szene herum. Aber nicht einer von ihnen hielt auch nur für einen Augenblick an, um die heilige Szene anzuschauen oder zu beobachten. Schließlich sah ich, wie sich eine ältere Frau mit einem Gehstock die Einkaufszone entlang kämpfte und verzweifelt zu vermeiden suchte, von diesem gedankenlosen und gefühllosen Pulk von Menschen, die sie und ihren Gehstock anrempelten und stießen, während sie eilig vorbei hasteten, umgeworfen zu werden. Diese alte Dame ging langsam aber entschlossen in Richtung der heiligen Szene.
Nachdem sie endlich durch diese gefühllose Menge hindurch das Kreuz erreicht hatte, konnte ich sehen, wie sich diese alte Dame mit Hilfe ihres Gehstocks hinunter auf ihre Knie quälte. Mit einem Rosenkranz in der Hand kniete sie neben der Gottesmutter. Diese schaute auf sie und half der älteren Dame, sich abzustützen. Sie bot ihr Ihre Hilfe für ihren ganz offensichtlich gebrechlichen Körper an. Beide knieten und beteten zusammen zu unserem Herrn, während beide gleichzeitig zu unserem Herrn aufschauten, der an dem mit Blut getränktem Kreuz hing.
Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus, als ich sah, wie diese alte Dame, diese eine einsame Seele unter den Hunderten im Einkaufszentrum Anwesenden, kämpfte, wie sie es getan hat, um das Kreuz zu erreichen und unserem Herrn ihre Ehrerbietung zu erweisen, bewirkte dies geradezu bei mir, dass ich zusammenbrach und schrie.
Ich versuchte, diese schöne Szene in mir aufzunehmen, wo diese alte Dame zusammen mit der Gottesmutter unserem Herrn huldigte; die heilige Szene mit dem von Blut getränkten Kreuz, an dem unser Herr hing; wie die Gottesmutter am Fuß des Kreuzes kniete und zu unserem Herrn aufschaute. Aber noch einmal wurde jetzt diese Szene plötzlich von selbst in das Zentrum der Zufahrt zu dem Gelände der Marien-Kathedrale in Perth WA übertragen oder, genauer gesagt, verlegt, und zwar an das hintere Ende der Kathedrale, in der Mitte zwischen dem Gebäude selbst und dem schmiedeeisernen Eingangstor.
Noch einmal gab es, wie an den beiden vorangegangenen Schauplätzen mit den Schaufenstern im Einkaufszentrum und mit dem Einkaufszentrum selbst, viele, viele Leute. Die einen betraten das Gelände der Kathedrale von der Seite des schmiedeisernen Tores aus. Einige von ihnen betraten sogar die Kathedrale selbst. Andere kamen aus der Kathedrale heraus oder gingen einfach nur durch das Gelände, aber in Richtung des schmiedeeisernen Tores. Sie gingen an der heiligen Szene rechts vorbei oder um sie herum und ignorierten dabei unseren Herrn völlig mit entrüsteter Gleichgültigkeit. Manche schauten, wie in dem Einkaufszentrum, verärgert und finster drein. Sie fühlten sich belästigt, da sie um etwas herumgehen mussten, was sie deutlich als ein unnötiges Hindernis empfanden, das ihnen so lästig und rücksichtslos im Wege stand.
Doch dieses Mal sah ich, anders als im Einkaufszentrum, wo es nur eine einsame Seele gab, die sich Mühe gab, unseren Herrn zu würdigen, hier auf dem Gelände der Kathedrale von den vielen, vielen Leuten, die das Gelände der Kathedrale betraten oder durchliefen, insgesamt fünf Personen, die bereit waren, die Gegenwart unseres Herrn zu würdigen. Sie knieten mit der Gottesmutter am Fuß des Kreuzes und huldigten unserem himmlischen Erlöser.
Unter dieser erbärmlich kleinen Zahl von fünf Personen war ein älteres Ehepaar zusammen mit einer jungen Mutter mit einem Kleinkind in einem Kinderwagen. Die fünfte und letzte Person, um unseren Herrn zu würdigen, war ein Mann mittleren Alters, der möglicherweise ein Geschäftsmann war, da er einen Anzug an hatte und eine Aktentasche trug. Als er aus der Kathedrale herauskam, sah er die heilige Szene und steuerte sofort geradeaus in diese Richtung.
Dann kam an dieser Stelle die Vision zu ihrem Ende. Ich blieb sehr, sehr betrübt und aufgewühlt von dem, was ich gesehen hatte, zurück. Mir wurde ganz deutlich gezeigt, wie wenige von uns unseren Herrn würdigen oder würdigen könnten, indem sie sich stattdessen entscheiden, Christus zu ignorieren, aber weit tragischer sogar, wie wenige von uns gar Seine Gegenwart anerkennen.
Ich bete, heilige Muttergottes, dass jene, die Deine Botschaften lesen oder hören wollen, sie mit Deinem Segen empfangen, und dass auch ihr Herz mit Deinen Gnaden und Deiner Liebe erfüllt wird.